Ratsstube Ausgabe 4, 2012 - Gemeinde Inwil
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wichtiges von der vormundschaftsbehörde<br />
Ab 01.01.2013: neues Kindes- und Erwachsenenschutzrecht (KESR)<br />
vormundschaftsbehörde wird durch Fachbehörde (KESB) abgelöst.<br />
Ein neues Kindes- und Erwachsenenschutzrecht<br />
(KESR) tritt per 01. Januar<br />
2013 in Kraft (Bundesrecht). Das alte<br />
Vormundschaftsrecht stammt aus dem<br />
Jahr 1912 und entspricht unseren heutigen,<br />
individuell geprägten Vorstellungen<br />
der Lebensgestaltung nicht mehr. Das<br />
bisher starre Massnahmensystem mit<br />
Beistandschaften, Beiratschaften und<br />
Vormundschaften wird durch flexible,<br />
massgeschneiderte Beistandschaften abgelöst.<br />
Diese ermöglichen es, hilfsbedürftige<br />
Menschen mit flexiblen, angepassten<br />
Lösungen zu unterstützen. Damit wird<br />
eine Professionalisierung im Kindes- und<br />
Erwachsenenschutz eingeführt, da die<br />
vielfältigen und komplexen Problemlagen<br />
der schutzbedürftigen Menschen, hohe<br />
gesetzliche Anforderungen an die Fachpersonen<br />
stellt.<br />
Auch das Luzerner Vormundschaftswesen<br />
musste auf diesen Zeitpunkt nach<br />
den Vorgaben des Bundes neu organisiert<br />
werden. Im Kanton Luzern bleibt der<br />
Kindes- und Erwachsenenschutz eine<br />
<strong>Gemeinde</strong>aufgabe. Die <strong>Gemeinde</strong>n haben<br />
sich regional organisiert und sich zu 7<br />
Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden<br />
(KESB) zusammengeschlossen. Die<br />
KESB ist eine interdisziplinär zusammengesetzte<br />
Fachbehörde mit mind. 3<br />
Mitgliedern und löst die politische Vormundschaftsbehörde<br />
(<strong>Gemeinde</strong>rat) ab.<br />
Anstelle des <strong>Gemeinde</strong>rates entscheidet<br />
neu die KESB als unabhängige professionelle<br />
Fachbehörde mit Mitgliedern aus<br />
Recht, Sozialarbeit, Pädagogik, Psychologie<br />
und Psychiatrie. (Hauptaufgaben der KESB<br />
sind untenstehend aufgeführt). Ein professionell<br />
zusammengesetzter Fachdienst<br />
unterstützt die KESB in der Abklärungs-<br />
und Entscheidungsarbeit.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> bleibt weiterhin Anlaufstelle<br />
für hilfsbedürftige und hilfesuchende<br />
Menschen. Dort wird entschieden,<br />
ob behördliche Massnahmen zur<br />
Betreuung nötig sind (Mitteilung an die<br />
KESB) oder ob die <strong>Gemeinde</strong> selbst Hilfe<br />
leisten kann. Die <strong>Gemeinde</strong> bleibt auch<br />
weiterhin zuständig für Pflege kinderbewilligungen<br />
und Bewilligungen<br />
zur Führung von Kinderkrippen und<br />
Kinderhorten.<br />
Unsere <strong>Gemeinde</strong> gehört der Kindes-<br />
und Erwachsenenschutzbehörde (KESB)<br />
der Regionen Hochdorf und Sursee<br />
an mit Standort in Hochdorf. Die neue<br />
Fachbehörde wurde unter die bestehende<br />
Trägerschaft des <strong>Gemeinde</strong>verbandes<br />
SoBZ der Regionen Hochdorf und Sursee<br />
gestellt. Unter dem Dach des <strong>Gemeinde</strong>verbandes<br />
wird es zwei unabhängige<br />
Betriebe geben, die KESB und das SoBZ<br />
(siehe untenstehendes Organigramm).<br />
Die Ressourcen und Synergien werden<br />
bestmöglich gegenseitig genutzt.<br />
Für Fragen zur neuen Kindes- und<br />
Erwachsenenbehörde gibt ihnen gerne<br />
Auskunft:<br />
Lisbeth Buchmann,<br />
Telefon 041 449 61 12 oder per<br />
E-Mail: lisbeth.buchmann@inwil.ch<br />
Zuständige KESB ab 01.01.2013:<br />
KESB Regionen Hochdorf und Sursee<br />
Baldeggstrasse 20<br />
Postfach 328<br />
6281 Hochdorf<br />
Tel. 041 914 62 00<br />
Mail hochdorf-sursee@kesb-lu.ch<br />
Web www.kesb-lu.ch<br />
Organigramm KESB Die Hauptaufgaben der KESB<br />
• Abklärung von Gefährdungsmeldungen<br />
für Kinder und Erwachsene<br />
• Anordnung und Aufhebung von behördlichen<br />
Massnahmen<br />
• Ersatz aller Erwachsenenschutzmassnahmen<br />
bis Ende 2015<br />
• Fürsorgerische Unterbringung von Kindern<br />
und Erwachsenen<br />
• Ernennung und Entlassung von Beiständ/innen<br />
• Prüfung der Berichte und Abrechnungen<br />
der Beiständ/innen<br />
• Zustimmung zu bestimmten Geschäften<br />
der Beiständ/innen<br />
• Entscheide zu<br />
o Vorsorgeauftrag<br />
o Patientenverfügung<br />
o Sterilisation<br />
o Gesetzliche Massnahmen für urteilsunfähige<br />
Personen<br />
• Einräumung der gemeinsamen elterlichen<br />
Sorge und Regelung des Unterhalts<br />
für Kinder unverheirateter Eltern<br />
• Entscheide zum persönlichen Verkehr<br />
zwischen Eltern und Kindern<br />
vERwAlTUng <strong>Ratsstube</strong> INWIL 4 / <strong>2012</strong> 7