Altstadtsanierung Teil 3 - Stadt Salzgitter

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Da die einst vorhandenen Bahnsteige mit einem Tunnel verbunden waren, entstand zunächst die städtebauliche Idee, diesen Tunnel nach Norden weiterzuführen und somit eine weitere Verbindung zur Altstadt zu schaffen. Als die Deutsche Bundesbahn das Gleis drei aufgab, konnte der Tunnel tatsächlich als öffentliche Unterführung genutzt und umgebaut werden, um auf der nördlichen Seite der Bahnanlage einen öffentlichen Parkplatz zu schaffen. Dass dieses heute realisiert ist und der P&R Parkplatz gut angenommen wird, hängt auch damit zusammen, dass es gelang, das nördlich des Bahnhofes gelegene und von der Deutschen Bundesbahn (DB) nicht mehr benötigte Güterbahnhofsgelände zu erschließen und dort ein modernes Einkaufszentrum (V-Markt, heute EDEKA-Center) zu errichten. Das Gelände liegt zwar nicht im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet und wäre normalerweise nicht Gegenstand dieses Berichtes, wenn sich dessen Erschließung nicht doch gravierend auf die Entwicklung der Altstadt und auf den Fluss der Kaufkraftströme ausgewirkt hätte. Es wird heute immer noch viel darüber diskutiert, ob es richtig war, auf dem Güterbahnhofgelände in unmittelbarer Nähe zur Altstadt ein großes Einkaufszentrum anzusiedeln. Man befürchtete seitens der Kaufmannschaft für die Altstadt enorme Kaufkraftverluste. Die Schließung des in Salzgitter gelegenen kleinsten Karstadt Hauses wird dieser Konkurrenz durch die V-Markt/- EDEKA-Bebauung auf der anderen Bahnseite angelastet. Tatsache ist jedoch, dass mit der Erschließung des Areals Güterbahnhof eine unmittelbar durch einen kurzen Tunnel angebundene attraktive Einkaufsmöglichkeit geschaffen wurde, die auch heute noch Kunden „in die Altstadt lockt“, die sonst gegebenenfalls "auf der grünen Wiese" einkaufen würden. Da es bis auf eine Ausnahme (Porschestraße) außerhalb der Altstadtlage keinerlei größere Geschäftslagen gibt, bindet inzwischen auch die V-Markt/EDEKA-Bebauung nördlich des Bahnhofes eine Kaufkraft zugunsten der südlich der Bahn gelegenen Altstadt von Salzgitter-Bad und dient somit heute indirekt den erreichten Sanierungszielen. Bahnhof Salzgitter-Bad Der historische Bahnhof von Salzgitter-Bad liegt an der 1856 eröffneten Braunschweigischen Südbahnstrecke von Börßum über Salzgitter- Bad nach Kreiensen, die ein Teil der alten Hauptstrecke von Berlin nach Frankfurt darstellte. Daher ist Salzgitter-Bad auch heute noch bahntechnisch besser erschlossen als der Stadtteil Salzgitter-Lebenstedt mit dem Hauptsitz von Rat und Verwaltung. Entsprechend stammt das historische Bahnhofsgebäude nicht aus der nationalsozialistischen Gründungszeit der Stadt Salzgitter (kaiserlicher Baustil, erbaut 1856). Das Gebäude 54 war für die Abwicklung des nach der Gründung der Stadt Salzgitter aufkommenden Reiseverkehrs zunächst zu klein und erhielt deshalb einen Anbau mit einem künstlich aufgeschütteten Bahnhofsvorplatz. Alter Bahnhof Salzgitter-Bad Der neue Bahnhof wurde in den 50er Jahren als Ergänzung zum bestehenden Bahnhof mit neuem Fahrkartenschalter sowie einer Bahnhofsgaststätte errichtet. Der neue Bahnhof Neu- und Anbau an den historischen Bahnhof von Salzgitter-Bad mit dem durch Kreisverkehr und Vorfahrt sehr opulenten Bahnhofsvorplatz wurden später seitens der Bundesbahn nicht mehr benötigt. Bahnhofsvorplatz, im Hintergrund der Bahnhofsneubau Somit wurde dieser Bahnhofsteil mit dem Verbindungs- und Expressgutgebäude veräußert und nebst den Bahnsteigsüberdachungen im Juli 1997 abgebrochen. Lediglich der historische
und unter Denkmalschutz stehende Bahnhof aus der Jahrhundertwende blieb erhalten, wurde saniert und erhielt einen neuen Vorplatz. Bahnhof von Süden (Petershagener Straße) Nachdem der Verbindungsbau zwischen historischem und „neuem“ Bahnhof abgebrochen war, stellte sich der verbliebene „Rest“ relativ lange Zeit in desolatem Zustand dar, bis der Bahnhof von einem ansässigen Investor erworben und mit viel Liebe rekonstruiert und saniert wurde. Bahnhof nach Abbruch des Verbindungsbaus Bahnhof Salzgitter-Bad, Blick von Norden Dank des in Salzgitter-Bad sehr engagierten Bauherren Helmut Stolze, der i.Ü. auch die Bahnhofsvorplatzbebauung realisierte, wurde das historische Bahnhofsgebäude privatisiert. Mit Hilfe individueller Sanierungsmaßnahmen und mit Einsatz von Sanierungsmitteln konnte der alte Bahnhof von Salzgitter-Bad rekonstruiert und saniert werden. Bahnhof nach Abbruch des Vordaches Heute hat Salzgitter-Bad nicht nur wieder einen modernen Haltepunkt der Bahn, sondern auch beidseits der Bahn und des Bahnhofes attraktive Parkmöglichkeiten entlang der Petershagener Straße, von denen aus die Altstadt von Salzgitter-Bad direkt fußläufig erreichbar ist. Auch diese Maßnahme, mit der sogar der linke Turm rekonstruiert wurde, konnte relativ spät, erst im Februar 2004, aber dennoch zeitgerecht zum Abschluss gebracht werden. Somit hat Salzgitter-Bad wieder ein attraktives Bahnhofsgebäude mit modern überdachten Bahnsteigen. 55
Seite 1 und 2: Heute befinden sich die Altentagess
Seite 3 und 4: Als wesentliche Modernisierungs- un
Seite 5 und 6: stände zwischen den Bäumen, die z
Seite 7: Ehem. Bali-Kino, Blick von der Pete
Seite 11 und 12: Marktstraße 6 und 7 Die beiden sic
Seite 13 und 14: Wohnanlage Gertrud-Bartels-Weg Die
Seite 15 und 16: … nach der Sanierung : Bioladen i
Seite 17 und 18: Bis auf die Villa (das Wohnhaus Fri
Seite 19 und 20: Klassische Städtebauförderung - F
Seite 21: Impressum Salzgitter im Januar 2008

Altstadtsanierung Teil 3 - Stadt Salzgitter

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?