Altstadtsanierung Teil 3 - Stadt Salzgitter
Altstadtsanierung Teil 3 - Stadt Salzgitter
Altstadtsanierung Teil 3 - Stadt Salzgitter
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Heute befinden sich die Altentagesstätte und<br />
das Biedermeier-Trauzimmer des Standesamtes,<br />
in dem sich Paare in einem stilvollen Ambiente<br />
zwischen zahlreichen Möbeln der Biedermeierzeit<br />
das Ja-Wort geben können, im<br />
Kniestedter Gutshaus.<br />
Die Verlegung bzw. Translotion des historischen<br />
und nach dem einstigen Eigentümer im<br />
17.Jahrhundert benannten „Garßenhofes“ im<br />
Bereich des Salinengartens westlich an den<br />
Ratskeller erfolgte von 1980 bis April 1982 als<br />
Hotelerweiterung mit eigener Tiefgarage.<br />
Der Garßenhof stand zuvor in <strong>Salzgitter</strong>-Gitter<br />
an der Heerstraße als <strong>Teil</strong> der landwirtschaftlichen<br />
Hofanlage „Behrens“ und war zunehmend<br />
dem Verfall preisgegeben.<br />
Der oberhalb der eigenen Tiefgarage mit Dachausbau wieder<br />
aufgebaute „Garßenhof“ als <strong>Teil</strong> des „Hotel Ratskeller“<br />
von der Warnestraße (von Norden) aus gesehen. Rechts<br />
vorne, die Einfahrt in die Tiefgarage<br />
Seine aus dem Programm für Zukunftsinvestitionen<br />
(ZIP) geförderte Translotion diente der Errichtung<br />
eines pseudohistorischen Ensembles<br />
mit Rosengarten oberhalb der Tiefgarage als<br />
Ersatz für den einstigen Salinengarten mit dem<br />
im Juni 1974 abgebrochenen historischen Solbad-Kurmittelhaus<br />
oder auch „Badehaus“ genannt.<br />
Hier entstand dann eine Art „gute Stube“ in der<br />
Altstadt von <strong>Salzgitter</strong>-Bad.<br />
Solbad-Kurmittelhaus<br />
Private Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
Die der Grundkonzeption zur Sanierung vorausgehende<br />
Bestandsaufnahme aus dem Jahre<br />
1962 verdeutlichte die Bedeutung der privaten<br />
Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
in besonderem Maße.<br />
Rund 2/3 der Bausubstanz wurde zu Beginn der<br />
Sanierung als mehr- oder minder dringend „modernisierungsbedürftig“<br />
eingestuft. Erhebliche<br />
bauliche Mängel und Nutzungsmängel ergaben<br />
sich vor allem für Wohngebäude. Mit dem Städtebauförderungsgesetz<br />
aus dem Jahre 1971<br />
wurde erstmals die Grundlage geschaffen, modernisierungswilligen<br />
Eigentümern die ihnen<br />
wirtschaftlich nicht zumutbaren Kosten einer<br />
Modernisierung nach einem besonderen Förderungssystem<br />
(Kostenerstattungsprinzip) abzunehmen.<br />
Diese speziellen Förderungsregeln konnten allerdings<br />
erst Jahre später als Instrument einer<br />
planvollen und sanierungsgerechten Modernisierungsförderung<br />
eingesetzt werden. Das Bemühen<br />
der <strong>Stadt</strong> im Rahmen der Sanierung beschränkte<br />
sich am Anfang weitgehend auf städtische<br />
Objekte.<br />
Die Erfahrungen zeigten sehr schnell, dass eine<br />
Intensivierung privater Modernisierungsmaßnahmen<br />
aufgrund der Finanzkraft der Grundstückseigentümer<br />
nur dann möglich ist, wenn<br />
eine angemessene Bezuschussung der privaten<br />
Modernisierungsmittel durch die öffentliche<br />
Hand erfolgt. Ein derart zielgerichtetes Vorgehen<br />
führte zu einer deutlichen Zunahme privater<br />
Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
und damit zur Verbesserung des Erscheinungsbildes<br />
und zu einer Aufwertung der<br />
Wohnnutzung in der Altstadt.<br />
Jede private Mitwirkung an der Sanierung begann<br />
mit der Planung und einer Kostenschätzung.<br />
Es folgte eine allgemeine bauaufsichtliche<br />
und denkmalpflegerische Vorprüfung mit der<br />
<strong>Teil</strong>erörterung zur Durchführbarkeit mit dem Eigentümer<br />
und den Mietern.<br />
Nach abschließender Klärung der Finanzierung<br />
mit einer vorläufigen Berechnung des Kostenerstattungsbetrages<br />
unter Berücksichtigung des<br />
vom Eigentümer zu fordernden zumutbaren Eigenmitteleinsatzes<br />
erfolgten diverse Abschlüsse<br />
von Modernisierungsvereinbarungen.<br />
Im Laufe der Sanierungsmaßnahme wurden 71<br />
Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
gefördert.<br />
Beispielhaft werden einige hervorzuhebende<br />
Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
nachfolgend unter „Private Baumaßnahmen“<br />
dargestellt.<br />
47
Die Sanierung der Altstadt <strong>Salzgitter</strong>-Bad ist<br />
auch stark von der Beseitigung (dem Abbruch)<br />
z.T. einst <strong>Stadt</strong>bildprägender und bedeutender<br />
Gebäude geprägt. Im Laufe des Sanierungsverfahrens<br />
wurden 44 Abbruchmaßnahmen durchgeführt.<br />
48<br />
Private Baumaßnahmen …<br />
… im Bereich Vöppstedter Tor …<br />
Wesentliches Ziel der <strong>Stadt</strong>sanierung war die<br />
Herstellung der Fußgängerzone „Vöppstedter<br />
Tor“ und die Herstellung des Straßenzuges<br />
„Bohlweg“, d.h. der so genannte „Bohlwegdurchbruch“.<br />
Durch die Realisierung dieser neuen Straßenführung<br />
wurde ein völlig neuer Straßenraum mit<br />
entsprechend neuer Bebauung auf der Basis einer<br />
entsprechenden Bauleitplanung gebildet.<br />
Einige Gebäude mussten dafür „weichen“, so<br />
zum Beispiel im August 1974 das Wohngebäude<br />
„Vöppstedter Tor 2 und 2A“ mit dem bereits erwähnten<br />
einstigen Nachlokal „Zum Fässchen“<br />
im Keller, die Wohnhäuser „Kaiserstraße 6“,<br />
„Bohlweg 14“ und „Vöppstedter Tor 14“.
Als wesentliche Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
sind die im Mai und Juli<br />
1998 und im März 2000 vorgenommenen Fassadeninstandsetzungen<br />
am Gebäude „Vöppstedter<br />
Tor 12“ sowie an dem Wohnhaus<br />
„Vöppstedter Tor 9“ zu verzeichnen.<br />
Es entstanden die „modernen“ Bauten auf der<br />
Nordseite des neuen Bohlweges mit der Architektur<br />
der 60er Jahre in Form der Gebäude<br />
„Bohlweg 18-28“ mit cirka 64 Wohneinheiten.<br />
Neubebauung Bohlweg, Nordseite<br />
Neubau Bohlweg 39<br />
Neubau Bohlweg/Ecke Kaiserstraße<br />
Neubau Bohlweg 14/Ecke Gutenbergstr.<br />
… im Bereich Frankfurter Straße …<br />
Neubau Marienplatz 22<br />
Von der Wohnbau <strong>Salzgitter</strong> wurde der städtebauliche<br />
Raum südlich der teilweise neu geführten<br />
„Liebenhaller Straße“ sowie des „Marienplatzes“<br />
im Frühjahr 1982 durch die Errichtung von<br />
22 Alten- und 11 „normalen“ Mietwohnungen unter<br />
Einsatz von Bau- und Aufwendungsdarlehen<br />
neu gestaltet.<br />
Neue Senioren- Wohnanlage Marienplatz von Norden (Marienplatz)<br />
aus<br />
Neue Senioren- Wohnanlage Marienplatz von Süden (Straße<br />
„Pfannenschmiede“) aus<br />
49
Warnestraße 9<br />
Warnestraße 9, vor der Sanierung …<br />
… nach der Sanierung<br />
Das unter Denkmalschutz stehende Wohnhaus<br />
wurde im Juli 1988 fachgerecht saniert und gefördert.<br />
Neubau Bergstraße 3<br />
Im Bereich der ehemaligen Schlachterei Fricke<br />
entstand weitere Wohnbebauung. Diese erfolgte<br />
dann im Februar 1990 ebenfalls durch die stadteigene<br />
Wohnbau <strong>Salzgitter</strong> in Form der Errichtung<br />
des Wohnhauses Bergstraße 3.<br />
Ehemalige Großschlachterei Fricke<br />
50<br />
Bergstraße 3, Anstelle der ehemaligen Großschlachterei Fricke<br />
entstand neben der historischen Villa Fricke eine moderne<br />
Wohnanlage<br />
Neubau Marktplatz 1<br />
Marktplatz 1 vor der Sanierung …<br />
… nach der Sanierung (Neubau), im Hintergrund die Sieversche<br />
Apotheke<br />
Diese Baumaßnahme des viergeschossigen<br />
Fachwerkes, dem Wohn- und Geschäftshaus<br />
„Marktplatz 1“, mit elf Wohneinheiten, erfolgte im<br />
Juli 1984 – wie bereits erwähnt - streng nach<br />
den Maßgaben der ÖBV, nach der auch im<br />
„Wiederaufbau“ ein neues Gebäude im „Fachwerkstil“<br />
zu errichten war. Hinter der künstlichen<br />
Fachwerkfassade steckt „normale“ Betonarchitektur.<br />
Deutlich wird die neue Straßengestaltung des<br />
Bohlweges im Bereich der „Sieverschen Apotheke“<br />
mit der Senkrechtaufstellung der Park-
stände zwischen den Bäumen, die zu einer Verkehrsberuhigung<br />
führen.<br />
Kirchplatz 3<br />
Modernisierung und Instandsetzung „Kirchplatz 3“<br />
Das ca. 1709 entstandene, aus Bruchsteinmauerwerk<br />
bestehende und mit Werksteinfensterumrahmungen<br />
versehene, ehemalige Wohnhaus<br />
und kath. Pfarrhaus steht heute im Eigentum<br />
des Deutschen Roten Kreuzes.<br />
Im Jahre 1984 wurde eine Altenbegegnungsstätte<br />
eingerichtet.<br />
Kirchplatz 5<br />
Kirchplatz 5<br />
Eine wichtige Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahme<br />
im Bereich des Kirchplatzes<br />
war die Sanierung des „Kirchplatz 5“, dem<br />
Wohn- und Geschäftsgebäude des Beerdigungsunternehmens<br />
„Stahlmann/Kühn“, im Mai<br />
des Jahres 1982.<br />
… im Bereich Vorsalz …<br />
Neubebauung Solte-Zentrum<br />
Warnestraße 19<br />
Das in der Warnestraße 19 unter Denkmalschutz<br />
stehende Wohnhaus mit drei Wohneinheiten<br />
wurde mit erheblichem Aufwand saniert.<br />
Ein ebenfalls musterbeispielhaftes Sanierungsobjekt.<br />
Warnestraße 19<br />
51
Klesmerplatz 7, „Schuh- und Sporthaus<br />
Oehlert“<br />
Eine der ersten Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
im Bereich „Vorsalz“ war<br />
die Umgestaltung der Fassade des Schuh- und<br />
Sporthauses „Oehlert“, bei dem mit nicht unbeträchtlichem<br />
Aufwand die Vordächer der ÖBV<br />
entsprechend angepasst wurden.<br />
Schuhhaus Oehlert vor der Sanierung …<br />
… nach der Sanierung<br />
Vorsalzer Straße 10, „Ofen Löffler“<br />
Das ehemalige Flachdachgebäude „Ofen Löffler"<br />
vor der Sanierung (Aufstockung)<br />
Vorsalzer Str. 10, von Norden aus gesehen, vor der Sanierung…<br />
52<br />
… nach der Sanierung<br />
Vorsalzer Str. 10, von Süden aus gesehen, vor der Sanierung…<br />
… nach der Sanierung<br />
Neubau und Sanierung „Vorsalzer Straße<br />
18“, ehem. Bali-Kino<br />
Dieses Ensemble bedurfte einer besonderen<br />
städtebaulichen Zuwendung, da es sich um die<br />
verbliebenen Gebäude des ehemaligen „Bali-<br />
Kino-Hofes“ handelt. Im Bali-Kino-Hof, daran<br />
werden sich die älteren Sölterschen noch gerne<br />
erinnern, betrieb Frau Kobel jahrzehntelang den<br />
Märklin-Spieleisenbahn-Laden.<br />
Heute befindet sich rechts eine Pizzeria mit<br />
Freisitz und Blickbeziehung auf den historischen<br />
Bahnhof.
Ehem. Bali-Kino, Blick von der Petershagener Straße<br />
Das Bali-Kino, „Vorsalzer Straße 18“, war eines<br />
der ersten Kinos, in denen Getränke gereicht<br />
wurden und Beat-Bands (z.B. Hawkids) spielten.<br />
Da eine Nutzung als Kino in den Zeiten moderner<br />
Fernsehgeräte in den Wohnzimmern der<br />
Menschen nicht mehr rentabel war, stand es<br />
später lange Zeit ungenutzt.<br />
Bali-Kino an der Petershagener Straße<br />
Durch seine bauliche Orientierung zum Innenhof<br />
und zur Vorsalzer Straße hin, bildete das Bali-<br />
Kino mit den Plakattafeln keine attraktive<br />
„Rückwand“ an der Petershagener Straße und<br />
eine Barrikade zwischen historischen Bahnhof<br />
und der Fußgängerzone „Vorsalzer Straße“<br />
Passage zwischen Petershagener und Vorsalzer Straße<br />
Nach dem Abbruch des Bali-Kinos im Mai 2005<br />
öffnete sich der einstige lediglich nur nach Süden<br />
durch ein Schmiedeisernes Tor geschlos-<br />
sen Innenhof als Passage nach Norden und<br />
stellt eine attraktive Wege- und auch Sichtverbindung<br />
zwischen Bahnhof und der Altstadt dar.<br />
Über das bebaute Grundstück wurde die wesentliche<br />
Wegebeziehung zwischen dem Bahnhofsvorplatz/Petershagener<br />
Straße als öffentlicher<br />
Weg zur Vorsalzer Straße vereinbart, welches<br />
als eines der wichtigsten Ziele in der Sanierungskonzeption<br />
formuliert und anzustreben<br />
war und heute erreicht worden ist.<br />
Neubau Petershagener Straße 3, ehem.<br />
Bahnhofsvorplatz<br />
Die Bebauung des Bahnhofsvorplatzes mit dem<br />
nach der Farbe des Gebäudes benannten<br />
„Blauen Wunder" hängt mit dem Konzept des<br />
historischen Bahnhofes und der Schaffung einer<br />
Park & Ride Anlage für Berufspendler auf dem<br />
nördlich der Bahnlinie gelegenen Güterbahnhofsgelände<br />
zusammen.<br />
Der ehemalige Bahnhofsvorplatz ist heute mit einem viergeschossigen<br />
Wohn- und Geschäftshaus bebaut „Blaues Wunder“.<br />
Rechts davon der neue ZOB<br />
Das Wohn- und Geschäftshaus der Petershagener<br />
Straße 3 entstand im August 1988 und ist<br />
als eine Art städtebaulicher „Brückenkopf“ auf<br />
der Südseite der fußläufigen Bahnunterführung<br />
(Tunnel) in Höhe des historischen Bahnhofes zu<br />
sehen.<br />
„Blaues Wunder“, Bahnunterführung (Tunnel), Blick von<br />
Norden. Rechts der historische Bahnhof<br />
53
Da die einst vorhandenen Bahnsteige mit einem<br />
Tunnel verbunden waren, entstand zunächst die<br />
städtebauliche Idee, diesen Tunnel nach Norden<br />
weiterzuführen und somit eine weitere Verbindung<br />
zur Altstadt zu schaffen. Als die Deutsche<br />
Bundesbahn das Gleis drei aufgab, konnte der<br />
Tunnel tatsächlich als öffentliche Unterführung<br />
genutzt und umgebaut werden, um auf der nördlichen<br />
Seite der Bahnanlage einen öffentlichen<br />
Parkplatz zu schaffen.<br />
Dass dieses heute realisiert ist und der P&R<br />
Parkplatz gut angenommen wird, hängt auch<br />
damit zusammen, dass es gelang, das nördlich<br />
des Bahnhofes gelegene und von der Deutschen<br />
Bundesbahn (DB) nicht mehr benötigte<br />
Güterbahnhofsgelände zu erschließen und dort<br />
ein modernes Einkaufszentrum (V-Markt, heute<br />
EDEKA-Center) zu errichten. Das Gelände liegt<br />
zwar nicht im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet<br />
und wäre normalerweise nicht Gegenstand<br />
dieses Berichtes, wenn sich dessen Erschließung<br />
nicht doch gravierend auf die Entwicklung<br />
der Altstadt und auf den Fluss der<br />
Kaufkraftströme ausgewirkt hätte.<br />
Es wird heute immer noch viel darüber diskutiert,<br />
ob es richtig war, auf dem Güterbahnhofgelände<br />
in unmittelbarer Nähe zur Altstadt ein großes<br />
Einkaufszentrum anzusiedeln. Man befürchtete<br />
seitens der Kaufmannschaft für die Altstadt<br />
enorme Kaufkraftverluste. Die Schließung des in<br />
<strong>Salzgitter</strong> gelegenen kleinsten Karstadt Hauses<br />
wird dieser Konkurrenz durch die V-Markt/-<br />
EDEKA-Bebauung auf der anderen Bahnseite<br />
angelastet.<br />
Tatsache ist jedoch, dass mit der Erschließung<br />
des Areals Güterbahnhof eine unmittelbar durch<br />
einen kurzen Tunnel angebundene attraktive<br />
Einkaufsmöglichkeit geschaffen wurde, die auch<br />
heute noch Kunden „in die Altstadt lockt“, die<br />
sonst gegebenenfalls "auf der grünen Wiese"<br />
einkaufen würden.<br />
Da es bis auf eine Ausnahme (Porschestraße)<br />
außerhalb der Altstadtlage keinerlei größere<br />
Geschäftslagen gibt, bindet inzwischen auch die<br />
V-Markt/EDEKA-Bebauung nördlich des Bahnhofes<br />
eine Kaufkraft zugunsten der südlich der<br />
Bahn gelegenen Altstadt von <strong>Salzgitter</strong>-Bad und<br />
dient somit heute indirekt den erreichten Sanierungszielen.<br />
Bahnhof <strong>Salzgitter</strong>-Bad<br />
Der historische Bahnhof von <strong>Salzgitter</strong>-Bad liegt<br />
an der 1856 eröffneten Braunschweigischen<br />
Südbahnstrecke von Börßum über <strong>Salzgitter</strong>-<br />
Bad nach Kreiensen, die ein <strong>Teil</strong> der alten<br />
Hauptstrecke von Berlin nach Frankfurt darstellte.<br />
Daher ist <strong>Salzgitter</strong>-Bad auch heute noch<br />
bahntechnisch besser erschlossen als der <strong>Stadt</strong>teil<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Lebenstedt mit dem Hauptsitz von<br />
Rat und Verwaltung.<br />
Entsprechend stammt das historische Bahnhofsgebäude<br />
nicht aus der nationalsozialistischen<br />
Gründungszeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> (kaiserlicher<br />
Baustil, erbaut 1856). Das Gebäude<br />
54<br />
war für die Abwicklung des nach der Gründung<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> aufkommenden Reiseverkehrs<br />
zunächst zu klein und erhielt deshalb einen<br />
Anbau mit einem künstlich aufgeschütteten<br />
Bahnhofsvorplatz.<br />
Alter Bahnhof <strong>Salzgitter</strong>-Bad<br />
Der neue Bahnhof wurde in den 50er Jahren als<br />
Ergänzung zum bestehenden Bahnhof mit neuem<br />
Fahrkartenschalter sowie einer Bahnhofsgaststätte<br />
errichtet.<br />
Der neue Bahnhof<br />
Neu- und Anbau an den historischen Bahnhof<br />
von <strong>Salzgitter</strong>-Bad mit dem durch Kreisverkehr<br />
und Vorfahrt sehr opulenten Bahnhofsvorplatz<br />
wurden später seitens der Bundesbahn nicht<br />
mehr benötigt.<br />
Bahnhofsvorplatz, im Hintergrund der Bahnhofsneubau<br />
Somit wurde dieser Bahnhofsteil mit dem Verbindungs-<br />
und Expressgutgebäude veräußert<br />
und nebst den Bahnsteigsüberdachungen im Juli<br />
1997 abgebrochen. Lediglich der historische
und unter Denkmalschutz stehende Bahnhof<br />
aus der Jahrhundertwende blieb erhalten, wurde<br />
saniert und erhielt einen neuen Vorplatz.<br />
Bahnhof von Süden (Petershagener Straße)<br />
Nachdem der Verbindungsbau zwischen historischem<br />
und „neuem“ Bahnhof abgebrochen war,<br />
stellte sich der verbliebene „Rest“ relativ lange<br />
Zeit in desolatem Zustand dar, bis der Bahnhof<br />
von einem ansässigen Investor erworben und<br />
mit viel Liebe rekonstruiert und saniert wurde.<br />
Bahnhof nach Abbruch des Verbindungsbaus<br />
Bahnhof<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Bad,<br />
Blick von Norden<br />
Dank des in <strong>Salzgitter</strong>-Bad sehr engagierten<br />
Bauherren Helmut Stolze, der i.Ü. auch die<br />
Bahnhofsvorplatzbebauung realisierte, wurde<br />
das historische Bahnhofsgebäude privatisiert.<br />
Mit Hilfe individueller Sanierungsmaßnahmen<br />
und mit Einsatz von Sanierungsmitteln konnte<br />
der alte Bahnhof von <strong>Salzgitter</strong>-Bad rekonstruiert<br />
und saniert werden.<br />
Bahnhof nach Abbruch des Vordaches<br />
Heute hat <strong>Salzgitter</strong>-Bad nicht nur wieder einen<br />
modernen Haltepunkt der Bahn, sondern auch<br />
beidseits der Bahn und des Bahnhofes attraktive<br />
Parkmöglichkeiten entlang der Petershagener<br />
Straße, von denen aus die Altstadt von <strong>Salzgitter</strong>-Bad<br />
direkt fußläufig erreichbar ist.<br />
Auch diese Maßnahme, mit der sogar der linke<br />
Turm rekonstruiert wurde, konnte relativ spät,<br />
erst im Februar 2004, aber dennoch zeitgerecht<br />
zum Abschluss gebracht werden.<br />
Somit hat <strong>Salzgitter</strong>-Bad wieder ein attraktives<br />
Bahnhofsgebäude mit modern überdachten<br />
Bahnsteigen.<br />
55
Kuhstraße 1 und 3<br />
Die Durchführung der Modernisierung und Instandsetzung<br />
dieser beiden Gebäude in der Zeit<br />
von Oktober 1983 bis November 1984 ist deshalb<br />
erwähnenswert, weil es sich auch bei der<br />
Kuhstraße 3 um einen stadtgeschichtlich besonderen<br />
Standort handelt.<br />
Kuhstr. 3, ehem. „Odeon“ Kino, vor der Sanierung …<br />
Hinter, bzw. auf dem Grundstück, „Kuhstraße 3“,<br />
befand sich einst der „Saalbau Wehling“, aus<br />
dem Ende der 40er Jahre das „Odeon-Kino“, einer<br />
der später vorhandenen vier Kinosäle (Roxy,<br />
Scala und Bali) in <strong>Salzgitter</strong>-Bad, entstand.<br />
… nach der Sanierung<br />
56<br />
Kuhstraße 1, vor der Sanierung …<br />
… nach der Sanierung<br />
Nach ihrer Sanierung gibt es in diesen Gebäuden<br />
derartige Nutzungen nicht mehr. Es befinden<br />
sich dort fünf Wohnungen in ruhigster innerstädtischer<br />
Lage.<br />
Marktstraße 2A<br />
Marktstraße 2A<br />
Diese erwähnenswerte Modernisierungs- und<br />
Instandsetzungsmaßnahme (ehem. Café Klußmann)<br />
wurde ohne Förderung durchgeführt.
Marktstraße 6 und 7<br />
Die beiden sich gegenüberliegenden Gebäude<br />
bilden das städtebaulich prägende „Entree“ vom<br />
Klesmerplatz hinein in die Marktstraße in Richtung<br />
„Ratskeller/Marktplatz“.<br />
Als „Marktstraße 6“ in der Zeit von Sept. 1986<br />
bis August 1987 modernisiert wurde, befand<br />
sich dort eine Drogerie im Besitz der Familie<br />
Hammer.<br />
Marktstrasse 6, nach der Sanierung<br />
Heute befindet sich in den Geschäftsräumen, im<br />
EG, ein Cafe.<br />
Das ehemalige Modehaus „Hoth“ im Gebäude<br />
„Marktstraße 7“ erhielt in der Zeit von Oktober<br />
1996 bis September 2004 eine Fassadeninstandsetzung<br />
und Dacheindeckung.<br />
Marktstraße 7, Modehaus Hoth, vor der Sanierung …<br />
… nach der Sanierung<br />
Altstadtweg 10<br />
Altstadtweg 10<br />
Das durch Mittelrisalit, Zwerchgiebel, Ziegelausfachung<br />
und Sandsteinquadersockel geprägte<br />
und in der Zeit um 1890 entstandene Wohn- und<br />
Geschäftshaus im Altstadtweg wurde im August<br />
des Jahres 2000 modernisiert und instand gesetzt.<br />
Zusätzlich wurde ein abgängiges Nebengebäude<br />
abgebrochen.<br />
Altstadtweg 12<br />
Auch das Wohn- und Geschäftshaus, „Altstadtweg<br />
12“ mit der Devotionalienhandlung „Krusy“<br />
erhielt im Dezember 1999 und zuletzt im Oktober<br />
2002 eine Fassadensanierung .<br />
Altstadtweg 12<br />
Es handelt sich jedoch um ein jüngeres Gebäude,<br />
welches nicht dem Denkmalschutz unterliegt.<br />
57
Die einstige „grüne Wiese“<br />
Gittertor 5<br />
Gittertor 5<br />
Aus der ehemaligen Polizeidienststelle wurden<br />
durch eine Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahme<br />
(Oktober 1986 – September<br />
1987) die zu dem Hotelkomplex des Ratskellers<br />
zugehörenden Tagungs- und Hotelräume.<br />
58<br />
… im Bereich Petershagener Straße …<br />
Heute handelt es sich um eine eigenständige<br />
Unterkunft mit dem Namen „Golf-Hotel“.<br />
Die unproportionale und der Architektur des<br />
Hauses wenig dienliche Eingangsüberdachung<br />
wird von Fachleuten kritisch betrachtet.<br />
Neubau Emil-Langen-Weg/Gertrud-<br />
Bartels-Weg<br />
Die einstige „grüne Wiese“ zwischen Petershagener<br />
Straße und ehem. Polizeigebäude am Gittertor<br />
war im Zuge der <strong>Stadt</strong>sanierung für eine<br />
Neubebauung zu erschließen.<br />
Somit wurde für die dortige Neubebauung der<br />
Emil-Langen-Weg als Erschließungs- und Stichstraße<br />
geschaffen, durch den auch eine fußläufige<br />
Verbindung zum historischen Nordwall besteht.<br />
Durch die Neuschaffung des Gertrud-Bartels-<br />
Weges und des Emil-Langen-Weges ist eine der<br />
schönsten Wohnlagen in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zur Altstadt entstanden.<br />
Die Bebauung der Baugrundstücke fand darüber<br />
hinaus mit guter architektonischer Qualität statt.
Wohnanlage Gertrud-Bartels-Weg<br />
Die Bebauung dieser „grünen Wiese“ begann im<br />
Jahre 1993 - 1994 mit den Wohnhäusern der<br />
Reichsbund Wohnungsbaugesellschaft und der<br />
Wohnbau <strong>Salzgitter</strong>, am Ende beziehungsweise<br />
östlich der historischen Straße „Töpferreihe“.<br />
Petershagener Straße (Reichsbund)<br />
Petershagener Straße (Wiemer/Ullmann)<br />
… im Bereich Südwall/Ostteil<br />
Bei den Anliegern des Bohlweges war in der<br />
frühen Nachkriegszeit bereits eine Art Aufbruchstimmung<br />
zu verzeichnen. Einige der alten<br />
Fachwerkhäuser waren bereits beseitigt und<br />
durch „moderne", zeittypische Gebäude aus<br />
Stahlbeton ersetzt worden.<br />
Neubau Bohlweg 23<br />
Die <strong>Stadt</strong>sanierung der Altstadt von <strong>Salzgitter</strong>-<br />
Bad war in ihren derartigen „Anfängen“ weniger<br />
durch den Geist „Bewahren" und „Erhalten" historischer<br />
Bausubstanz, sondern vom Zeitgeist<br />
der so genannten „Flächensanierung" und von<br />
den Bausünden der Nachkriegszeit, die mit ihrer<br />
Kubatur, die weniger Rücksicht auf die „wertlosen“<br />
Fachwerkstrukturen nahmen, geprägt.<br />
Neubau Bohlweg 31<br />
Es galt weiterhin, neue Freiräume durch Abbruch<br />
von vorhandenen Gebäuden zu schaffen,<br />
um so den unumstritten notwendigen Platz für<br />
neue Durchgangsstraßen zu schaffen.<br />
59
Neubau Bohlweg 29<br />
Bohlweg 29, vor der Sanierung …<br />
… nach der Sanierung, Neubau mit konstruktivem Fachwerk<br />
Bohlweg 5<br />
Es handelt sich um eine Komplettsanierung, bei<br />
der fast das ganze Gebäude auseinander genommen<br />
und wieder zusammengesetzt werden<br />
musste.<br />
Die Nutzung des Gebäudes bleibt vorher wie<br />
nachher ein „Wohn- und Geschäftshaus“.<br />
60<br />
Bohlweg 5, vor der Sanierung …<br />
… nach der Sanierung<br />
Bohlweg 7<br />
Auch das Gebäude „Bohlweg 7“ wurde einmal<br />
im Jahre 1989 vollständig und noch einmal im<br />
Jahre 2004 teilsaniert. Vor der Sanierung war im<br />
Erdgeschoss eine Änderungsschneiderei angesiedelt.<br />
Nach der Sanierung im Jahre 1989 wurde<br />
im Erdgeschoss des zweigeschossigen<br />
Fachwerkhauses ein Imbiss betrieben. Heute<br />
wird das Erdgeschoss als Bioladen genutzt.<br />
Bohlweg 7, vor der Sanierung …
… nach der Sanierung : Bioladen im EG<br />
Liebenhaller Straße 8<br />
Das städtebaulich an einer markanten Stelle gelegene<br />
Wohn- und Geschäftshaus „Liebenhaller<br />
Straße 8“ wurde komplett saniert.<br />
Vor der Sanierung waren die Fachwerkfassaden<br />
teilweise mit Platten verkleidet und teilweise<br />
verputzt.<br />
Auch im Innern des Gebäudes war das Fachwerk<br />
verkleidet, so dass vor Beginn der Sanierungsarbeiten<br />
das ganze Ausmaß der Schäden<br />
an dem Fachwerk nicht zu erkennen war.<br />
Während der Arbeiten stellte sich heraus, dass<br />
ca. 80 % des Fachwerkes zerstört war und ersetzt<br />
werden musste.<br />
Darauf hin wurde das Gebäude sukzessiv demontiert<br />
und wieder aufgebaut. Im Erdgeschoss<br />
des Gebäudes befindet sich jetzt ein Cafe.<br />
Liebenhaller Straße 8, Nordseite, vor der Sanierung …<br />
Bismarckstraße 9<br />
… Westseite, vor der Sanierung …<br />
… nach der Sanierung<br />
Nordseite Bismarckstraße 9 vor …<br />
… nach einer Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahme<br />
61
Aus einem Wohnhaus mit Nebengebäuden<br />
(Schuppen) auf dem Grundstück „Bismarckstraße<br />
9“ wurde durch eine Modernisierungs- und<br />
Instandsetzungsmaßnahme mit einem relativ<br />
geringen finanziellen Aufwand ein Hotel- und<br />
Gaststättenbetrieb.<br />
Westseite Bismarckstraße 9 vor der Sanierung …<br />
… nach der Sanierung<br />
Südwall 5<br />
An städtebaulich markanter Stelle steht auch<br />
das Wohngebäude „Südwall 5“, das modernisiert<br />
und instand gesetzt wurde.<br />
Südwall 5 vor der Sanierung …<br />
62<br />
… nach der Sanierung<br />
Verlagerung störender Gewerbebetriebe<br />
Petershagener Straße, HUNO-Stahlbau<br />
und Neubau HUNO-Parkplatz<br />
In dem <strong>Teil</strong>bereich der <strong>Stadt</strong>sanierung, des Sanierungsgebietes<br />
„Petershagener Straße“, befand<br />
sich die Stahlbauschlosserei „HUNO-<br />
Stahlbau“. Sie wurde im Juli 1986 in das Gewerbegebiet<br />
„Porschestraße“ umgesiedelt. Die<br />
ehemaligen drei Werkshallen nebst Sozialräumen<br />
wurden abgebrochen und anstelle des Betriebes<br />
der so genannte „HUNO-Parkplatz“ an<br />
der Petershagener Straße errichtet.<br />
HUNO-Parkplatz<br />
Die Schaffung dieses Parkplatzes sowie anderer<br />
Parkplatzflächen an der Petershagener Straße<br />
war – wie bereits erwähnt - erforderlich, um für<br />
Bauvorhaben den Nachweis der notwendigen<br />
Einstellplätze gemäß Niedersächsischer Bauordnung<br />
(NBauO) führen zu können.<br />
Bergstraße, Schlachterei Fricke<br />
Vom Juni 1976 bis Januar 1977 wurde die in der<br />
Bergstraße 3-7A gelegene und dort extrem störende<br />
Großschlachterei Fricke nach <strong>Salzgitter</strong>-<br />
Hohenrode verlegt.
Bis auf die Villa (das Wohnhaus Fricke) wurden<br />
die Schlachtereigebäude abgebrochen. Stattdessen<br />
entstanden in der Nachbarschaft neue<br />
Miet- und Eigentumswohnungen der stadteigenen<br />
Wohnungsbau-Gesellschaft „Wohnbau<br />
<strong>Salzgitter</strong>“.<br />
Frankfurter Straße (heute Liebenhaller<br />
Straße)<br />
Von April bis Juni 1977 wurden weitere Gewerbebetriebe<br />
verlagert bzw. zugunsten der städtebaulichen<br />
Neuordnung am Standort aufgelöst,<br />
wie z.B. die bereits erwähnte Fahrschule und<br />
Kfz-Werkstatt „Hille“ und die Kfz-Werkstatt und<br />
Tankstelle „Kadilke“ in der Frankfurter Straße.<br />
Darüber hinaus wurde die alte Saline in der<br />
Frankfurter Straße abgebrochen, weil ein Thermalsolewellenbad<br />
im Süden von <strong>Salzgitter</strong>-Bad<br />
außerhalb der Altstadt neu errichtet wurde.<br />
Kirchplatz und Marktplatz, Schlachterei<br />
Rose u.a.<br />
Verlagert wurden auch die Schlachterei „Rose“<br />
am Kirchplatz 7, sowie die Boutique „Straten“<br />
und der Friseurbetrieb „Kohlberg“ am Marktplatz<br />
1.<br />
Südwall-Ostteil, Irenen-Heilquelle und<br />
VORLO- Getränkehandel<br />
Die Firma VORLO entstand aus der dem einst<br />
zum „Albrecht Brunnen“ gehörenden „Irenen<br />
Heilquelle“ und war in der Nachkriegszeit einer<br />
der bedeutendsten Arbeitgeber in der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Salzgitter</strong>. Die Auslieferung der „Irenequelle“<br />
ging zum <strong>Teil</strong> bis nach Süddeutschland, so dass<br />
dieser Getränkebetrieb am Standort südlich und<br />
nördlich der Straße „Hinter dem Salze“ kontinuierlich<br />
wuchs.<br />
Städt. Verwaltungsstelle<br />
Mit der Aufgabe des VORLO-Betriebes bzw. der<br />
daraus sich ergebenden Firma „Stephansbrunnen“<br />
entstand am südlichen Rand des Sanierungsgebietes<br />
der Altstadt von <strong>Salzgitter</strong>-Bad<br />
eine störende Gewerbebrache, die zum <strong>Teil</strong>,<br />
zumindest südlich der Straße „Hinter dem Salze“,<br />
heute noch vorhanden ist.<br />
ALDI-Markt (Hinter dem Salze)<br />
Anstelle des ehemaligen VORLO-Getränkebetriebes<br />
und der einstigen städtischen<br />
Verwaltungsstelle, die bis zu Ihrem Abbruch eine<br />
Jugendfreizeitstätte (Vöppi) beherbergte,<br />
entstand noch während der förmlichen Sanierung<br />
ein ALDI-Markt.<br />
Zwar muss die typische ALDI-Architektur nicht<br />
unbedingt als „altstadtgerecht“ bezeichnet werden.<br />
Der ALDI-Markt mit seiner großzügigen<br />
Parkplatzanlage zieht jedoch aufgrund seiner<br />
Lage Kaufkraft und Kundschaft in die Altstadt.<br />
Irenen-Heilquelle und VORLO-Getränkehandel, Hinter dem<br />
Salze, Luftbild ca. 1970<br />
VORLO<br />
63
64<br />
Sonstige Odnungsmaßnahmen<br />
6,89%<br />
Kosten sonstiger Art<br />
0,06%<br />
Modernisierung und<br />
Instandsetzung von<br />
Gebäuden<br />
(Kostenanteil der <strong>Stadt</strong>)<br />
14,25%<br />
Erschließung<br />
37,89%<br />
A Klassische <strong>Stadt</strong>sanierung – Kosten in Euro<br />
Kosten und Finanzierung<br />
Klassische <strong>Stadt</strong>sanierung - Kosten<br />
Weitere Vorbereitung der<br />
Sanierung<br />
0,36%<br />
Erwerb<br />
von Grundstücken<br />
30,85%<br />
Umzug von<br />
Bewohnern und Betrieben<br />
3,99%<br />
Anderweitige Unterbringung<br />
und Änderung<br />
baulicher Anlagen von<br />
Betrieben<br />
2,45%<br />
Beseitigung baulicher<br />
Anlagen<br />
3,25%<br />
Weitere Vorbereitung der Sanierung 65.626,85<br />
Erwerb von Grundstücken 5.600.871,34<br />
Umzug von Bewohnern und Betrieben 724.801,37<br />
Anderweitige Unterbringung und Änderung baulicher Anlagen von Betrieben 444.816,51<br />
Beseitigung baulicher Anlagen 590.093,48<br />
Erschließung 6.877.792,24<br />
Sonstige Ordnungsmaßnahmen 1.251.471,84<br />
Modernisierung und Instandsetzung von Gebäuden<br />
(Kostenanteil der <strong>Stadt</strong>)<br />
2.586.235,24<br />
Kosten sonstiger Art 10.895,83<br />
Kosten der klassischen <strong>Stadt</strong>sanierung insgesamt 18.152.604,70
Klassische Städtebauförderung - Finanzierungsmittel<br />
Städtebauförderungsmittel<br />
46,51%<br />
Ausgleichsbeträge<br />
der Eigentümer<br />
10,35%<br />
Eigenanteil der <strong>Stadt</strong><br />
27,98%<br />
Erlöse aus der<br />
Veräußerung von<br />
Grundstücken 13,12%<br />
A Klassische Städtebauförderung – Finanzierungsmittel in Euro<br />
Überschüsse aus der<br />
Bew irtschaftung von<br />
Grundstücken<br />
1,41%<br />
Einnahmen<br />
sonstiger Art<br />
0,08%<br />
Wertausgleich zu<br />
Lasten der <strong>Stadt</strong><br />
0,56%<br />
Ausgleichsbeträge der Eigentümer 1.878.110,97<br />
Überschüsse aus der Bewirtschaftung von Grundstücken 255.742,17<br />
Erlöse aus der Veräußerung von Grundstücken 2.381.847,36<br />
Einnahmen sonstiger Art 14.414,09<br />
Wertausgleich zu Lasten der <strong>Stadt</strong> 101.710,00<br />
Eigenanteil der <strong>Stadt</strong> 5.078.839,86<br />
Städtebauförderungsmittel 8.441.940,25<br />
Finanzierungsmittel der klassischen Städtebauförderung insgesamt 18.152.604,70<br />
65
B ZIP geförderte Projekte – Kosten in Euro<br />
66<br />
Umsetzung des Garßenhofes 3.900.342,64<br />
Um- und Ausbau des Gebäudes<br />
„historische Pfannenschmiede"<br />
Um- und Ausbau des Gebäudes<br />
„historisches Tillyhaus"<br />
386.396,30<br />
357.931,70<br />
Errichtung einer Tiefgarage an der Liebenhaller Straße 1.510.264,71<br />
Kosten der ZIP-Projekte insgesamt 6.154.917,35<br />
B ZIP geförderte Projekte – Finanzierung in Euro<br />
ZIP-Fördermittel 3.067.751,29<br />
Eigenanteil der <strong>Stadt</strong> zu den ZIP geförderten Projekten 3.087.166,06<br />
Finanzierungsmittel für ZIP-Projekte insgesamt 6.154.917,35<br />
Kosten insgesamt in Euro<br />
Kosten der klassischen <strong>Stadt</strong>sanierung 18.152.604,70<br />
Kosten der ZIP geförderten Projekte 6.154.917,35<br />
Summe 24.307.522,05<br />
Finanzierungsmittel insgesamt in Euro<br />
Städtebaufördermittel 18.152.604,70<br />
ZIP Finanzierungsmittel 6.154.917,35<br />
Summe 24.307.522,05<br />
Verhältnis der städtischen Investitionen zu privaten Investitionen<br />
- geschätzt -<br />
somit private Folgeinvestitionen in Euro rd. 170.000.000,00<br />
Die Sanierung der Altstadt in <strong>Salzgitter</strong>-Bad ist auch ein arbeits- und wirtschaftspolitischer Faktor.<br />
Bereits allein die als Folge geschaffenen öffentlichen und privaten Wertzuwächse in diesem<br />
Sanierungsgebiet belaufen sich auf ca. 183 Mio Euro.<br />
1:7
Impressum<br />
<strong>Salzgitter</strong> im Januar 2008<br />
Texte: <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong><br />
Referat <strong>Stadt</strong>umbau und Soziale <strong>Stadt</strong><br />
Referatsleiter: Günter Klatt<br />
Layout: <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong><br />
Hans-Jürgen Birkholz<br />
Fotos: <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong>