HPV-Impfung - Goch
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Wahrscheinlich haben Sie schon von der <strong>Impfung</strong><br />
gegen Humane Papilloma Viren (<strong>HPV</strong>)<br />
gehört.<br />
Einige dieser Viren können Zellveränderungen<br />
auslösen, die bei Nichtbehandlung eventuell bis<br />
zum Gebärmutterhalskrebs führen können. In<br />
den Medien, in Arztpraxen und auch im Freundinnenkreis<br />
wird viel über die <strong>HPV</strong>-<strong>Impfung</strong><br />
gesprochen. Sie soll vor einer <strong>HPV</strong>-Infektion<br />
schützen und wird für Mädchen ab dem 12.<br />
Lebensjahr angeboten.<br />
Dieser Flyer gibt Ihnen neutrale und unabhängige<br />
Information über den aktuellen Wissensstand<br />
zur <strong>HPV</strong>-<strong>Impfung</strong>.<br />
Diese Informationen sollen Ihnen helfen, eine<br />
individuelle Entscheidung für sich und/oder Ihre<br />
Töchter zu treffen.<br />
Lassen Sie sich dabei Zeit, informieren Sie sich<br />
in Ruhe, es besteht kein Grund zur Eile.<br />
Was ist eine <strong>HPV</strong>-Infektion?<br />
<strong>HPV</strong> werden durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt,<br />
meistens beim Geschlechtsverkehr,<br />
übertragen. Von den bisher bekannten ca. 100<br />
<strong>HPV</strong>-Typen können ungefähr 30 bis 40 den<br />
Gebärmutterhals und den Genitalbereich befallen.<br />
13 dieser <strong>HPV</strong>-Typen werden als krebserregend<br />
eingestuft. Die neue <strong>HPV</strong>-<strong>Impfung</strong> bekämpft<br />
2 dieser <strong>HPV</strong>-Typen (Typ 16 und 18).<br />
<strong>HPV</strong> und Gebärmutterhalskrebs?<br />
Etwa 70%-80% aller Frauen und Männer, die<br />
Geschlechtsverkehr haben, stecken sich mindestens<br />
einmal im Leben (vorwiegend im Alter<br />
von 20-30 Jahren) mit <strong>HPV</strong> an. Der Verlauf ist<br />
meistens harmlos und wird von den Betroffenen<br />
gar nicht bemerkt. In der Regel wird unser Immunsystem<br />
gut mit diesen Viren fertig.<br />
Bis zu 90% aller Infektionen heilen innerhalb<br />
von ein bis zwei Jahren ohne Behandlung<br />
und ohne Folgen aus.<br />
Bei 10-20% der betroffenen Frauen bleibt<br />
eine <strong>HPV</strong>-Infektion bestehen.<br />
Bei ca. 10 % dieser chronisch infizierten<br />
Frauen entwickeln sich innerhalb der folgenden<br />
5-15 Jahre krankhafte Veränderungen<br />
am Gebärmutterhals (s.a. Früherkennung).<br />
Das heißt:<br />
Weniger als 1% der Frauen, die sich mit <strong>HPV</strong><br />
infizieren, erkranken später an Gebärmutterhalskrebs.<br />
Von allen Krebserkrankungen bei Frauen betreffen<br />
ca. 3% den Gebärmutterhals. In Deutschland<br />
erkranken jährlich 6500 Frauen an dieser Krebsform<br />
und 1600 sterben daran.<br />
Gebärmutterhalskrebs ist eine sehr seltene<br />
Folge einer sehr häufigen Infektion!<br />
Was kann die <strong>HPV</strong>-<strong>Impfung</strong>?<br />
Die heute verfügbaren Impfstoffe Gardasil und<br />
Cervarix (gentechnisch hergestellt) schützen vor<br />
Infektionen durch <strong>HPV</strong> Typ 16 und 18. Diese<br />
Typen sind bei 70% der Gebärmutterhalskrebserkrankungen<br />
nachweisbar. 30% der Zellveränderungen<br />
am Gebärmutterhals werden durch<br />
andere <strong>HPV</strong>-Typen hervorgerufen. Hier bietet<br />
die <strong>Impfung</strong> keinen Schutz.<br />
Außerdem schützt der Impfstoff Gardasil vor den<br />
<strong>HPV</strong>-Typen 6 und 11, die Feigwarzen verursachen<br />
können. Sie sind unangenehm, aber ungefährlich.<br />
Die <strong>Impfung</strong> wird von Haus-, Kinder- und Frauenärztinnen<br />
und –ärzten angeboten und dreimal<br />
innerhalb eines halben Jahres in den Oberarm<br />
gespritzt.<br />
Nach bisheriger Studienlage beträgt die Dauer<br />
des Impfschutzes mindestens 5 Jahre. Für<br />
Frauen ist der Impfstoff zurzeit bis zum 25. (Cervarix)<br />
bzw. 26. (Gardasil) Lebensjahr zugelassen.<br />
Die Ständige Impfkommission empfiehlt Mädchen<br />
zwischen 12 und 17 Jahren, möglichst vor<br />
dem ersten Geschlechtsverkehr, zu impfen.<br />
Bei einer bereits bestehenden <strong>HPV</strong>-Infektion ist<br />
eine <strong>Impfung</strong> wirkungslos.<br />
Sind Nebenwirkungen bekannt?<br />
In Studien zur Verträglichkeit wurden häufig<br />
Lokalreaktionen (Schmerz, Rötung, Schwellung,<br />
Juckreiz) an der Impfstelle beobachtet. Zudem<br />
kann Fieber auftreten, selten kommt es zu Atemnot<br />
oder Nesselsucht. In einigen Ländern<br />
wurden Verdachtsfälle von schweren Nebenwirkungen<br />
gemeldet. Mögliche Zusammenhänge<br />
zwischen diesen Komplikationen und dem Impfstoff<br />
werden zurzeit noch weiter untersucht.<br />
Die Impfstoffe sind nach ca. 5 Jahren Forschungszeit<br />
und vor Veröffentlichung der gesamten<br />
Studienergebnisse zugelassen worden.<br />
Aufgrund der kurzen Forschungszeit liegen keine<br />
Langzeiterfahrungen mit der <strong>Impfung</strong> vor.<br />
Was wissen wir nicht über diese<br />
<strong>Impfung</strong>?<br />
Wie lange der Impfschutz anhält und wann<br />
eine Auffrischungsimpfung notwendig wird.<br />
Ob Gebärmutterhalskrebs durch die <strong>Impfung</strong><br />
langfristig seltener auftritt.<br />
Ob andere krebserregende <strong>HPV</strong>-Typen an<br />
die Stelle der Typen 16 und 18 treten werden.
Ob und welche Schäden durch die <strong>Impfung</strong><br />
kurz-/langfristig auftreten können.<br />
Welche Auswirkungen die <strong>Impfung</strong> auf<br />
Schwangere hat.<br />
Wer zahlt die <strong>HPV</strong>-<strong>Impfung</strong>?<br />
Die Gesamtkosten für die <strong>HPV</strong> <strong>Impfung</strong> betragen<br />
ca. 500 Euro. Für Mädchen zwischen 12<br />
und 17 Jahren übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung<br />
diese Kosten. Die Abrechnung<br />
erfolgt über die Krankenversichertenkarte. Frauen<br />
ab 18 Jahren empfehlen wir, sich bei Ihrer<br />
Krankenkasse über die Kosten beraten zu lassen.<br />
Was kann ich für meine Gesundheit<br />
selber tun?<br />
Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich sehr langsam<br />
aus Zellveränderungen. Somit kann durch<br />
die regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen<br />
die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs<br />
meistens verhindert werden. Die<br />
Krebsfrüherkennung bleibt daher auch bei geimpften<br />
Frauen und Mädchen eine wichtige<br />
Maßnahme, um eine <strong>HPV</strong>-Infektion und Zellveränderungen<br />
rechtzeitig zu erkennen (PAP-<br />
Abstrich) und zu behandeln.<br />
Die Benutzung von Kondomen reduziert die<br />
Ansteckungsgefahr.<br />
Eine gesunde Lebensführung (z.B. gesunde<br />
Ernährung, Bewegung, möglichst keine Zigaretten,<br />
gemäßigter Alkoholgenuss) stärkt das Immunsystem,<br />
der Körper kann sich besser gegen<br />
Viren wehren.<br />
Das ist noch wichtig zu wissen!<br />
Selbstverständlich schützt die <strong>Impfung</strong> nicht vor<br />
anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.<br />
Weiterführende Informationen:<br />
www.profamilia.de<br />
www.maedchen-checken-das.de/hpvimpfung.html<br />
Herausgeber:<br />
Kommunale Gesundheitskonferenz<br />
Geschäftsstelle - Stadt Bielefeld<br />
33597 Bielefeld<br />
Redaktion:<br />
Netzwerk Frauen, Mädchen und Gesundheit<br />
Bielefeld<br />
Textübernahme mit freundlicher Genehmigung<br />
der Kommunalen Gesundheitskonferenz und<br />
dem Netzwerk Frauen, Mädchen und Gesundheit<br />
Bielefeld. (Stand: März 2008)<br />
Impressum:<br />
Arbeitskreis der<br />
Gleichstellungsbeauftragten<br />
im Kreis Kleve<br />
<strong>HPV</strong>-<strong>Impfung</strong><br />
Neuer Schutz vor<br />
Gebärmutterhalskrebs?<br />
H<br />
HUMANE<br />
P<br />
PAPILLOMA<br />
V VIREN<br />
Eine Entscheidungshilfe<br />
für Eltern, Mädchen<br />
und junge Frauen