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Heidi Hein, Der Piłsudski-Kult und seine Bedeutung ... - Herder-Institut

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tisiert. Bevor Hincza die <strong>seine</strong>r Ansicht nach wichtigsten Arbeiten <strong>Piłsudski</strong>s auflistet<br />

<strong>und</strong> wesentliche Gedanken aus <strong>seine</strong>n Reden <strong>und</strong> Vorträgen zitiert, hebt er dessen<br />

schriftstellerische <strong>und</strong> rednerische Qualitäten hervor. Schließlich nennt er noch die<br />

wichtigste Literatur über <strong>Piłsudski</strong> 320 <strong>und</strong> die bedeutendsten biographischen Daten,<br />

belegt aber <strong>seine</strong> Angaben nicht im einzelnen.<br />

Des weiteren sah das <strong>Piłsudski</strong>-<strong>Institut</strong> Tadeusz Dybczyńskis Abhandlung Józef<br />

<strong>Piłsudski</strong> jako publicysta i historyk 321 („Józef <strong>Piłsudski</strong> als Publizist <strong>und</strong> Historiker“)<br />

als ein wichtiges Werk über den Marschall an. Da Dybczyński davon ausgeht, daß<br />

sich ein schöpferischer Gedanke nicht nur in der Tat, sondern auch in Worten wiederfindet,<br />

will er ein besseres Verständnis für das bisher noch immer nicht überall bekannte<br />

Wort <strong>Piłsudski</strong>s beim Leser wecken, zumal er die Äußerungen <strong>Piłsudski</strong>s als<br />

Kommentar zu dessen Taten betrachtet. 322 Dabei stützt er sich auf insgesamt 102 Texte<br />

aus den Jahren zwischen 1893 <strong>und</strong> 1925, die in den Pisma – Mowy – Rozkazy erschienen<br />

sind, <strong>und</strong> will sie somit jedem zugänglich machen, der die achtbändige Ausgabe<br />

nicht vorliegen hat. So leitet er zunächst in jedes Werk <strong>und</strong> dessen historischen<br />

Hintergr<strong>und</strong> ein, faßt sie zusammen <strong>und</strong> charakterisiert sie mit einigen ausgewählten<br />

Zitaten. Dybczyński wendet sich abschließend gegen die nächste für das <strong>Piłsudski</strong>-<br />

<strong>Institut</strong> wichtige Abhandlung von Cezary Jellenta Józef <strong>Piłsudski</strong> jako pisarz i<br />

mówca 323 („Józef <strong>Piłsudski</strong> als Schriftsteller <strong>und</strong> Redner“).<br />

Als wichtigsten Charakterzug <strong>Piłsudski</strong>s nennt Jellenta, der <strong>seine</strong> Erkenntnisse<br />

auch auf einer Vortragsreise in Westeuropa vorstellte, die Verbindung zwischen der<br />

Tat <strong>und</strong> einer tiefen Nachdenklichkeit sowie dem Temperament als Führer <strong>und</strong> Politiker,<br />

das gleichzeitig mit einer Veranlagung zur Kontemplation <strong>und</strong> manchmal sogar<br />

zur Lyrik einhergehe. Ein weiterer wichtiger Punkt sei <strong>Piłsudski</strong>s Betrachtung der<br />

Geschichte, wobei der Marschall ein Musterbeispiel dafür sei, wie aus der glanzvollen<br />

polnischen Geschichte, wie z.B. aus dem Wirken Bolesław Chrobrys <strong>und</strong> Bolesław<br />

Śmiałys, aber auch Władysław IV. <strong>und</strong> Jan III. Sobieskis <strong>und</strong> aus den Erfahrungen<br />

des Januaraufstandes eine optimistische Energie zu gewinnen sei. 324 Dieser „Magnetismus<br />

der Geschichte“ 325 sei eine Quelle der Faszination <strong>und</strong> Macht. <strong>Piłsudski</strong> sei ein<br />

320 Zu den neun wichtigsten Lebensbildern zählt Hincza die vierte Auflage des oben zitierten<br />

Werks von SIEROSZEWSKI, <strong>Piłsudski</strong> (1921b); DZWONKOWSKI; J. JĘDRZEJEWICZ, <strong>Piłsudski</strong>;<br />

RZYMOWSKI, <strong>Piłsudski</strong> (1920); DERS., <strong>Piłsudski</strong> (1928); RZYMOWSKI, Stw. <strong>Piłsudski</strong>. Außerdem<br />

nennt Hincza u.a. noch ŚWIĘTOSŁAWSKI <strong>und</strong> DASZYŃSKI, Wielki Człowiek, (das<br />

Buch von Daszyński über <strong>Piłsudski</strong> ist vor deren endgültigem Bruch erschienen). Weiterhin<br />

listet Hincza Literatur zu bestimmten zeitlichen Abschnitten auf, die sich auch auf <strong>Piłsudski</strong><br />

bezieht. Vgl. HINCZA, S. 409-412.<br />

321 Vgl. DYBCZYŃSKI.<br />

322 Vgl. ebenda, S. 5 f.<br />

323 Vgl. JELLENTA.<br />

324 Vgl. ebenda, S. 8, 58-73.<br />

325 „magnetyzm historii“ (ebenda, S. 74).<br />

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