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Heidi Hein, Der Piłsudski-Kult und seine Bedeutung ... - Herder-Institut

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Die 1919 entstandene <strong>und</strong> in mehreren Auflagen immer wieder ergänzte Biographie<br />

von Stefan Pomarański Józef <strong>Piłsudski</strong>. Życie i czyny 313 („Józef <strong>Piłsudski</strong>. Leben<br />

<strong>und</strong> Taten“) ist neben der Lebensbeschreibung von Wacław Sieroszewski die <strong>Piłsudski</strong>-Biographie,<br />

die am häufigsten aufgelegt wurde. Sie versteht sich als Versuch,<br />

die Taten <strong>und</strong> das Leben des Marschalls in einem geschlossenen Buch synthetisch zusammenzufassen.<br />

314 Die apologetisch angelegte Biographie 315 beschreibt im Vergleich<br />

zu anderen Werken die Jahre seit 1926 ausführlich <strong>und</strong> rechtfertigt so den<br />

Maiumsturz. 316<br />

Jan Starzewski, dessen Buch die Liste des <strong>Piłsudski</strong>-<strong>Institut</strong>s als nächstes nennt,<br />

interpretiert in Józef <strong>Piłsudski</strong>. Zarys psychologiczny 317 („Józef <strong>Piłsudski</strong>. Ein psychologischer<br />

Abriß“) die Gedankenwelt des Marschalls <strong>und</strong> ihre Gr<strong>und</strong>lagen. Nach einer<br />

einleitenden biographischen Skizze widmet der Autor den zweiten Teil <strong>seine</strong>r Darstellung<br />

den persönlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Bestrebungen, aus denen <strong>Piłsudski</strong><br />

<strong>seine</strong> Gedankenwelt abgeleitet <strong>und</strong> zu einer geistigen Synthese verarbeitet hat. Im abschließenden<br />

Teil beschreibt der Autor dessen Verhältnis zum Volk <strong>und</strong> <strong>Piłsudski</strong> als<br />

Staatsmann. Starzewski will durch diese Charakteristik das Verständnis für die Persönlichkeit<br />

<strong>Piłsudski</strong>s vorwärts bringen, da <strong>seine</strong>r Ansicht nach ein direkter Zusammenhang<br />

zwischen dem Geist des Marschalls <strong>und</strong> den Forderungen besteht, die er an<br />

das Volk stellt. 318<br />

Darüber hinaus gehört auch Pierwszy Żołnierz Odrodzonej Polski („<strong>Der</strong> erste Soldat<br />

des Wiedergeborenen Polens“) von Stefan Hincza 319 (Pseudonym von Ludwik<br />

Stolarzewicz) zu den für das <strong>Piłsudski</strong>-<strong>Institut</strong> bedeutendsten Darstellungen. Dieses<br />

Buch, das jeweils in kürzere Kapitel unterteilt ist, beschreibt einzelne Stationen aus<br />

dem Leben <strong>Piłsudski</strong>s bis zum Jahre 1926, ohne daß es die Magdeburger Haft thema-<br />

313<br />

Vgl. POMARAŃSKI, <strong>Piłsudski</strong> (1934). Die nächste Auflage (1936) erschien in der Reihe Biblioteka<br />

uniwersytetów ludowych („Bibliothek der Volksuniversitäten“), was darauf hinweist,<br />

daß dieses Bändchen für die Erwachsenenbildung genutzt werden sollte. Die Biographie<br />

wurde in fünf weitere Sprachen (Spanisch, Türkisch, Portugiesisch, Ungarisch,<br />

Lettisch) übersetzt.<br />

314<br />

So das Vorwort der Auflage von 1936: vgl. POMARAŃSKI, <strong>Piłsudski</strong> (1936), S. 2.<br />

315<br />

Beispielsweise bezieht sich der Autor auf den großartigen Sieg <strong>Piłsudski</strong>s bei den Parlamentswahlen<br />

von 1930 (POMARAŃSKI, <strong>Piłsudski</strong> (1934), S. 61), nennt ihn „Führer <strong>und</strong> Lehrer<br />

des Volkes“ <strong>und</strong> „großer Mensch“ („wódz i nauczyciel narodu“ <strong>und</strong> „Człowiek Wielki“,<br />

ebenda, S. 63) oder vergleicht die Schlacht vor Warschau mit der bei Tannenberg/Grunwald<br />

von 1410 <strong>und</strong> der vor Wien von 1683 (ebenda, S. 42).<br />

316<br />

Vgl. ebenda, S. 57.<br />

317<br />

Vgl. STARZEWSKI.<br />

318<br />

Vgl. ebenda, S. 7.<br />

319<br />

HINCZA; vgl. die Rezension in: Droga 1928, S. 1195. Sie erkennt zwar die Intentionen des<br />

Autors an, bemängelt aber die fehlende Homogenität des Buches, während sie die Arbeiten<br />

von SIEROSZEWSKI <strong>und</strong> RZYMOWSKI lobt.<br />

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