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View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3.5 Zellwachstum auf Substraten 39<br />

geren Zellausbreitung, resultierend in kleineren Zelldurchmessern (s. Abb. 3.23(b)) und<br />

einer reduzierten Zell-Zell-Kommunikation [85] .<br />

Verschiedene Ansätze zur Mikro- und Nanostrukturierung von Oberflächen sind auch bereits<br />

in die Entwicklung neuer Elektroden eingeflossen (s. Kapitel 3.2.2). Arrays aus CNTs<br />

wurden von Wang et al. auf Elektroden aufgebracht und dann mit Neuronen besiedelt.<br />

Dadurch waren wiederholt erfolgreiche Stimulationen der Neuronen möglich [34] . CNTs mit<br />

einer mechanischen Verstärkung aus leitfähigen Polymeren an den Außenwänden wurden<br />

von Nguyen-Vu et al. eingesetzt um Elektroden zu modifizieren. Sie untersuchten die<br />

Kopplung von Nebennierentumorzellen (kurz: PC12) an diese Nanostrukturen. In Abhängigkeit<br />

von der Polymerbeschichtung wurden unterschiedliche Zellmorphologien beobachtet.<br />

Einige Zellen ordneten sich hängend zwischen benachbarten Bündeln aus CNTs an,<br />

während andere Zellen anscheinend sogar von CNTs penetriert wurden [35] . Mit Arrays<br />

aus Si-Nanowires wurde von Kim et al. ebenfalls ein Eindringen in Nierenepithelzellen<br />

(kurz: HEK, human embryonic kidney) und Stammzellen von Mäusen nachgewiesen [86] ,<br />

wie Abb. 3.23(c) zeigt. Für Nanowires mit Durchmessern bis zu 400 nm starben die Zellen<br />

zwar innerhalb eines Tages, allerdings überlebten sie auf Nanodrähten mit nur 30 nm<br />

Durchmesser bis zu einer Woche.<br />

Die Kopplung von Zellen an biokompatible Nanosäulen aus Gold wurde bislang noch<br />

nicht untersucht. Gerade für bioelektronische Anwendungen ist die Vitalität elektroaktiver<br />

Zellen auf leitenden Gold-Nanopillars von großer Bedeutung. Die Vitalität und Adhäsion<br />

verschiedener elektroaktiver Zelltypen auf Gold-Nanopillars wird daher in Kapitel 5.3<br />

untersucht.<br />

3.5.3 Das Hodgkin-Huxley Modell zur Simulation von Neuronen<br />

Ein erstes Modell zur Simulation von Neuronen wurde im Jahr 1952 von Hodgkin und<br />

Huxley vorgestellt. In diesem Modell wurden die spannungsabhängigen Membranwiderstände<br />

für die Ionenströme innerhalb einer Membran durch regelbare Widerstände darge-<br />

stellt, wie Abb. 3.24 zeigt. Für die Widerstände gilt: RNa = 1<br />

gNa , RK = 1<br />

gK und Rl = 1<br />

gl ,<br />

wobei gNa, gK und gl die Leitfähigkeiten der jeweiligen Ionenkanäle sind. RNa und RK<br />

sind abhängig von Zeit und Membranpotenzial, während Rl konstant bleibt.

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