View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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3.4 Elektrochemische Methoden 21<br />
diese Doppelschicht auf, was eine Änderung des Potenzials φ bewirkt. Für die Doppel-<br />
. Handelt es sich beim angelegten<br />
schichtkapazität gilt dann mit der Ladung Q: CD = dQ<br />
dφ<br />
Signal um eine Wechselspannung, dann hängt die Doppelschichtkapazität CD nicht nur<br />
vom Elektrodenpotenzial sondern auch von der Frequenz des Signals ab [57] .<br />
Zur Bestimmung der frequenzabhängigen komplexen Widerstände dient die Impedanzspektroskopie<br />
(kurz: IS), die erstmals Ende der 80er Jahre zum Einsatz kam [41] . Inzwischen<br />
wird IS in vielen Bereichen für elektrochemische Systeme eingesetzt, u.a. in Korrosionsprozessen,<br />
für Elektrodeposition oder in Untersuchungen an Halbleiterelektroden<br />
und Polymerfilmen [58] .<br />
Für die Aufnahme von Impedanzspektren wird eine sinusförmige Wechselspannung U(ω)<br />
mit kleiner Amplitude und variierender Frequenz ω am Elektrolytsystem angelegt. Dabei<br />
wird die Stromantwort I(ω) aufgezeichnet, die dieselbe Frequenz wie U(ω) hat aber um<br />
die Phase α verschoben ist. Es gilt:<br />
U(ω) =ℜ(U0) · exp (iωt) (3.4)<br />
I(ω) =ℜ(I0) · exp (iωt + α) (3.5)<br />
Bei impedanzspektroskopischen Untersuchungen führt die Wechselspannung zu kinetisch<br />
kontrollierten elektrochemischen Reaktionen, die der Wechselstromfrequenz mit einer Phasenverschiebung<br />
α folgen und einen Ladungstransfer bedingen. Aus der Butler-Volmer-<br />
Gleichung, die die Durchtrittsstrom-Spannung-Beziehung im System beschreibt [57] , lässt<br />
sich der ohmsche Durchtrittswiderstand RD ableiten und nach Gleichung 3.6 berechnen.<br />
R ist hierbei die Gaskonstante, F die Faraday-Konstante und T die Temperatur. n bezeichnet<br />
die Ordnungszahl, und j0 steht für die Stromdichte:<br />
RD = RT<br />
nF j0<br />
(3.6)<br />
Im Elektrolyten liegt außerdem ein diffusionsbedingter Konzentrationswiderstand ZW vor,<br />
der frequenzabhängig ist und auch als Warburg-Impedanz bezeichnet wird. ZW beruht<br />
auf der Geschwindigkeit des Massentransfers im System [58] und lässt sich darstellen als<br />
Reihenschaltung eines frequenzabhängigen Widerstandes RK und eines kapazitiven Widerstandes<br />
1 mit ebenfalls frequenzabhängiger Kapazität CK(ω):<br />
ωC<br />
ZW = RK + 1<br />
iωCK<br />
(3.7)