View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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18 Kapitel 3: Grundlagen<br />
Säure in Kontakt ist (Phase I). In dieser Phase fällt der Strom rapide ab (s. Abb. 3.9(b)).<br />
Anschließend beginnt das Porenwachstum in Form von kleinen senkrechten Kanälen. In<br />
dieser Phase II sinkt der Strom nur noch geringfügig. Wenn sich die Poren in Phase III<br />
weiter in die Aluminiumschicht fortpflanzen, kommt es nach einem Minimum wieder zum<br />
Anstieg der Stromstärke. Die Poren entwickeln sich nun in einem stationären Prozess weiter,<br />
so dass der Strom in Phase IV einen konstanten Wert erreicht. Das Porenwachstum<br />
lässt sich bei konstantem Strom ebenso über den Spannungsverlauf (s. Abb. 3.9(a)) charakterisieren.<br />
Nach Abschluss der Porenentstehung ist am Boden noch eine Grenzschicht<br />
aus Aluminiumoxid vorhanden, die als „Barrier Layer“ bezeichnet wird. Die Barrier Layer<br />
lässt sich durch einen anschließenden Ätzschritt in Phosphorsäure entfernen, bei dem die<br />
Poren gleichzeitig erweitert werden [44] .<br />
Nach Untersuchungen von Parkhutik et al. im Jahr 1992 wird das Porenwachstum von<br />
zwei Prozessen kontrolliert [54] , die in Abb. 3.10 dargestellt sind. Aufgrund von Feldverstärkungseffekten<br />
an der Grenzschicht zwischen Säure und Oxid wird die anfängliche<br />
Oxidschicht gelöst. Es wandern O 2- - und OH - -Anionen durch die Oxidschicht und tragen<br />
zur Bildung neuer Oxidmoleküle an der Oxid-Metall-Grenzfläche bei. Gleichzeitig bewegen<br />
sich Al 3+ - Kationen vom Metall durch das Oxid und gehen im Elektrolyt in Lösung.<br />
Sie sind nicht am Oxidationsprozess beteiligt, aber ihre Migration durch die Oxidschicht<br />
in den Elektrolyten trägt zur Bildung der porösen Strukturen bei [47, 54] .<br />
Abbildung 3.10: Prozesse während der Formation von Nanoporen in Al2O3 nach [47]