View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3.2 Modifikation von planaren Mikroelektroden-Arrays 13<br />
Photolithographie vereinfacht [7, 29] . Allerdings sind Polymere selten langfristig stabil, da<br />
sie häufig degenerieren und infolgedessen porös werden.<br />
3.2.2 Mikro- und Nanostrukturierungstechniken<br />
Die Gruppe von Thiébaud verwendete Mikrostrukturierungstechniken für die Modifikation<br />
der Elektrodenform. Mittels nasschemischen Ätzens wurden zunächst dreidimensionale<br />
Spitzen aus Silizium hergestellt [30, 31] , die in das darauf liegende Gewebe eindrangen. So<br />
sollte vermieden werden, dass sich eine Lage aus toten Zellen zwischen dem Gewebe und<br />
den Elektroden ablagert, die in anderen Anordnungen oftmals die Signalableitung störte.<br />
Die Spitzen waren ca. 47 μm hoch, und die oberen 15 μm wurden galvanisch mit Platin<br />
bedeckt (s. Abb. 3.4). Mit diesen oberflächenmodifizierten MEAs konnten Thiébaud et<br />
al. erfolgreich über mehrere Tage Signale aus Hippocampus-Gewebescheiben ableiten [27] .<br />
Allerdings traten während der Experimente Probleme mit der mechanischen Stabilität<br />
dieser Platinspitzen auf.<br />
(a) REM-Bild von Thiébauds MEAs [30] (b) REM-Bild einer einzelnen<br />
Platinspitze [31]<br />
Abbildung 3.4: Platinspitzen auf MEAs von Thiébaud<br />
Einen ähnlichen Ansatz wie Thiébaud wählte die Gruppe von Heuschkel [2] . Sie produzierten<br />
ebenfalls pyramidenförmige Platinelektroden und konnten an Hippocampus-Gewebe<br />
nachweisen, dass durch die dreidimensionalen Elektroden die Qualität der abgeleiteten<br />
Aktionspotenziale verbessert wird, wie in Abb. 3.5 zu sehen ist.