View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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2 Einleitung<br />
Bioelektronische Systeme ermöglichen Studien über die Entwicklung neuronalen Gewebes<br />
sowie zu dessen synaptischer Verschaltung und den Netzwerkeigenschaften. Im Vordergrund<br />
dieser Studien steht das Streben nach einem besseren Verständnis der Mechanismen<br />
bioelektronischer Signalprozesse. Auf der Basis dieses Wissens werden die durch Evolution<br />
optimierten, hochempfindlichen und selektiven biologischen Erkennungssysteme und<br />
Signalverstärkungskaskaden mit technischen Signalerkennungs- und Signalwandlungssystemen<br />
gekoppelt. Hierdurch eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten für die Entwicklung<br />
von Biosensoren und bioelektronischen Bauelementen in den Anwendungsbereichen Informationstechnologie,<br />
Biologie und Medizin.<br />
Eine Voraussetzung für die Entwicklung solcher Systeme ist die gleichzeitige Signalableitung<br />
von mehreren einzelnen neuronalen Zellen im Netzwerk durch nicht-invasive Kontakte<br />
mit den einzelnen Elektroden. Insbesondere Metallelektroden-Arrays (MEAs) eignen<br />
sich für die Mittel- bis Langzeiterfassung sowohl der spontanen als auch der induzierten<br />
Aktivität in neuronalen Netzwerken und ihrer räumlich-zeitlichen Entwicklung (Dynamik).<br />
Besonders wichtig für die Signalableitung in solchen bioelektronischen Systemen<br />
sind die Eigenschaften der Grenzfläche zwischen individueller Zelle und Elektrode.<br />
Bisherige experimentelle Daten und theoretische Überlegungen haben gezeigt, dass die<br />
räumliche Distanz zwischen Zellmembran und Elektrode ein Haupthindernis in allen elektronischen<br />
Biochips darstellt, die auf planarem Elektrodendesign basieren [1–5] . Der hohe<br />
Abstand im Zell-Elektroden-Interface ist schematisch in Abb. 2.1 für ein Neuron auf einer<br />
planaren Elektrode dargestellt. Die Folge hiervon ist ein geringes Verhältnis von Signalamplitude<br />
zu Signalrauschen.<br />
Einen viel versprechenden Lösungsansatz für dieses Problem stellt die dreidimensionale<br />
(3D)-Nanostrukturierung der Elektroden dar, wodurch die effektive Elektrodenoberfläche<br />
erhöht wird. Dies resultiert in einer höheren Kapazität bzw. einer geringeren Elektro-<br />
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