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View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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140 Kapitel 6: Diskussion<br />

dass die Signalqualität gegenüber planaren MEAs in Abhängigkeit vom Elektrodendurchmesser<br />

erhöht werden konnte. Für 10 μm große Elektroden wurde der höchste Vergrößerungsfaktor<br />

von 2,2 erreicht, gefolgt von 15 μm großen MEAs mit einem Faktor von 1,7.<br />

Für MEAs mit 20 μm und 8 μm Durchmesser ergaben sich dagegen nur Vergrößerungsfaktoren,<br />

die knapp über 1 lagen, so dass hier kaum eine signifikante Verbesserung des<br />

Signal-Rausch-Verhältnisses durch Nanopillars erreicht wurde.<br />

Insgesamt war die Ermittlung der durchschnittlichen Aktionspotenziale und Signal-Rausch-<br />

Verhältnisse pro Elektrodendurchmesser bei allen MEA-Typen mit sehr hohen Standardabweichungen<br />

behaftet. Diese Abweichungen sind durch Schwankungen in der Kultivierung<br />

der HL1-Zellen zu begründen, die zu unterschiedlichen Zelldichten auf den Chips<br />

führten. Auch Schwankungen in der Fibronektin-Beschichtung können die Qualität der<br />

extrazellulären Signale beeinflusst haben, da die Beschichtung maßgeblich die Dichte der<br />

Zellkultur und die Kopplung der Zellen an die Elektroden steuert. Außerdem lagen pro<br />

Zellkultur nur relativ niedrige Stichprobenzahlen vor. Eine Wiederholung der Zellkulturen<br />

mit höheren Probenzahlen kann in Zukunft helfen, die jeweiligen Standardabweichungen<br />

zu senken, um verlässlichere Aussagen über die Verbesserung der Signalqualität machen<br />

zu können. Ebenso können eventuelle Rückstände aus vorherigen Zellkultur-Experimenten<br />

einen Einfluss auf die Zellkopplung gehabt haben. Denn bei einer wiederholten Verwendung<br />

von MEA-Chips konnte gezeigt werden, dass die mehrschrittigen Reinigungsprozesse<br />

die Elektrodenoberfläche und die Passivierung schädigten (s. Abb. 5.52). Dieser Aspekt<br />

kann ebenfalls Auswirkungen auf die Qualität der abgeleiteten Signale gehabt haben. Vor<br />

allem waren hier Elektroden betroffen, auf denen die Pillars nicht sehr dicht gewachsen<br />

waren, weshalb für künftige Signalableitungen ausschließlich MEAs mit dicht gewachsenen<br />

Nanopillars verwendet werden sollten. Neben der gezielten Optimierung der Zellkulturbedingungen<br />

sollte künftig auch eine Modifikation der Nanopillars auf den MEAs hin zu<br />

noch längeren Nanostrukturen angestrebt werden. Über die entsprechende Vergrößerung<br />

der Pillaroberfläche durch ein erhöhtes Aspektverhältnis könnte dann das Signal-Rausch-<br />

Verhältnis noch weiter erhöht werden.<br />

Elektrochemische Charakterisierung von nanostrukturierten Gold-MEAs<br />

Im Anschluss an die Ableitung extrazellulärer Signale von HL1-Zellen wurde von den Elektroden,<br />

die die höchsten Aktionspotenziale lieferten, mittels Impedanzspektroskopie die<br />

Kapazität bestimmt. Für alle vier Elektrodendurchmesser streuten die gemessenen Kapazitäten<br />

sehr stark. Eine signifikante Erhöhung der Kapazität durch Nanopillars konnte<br />

aufgrund dessen nicht nachgewiesen werden. Als Grund für die schwankenden Kapazitäten<br />

wurden Variationen in der Qualität der Passivierung vermutet, hervorgerufen z.B. durch

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