View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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6.1 Geometrische und elektrochemische Analyse von Gold-Nanopillars 135<br />
zu bestätigen. Das REM liefert scheinbar verlässlichere Resultate für die Oberflächenvergrößerung<br />
als die Kapazitätsbestimmung mittels Zyklovoltametrie, wie auch Anandan<br />
in seiner Veröffentlichung darlegt. Die Abweichung zwischen den beiden Methoden kann<br />
damit begründet werden, dass der Ladestrom in der Doppelschicht scheinbar kein geeigneter<br />
Parameter zur Bestimmung der elektroaktiven Oberfläche ist. Daher ist auch der<br />
Trend zu extrem hohen Oberflächenvergrößerungen für die Nanostrukturen aus Forrers<br />
Arbeit nicht realistisch. Vor allem das Fehlen ergänzender Methoden zur Bestimmung der<br />
Vergrößerung in dieser Studie lässt den hohen Wert von 90 fraglich erscheinen. In einem<br />
realistischen Bereich liegt dagegen die sechsfache Oberflächenvergrößerung aus Yangs Studie,<br />
in der die Nanostrukturen allerdings wesentlich breiter und höher waren als die hier<br />
untersuchten Gold-Nanopillars.<br />
Diffusionskontrollierte Zyklovoltametrie an Gold-Nanopillar-Elektroden<br />
Im diffusionskontrollierten System mit 1mM K4[Fe(CN)6] in1M KCl wurde aus den<br />
Peakströmen von zwei Scangeschwindigkeiten eine Oberflächenvergrößerung in Höhe von<br />
1, 08 ± 0, 03 ermittelt. Bei einem rein elektrochemischen Strom wäre dieser proportional<br />
zur verwendeten Goldoberfläche, und es müsste sich ein höherer Vergrößerungsfaktor ergeben.<br />
Allerdings waren die Peakströme mit Hexacyanoferrat für planares Gold und für<br />
Gold-Nanopillars gleich hoch und daher unabhängig von der Oberfläche der untersuchten<br />
Struktur. Hiermit war der Gesamtumsatz der redoxaktiven Substanz im Elektrolyten für<br />
Gold-Nanopillars und planares Gold gleich hoch, was indiziert, dass die Ströme in diesem<br />
System diffusionslimitiert waren. Bezogen auf die spezifische Oberfläche war die Reaktion<br />
an den Pillaroberflächen jedoch vermindert, da offenbar nicht alle Regionen der Pillars<br />
gleichermaßen an der elektrochemischen Reaktion beteiligt waren. Vermutlich trat für die<br />
Gold-Nanopillar-Elektroden der von Forrer dargestellte Fall von eindimensionaler Diffusion<br />
auf, wie er in Abb. 3.19(c) gezeigt ist [65] . Damit wären hauptsächlich die oberen<br />
Partien der Nanopillars an der Reaktion beteiligt gewesen. Außerdem kann es zwischen<br />
den Nanopillars relativ schnell zu einer diffusionsbedingten Verarmung der redoxaktiven<br />
Substanz im Elektrolyten gekommen sein. Bei der Untersuchung von elf verschiedenen<br />
Scangeschwindigkeiten zwischen 5 mV<br />
s<br />
und 10000 mV<br />
s in K4[Fe(CN)6] konnte überdies nach-<br />
gewiesen werden, dass sich die Abhängigkeit der Peakströme von der Scangeschwindigkeit<br />
mit einer Wurzelfunktion fitten lässt. Diese Beobachtung deckte sich mit den Untersuchungen<br />
von Anandan und belegt ebenfalls die erwarteten eindimensionalen Diffusionsmechanismen<br />
an Gold-Nanopillar-Elektroden [66] . Für niedrige Scangeschwindigkeiten stimmen<br />
die Abhängigkeiten der Peakströme für Pillars und planares Gold überein. Laufen die<br />
Reaktionen schneller ab, werden für Gold-Nanopillars zunehmend größere Peakströme