View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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134 Kapitel 6: Diskussion<br />
che 0, 35 cm 2 der planaren Goldreferenzen zugrunde gelegt. So ergab sich aus der REM-<br />
Analyse gegenüber der elektrochemisch relevanten Grundfläche Ages eine geometrische OV<br />
von 7, 4±0, 8. Bei der Zyklovoltametrie in NaCl betrug die OV dagegen nur 3, 7±1, 0 und<br />
war zudem mit vergleichsweise hohen, experimentell bedingten Schwankungen behaftet.<br />
Dieser Vergrößerungsfaktor wich deutlich von der geometrisch bestimmten Flächenvergrößerung<br />
ab und deutet darauf hin, dass an der Reaktion im Elektrolyten nicht die gesamte<br />
Pillar-Oberfläche beteiligt war.<br />
Auffallend war bei der Zyklovoltametrie in NaCl außerdem, dass die gemessenen Kapazitäten<br />
sowohl für planare als auch für Pillar-Proben stark von der jeweiligen Scangeschwindigkeit<br />
abhingen. Man könnte annehmen, dass diese Abhängigkeit auf die Adsorption<br />
von Chlorid-Ionen an der Pillaroberfläche zurückzuführen ist. Aus diesem Grund wurden<br />
zusätzliche zyklovoltametrische Untersuchungen von Gold-Nanopillars in 0, 15 M KNO3<br />
durchgeführt [96] . Allerdings traten in den Messungen mit Nitrat ähnliche Effekte auf. Daher<br />
scheidet die Chlorid-Adsorption als Grund für die Abhängigkeit der Doppelschichtkapazität<br />
von der Scangeschwindigkeit aus. Ein anderer Erklärungsansatz beruht auf der Annahme,<br />
dass sich zwischen den Pillars noch Reste der Chemikalien befanden, die im Herstellungsprozess<br />
verwendet wurden. Diese eventuelle Kontamination mit Säuren, Laugen<br />
oder Cyanid könnte ebenfalls Einfluss auf die Doppelschichtkapazität genommen haben,<br />
die zyklovoltametrisch ermittelt wurde. Zudem wurden bei der Zyklovoltametrie relativ<br />
hohe Potenzialdifferenzen bis zu 1V durchlaufen, die eine Veränderung der Pillaroberfläche<br />
durch eventuell vorhandene Kontaminationen hervorgerufen haben könnten.<br />
Die auffallend niedrige Kapazität, die hier mittels Zyklovoltametrie an Gold-Nanopillar-<br />
Elektroden beobachtet wurde, steht den Untersuchungen von Anandan, Forrer und Yang<br />
gegenüber [36, 65, 66] (s. Kapitel 3.4.3). Forrer fand mittels Zyklovoltametrie für Nanostrukturen<br />
mit 30 bis 80 nm Durchmesser und Längen zwischen 100 und 800 nm extrem hohe<br />
Kapazitäten und daraus resultierende Oberflächenvergrößerungen von 90. Bei Yang wurde<br />
dagegen mit 2 μm hohen Pt-Nanowires vom Durchmesser 250 nm nur eine sechsfache<br />
Vergrößerung der Oberfläche mittels Zyklovoltametrie nachgewiesen, die den Ergebnissen<br />
der vorliegenden Arbeit mit Gold-Nanopillars am nächsten kommt. Anandan untersuchte<br />
Nanostrukturen, die bis zu 4, 5 μm hoch waren und einen Durchmesser von 100 nm hatten<br />
und ermittelte hierfür eine Oberflächenvergrößerung von 38. Der zyklovoltametrisch<br />
ermittelten Vergrößerung stand bei Anandan ein Faktor 12 gegenüber, der mittels REM<br />
bestimmt wurde. Unter Berücksichtigung der abweichenden Nanostruktur-Geometrien in<br />
den jeweiligen Studien scheinen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit mit einer geometrischen<br />
Vergrößerung von 7, 4 ± 0, 8 die Ergebnisse der REM-Analyse von Anandan