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View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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102 Kapitel 5: Ergebnisse<br />

kegel am Neuritenende zu erkennen. Die Vergrößerung in Abb. 5.25(d) zeigt deutlich, wie<br />

stark dieser Kegel auf planarem Gold ausgeprägt ist. Sogar an kleineren Neuritenausläufern<br />

sind noch Fortsätze sichtbar. Die Unterschiede, die an RCN auf MML-Beschichtung<br />

beobachtet wurden, konnten ebenso für NH2 nachgewiesen werden. Diese Beobachtung<br />

lässt vermuten, dass die nanostrukturierten Substrate starken Einfluss nehmen auf die<br />

Vorgänge im Zytoskelett, wodurch sich die Zell-Adhäsionsmechanismen ändern.<br />

Eine weitere Hypothese für die niedrige Vitalität von Rattenneuronen auf Gold-Nanopillar-<br />

Oberflächen bestand in der Vermutung, dass sich in den Zwischenräumen der Nanopillars<br />

noch Reste von Chemikalien aus dem Herstellungsprozess befanden. Da bei der Fabrikation<br />

neben verschiedenen Säuren ebenfalls Laugen und Cyanide zum Einsatz kamen,<br />

könnten die Neuronen auf diese Substanzen mit einem vermehrten Absterben reagiert<br />

haben. Um diesen Aspekt näher zu untersuchen, wurden Rattenneuronen auf planaren<br />

Goldreferenzen mit pECM-Beschichtung kultiviert, die zuvor verschieden behandelt<br />

wurden. In zwei Referenzgruppen wurde die planare Goldoberfläche 120 s lang in einem<br />

(K[Au(CN)2])-Bad galvanisch mit Gold beschichtet. Die Zeit der elektrochemischen Abscheidung<br />

wurde gemäß dem Herstellungsprozess der Nanopillars gewählt. In einer der<br />

beiden galvanischen Referenzgruppen wurden die Proben anschließend ca. 60 min lang<br />

in 20 wt% KOH inkubiert, wie es sonst für die Entfernung der Al2O3-Porenwände erforderlich<br />

war. Die dritte Gruppe bildeten planare Goldreferenzen ohne weitere Behandlung.<br />

Alle drei Gruppen wurden - wie auch in den vorangegangenen Versuchen die Nanopillars -<br />

vor der Proteinbeschichtung mehrere Stunden lang in ultrareinem Wasser gespült und mit<br />

UV-Licht sterilisiert. Die Ergebnisse dieser Untersuchung an Goldreferenzen mit pECM-<br />

Beschichtung sind in Abb. 5.26 zu sehen. Sowohl auf den unbehandelten Au-Schichten als<br />

auch auf den galvanischen Filmen mit und ohne KOH-Behandlung wurden vitale Rattenneuronen<br />

beobachtet. Überdies wurden auf allen drei Substrattypen vergleichbar hohe<br />

Zelldichten verzeichnet. Demnach kam es auf planaren Goldproben zu keiner Beeinträchtigung<br />

des Neuronenwachstums durch verbleibende Kontaminationen von Cyanid oder<br />

KOH.<br />

Auch ein weiterer Behandlungsversuch von Nanopillar-Proben in hochkonzentrierter KCl-<br />

Lösung zur Entfernung adhärierter Cyanidkomplexe führte bei anschließender Beschichtung<br />

der Pillars mit pECM nur zu nicht-vitalen Neuronenkulturen auf den Nanostrukturen.<br />

Damit scheinen Geometrie und Topographie der Nanopillars ausschlaggebend zu sein<br />

für die Entwicklung der Neuronen.

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