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Karsten Sommer - BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland

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1. im Falle der Nullvariante<br />

- 11 -<br />

b) im Falle des zügigen Ausbaus der B 189 samt Ortsumfahrungen<br />

2. im Falle des alleinigen Baus der A 14<br />

d) im Falle der Realisierung der übrigen von der VUNO propagierten<br />

Vorhaben umfassend <strong>und</strong> nachvollziehbar darzulegen.<br />

Die A 14 soll zu einer wesentlichen Entlastung der Ortsdurchfahrten Colbitz, Dolle,<br />

Buchholz, Stendal, Erxleben <strong>und</strong> Seehausen (Ortsrandbereich) führen (S. 20 des Erläuterungsberichts).<br />

Es werden keine Argumente genannt, warum dieselbe Entlastung nicht<br />

auch durch Ortsumfahrungen erreicht werden kann. Die Frage ist um so mehr berechtigt,<br />

als die Ortsumfahrung Stendal der B 189 ohnehin als neues Projekt in den vordringlichen<br />

Bedarf des B<strong>und</strong>esverkehrswegeplans 2003 aufgenommen wurde.<br />

Bereits jetzt liegen nach den Feststellungen der VUNO die Fahrzeiten zwischen den<br />

Oberzentren im von der RAS-N vorgegebenen Rahmen. Durch den Bau der A 14 werden<br />

nach den Unterlagen lediglich 23 % der als ungünstig eingestuften Fahrzeiten zwischen<br />

den Oberzentren, den Ober- <strong>und</strong> Mittelzentren <strong>und</strong> den Mittelzentren signifikant verkürzt<br />

(S. 21 Erläuterungsbericht). Die größten Fahrzeitverkürzungen sollen auf den<br />

Verbindungen zu den Verkehrslandeplätzen Magdeburg <strong>und</strong> Parchim erreicht werden.<br />

Letzteres kann kein tragendes Argument sein: Lt. Luftverkehrsstatistik gab es im gewerblichen<br />

Luftverkehr in Parchim im gesamten Jahr 2002 weniger als 1.500 Einsteiger,<br />

in Magdeburg lag die Zahl knapp über 1.500. Es ist nicht ersichtlich, dass in absehbarer<br />

Zeit das Verkehrsaufkommen dieser Landeplätze derart steigen würde, dass es<br />

als Begründung <strong>für</strong> den Bau einer mehr als 150 km langen Autobahn herhalten könnte.<br />

Da inzwischen auch klar ist, dass der Flughafen Stendal nicht gebaut wird, wird die Autobahn<br />

auch in so fern nicht benötigt.<br />

Abgesehen davon, dass das Kriterium der Erreichbarkeit einer Region nach den aktuellen<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen (vgl. oben) als Bedarfsbegründung in einer strukturschwachen<br />

Region ohnehin untauglich ist, weil sich hierdurch die örtliche wirtschaftliche<br />

Situation u.U. sogar noch verschlechtert, erreicht die A 14 weniger als <strong>für</strong> ¼<br />

der als schlecht erreichbar eingestuften Gebiete eine Verbesserung. Letzteres verdeutlicht<br />

um so mehr, dass marginale Verbesserungen der Erreichbarkeit ein Projekt, was<br />

derart gravierende andere Probleme hervorruft, nicht rechtfertigen kann.<br />

Im übrigen werden die raumordnerischen Defizite von der betroffenen Bevölkerung als<br />

nicht so gravierend empf<strong>und</strong>en, wie sie dargestellt werden. Insbesondere ist nicht ersichtlich,<br />

dass nicht bereits durch einen schonenden Ausbau der B 189 Verbesserungen,<br />

dort wo sie erforderlich sind, erreicht werden können.<br />

Einen wesentlichen Teil der nach den Unterlagen erwarteten höheren Verkehrsbelastung<br />

macht der deutschland- bzw. europaweite Fernverkehr aus, der nach dem Bau der<br />

A 14 durch das Gebiet geleitet werden soll. Eine Durchleitung von überregionalem<br />

Verkehr kann aber die wirtschaftlichen / strukturellen Probleme der Region nicht lindern.<br />

Das Gegenteil ist Fall: Eine höhere Verkehrsbelastung macht die Region unattraktiv<br />

in den wenigen derzeitigen Entwicklungschancen wie dem Tourismus entlang der<br />

Elbe. In so fern dürfte es sich als Kernfrage des Raumordnungsverfahrens herausstel-<br />

M:\Dokumente <strong>und</strong> Einstellungen\KUEHNS\Lokale Einstellungen\Temporary Internet Files\OLKF6\05-060-07-Stellungnahme im<br />

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