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A5082<br />
Report<br />
Wirtschaftsmagazin der Region Rheinhessen 5/2010<br />
Wasserweg<br />
Rhein<br />
Binnenschifffahrt<br />
ist Rheinschifffahrt<br />
Seite 16<br />
Rheinhessen<br />
verkraftet die Krise<br />
Seite 4
IHRE GESCHÄFTSPARTNER<br />
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***
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
Editorial<br />
Rheinhessen ist gut aufgestellt<br />
Rheinhessen hat die Krise besser weggesteckt als andere<br />
Standorte. Jetzt mehren sich überall die Anzeichen für eine<br />
Erholung der Wirtschaft.<br />
Sehr geehrte Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer,<br />
im Rückblick auf die weltweite Talfahrt<br />
der Wirtschaft in den Krisenjahren 2008<br />
und 2009 lässt sich einmal mehr die<br />
Feststellung treffen, dass die rheinhes-<br />
sische Wirtschaft selbst dann Leistung<br />
zeigt, wenn die Rahmenbedingungen<br />
schwierig sind.<br />
Sicherlich ist die Krise nicht spurlos<br />
an der hiesigen Unternehmenslandschaft<br />
vorübergegangen. Aber aus heutiger Sicht<br />
bleibt der Eindruck, dass Rheinhessen in<br />
mancher Hinsicht besser aufgestellt war,<br />
der Krise zu begegnen, als andere<br />
Standorte. Sei es hinsichtlich der Umsatzentwicklung,<br />
des Arbeitsmarktes, der<br />
Gründungs- oder der Insolvenzzahlen –<br />
überall zeigt die Wirtschaft im Karree<br />
zwischen Alzey, Bingen, Mainz und Worms<br />
bessere Werte auf als das Land Rheinland-Pfalz<br />
oder der Bund.<br />
Das schafft Zuversicht für die Zukunft.<br />
Zumal sich die Anzeichen für eine Erholung<br />
der Wirtschaft derzeit deutlich mehren.<br />
So hat die OECD für Deutschland<br />
im zweiten Quartal ein deutliches Wirt-<br />
schaftswachstum vorhergesagt und sieht<br />
das Land zum Jahresende bei einem<br />
Wachstumswert von 2,8 Prozent. Hoffnungen<br />
weckt auch die Tatsache, dass<br />
der Export bundesweit anzieht. So la-<br />
gen bereits im Februar die Ausfuhren<br />
um 5,1 Prozent über dem Januar-<br />
Wert und schon fast zehn Prozent<br />
über dem Wert des vorjährigen Febru-<br />
ar. Die Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
gehen in ihren Frühjahrsgutachten von<br />
einem BIP-Wachstum um 1,5 Prozent<br />
in diesem Jahr aus und liegen damit<br />
auf Augenhöhe mit der 1,4-Prozent-<br />
Prognose des Bundeswirtschaftsministers.<br />
Die Eins vor dem Komma wiegt um-<br />
so schwerer, als der Wachstumswert<br />
für das gesamte Jahr 2009 bei minus<br />
fünf Prozent lag. Der Sprung aus einem<br />
derart tiefen BIP-Tal in so kurzer Zeit<br />
lässt wirklich hoffen, dass die Wirtschaft<br />
die Folgen der Krise schneller überwindet<br />
als noch vor wenigen Monaten für<br />
möglich gehalten.<br />
Dr. Harald Augter<br />
Präsident der IHK für Rheinhessen<br />
1
2 Inhalt<br />
Standortpolitik<br />
04 Rheinhessen verkraftet die Krise<br />
05 Wirtschaft trägt Projekte bei Stadt der Wissenschaft<br />
06 IHK: Stark in Rheinland-Pfalz<br />
07 IHK vor Ort in Berlin und Brüssel<br />
08 Kreditmediation: So läuft das Verfahren<br />
Region<br />
12 Eckes-Granini Deutschland gewachsen<br />
12 Wormser Logistiker TST expandiert<br />
14 Boehringer wächst und investiert<br />
26 PREMA gelingt Innovationssprung<br />
27 Dähler macht Männer fit im Outfit<br />
28 Namen und Nachrichten<br />
Titel<br />
16 Binnenschifffahrt ist Rheinschifffahrt<br />
18 Rhenania Worms positioniert sich<br />
20 Qualifizierte Azubis für Logistik gesucht<br />
22 Frankenbach sieht Neustart als Chance<br />
24 Zollhafen Mainz: Ein Stadtquartier entsteht<br />
Männerberufe sind auch Frauensache – das wurde beim Girls<br />
Day in der IHK für Rheinhessen deutlich. Unter dem Motto<br />
„Von Girl zu Girl“ boten die IHK und Unternehmen aus der<br />
Region Informationen zur Berufswahl an.<br />
32 ›<br />
‹ 16<br />
Recht und Fair Play<br />
30 Fragen zum Steuerrecht 2010<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
32 Männerberufe sind auch Frauensache<br />
34 Mainz: Berufswahl aktiv angegangen<br />
35 Alzey: Viele Ausbildungsberufe angeboten<br />
36 Azubi Star gesucht<br />
Starthilfe<br />
36 Gründer testen Geschäftsidee<br />
38 concepticus bringt Ideen mit Praxis zusammen<br />
39 Dynamik bei Startups ist ungebremst<br />
40 Businessplan – Sinn oder Unsinn?<br />
40 nexxt-change Unternehmensbörse<br />
Titel<br />
Wasserweg Rhein: 60 bis 70 Prozent der in der<br />
Binnenschifffahrt transportierten Güter schippern<br />
über den Rhein und seine Neben flüsse. Das bedeutet:<br />
Binnenschifffahrt ist Rheinschifffahrt.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 4/2010
Gründer testeten bei der Startermesse<br />
2010 im Rahmen der Rheinland-Pfalz-<br />
Ausstellung ihre Geschäftsidee.<br />
‹ 22<br />
International<br />
42 2,8 Milliarden für Kooperation mit Kroatien<br />
43 juwi expandiert in den USA<br />
44 AHK Weltkonferenz 2010 in Berlin<br />
45 Kontakte zum Newcomer in Asien<br />
Lifestyle<br />
46 Business-Benimm: Wirkung ohne Worte<br />
47 25 Jahre RS Rheinhessen Silvaner<br />
Extra<br />
01 Editorial<br />
48 Impressum<br />
Wirtschaft Rheinhessen 4/2010<br />
KONTAKT<br />
IHK Dienstleistungszentrum<br />
Mainz<br />
Schillerplatz 7<br />
55116 Mainz<br />
Telefon: 06131 262-0<br />
Bingen<br />
Mainzer Straße 136<br />
55411 Bingen<br />
Telefon: 06721 9141-0<br />
Inhalt<br />
Worms<br />
Rathenaustraße 20<br />
67547 Worms<br />
Telefon: 06241 9117-3<br />
E-Mail: service@rheinhessen.ihk24.de<br />
Report<br />
Wirtschaftsmagazin der IHK für Rheinhessen<br />
Stefan Linden<br />
Telefon: 06131 262 1005<br />
E-Mail: Stefan.Linden@rheinhessen.ihk24.de<br />
Starterzentrum<br />
Dirk Janecke<br />
Telefon: 06131 262-1703<br />
Dirk.Janecke@rheinhessen.ihk24.de<br />
Ausbildungshotline<br />
Telefon: 06131 262-1608<br />
Weitere Kontakte:<br />
www.rheinhessen.ihk24.de<br />
INDex<br />
Über diese Unternehmen lesen Sie im<br />
redaktionellen Teil:<br />
BARTENBACH-Gruppe (28), BESTFALL<br />
GmbH (28), Boehringer Ingelheim (14,33),<br />
Conteam Gruppe (28), Jürgen Büttel (28),<br />
Frankenbach Container Terminals GmbH<br />
(17,22), Eckes-Granini Deutschland GmbH<br />
(12), juwi (43), Kraftwerke Mainz Wiesbaden<br />
(33), Claudia Kuhn Verpackungsservice (32),<br />
neska Schifffahrts- und Speditionskontor<br />
GmbH (20), PREMA Semiconductor GmbH<br />
(26), Rhenania Worms AG (18), SCHOTT AG<br />
(29,34), Stadtwerke Mainz AG (24), Trans<br />
Service Team GmbH (12), Verlagsgruppe<br />
Rhein Main (28,34), Vivico Real Estate (24)<br />
Weinstube “Zur Angela” (32), Wirtschaftsbetriebe<br />
Mainz (33), Zippilotta-Shop (29),<br />
Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG.<br />
3
4<br />
Standortpolitik<br />
Rheinhessen verkraftet die Krise<br />
Die Rheinhessische Wirtschaft kommt mit deutlich kleineren Beulen aus der Krise als das Land<br />
Rheinland-Pfalz und der Bund.<br />
ARBeITSplATzzAHleN IM VeRGleIcH<br />
Den Ausschlag dafür gegeben hat nach Ansicht von<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer Richard Patzke die Struktur<br />
der regionalen Unternehmenslandschaft: „Der ausgewogene<br />
mittelständisch geprägte Branchenmix dürfte<br />
dafür gesorgt haben, dass im westlichen Teil des wachstumsstarken<br />
Rhein-Main-Gebietes die harten Schläge<br />
der Finanz- und Wirtschaftskrise abgefedert werden<br />
konnten.“ Daran lassen sechs Indikatoren keinen Zweifel.<br />
Indikator 1: Industrieumsatz<br />
Der Umsatzrückgang der rheinhessischen Industrie fiel<br />
mit -9,1 Prozent im Krisenjahr 2009 deutlich geringer<br />
als im Land (-20,8 Prozent und im Bund (-18,2 Prozent).<br />
Auch die Exportquote – der Anteil des Auslandsgeschäftes<br />
am Gesamtumsatz – geht in Rheinhessen mit<br />
-7,6 Prozent deutlich geringer zurück als in Land (-22,6<br />
Prozent) und im Bund (-20 Prozent).<br />
Indikator 2: Arbeitsmarkt<br />
Rheinhessen hat die Krisenjahre zwischen 2007 und<br />
2010 mit einem geringeren Verlust an Arbeitsplätzen<br />
überstanden als Land und Bund. Rheinhessen verliert<br />
0,6 Prozent, das Land 0,9 Prozent, der Bund 1,4 Prozent.<br />
März 2010 März 2007<br />
Rheinhessen 19.224 / 6,3 21.795 / 6,9<br />
Rheinland-Pfalz 131.037 / 6,2 145.518 / 7,1<br />
Bund 3.567.944 / 8,5 4.107.969 / 9,8<br />
Indikator 3: Kurzarbeit<br />
Die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit angemeldet haben,<br />
sowie die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Arbeitnehmer<br />
(im Verhältnis zur jeweiligen Gesamtzahl der<br />
Betriebe, bzw. der Beschäftigten) lag 2009 in Rheinhessen<br />
deutlich unter Landes- und Bundesdurchschnitt.<br />
So hatten im Dezember 2008 in Rheinhessen ganze 35<br />
Betriebe – oder 0,26 Prozent – mit sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten die Kurzarbeit beantragt. In<br />
Rheinland-Pfalz waren dies 0,37 Prozent und im Bund<br />
0,334 Prozent der entsprechenden Betriebe. Im September<br />
des Folgejahres hatten 201 – oder 1,31 Prozent<br />
dieser Betriebe in Rheinhessen Kurzarbeit angemeldet –<br />
derweil waren es in Rheinland-Pfalz 2.305 Firmen oder<br />
2,23 Prozent, im Bund 58.256 Betriebe oder 2,787 Prozent.<br />
Auch in den Monaten dazwischen langen die<br />
Rheinhessen prozentual stets unter Land und Bund.<br />
Dies trifft auch zu in Bezug auf die Anzahl der von<br />
Kurzarbeit betroffenen Arbeitnehmer. Im Dezember<br />
2008 waren in Rheinhessen 950 – oder 0,48 Prozent –<br />
der insgesamt 197.641 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten in Kurzarbeit – landesweit waren es<br />
0,94 Prozent, bundesweit 0,73 Prozent. Im September<br />
2009 waren in der Region 1,33 Prozent der Beschäftigten<br />
betroffen, im Land 3,39 Prozent und im Bund<br />
3,8 Prozent.<br />
Indikator 4: Insolvenzen<br />
Im Jahr 2009 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen<br />
in Rheinhessen um 5,5 Prozent gesunken. In Rheinland-<br />
Pfalz (8,1 Prozent) und in Deutschland ist sie jedoch<br />
deutlich gestiegen. So rechnet das Statistische Bundesamt<br />
damit, dass es 2009 unterm Strich bundesweit rund<br />
34.000 Unternehmensinsolvenzen geben wird. Trifft<br />
diese – zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht<br />
vorliegende – Statistik zu, wäre das ein Anstieg um<br />
16,1 Prozent gegenüber 2008.<br />
Indikator 5: Gründungen<br />
Die Zahl Unternehmensgründungen bleibt in Rheinhessen<br />
2009 auf einem hohen Niveau.<br />
UNTeRNeHMeNSGRÜNDUNGeN IM VeRGleIcH<br />
Bezirk Neuerrichtungen<br />
Veränderung<br />
zum Vorjahr in %<br />
Mainz 2.017 6,8<br />
Worms 788 6,3<br />
Alzey-Worms 1.161 5,8<br />
Mainz-Bingen 1.741 -1,0<br />
Rheinhessen 5.707 4,0<br />
Rheinland-Pfalz 35.567 4,4<br />
Indikator 6: Kaufkraft<br />
Ein gutes Zeichen vor allem für den Handel ist die Tatsache,<br />
dass die Kaufkraft in Rheinhessen über dem<br />
Bundes- und Landesdurchschnitt liegt.<br />
GfK KAUfKRAfT 2009<br />
eUR je einwohner Index *<br />
Stadt Mainz 21.562 113,8<br />
Stadt Worms 18.540 97,9<br />
Kreis Mainz-Bingen 22.572 119,1<br />
Kreis Alzey-Worms 19.945 105,3<br />
* Durchschnitt in Deutschland = 100<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Impuls für Mainz: Wirtschaft trägt<br />
Projekte bei Stadt der Wissenschaft<br />
Unter dem Motto „Mainz leidenschaftlich<br />
wissenschaftlich. Stadtlandschaft voller<br />
Kreativität“ ist die Landeshauptstadt zur<br />
„Stadt der Wissenschaft 2011“ gekürt<br />
worden.<br />
Gemeinsam mit der MAINZER WISSEN-<br />
SCHAFTSALLIANZ hat die Stadt mehr als<br />
500 Projektideen in ein Konzept gebracht<br />
und beim Stifterverband für die Deutsche<br />
Wissenschaft vorgestellt. Im finalen Wettbewerb<br />
mit Bielefeld und Chemnitz sieg-<br />
te die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt,<br />
was mit einem Zuschuss von<br />
250.000 EUR verknüpft ist.<br />
Der Präsident der Johannes Gutenberg-<br />
Universität Mainz und Sprecher der MAIN-<br />
ZER WISSENSCHAFTSALLIANZ, Univ.-Prof.<br />
Dr. Georg Krausch sagte: „Wir wollen das<br />
Wissen, das in den Mainzer Hochschulen<br />
und Wissenschaftseinrichtungen generiert<br />
wird, zum Nutzen der Stadt und der Bevölkerung<br />
in die Wissenspraxis überführen.<br />
Wir wollen ein Netzwerk knüpfen und Formate<br />
und Aktivitäten auf den Weg bringen,<br />
die weit über das Jahr 2011 Bestand<br />
haben und nachhaltig Wirkung entfalten.“<br />
Brückenschlag zur Wissenschaft<br />
Die IHK für Rheinhessen steht für einen<br />
Brückenschlag von Wirtschaft und Wis-<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
senschaft und wird in diesem Zusammenhang<br />
Projekte umsetzen: Ein Beispiel<br />
ist die „concepticus“, eine nationale<br />
Ideen- und Kontaktbörse. Die „concepticus“<br />
bringt Ideengeber und Ideennehmer<br />
sowie Finanzgeber auf dem „Börsenparkett<br />
der Ideen“ aktiv zusammen (mehr<br />
dazu auf S. 38). Das Projekt wird getragen<br />
vom Institut für Unternehmerisches<br />
Handeln der Fachhochschule Mainz, der<br />
IHK für Rheinhessen, HWK Rheinhessen,<br />
1stConcept und der Deutschen Bank.<br />
Außerdem wird es eine Vortragsreihe<br />
„Mainzer Unternehmen und die Welt“<br />
geben. Die Vortragsreihe greift Themen<br />
auf, die die Kompetenz von Unternehmen<br />
für Zukunftsfragen weltweit dokumentieren<br />
wie beispielsweise der Technologiekonzern<br />
SCHOTT AG, der Solarreceiver<br />
entwickelt.<br />
Standortpolitik<br />
Bei der Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren<br />
werden die Teilnehmer<br />
unter dem Motto: „Mainzer Arbeitswelten<br />
der Zukunft“ ebenfalls einen Blick in<br />
die kommenden Jahre werfen. Last but<br />
not least sollen mit dem Medienprojekt<br />
die Menschen in der Medienbranche fit<br />
gemacht werden. Das Projekt wird getragen<br />
von der Johannes Gutenberg-<br />
Universität, der FH Mainz, der IHK für<br />
Rheinhessen und dem Land Rheinland-<br />
Pfalz. Nicht zu vergessen der AK Wirtschaft,<br />
der ein neues Forum zur För-<br />
derung der Kommunikation zwischen<br />
Wirtschaft, besonders den 30 kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen, die<br />
zu den „Hidden Champions“ zählen, und<br />
der Wissenschaft initiieren werden.<br />
Die Mainzer Delegation warb in Berlin erfolgreich um den Titel „Wissenschaftsstadt 2011“ und setzte sich im Finale gegen Bielefeld und Chemnitz durch.<br />
5
Mehr als 100 Stadtmarketingverantwortliche<br />
aus ganz Rhein-<br />
land-Pfalz trafen sich zum Gedankenaustausch<br />
auf Einladung<br />
der Arbeitsgemeinschaft der<br />
Industrie- und Handelskammern<br />
Rheinland-Pfalz und des<br />
Ministeriums für Wirtschaft,<br />
Verkehr, Landwirtschaft und<br />
Weinbau in der IHK Pfalz. Partner<br />
der Veranstaltung in Ludwigshafen<br />
waren der Landesverband<br />
Einzelhandel Rhein-<br />
land-Pfalz und der Landesver-<br />
band Rheinland-Pfalz der Bun-<br />
desvereinigung City- und Stadt-<br />
marketing.<br />
Lebendige Innenstädte mit<br />
quirligem Geschäftsleben sind<br />
heute keine Selbstverständlichkeit<br />
mehr. Die Vizepräsidentin<br />
der IHK Pfalz, Birgit Neuhardt,<br />
wies darauf hin, dass der tiefgreifende<br />
Strukturwandel im<br />
Handel den klassischen Einkaufslagen<br />
in den Innenstädten<br />
zusetze. Trotz aller Erfolge<br />
beim Stadtmarketing in Rheinland-Pfalz<br />
werde es zunehmend<br />
schwerer, Mitstreiter gerade<br />
für die Innenstädte zu<br />
finden, die neben ihrem betrieblichen<br />
Engagement Zeit<br />
finden, die Stadt als Ganzes zu<br />
vermarkten, sagte Neuhardt,<br />
die in Zweibrücken ein Sportgeschäft<br />
und ein Damenbekleidungsgeschäft<br />
betreibt. Sie<br />
sehe das Land in der Pflicht,<br />
sich mehr für die Innenstädte<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Rheinland-Pfalz<br />
IHK: Stark in Rheinland-pfalz<br />
Innenstädte<br />
unverwechselbar machen<br />
zu engagieren. Zudem müsse<br />
zum Beispiel beim Thema<br />
Ladenschluss für mehr Wett-<br />
bewerbsgerechtigkeit gesorgt<br />
werden und endlich ein BID-<br />
Gesetz für Rheinland-Pfalz<br />
auf den Weg gebracht werden.<br />
Nach Auffassung von Dr. Joe<br />
Weingarten, der das Wirtschaftsministerium<br />
vertrat, ist<br />
vor allem die konsequente Positionierung<br />
und Vermarktung<br />
der Innenstädte wichtig. Sie<br />
könne dann gelingen, wenn die<br />
Kommunen und die Unternehmen<br />
in den Innenstädten und<br />
hier vor allem der Einzelhandel<br />
gemeinsam und abgestimmt in<br />
die Zukunft der Innenstädte investierten.<br />
Öffentliche und private<br />
Aktivitäten müssten ineinander<br />
verschränkt werden,<br />
um die Innenstädte unverwechselbar<br />
zu machen und damit<br />
dauerhaft lebendig zu halten.<br />
Der Handelsexperte Dr. Andreas<br />
Kaapke erläuterte, wie Service<br />
und Dienstleistungsqualität zu<br />
einem roten Faden des Stadtmarketing<br />
werden können. Ihm<br />
folgten zwei Praktiker aus bundesweit<br />
beachteten Stadtmarketingprojekten:<br />
Angela Nisch<br />
stellte dar, wie es im rund<br />
22.000 Einwohner zählenden<br />
Nagold (Baden-Württemberg)<br />
durch freiwillige Vereinbarungen<br />
gelingt, die Stadt als Kaufhaus<br />
zu vermarkten.<br />
Zahl der Pendler steigt<br />
Die Zahl der Pendler ist 2009 in<br />
Rheinland-Pfalz entgegen dem<br />
allgemeinen Beschäftigungstrend<br />
weiter gestiegen. Dabei<br />
scheint das Land, das traditionell<br />
hohe Auspendlerzahlen<br />
aufweist, für Arbeitnehmer aus<br />
den angrenzenden Regionen<br />
attraktiver geworden zu sein.<br />
Denn Mitte 2009 pendelten<br />
134.300 Arbeitnehmer nach<br />
Rheinland-Pfalz ein, 800 oder<br />
0,6 Prozent mehr als ein Jahr<br />
zuvor. 2009 arbeiteten rund<br />
266.000 rheinland-pfälzische<br />
Frauen und Männer in anderen<br />
Bundesländern – 100 mehr als<br />
ein Jahr zuvor. Ein Vergleich<br />
mit den Pendlerdaten früherer<br />
Jahre macht zudem deutlich:<br />
die Mobilität der Arbeitnehmer<br />
– ganz besonders der hochqualifizierten<br />
– nimmt zu. Diese<br />
Daten hat die Regionaldirek-<br />
tion der Bundesagentur für<br />
Arbeit vorgelegt. Mitte 2009<br />
arbeiteten 266.000 oder rund<br />
20 Prozent der Arbeitnehmer in<br />
einem benachbarten Bundesland<br />
– die meisten von ihnen<br />
in Hessen (90.700). Dagegen<br />
kamen nur 37.500 Einpendler<br />
aus Hessen. Auch innerhalb der<br />
Landesgrenzen ist die Mobilität<br />
sehr ausgeprägt. So gibt es eine<br />
Reihe von ländlichen Regionen,<br />
aus denen viele auspendeln:<br />
Dazu zählen vor allem die<br />
Kreise Kusel (Auspendlerquote<br />
66 Prozent, Einpendlerquote 13<br />
Prozent), Südwestpfalz (71:30)<br />
und Trier-Saarburg (62:35). Die<br />
meisten Städte weisen dagegen<br />
deutlich höhere Einpendler- als<br />
Auspendlerquoten auf. In Mainz<br />
beträgt die Einpendlerquote 64<br />
zur Auspendlerquote 46 Prozent.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
IHK vor Ort in Berlin und Brüssel<br />
Kleinstbetriebe sollen von<br />
Jahresabschlusspflicht befreit werden<br />
Brüssel. Geht es nach dem Willen des Europaparlamentes,<br />
so können die EU-Staaten<br />
bestimmte kleine Unternehmen künftig von<br />
der Pflicht befreien, einen Jahresabschluss<br />
zu erstellen. Es folgt damit einer Forderung<br />
der IHK-Organisation auf Entlastung der<br />
kleinen Unternehmen. Denn: Von dem Bürokratieabbau<br />
könnten in Deutschland Unternehmen<br />
profitieren, die zwei der folgenden<br />
Kriterien nicht überschreiten: Bilanzsumme<br />
500.000 Euro, durchschnittlich 10 Mitarbeiter<br />
im Geschäftsjahr und/oder einen<br />
Nettoumsatzerlös von 1 Mio. EUR im Jahr.<br />
Würde die Bilanzierungspflicht wegfallen,<br />
müssen diese Unternehmen zur Ermittlung<br />
der Steuern lediglich eine Einnahme-Überschuss-Rechnung<br />
erstellen. Das Bundes-<br />
justizministerium hat die Entlastung der<br />
Kleinstunternehmen grundsätzlich begrüßt<br />
und angekündigt, dass es nationale Umsetzungsmöglichkeiten<br />
prüfen wird.<br />
Bildungsprämie jetzt viel attraktiver<br />
Berlin. Forderungen des DIHK, die Bildungsprämie<br />
deutlich aufzustocken, hatten jetzt<br />
Erfolg. Das Bundesbildungsministerium erhöht<br />
die Zahlung von 154 EUR auf 500 EUR.<br />
Auch der Empfängerkreis verbreitert sich:<br />
Antragsberechtigt sind nun über 60 Prozent<br />
der Erwerbsbevölkerung. Das macht die<br />
Prämie jetzt für viele attraktiv. Einen<br />
Wermutstropfen sieht jedoch der DIHK: Es<br />
dürfen nur solche Themen für eine Weiter-<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
Standortpolitik<br />
Deutliche Fortschritte beim 3. Kreditgipfel<br />
Berlin. Konkrete Ergebnisse brachte das<br />
3. Spitzentreffen zur Unternehmensfinanzierung<br />
im Haus der Deutschen Wirtschaft.<br />
In einer gemeinsamen Abschlusserklärung<br />
sicherte die Kreditwirtschaft zu, Unternehmensperspektiven<br />
beim Rating angemessen<br />
zu berücksichtigen und ihre Be-<br />
teiligungskapital-Angebote vermehrt in<br />
ihre Beratung einzubauen. Die Politik versprach,<br />
die Exportfinanzierung weiter zu<br />
stärken – so wurde das Programm zur<br />
Refinanzierung hermesgedeckter Exportkredite<br />
bis Ende 2010 verlängert. Auch<br />
die Belebung des Verbriefungsmarktes<br />
soll gelingen, um Kreditvergabespielräume<br />
zu erweitern. Moderiert vom Gastgeber,<br />
DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann,<br />
diskutierten rund 40 hochrangige Ver-<br />
bildung ausgesucht werden, die im ausschließlichen<br />
Interesse des persönlichen<br />
Fortkommens des Antragstellers liegen. Hier<br />
fragt sich, warum nicht auch die Themen,<br />
die im betrieblichen Interesse liegen, gefördert<br />
werden können.<br />
zeitnahe Betriebsprüfung<br />
schafft Rechts- und planungssicherheit<br />
Berlin. Die von Unternehmen dringend benötigte<br />
Rechts- und Planungssicherheit<br />
kann durch eine zeitnahe Betriebsprüfung<br />
unterstützt werden, wie Modellversuche in<br />
treter aus Politik, Kreditwirtschaft und<br />
Realwirtschaft. Mit dabei u.a.: Bundeswirtschaftsminister<br />
Rainer Brüderle, Kreditmediator<br />
Deutschland Metternich, KfW-<br />
Chef Schröder, die Finanzstaatssekretäre<br />
Asmussen und Beus sowie Heinrich Haasis,<br />
DSGV-Präsident und amtierender Vorsitzender<br />
des zentralen Kreditausschusses.<br />
Alle waren sich einig: Eine Kreditklemme<br />
muss vermieden werden, der Aufschwung<br />
darf nicht abgewürgt werden.<br />
Rheinland-Pfalz oder Osnabrück zeigen. Der<br />
DIHK setzt sich daher dafür ein, diese zeitnahe<br />
Betriebsprüfung auf eine verlässliche<br />
gesetzliche Grundlage zu stellen. Dass sich<br />
Politik und Finanzverwaltung mittlerweile<br />
bewegen, machte kürzlich eine Veranstaltung<br />
der FDP-Bundestagsfraktion deutlich,<br />
auf der unter Beteiligung des DIHK die wesentlichen<br />
Vorteile eines solchen Verfahrens<br />
dargestellt wurden. Dazu zählen die<br />
Vermeidung rückwirkender Steuernachzahlungen,<br />
eine höhere Liquiditätssicherheit<br />
sowie eine bessere Kreditwürdigkeit.<br />
7
8<br />
Standortpolitik<br />
Kreditmediation: So läuft das Verfahren<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie hat Hans-Joachim<br />
Metternich, mit der Aufgabe des Kreditmediators<br />
Deutschland (KM) beauftragt.<br />
Unternehmer, denen die Hausbank ein<br />
Finanzierungsersuchen abgelehnt hat,<br />
können sich ab sofort an den KM wenden –<br />
sofern sie bestimmte Voraussetzungen<br />
erfüllen.<br />
Die Voraussetzungen<br />
• Den Antrag stellt ein Unternehmen oder<br />
ein gewerblich tätiger Selbständiger.<br />
• Es ist mindestens zwei Jahren aktiv am<br />
Markt tätig, d. h., es liegen mindestens<br />
zwei Jahresabschlüsse vor.<br />
• Der (Gruppen-)Umsatz überschreitet<br />
nicht 500 Mio. EUR p.a.<br />
• Ein Kreditersuchen wurde in einem<br />
Zeitraum von drei Monaten vor Antragstellung<br />
von einem Kreditinstitut<br />
mit Geschäftssitz in Deutschland<br />
schriftlich abgelehnt oder deutlich<br />
gekürzt.<br />
• Der abgelehnte oder gekürzte Kredit<br />
hat ein Volumen von mindestens<br />
25.000 EUR.<br />
• Ein Insolvenzantrag wurde nicht gestellt.<br />
Es darf auch kein Sanierungs-<br />
oder Restrukturierungsbedarf bestehen.<br />
• Mit den zuständigen Kreditinstituten<br />
bestanden und bestehen keine laufenden<br />
Rechtsstreitigkeiten oder Schlichtungsverfahren<br />
und keine Vorbereitungen<br />
zur Aufnahme solcher, z. B. durch<br />
Einschaltung eines Rechtsanwalts.<br />
• Der Antragsteller ist bereit zu prüfen,<br />
im Rahmen seiner Möglichkeiten geeignete<br />
Beiträge zur Beseitigung der<br />
Finanzierungshemmnisse zu leisten.<br />
Das Verfahren<br />
Der Antrag auf Einleitung eines Kreditmediationsverfahrens<br />
kann über das Internet<br />
abgerufen werden:<br />
www.kreditmediator-deutschland.de<br />
Zuvor muss der Antragsteller sein Einverständnis<br />
zu den Regelungen des „Merkblatt<br />
für Antragsteller“ erklären.<br />
Der Antrag ist schriftlich und möglichst<br />
auch elektronisch beim Kreditmediator<br />
Deutschland einzureichen, der den Eingang<br />
des Antrags bestätigt. Der Antrag<br />
enthält unter anderem: Angaben über<br />
wirtschaftliche Verhältnisse des Antragstellers;<br />
Daten zum Vorhaben und dessen<br />
Finanzierung; Befreiung von Bankgeheimnis<br />
bzw. Vertraulichkeit<br />
auch mit Wirkung für die am<br />
Verfahren beteiligten Kreditinstitute,<br />
Kammern und weitere<br />
Dritte; Haftungsbegrenzung<br />
für die am Verfahren<br />
Beteiligten.<br />
Der KM prüft die Daten auf<br />
ihre Zulässigkeit. Dann sendet<br />
er einen „Fragebogen für Kreditinstitute“<br />
an die Hausbank und bittet<br />
diese um Stellungnahme und Prüfung der<br />
Voraussetzungen für eine neue Kreditentscheidung<br />
(z.B. Einbeziehung öffentliche<br />
Förderprogramme, Verstärkung der<br />
Sicherheiten).<br />
Die Beantwortung der Anfrage erfolgt<br />
standardisiert durch Rücksendung des<br />
Fragebogens. Die jeweilige Hausbank<br />
ermächtigt den KM, ihre Antworten an<br />
die jeweilig zuständige Industrie- und<br />
Handelskammer sowie die anderen Verfahrensbeteiligten<br />
(KfW, Landesförderinstitute,<br />
Bürgschaftsbanken, ggf. zuständiges<br />
Landesministerium), jedoch nicht<br />
an den Antragsteller, weiterzugeben.<br />
Nach Auswertung des Antwortbogens<br />
der Hausbanken entscheidet der KM, ob<br />
er das Antragsverfahren weiter verfolgen<br />
will. Falls nicht, wird der Antrag ab-<br />
gelehnt und der Antragsteller hierüber<br />
informiert. Bei Fortführung des Verfahrens<br />
leitet der KM die Unterlagen mit<br />
einer kurzen Einschätzung an die zu-<br />
ständige IHK.<br />
Bei Einleitung des Kreditmediationsverfahrens<br />
sendet der KM die Antragsunterlagen<br />
an die zuständigen Bundes- und<br />
Landesförderinstitute sowie die Bürgschaftsbanken<br />
mit der Bitte um Prüfung<br />
der Fördermöglichkeiten. Diese Einrichtungen<br />
sollen binnen sieben Arbeitstagen<br />
die zuständige IHK über die Möglichkeiten<br />
einer Förderung des Antragstellers /<br />
Vorhabens informieren.<br />
Ergeben sich aus den Rückmeldungen<br />
keine Tatsachen, die Grundlage einer<br />
neuen Kreditentscheidung sein könnten,<br />
sendet die IHK die Unterlagen an den KM<br />
zurück. Dieser informiert den Antragsteller<br />
und die weiteren Verfahrensbeteiligten<br />
über die Beendigung des Mediationsverfahrens.<br />
Sofern eine Zusammenkunft aller Parteien<br />
einschl. Kammervertretern sinnvoll<br />
erscheint, organisiert die zuständige<br />
IHK einen „Mediationstisch“, an dem alle<br />
beteiligten Parteien gemeinsam nach<br />
einer Lösung für das Finanzierungsvor-<br />
haben suchen. Über das Ergebnis er-<br />
stellt die jeweilige Kammer einen „Abschlussbericht“<br />
für den KM. Der KM<br />
entscheidet über die finale Beendigung<br />
des Media tionsverfahrens und informiert<br />
alle Beteiligten darüber.<br />
fragen zum Mediationsverfahren beantwortet<br />
die IHK für Rheinhessen<br />
in Mainz:<br />
Geschäftsführer Günter Jertz<br />
Tel.: 06131 262-1700<br />
in Bingen:<br />
Geschäftsführerin Bianca Biwer<br />
Tel.: 06721 9141-14<br />
in Worms:<br />
Geschäftsführerin Andrea Wensch<br />
Tel.: 06241 9117-50<br />
www.rheinhessen.ihk24.de<br />
www.kreditmediator-deutschland.de<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Worms: Börse für<br />
Gewerbeimmobilien<br />
Der Verband Region Rhein- enportal existiert schon seit<br />
Das IHK-Forum Rhein-Main –<br />
eine Initiative aller Industrieund<br />
Handelskammern des Rhein-<br />
Neckar (VRRN) hat ein neues mehreren Jahren und bietet Main-Gebietes – veranstaltet<br />
regionales Immobilienportal im neben Flächen aus der Nibe- das internationale Symposium<br />
Internet gestartet. Dies bietet lungenstadt auch Gewerbe- „Metropolen im internationalen<br />
die Wirtschaftsförderungsgegrundstücke und Bestandsob- Wettbewerb – wie positionieren<br />
sellschaft für die Stadt Worms jekte aus der gesamten Region sich die Metropolenregionen der<br />
mbH (wfg) auch auf www. Rhein-Neckar an.<br />
Welt?“. Die Veranstaltung fin-<br />
worms.de an. Interessenten Neben dem regionalen Portal,<br />
können sich somit einen das unter der Internetadresse<br />
schnellen Überblick über das www.standorte-rhein-neckar.de<br />
Angebot an Gewerbegrundstü- einen Überblick über das<br />
cken, Büro- und Praxisflächen, Gewerbeimmobilienangebot in<br />
Produktions- und Lagerflächen der gesamten Metropolregion<br />
sowie Einzelhandels- und Gas- Rhein-Neckar vermittelt, ist<br />
tronomieobjekten in Worms das Angebot des Wormser Im-<br />
verschaffen.<br />
mobilienmarktes auch direkt Die IHK für Rheinhessen nimmt<br />
Neben städtischen Gewerbe- auf der Internetseite www. Jahr für Jahr in über 140 Ausflächen<br />
soll die Börse auch für worms.de abrufbar. Die Ver- bildungsberufen fast 2.500 Ab-<br />
private Objekte zur Verfügung knüpfung des regionalen schlussprüfungen ab. Wie ein<br />
stehen. Banken, Makler oder Immobilienportals mit der Absolvent seine Prüfung im Ver-<br />
private Anbieter von Gewer- kommunalen Internetseite ergleich zu anderen Absolventen<br />
beimmobilien können ihre Fläspart Immobilienanbietern ei- im Bezirk abgelegt hat, lässt<br />
chen kostenlos und einfach nen mehrfachen Eingabeauf- sich in einer Statistik ablesen,<br />
vermarkten. Hierzu ist lediglich wand.<br />
die auf der IHK-Website einseh-<br />
eine Registrierung notwendig.<br />
bar ist. Interessant für Ausbil-<br />
Die Freigabe der Immobilienexdungsbetriebe:<br />
Hier lässt sich<br />
posés erfolgt abschließend<br />
ablesen, wie ein Lehrstellenbe-<br />
Gol dbeck_MAI durch die wfg. 93_05. Das Immobili- pdf Sei t e 3 08. 04. 10, werber 15: abgeschnitten 53 hat. Die<br />
Standortpolitik<br />
Internationales Symposium<br />
det statt am Freitag, 11. Juni<br />
2010, 9–15.30 Uhr in der IHK<br />
Frankfurt am Main, Börsen-<br />
platz 4, 60313 Frankfurt am<br />
Main. Zielgruppe sind Unternehmensvertreter,<br />
Politiker, Wirtschaftsförderer<br />
und die Ver-<br />
treter von Hochschulen und<br />
Verbänden. Die Teilnahme ist<br />
kostenlos, eine Anmeldung erforderlich.<br />
www.frankfurt-main.ihk.de/<br />
metropolen<br />
IHK-Prüfungsstatistik liegt vor<br />
Prüfungsstatistik beinhaltet die<br />
<strong>aktuelle</strong>n Ergebnisse der Abschlussprüfung<br />
in den einzelnen<br />
Ausbildungsberufen. Sie wird<br />
ergänzt durch die Ergebnisse<br />
auf Landes- und Bundesebene.<br />
Die komplette Statistik über die<br />
Prüfungsergebnisse der Winterabschlussprüfung<br />
sind jetzt im<br />
Internet eingestellt.<br />
www.rheinhessen.ihk24.de<br />
Dok-Nr. 11626<br />
Gewerbebau mit<br />
System: wirtschaftlich,<br />
schnell, energieeffizient<br />
konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de<br />
GOLDBECK Süd GmbH, Am Martinszehnten 13<br />
60437 Frankfurt/Main, Tel. 069 / 95 09 03-0<br />
9
Die Rheinland-Pfalz Bank – stark<br />
aufgestellt. Nah am mittelständischen<br />
Kunden und am Unternehmer.<br />
Die Rheinland-Pfalz Bank ist als regionale Kundenbank für<br />
Rheinland-Pfalz und angrenzende Wirtschaftsregionen mit<br />
besonderem Fokus auf mittelständische Unternehmenskunden<br />
aktiv. Weitere Schwerpunkte sind das Private Banking und die<br />
Beratung institutioneller Kunden.<br />
Mittelständischen Unternehmenskunden bietet die Rheinland-<br />
Pfalz Bank individuelle Lösungen für komplexe Finanzierungsaufgaben.<br />
Ihr Beratungskonzept ist umfassend mit Zugang zum breiten<br />
Produkt- und Leistungsspektrum der LBBW-Gruppe sowie zu<br />
Spezialisten, die in ihrem Fach zu den Besten zählen. Dabei<br />
setzt sie auf langfristige Partnerschaft mit ihren Kunden.<br />
Marktnähe, Entscheidungsbefugnis und Kompetenz vor Ort sowie<br />
ganzheitliche Betrachtung der Unternehmenssituation sind<br />
besondere Kennzeichen ihres Unternehmenskundengeschäfts.<br />
Aus unternehmerischen Zielen gemeinsam mit dem Kunden<br />
Maßnahmen und Lösungsansätze zu entwickeln, beschreibt<br />
den Beratungsansatz der Bank.<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Werner Ott<br />
Leiter Unternehmenskunden Rheinland-Pfalz<br />
Telefon: 06131 64-36111<br />
werner.ott@RLP-Bank.de<br />
Michael Mohr<br />
Leiter Private Banking für Unternehmer<br />
Telefon: 06131 64-36426<br />
michael.mohr@RLP-Bank.de<br />
Udo Donau<br />
Leiter Key Accounts Rheinland-Pfalz/Hessen<br />
Telefon: 06131 64-36358<br />
udo.donau@RLP-Bank.de<br />
Unsere Kundenberater betreuen Unternehmen und auch Sie in<br />
Ihrer Eigenschaft als Unternehmer, Vorstand, Geschäftsführer,<br />
leitender Angestellter sowie Ihre Familie in allen vermögensrelevanten<br />
Fragen. Bei der Rheinland-Pfalz Bank genießen Sie und<br />
Ihre persönlichen Ziele Priorität.<br />
Professionelle Beratung, zukunftsweisende Strategien und<br />
individuelle Lösungen einer modernen, fl exiblen Bank sichern<br />
Ihren Erfolg. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir ein strategisches<br />
Gesamtkonzept, das Ihre betrieblichen und privaten<br />
Gestaltungsmöglichkeiten effi zient nutzt.<br />
Anschrift:<br />
Rheinland-Pfalz Bank<br />
Große Bleiche 54–56<br />
55116 Mainz<br />
www.RLP-Bank.de
Dynamo<br />
Erfi nder: Werner von Siemens<br />
Deutschland, 1866<br />
Antriebskraft. Made in Germany.<br />
Für Unternehmenskunden.<br />
Der Dynamo erzeugt aus Antrieb neue Energie. Für neue Energie<br />
sorgt auch die Rheinland-Pfalz Bank. Als ein Unternehmen der<br />
LBBW-Gruppe bieten wir speziell dem Mittelstand ein umfassendes<br />
Leistungsspektrum. Profi tieren Sie von der Kompetenz eines erfah-<br />
renen, fl exiblen Finanzdienstleisters und der individuellen<br />
Kundenbetreuung einer eigenständig agierenden Regionalbank.<br />
Weitere Informationen unter www.RLP-Bank.de<br />
Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe
12 Region<br />
Eckes-Granini Deutschland gewachsen<br />
Auch im vergangenen Jahr<br />
hat sich die Eckes-Granini<br />
Deutschland GmbH (eine Landesgesellschaft<br />
der internationalen<br />
Eckes-Granini Gruppe)<br />
von der allgemein schwierigen<br />
Marktlage abgekoppelt und ist<br />
gewachsen: Der Absatz erhöh-<br />
te sich um zwei Prozent auf<br />
395 Mio. Liter (2008: 388 Mio.<br />
Liter), der Umsatz bewegt<br />
sich mit 315,3 Millionen EUR<br />
auf Vorjahresniveau (2008:<br />
324,4 Mio. EUR). Der wert-<br />
mäßige Marktanteil lag bei<br />
16 Prozent (2008: 14,0 Prozent).<br />
Über 40 Prozent der Haushalte<br />
in Deutschland gehören zu den<br />
Konsumenten der Produkte von<br />
Eckes-Granini. Zudem belegte<br />
das Unternehmen erstmals den<br />
2. Rang bei den alkoholfreien Getränken<br />
im Lebensmitteleinzelhandel<br />
(gemessen am Umsatz).<br />
„Unsere Mitarbeiter arbeiten<br />
täglich mit Hingabe und Herzblut<br />
daran, den Konsumenten<br />
das Beste aus der Frucht anzu-<br />
bieten“, sagt Heribert Gathof,<br />
Geschäftsführer Eckes-Granini<br />
Deutschland. „Das ist ein wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor für die<br />
positive Entwicklung.“ Zum guten<br />
Abschluss des Geschäftsjahrs<br />
2009 beigetragen hat einmal<br />
mehr der klare Fokus auf<br />
das Markengeschäft, der sich in<br />
der besonderen Konsumententreue<br />
und hohen Wiederkaufsraten<br />
zeigt.<br />
Die Eckes-Granini Deutschland<br />
GmbH beschäftigt mehr als<br />
200 neue Mitarbeiter:<br />
Wormser Logistiker TST expandiert<br />
Im Schatten großer Logistikkonzerne<br />
ist das Wormser<br />
Familienunternehmen Trans<br />
Service Team GmbH (TST) zu<br />
einem Spezialisten für die<br />
Werkslogistik von Produktionsbetriebenherangewachsen.<br />
1990 von Frank Schmidt<br />
mit einem LKW gegründet,<br />
beschäftigt der Logistiker<br />
heute mehr als 1.000 Mitarbeiter<br />
an 13 Standorten in<br />
Europa. In diesem Jahr will<br />
TST 200 neue Mitarbeiter und<br />
50 Auszubildende einstellen.<br />
TST versteht sich als „Full-<br />
Service-Logistiker“, der den<br />
Kunden nicht nur den Waren-<br />
und Materialtransport abnimmt,<br />
sondern auch Dienstleistungen<br />
in vor- und<br />
nachgelagerten Produktionsprozessen<br />
übernimmt“, erläutert<br />
Michael Küppers, Sprecher<br />
der TST-Geschäftsfüh-<br />
rung. Der Top-Manager war<br />
Vorstand für die Kontrakt-<br />
logistik und bildet gemeinsam<br />
mit Frank und Melanie Schmidt<br />
seit Jahresanfang die Unternehmensspitze.<br />
„Er hat ein sehr gutes Netzwerk<br />
und liefert die dringend<br />
benötigte Unterstützung im<br />
Management“, sagt TST-In-<br />
haber Frank Schmidt. Für<br />
sein Unternehmen, das 2009<br />
ein Umsatz von 70 Millionen<br />
Euro erzielen konnte, strebt<br />
Schmidt ein jährliches Wachstum<br />
zwischen 20 bis 25 Prozent<br />
an.<br />
„Das Geschäft der Logistik ist<br />
in den vergangenen Jahren<br />
sehr komplex geworden. Damit<br />
ist der Beratungsbedarf<br />
gewachsen, aber auch die<br />
Notwendigkeit, sich in die<br />
vor- und nachgelagerten Produktionsprozesse<br />
des Kunden<br />
zu integrieren“, erläutert<br />
Michael Küppers das Geschäftsmodell<br />
von TST. „Un-<br />
Mit einem Lkw hat bei Frank Schmidt (links) alles angefangen. Seine<br />
Frau Melanie Schmidt unterstützt ihn ebenso wie Michael Küppers an<br />
der Unternehmensspitze.<br />
500 Mitarbeiter, die am Firmensitz<br />
in Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz)<br />
sowie an den Produktionsstandorten<br />
Bad Falling-<br />
bostel (Niedersachsen) und Bröl<br />
(Nordrhein-Westfalen) arbeiten.<br />
hohes C und granini sind<br />
die beiden bekanntesten Marken<br />
und stehen für mehr als<br />
90 Prozent des Umsatzes<br />
der Eckes-Granini Deutschland<br />
GmbH. Abgerundet wird das<br />
Sortiment durch die Kindermarke<br />
FruchtTiger.<br />
sere Philosophie ist es, sich<br />
mit den Anforderungen un-<br />
serer Kunden sehr intensiv<br />
und auf einer Ebene der persönlichenInhaberverantwortung<br />
auseinanderzusetzen. Wir<br />
denken und arbeiten mit den<br />
Augen des Kunden, lösen Seite<br />
an Seite mit ihm Probleme,<br />
helfen Kosten und Prozesse<br />
zu optimieren. Diesen Grad<br />
der persönlichen Partnerschaft<br />
zwischen Kunde und<br />
Dienstleister finden Sie in<br />
keinem Konzern.“<br />
Ein Konzept, das aufgeht. In<br />
diesem Jahr eröffnet TST in<br />
Holland, Spanien und Frankreich<br />
weitere Standorte. Auch<br />
in Worms werden Standortoptionen<br />
für zusätzliche Lagerkapazitäten<br />
geprüft. Zu<br />
den Kunden zählen bekannte<br />
Unternehmen aus der Mar-<br />
ken- und Konsumgüterin-<br />
dustrie, aus dem Kosmetik-<br />
und Pharmabereich, aus der<br />
Automobilzulieferindustrie sowie<br />
große Handelsunternehmen.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
ISB fördert den „Erfolgsfaktor Familie“<br />
Immer häufiger können Berufstätige Job und Familie<br />
nur noch schwer in Einklang bringen. Faule Kompromisse<br />
werden geschlossen, unter denen alle Be-<br />
teiligten leiden. Muss man<br />
sich also entscheiden zwi-<br />
Dr. Ulrich Link,<br />
Geschäftsführer der<br />
Investitions- und<br />
Strukturbank Rheinland-<br />
Pfalz (ISB) GmbH<br />
schen Beruf und Familie?<br />
Die Investitions- und Strukturbank<br />
Rheinland-Pfalz<br />
(ISB) GmbH spricht sich<br />
entschieden gegen diesen<br />
Zwang aus. Nicht zuletzt<br />
liegt der ISB dabei der „Er-<br />
folgsfaktor Familie“ am Herzen: Für hochqualifizierte<br />
Fachkräfte spielt die familienorientierte Personalpolitik<br />
bei der Arbeitsplatzwahl nämlich eine immer<br />
wichtigere Rolle. Als zentrales Wirtschaftsförderungsinstitut<br />
des Landes sehen wir uns in der<br />
Pflicht, die von uns betreuten mittelständischen<br />
Unternehmen über die wachsende Bedeutung dieses<br />
Faktors aufzuklären und sie bei der Umsetzung einer<br />
zukunftsorientierten Personalpolitik aktiv zu unterstützen.<br />
Kürzlich bot die ISB in diesem Zusammenhang mit<br />
großem Erfolg die prominent besetzte Informations-<br />
Anzeige<br />
veranstaltung „Erfolgsfaktor Familie – eine Antwort<br />
auf die Arbeitswelt von morgen?“ mit Vorträgen und<br />
Talkrunden zu diesem <strong>aktuelle</strong>n „In“-Thema an. Landes-,<br />
Kammern- und Firmenvertreter informierten<br />
Interessierte hier über Wege, mit Personalpolitik<br />
Bedingungen zu schaffen, die Firmen für Fachkräfte<br />
überdurchschnittlich attraktiv machen.<br />
Durch die demographische Entwicklung, welche durch<br />
die zunehmende Überalterung der Gesellschaft gekennzeichnet<br />
ist, mangelt es immer mehr an qualifizierten<br />
Fachkräften. Zudem muss bedacht werden, dass<br />
eine beschleunigte Entwicklung zur Wissensgesellschaft<br />
stattfindet und Frauen auf dem Arbeitsmarkt<br />
auf dem Vormarsch sind. Ebenso wichtig ist, dass junge<br />
Menschen zunehmend den Wunsch hegen, auch Spaß<br />
an ihrer Arbeit zu haben und ihr Familienleben nicht<br />
um jeden Preis dem Beruf unterordnen wollen. Aus diesen<br />
Gründen brauchen mittelständische Unternehmen<br />
dringend Strategien, um die klügsten Köpfe im Land<br />
davon zu überzeugen, dass sie der richtige Arbeitgeber<br />
sind. Wir unterstützen gezielte Initiativen zur Umstellung<br />
auf zukunftsweisende Personalpolitik, bieten ein<br />
großes Informationsnetzwerk und helfen bei der Finanzierung<br />
und Umsetzung von Projekten.<br />
Veranstaltung „Erfolgsfaktor Familie“ im Foyer der ISB. In einer Talk-Runde hob die rheinland-pfälzische Sozial- und Familienministerin Malu Dreyer (Bild<br />
links) die Wichtigkeit einer familienorientierten Unternehmenskultur zur Bindung und Motivation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hervor. Ebenfalls<br />
auf dem Podium der Wirtschaftsminister des Landes, Hendrik Hering, der auf die Notwendigkeit einer innovativen Personalpolitik hinwies, um vor dem<br />
Hintergrund der demographischen Entwicklung den Fachkräftebedarf im Land zu decken (2. Bild von links). Als Referentin zu Gast war die Professorin<br />
Jutta Rump, Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability, Fachhochschule Ludwigshafen (3. Bild von links). Dass die Vereinbarkeit und Familie<br />
ein Thema ist, das die Menschen bewegt, zeigte das große Publikumsinteresse.<br />
13
14<br />
Region<br />
Boehringer wächst und investiert<br />
Boehringer Ingelheim setzte<br />
auch im Jahr 2009 seinen<br />
Wachstumskurs fort und steigerte<br />
seine Umsatzerlöse um<br />
9,7 Prozent auf 12,7 Milliarden<br />
EUR (2008: 11,6 Milliarden<br />
EUR). Auch ohne Berücksichtigung<br />
positiver Währungseffekte<br />
lag das Wachstum mit<br />
6,7 Prozent erneut über dem<br />
durchschnittlichen Wachstum<br />
des Weltpharmamarktes. Damit<br />
ist Boehringer Ingelheim zum<br />
zehnten Mal in Folge stärker als<br />
der Pharmamarkt gewachsen.<br />
Das Betriebsergebnis stieg trotz<br />
geplant höherer Investitionen<br />
in Forschung und Entwicklung<br />
auf 2,2 Mrd. EUR Prof. Dr.<br />
Andreas Barner, Sprecher der<br />
Unternehmensleitung: „In Anbetracht<br />
des schwierigen wirtschaftlichen<br />
Umfeldes sehen<br />
wir uns durch den Erfolg des<br />
Jahres 2009 in unserem unternehmerischen<br />
Handeln bestätigt.“<br />
So hat die Firma auch<br />
im 125. Jahr ihrer Geschichte<br />
erheblich investiert. Für Erforschung<br />
und Entwicklung neuer<br />
Medikamente und Therapien<br />
wurden die Aufwendungen um<br />
100 Millionen EUR auf 2,2 Mrd.<br />
EUR erhöht.<br />
Wie in den Vorjahren ermöglichte<br />
ein hoher operativer<br />
Cashflow von rund 2,4 Mrd.<br />
EUR (+26 Prozent) die vollständige<br />
Eigenfinanzierung der Investitionen.<br />
Den größten Teil<br />
der 630 Mio. EUR Investitionen<br />
in Sachanlagen hat Boehringer<br />
erneut vor allem für Herstellungskapazität<br />
für neue Produkte<br />
sowie für Gebäude und<br />
technische Anlagen an seinen<br />
Forschungs- und Entwicklungsstandorten<br />
getätigt.<br />
Hubertus von Baumbach, verantwortlich<br />
in der Unternehmensleitung<br />
für Finanzen und<br />
Tiergesundheit, blickt zuversichtlich<br />
in die Zukunft: „Wir<br />
sind sehr gut gerüstet, nicht<br />
zuletzt aufgrund der guten<br />
Produktpipeline. Umsatzverluste,<br />
die wir durch den Auslauf<br />
des Patentschutzes von Produkten<br />
in den USA in diesem<br />
Jahr erwarten, werden wir<br />
durch das Wachstum des bestehenden<br />
Portfolios und durch<br />
Neueinführungen kompensieren.<br />
Von Einfluss werden auch<br />
Veränderungen in den Gesundheitssystemen<br />
sein – beispielsweise<br />
in Deutschland und den<br />
USA.“<br />
Für 2010 erwartet Prof. Barner<br />
Gesamterlöse auf Vorjahreshöhe.<br />
Auf der Kostenseite sieht<br />
er verstärkte Aufwendungen<br />
für die Einführung innovativer<br />
neuer Medikamente. Gleichzeitig<br />
hat das Unternehmen die<br />
Entscheidung getroffen, die<br />
<strong>Ausgabe</strong>n für Forschung und<br />
Entwicklung weiter zu steigern.<br />
Barner sagte, diese Zukunftsinvestitionen<br />
würden zu einer<br />
Belastung des Betriebsergebnisses<br />
im Jahr 2010 führen.<br />
„Allerdings erwarten wir in diesem<br />
Jahr weitere Neu-Einführungen<br />
von Medikamenten, die<br />
Boehringer Ingelheim in eine<br />
erneute Wachstumsphase führen<br />
werden.“<br />
BOeHRINGeR INGelHeIM föRDeRT INNOVATIONeN<br />
Boehringer Ingelheim hat in Ingelheim das Richtfest gefeiert für einen Produktionsbetrieb,<br />
in dessen Ausbau 119 Millionen EUR investiert wurden.<br />
Die zusätzliche Herstellungskapazität soll gewährleisten, dass der erwartete<br />
weltweite Bedarf am Gerinnungshemmer Pradaxa gedeckt werden kann. Der<br />
neue Betrieb soll bis 2011 fertig sein. Mit der Investition sind 120 hochwertige<br />
Arbeitsplätze am Stammsitz des Familienunternehmens verbunden.<br />
Boehringer Ingelheim hat den Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF)<br />
gegründet. Er wird in Biotech- und Start-up-Unternehmen investieren,<br />
die in der medizinischen Wissenschaft vielversprechende Therapieansätze<br />
und Technologien erforschen. Prof. Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung<br />
von Boehringer Ingelheim: „Auch wenn wir über weit-<br />
reichende Kenntnisse in der Wirkstoffforschung verfügen und vom im Unternehmen<br />
global vorhandenen internen Wissen profitieren, ist uns jedoch<br />
auch bewusst, dass es noch ein breites Feld von neuartigen Therapie-<br />
ansätzen und möglicherweise bahnbrechenden Technologien gibt, die wir<br />
zum zukünftigen Nutzen der Patienten fördern müssen." Das anfängliche<br />
Fondsvolumen beläuft sich auf insgesamt 100 Millionen EUR. Die ersten<br />
Investitionen erfolgen 2010. www.boehringer-ingelheim-venture.com.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Bankbilanzen<br />
landesbausparkasse (lBS)<br />
„Die Landesbausparkasse ist Marktführer in Rheinland-Pfalz“,<br />
resümiert Max Aigner, Vorstandsvorsitzender<br />
der LBS. Mit einem Neugeschäft in Höhe von<br />
1,8 Milliarden Bausparsumme habe die LBS im Branchenvergleich<br />
überdurchschnittlich gut abgeschnitten<br />
und damit die Konkurrenz in Rheinland-Pfalz mit<br />
deutlichem Abstand hinter sich gelassen. Insbesondere<br />
die Wohn-Riester-Tarife seien von den Kunden<br />
sehr positiv aufgenommen worden. Der Bauspar-Jahrgang<br />
2009 sei deutlich von der Rückbesinnung auf<br />
konservative Anlageformen geprägt gewesen.<br />
KeNNzAHleN IN eURO<br />
Kreditvolumen<br />
279<br />
Mio.<br />
327<br />
Mio.<br />
Bauspar-<br />
Neugeschäft<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
Sparleistungen<br />
Ansparphase<br />
2008 2009 2008 2009 2008 2009<br />
Sparkasse Rhein-Nahe<br />
„Wir haben das Jahr 2009 erfolgreich abgeschlossen<br />
und haben unsere auf Sicherheit, Regionalität und<br />
Kundennähe ausgerichtete Geschäftspolitik konsequent<br />
weiter fortgesetzt. Wir konnten unser Eigenkapital<br />
und unsere Reserven erneut stärken“, sagte<br />
Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Rhein-Nahe,<br />
Peter Scholten. „Aufgrund der allgemeinen Zinsentwicklung<br />
haben wir das Interbankengeschäft planmäßig<br />
reduziert. Dies ist der einzige Grund, warum<br />
sich die Bilanzsumme um 127 Millionen Euro stichtagsbezogen<br />
verringert hat“, erklärte Scholten.<br />
KeNNzAHleN IN eURO<br />
2,1<br />
Mrd.<br />
1,8<br />
Mrd.<br />
Kreditvolumen Spareinlagen<br />
2,121<br />
Mrd.<br />
2,174<br />
Mrd.<br />
604<br />
Mio.<br />
689<br />
Mio.<br />
483<br />
Mio.<br />
503<br />
Mio.<br />
Kundenwertpapierdepot<br />
2,968<br />
Mrd.<br />
3,049<br />
Mrd.<br />
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16 Titel<br />
Wasserweg Rhein:<br />
Binnenschifffahrt ist Rhein<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
schifffahrt<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
„Im Jahr 2007 wurden 249 Millionen<br />
Tonnen Güter auf Binnenschiffen<br />
transportiert. Dadurch konnten insgesamt<br />
rund 10 Millionen Lkw-<br />
Fahrten eingespart werden. Das<br />
entspricht 28.500 Lkw täglich,<br />
was einer Lkw-Kolonne von etwa<br />
570 Kilometern Länge entspricht.“<br />
Titel<br />
Prognosen zufolge wächst der Güterverkehr bis zum<br />
Jahr 2025 um 71 Prozent im Vergleich zu 2004. Eine<br />
große Herausforderung für die Infrastruktur und die<br />
Entwicklung der Verkehrsträger. Die Straße hat mit<br />
472,7 Milliarden Tonnenkilometern im Boomjahr 2008<br />
die Nase ganz klar gegenüber der Bahn (115,7 Mrd.<br />
Tonnenkilometer) und der Binnenschifffahrt (64,1<br />
Mrd. Tonnenkilometer) vorn, dennoch gewinnt die<br />
Binnenschifffahrt vor allem im Zuge der CO2-Reduzierung<br />
und der überlasteten Autobahnen eine immer<br />
größere Bedeutung. Der Wasserweg Rhein spielt hierbei<br />
eine besondere Rolle.<br />
Nach Angaben des DIHK schippern 60 bis 70 Prozent<br />
der in der Binnenschifffahrt transportierten<br />
Güter über den Rhein und seine Nebenflüsse. Kurz<br />
gesagt: Binnenschifffahrt ist Rheinschifffahrt. Und<br />
hier kommen den Binnenhäfen eine besondere Bedeutung<br />
zu: Nach Angaben des Zentralverbandes der<br />
Deutschen Seehafenbetriebe e.V. und des Bundesverbandes<br />
Öffentlicher Binnenhäfen e.V. sind 400.000<br />
Arbeitsplätze binnenha-<br />
fenabhängig. 1.080 deutsche<br />
Unternehmen waren<br />
Mitte 2008 in der Bin-<br />
nenschifffahrt tätig. In<br />
der gesamten Logistikbranche<br />
arbeiten mehr als<br />
2,6 Millionen Menschen in<br />
60.000 Unternehmen.<br />
Zahlen, denen auch<br />
die Bundesregierung mit<br />
ihrem Masterplan Güterverkehr<br />
und Logistik und<br />
ihren Investitionen Rechnung<br />
trägt, ebenso wie<br />
mit dem Nationalen Hafenkonzept für See- und Binnenhäfen.<br />
Ziel ist, die Verkehrsträger besser zu vernetzten<br />
und mehr Güter von der Straße auf andere<br />
Verkehrsträger zu bekommen. Die Investitionen seitens<br />
des Bundesverkehrsministeriums in die Bundeswasserstraßen<br />
haben 2009 insgesamt 850 Millionen<br />
Euro betragen. Auch die Landesregierung unterstützt<br />
den Logistikstandort Rheinland-Pfalz: Für Häfen und<br />
Ex-BUNDESVERKEHRSMINISTER WOLFGANG TIEFENSEE<br />
17
18 Region<br />
multimodale Containerterminals sollen in den kommenden<br />
zwei bis drei Jahren rund 150 Millionen Euro<br />
investiert werden. „Auf der Grundlage dieser Förderpolitik<br />
haben wir für das neue öffentliche Containerterminal<br />
etwa eindrittel der Kosten als Zuschüsse bekommen“,<br />
sagt Ernst Frankenbach, Geschäftsführer<br />
der Frankenbach Container Terminals GmbH.<br />
BINNeNScHIffAHRT 2009<br />
Güterbeförderung nach Verkehrsbeziehungen<br />
in Millionen Tonnen<br />
Verkehrsbeziehungen 2009 2008 Veränderg. in %<br />
Insgesamt 204,5 245,7 – 16,8<br />
davon:<br />
Verkehr innerhalb<br />
Deutschlands<br />
Versand in das<br />
Ausland<br />
Empfang aus dem<br />
Ausland<br />
Prognosen zufolge wird sich der Güterumschlag in<br />
den deutschen Seehäfen bis 2025 mehr als verdoppeln,<br />
der Containerverkehr um mehr als das Dreifache<br />
ansteigen. Für die Binnenschifffahrt erwartet das<br />
Bundesverkehrsministerium eine Zuwachsrate von 20<br />
Prozent. Die rheinland-pfälzischen Rheinhäfen zählen<br />
nach Angaben des Wirtschaftsministeriums dabei zu<br />
den umschlagstärksten Containerhäfen im gesamten<br />
Bundesgebiet. Treffen die Prognosen zu, wirkt sich<br />
das auf die Rheinschifffahrt und die Häfen in Rheinland-Pfalz<br />
und Rheinhessen aus. Immerhin liegt<br />
Rheinland-Pfalz im Herzen Europas. Die Verbindung<br />
zum Rest der Welt besteht vor allem über sie sogenannten<br />
ARA-Seehäfen, sprich von und nach Amsterdam,<br />
Rotterdam und Antwerpen.<br />
Doch zunächst gilt für die Logistikunternehmen<br />
am Rhein, bedingt durch die Wirtschaftskrise, gewaltige<br />
Einbrüche zu verkraften. Nach Berechnungen des<br />
Statistischen Bundesamtes musste die Binnenschifffahrt<br />
in Deutschland 2009 beim Gütertransport einen<br />
Einbruch von 16,8 Prozent hinnehmen (siehe Grafik).<br />
Doch inzwischen zeigt sich hier wieder eine Erholung,<br />
vor allem im Hinblick darauf, dass 2008 ein absolutes<br />
Ausnahmejahr war, „wo wir mehrmals, außer bei dem<br />
Containerumschlag an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen<br />
waren“, wie Oliver Schüttler, Vorstand der<br />
Rhenania Worms AG rückblickend feststellt.<br />
GABI RÜCKERT<br />
52,1 57,6 – 9,5<br />
49,2 57,8 – 14,9<br />
83,6 107,5 – 22,2<br />
Durchgangsverkehr 19,6 22,7 – 14,0<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Rhenania Worms<br />
positioniert sich als<br />
Umschlagplatz für<br />
das Hinterland<br />
Klein aber fein: die Rhenania Worms AG betreibt<br />
einen trimodalen Binnenhafen, der in der Logistikbranche<br />
durch seine Multifunktionalität im Umschlag und<br />
Lagerung von nässeempfindlichen Massengütern, Agrar-<br />
produkten, Stückgüter und Container selten geworden<br />
ist. Landwirtschaftliche Güter aus dem rheinhessischen<br />
Hinterland finden den Weg von Worms aus in die Welt.<br />
Hier können noch Big Bags – das sind genormte Säcke<br />
für loses Massengut wie Dünger oder Zucker – gelagert<br />
und auf Binnenschiffen umgeschlagen werden. Zu dem<br />
Areal gehört sowohl der Handelshafen als auch der<br />
Floßhafen. „Wir haben uns neben den landwirtschaftlichen<br />
Gütern eine Nische in der Lagerung von Gefahrgutcontainern<br />
geschaffen“, sagt Oliver Schüttler, Vorstand<br />
der Rhenania Worms AG. Die Aktiengesellschaft<br />
gehört jeweils zur Hälfte der Wincanton GmbH in<br />
Mannheim und der Stadt Worms. Die Wincanton Gruppe<br />
erwirtschaftet einen Gruppenumsatz von 3,1 Milliarden<br />
EUR und beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in Europa. In<br />
Worms ist alles ein paar Nummern kleiner: 8,6 Millionen<br />
EUR Umsatz im Jahr 2009 bei einer Jahresumschlagstonnage<br />
von 912.000 Tonnen Güter, die von 45 Beschäf-<br />
tigten bewegt wurden, darunter vier Auszubildende.<br />
Die Rhenania Worms AG hat sich fünf Dienstleistungsschwerpunkte<br />
gesetzt: In der Sparte Getreide, Ölsaaten<br />
und Zuckerrübenpellets bietet das Unternehmen<br />
Lagerkapazität und Service vom Umschlag bis zur Warenbearbeitung<br />
und -kontrolle. Die gedeckte Lagerung<br />
bietet Umschlag und Lagerkapazitäten für nässeempfindliche<br />
Massengüter wie Dünger, Kaolin, Magnesit<br />
und Stückgüter sowie Chemieprodukte. Freiläger und<br />
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werden, wie es der Kunde wünscht. Die allgemeine<br />
Spedition verwirklicht das trimodale Logistikkonzept<br />
von Binnenschiff, Bahn und LKW. Relativ neu in<br />
dem fast 90 Jahre alten Betrieb ist das Containerterminal,<br />
das noch erhebliche freie Kapazitäten zur Verfügung<br />
stellen kann.<br />
Erweiterungsmöglichkeiten für die Hafenanlagen<br />
sieht Schüttler aufgrund der begrenzten Flächen<br />
rund um den<br />
Hafen nicht.<br />
„Die Perspektive<br />
liegt eher<br />
in der Optimierung<br />
und<br />
Bündelung<br />
der Verkehrsträger<br />
unter<br />
der verstärkten<br />
Einbeziehung des Systems Wasserstraße“, so der<br />
Vorstand. Hier sieht Schüttler den kleinen aber feinen<br />
Hafen in Worms für die Zukunft gut aufgestellt.<br />
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20 Titel<br />
Qualifizierte Azubis für Logistik gesucht<br />
Seit vier Jahren existiert der Standort der neska Schifffahrts- und Speditionskontor GmbH mit<br />
seinen zwölf Mitarbeitern in Bingen. Der Sitz in Bingen ist an die Niederlassung in Mannheim<br />
angeschlossen, die auf eine 90-jährige Firmentraditionen zurück blickt. Wie viele mittel-<br />
ständische Betriebe hat neska Probleme, Fachkräfte zu finden, speziell in Bingen. Report sprach<br />
mit Sascha Greibich, Prokurist und Niederlassungsleiter von Mannheim und Bingen sowie<br />
Vollversammlungsmitglied der IHK für Rheinhessen.<br />
Wie lange suchen Sie schon nach geeigneten<br />
Fachkräften für Lagerlogistik oder<br />
Kaufmännern bzw. Frauen für Spedition-<br />
und Logistikdienstleistung?<br />
Greibich: Für den Standort Bingen suchen<br />
wir seit vier Jahren einen Auszubildenden<br />
und haben noch niemand geeigneten gefunden.<br />
Wir sind hier noch relativ unbekannt,<br />
deshalb arbeiten wir mit der Agentur<br />
für Arbeit zusammen, doch von dort<br />
kommen nur Schulabgänger, die sonst<br />
keine Lehrstelle finden. Also haben wir<br />
bisher keinen Auszubildenden eingestellt,<br />
denn gewisse Qualifikationen muss man<br />
für die Logistikbanche mitbringen.<br />
Welche Voraussetzungen sind das?<br />
Greibich: Die Fachkraft für Lagerlogistik<br />
muss sorgfältig und zuverlässig sein,<br />
schließlich hantiert sie u. a. mit 60.000 EUR<br />
teuren Staplern und anderen Geräten und<br />
Waren mit erheblichen Wert. Wir benötigen<br />
Leute, die mitdenken und die ein sehr<br />
gutes Organisationstalent haben. Sie müssen<br />
unterschiedliche Prozesse schnell verstehen<br />
und anderen Mitarbeitern erklären<br />
können. Vom Schulabschluss her<br />
sollten sie einen guten Hauptschul- oder<br />
Realschulabschluss mitbringen.<br />
Wie erklären Sie sich, dass die Logistikbranche<br />
bei den Schulabgängern wenig<br />
beliebt ist?<br />
Greibich: Das Image<br />
der Speditions- und<br />
Logistikbranche ist<br />
leider geprägt von<br />
Fernsehserien wie<br />
Tatort oder anderen<br />
Krimis. Immer wenn<br />
ein Lager auftaucht<br />
wird es mit düsteren,<br />
dreckigen Hallen<br />
in Verbindung<br />
gebracht. Doch dieses<br />
Bild ist fern ab<br />
jeder Realität. In den<br />
Lagern werden Lebensmittel,<br />
Gebrau-<br />
chsgüter und ähnliches<br />
konfektioniert,<br />
die sauber gelagert<br />
werden und unversehrt<br />
beim Endkunden ankommen müssen,<br />
da kann sich niemand, der am Markt beste-<br />
hen möchte, Schmutz und ölverschmierte<br />
Geräte und Hallen leisten. Ein weiterer Aspekt<br />
ist, dass bei der Fachkraft für Lagerlogistik<br />
der Begriff Kaufmann in der Berufsbezeichnung<br />
fehlt. Festzuhalten bleibt<br />
dennoch: Schulabgänger gehen, wenn sie<br />
die Wahl haben, oft lieber zu einer Bank<br />
als in eine Spedition.<br />
Was tun Sie, um Auszubildende zu<br />
finden?<br />
Greibich: Der demografische Wandel wird<br />
unsere Situation noch verstärken. Deshalb<br />
sind wir schon jetzt auf Ausbildungsmessen<br />
präsent. So haben wir hier z. B. kürzlich<br />
die IHK Rheinhessen bei der Organisation<br />
der Ausbildungsmesse m.a.u.s. in<br />
Ingelheim unterstützt. Auch die Logistikverbände<br />
weisen immer wieder auf diesen<br />
Missstand hin. In Baden-Württemberg gibt<br />
es derzeit eine Imagekampagne. Denn ein<br />
Imagewandel für das Berufsbild der Fachkraft<br />
für Lagerlogistik ist notwendiger<br />
denn je, vor allem weil der bisher bekannte<br />
Lagerarbeiter mit diesem Beruf kaum noch<br />
etwas zu tun hat. Generell befürwortet<br />
unsere Branche, dass sich Lehrer und die<br />
Agentur für Arbeit stärker mit den Berufsbildern<br />
auseinandersetzen und Jugend-<br />
liche motivieren, in entsprechenden Betrieben<br />
auch mal ein Praktikum absol-<br />
vieren.<br />
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22 Titel<br />
Das ist selbst für Logistiker eine Herausforderung: der<br />
Neubau und Umzug in ein nietennagelneues Containerterminal.<br />
Und es ist ein Neubeginn: „Noch einmal<br />
bei null anfangen zu können, ist eine Riesenchance<br />
für ein Traditionsunternehmen, das hat es noch nicht<br />
gegeben“, sagt Ernst Frankenbach, Geschäftsführer<br />
der Frankenbach Container Terminals GmbH. Denn<br />
das Unternehmen mit seiner mehr als 100-jährigen<br />
Tradition wird der neue Betreiber des öffentlichen<br />
Mainzer Containerterminals auf der Ingelheimer Aue<br />
und ist der Investor des neuen Güterverkehrs-<br />
zentrums (GVZ).<br />
Voraussichtlich Ende des Jahres rechnet Frankenbach<br />
mit der Fertigstellung der ersten Ausbaustufe,<br />
80.000 Quadratmeter, in die Investitionen in Höhe<br />
von rund 30 Millionen EUR geflossen sind. Auf<br />
130.000 Quadratmeter könnte die Anlage wachsen.<br />
Einem großen Augenblick fiebert der Unternehmer<br />
jetzt entgegen: „Anfang Juni soll unser neuer Kran<br />
stehen, der dem neusten Stand der Technik entspricht.“<br />
95 Meter ist der Hauptträger lang, 32 Meter<br />
der Kran hoch. Vier Wochen später geht es los auf<br />
der Ingelheimer Aue mit dem Warenumschlag.<br />
Parallel werden beide Terminals im Zollhafen und<br />
im neuen Mainzer Hafen betrieben: „Die Herausforderung<br />
besteht darin, dass wir den Umschlag mit zwei<br />
IT-Systemen fahren, denn wir erneuern das Logistiksystem<br />
am zukünftigen Standort ebenfalls.“ Während<br />
der gesamten Bauzeit bleibt die Umschlagskapazität<br />
erhalten.<br />
Frankenbach sieht<br />
Das GVZ, das auf der Ingelheimer Aue mit dem<br />
Terminalneubau entsteht, bietet nach Frankenbachs<br />
Angaben erstmals eine ausreichende und zusammenhängende<br />
Fläche für einen prozessoptimierten trimodalen<br />
Warenumschlag. „Bisher richtete sich der<br />
Warenumschlag eher an der zur Verfügung stehenden<br />
Fläche, als am Containeraufkommen, was wir vor<br />
allem 2008 zu spüren bekamen“, berichtet Frankenbach.<br />
Während im Zollhafen die Kräne häufig sowohl<br />
für den LKW als auch für die Bahn und für das Schiff<br />
genutzt wurden, wobei der LKW als schnellster Verkehrsträger<br />
immer bevorzugt wurde, bekommt die<br />
Bahn nun einen eigenen Kran. Vier weitere stehen<br />
am Kai, können die Binnenschiffe entladen, Container<br />
lagern und die LKW beladen. „Mit diesem modernen<br />
Logistikkonzept können wir auf den Punkt genau<br />
sagen, wann das Schiff ankommt, so genaue Schiffslinienpläne<br />
erstellen und schnellere Umläufe erreichen“,<br />
erläutert der Geschäftsführer.<br />
Pro Tag können 2.500 TEU (Twenty-Foot-Equi-<br />
valent-Unit/Standardcontainer) verarbeitet werden.<br />
Das entspricht einer Jahresumschlagsleistung von<br />
500.000 TEU. Stolz betont Frankenbach:<br />
„Wir sind dann das einzige<br />
Containerterminal am Rhein, das<br />
verkehrsträgerunabhängig arbeiten<br />
kann.“<br />
Ziel ist die Nummer 3 unter<br />
den Binnenhäfen zu werden. Mit<br />
der besseren Anbindung zu den<br />
ARA-Häfen und kostengünstigeren<br />
Transporten durch große Einheiten<br />
sei dies zu schaffen, ist der Geschäftsführer<br />
überzeugt. Natürlich<br />
hat auch bei Frankenbach die Krise<br />
zugeschlagen: „Fünf Jahre haben<br />
wir geplant, gerade zu Baubeginn<br />
kommt die Weltwirtschaftskrise, da<br />
gehört schon viel Mut und Glaube<br />
dazu, solch ein Projekt durchzuziehen.“<br />
Mut und Glaube haben das mittelständische<br />
Familienunternehmen<br />
nie verlassen. Immerhin hat die<br />
Firma die Rheinschifffahrt von Beginn<br />
an mit begleitet und entwickelt. Die zurückliegende<br />
Entwicklung der Containerschifffahrt kann am<br />
Beispiel des Mainzer Unternehmen nachvollzogen<br />
werden: Anfang der 80iger Jahre konnte ein Schiff<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Neustart als Chance<br />
72 TEU laden und fuhr einmal in der Woche von Mainz<br />
nach Rotterdam. „Die Talfahrt war zu 50 Prozent<br />
leer, die Bergfahrt voll mit Stückgut für die US-Army“,<br />
erklärt Ernst Frankenbach. Etwa fünf Jahre später<br />
fuhren drei Schiffe mit 144 TEU und zwar dreimal in<br />
der Woche, Ende der 80iger ist die Transportkapazität<br />
von drei Schiffen auf knapp 900 TEU pro Woche gesteigert<br />
worden und heute fahren fünf Binnenschiffen<br />
in der Woche mit einer Kapazität von 2.300 TEU.<br />
Mainz gilt hierbei als Drehkreuz für den Main oder die<br />
Lieferung nach Wörth, wenn die Schiffe aus Rotterdam<br />
oder Antwerpen kommen. Für die Zukunft erwartet<br />
der Familienbetrieb gerade was die Rheinschifffahrt<br />
angeht, substantielle Zuwächse für den neuen<br />
Containerterminal und im Gegensatz zu manch anderen<br />
Binnenhäfen sind hier Erweiterungsflächen bereits<br />
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24 Titel<br />
Zollhafen Mainz: Ein Stadtquartier entsteht<br />
Der Mainzer Zollhafen feierte vor drei Jahren sein<br />
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Welt“ für die Güter aus der Region leistete die Anlage<br />
beste Dienste. Doch schon beim Jubiläum war klar:<br />
die Tage als Warenumschlagplatz sind gezählt. Inzwischen<br />
sind die Planungen soweit abgeschlossen, dass<br />
für das dritte Quartal 2010 Planungsrecht für eine der<br />
gewaltigsten Umbaumaßnahmen in Mainz geschaffen<br />
sein soll. Unter dem Titel „Zollhafen Mainz“ entsteht<br />
ein neues Stadtquartier, das Leben und Arbeiten verbindet.<br />
Rund 30 Hektar beträgt das Grundstück auf<br />
dem geschätzte 2.500 Menschen wohnen und 4.000<br />
Arbeitsplätze entstehen sollen. Die Stadtwerke Mainz<br />
AG und Vivico Real Estate entwickeln und vermarkten<br />
die baureifen Grundstücke an Investoren und Projektentwickler.<br />
Je fünf Prozent stehen für Einzelhandel<br />
und Gastronomie sowie einem Hotel zur Verfügung,<br />
zehn Prozent für kulturelle und öffentliche Nutzung<br />
wie die Kunsthalle bereits den Anfang gemacht hat<br />
und 30 Prozent für Büros sowie Praxen. Auf der anderen<br />
Hälfte der Fläche entstehen Wohnungen. „Alle<br />
Grundstückangelegenheiten sind im Zollhafen abgeschlossen,<br />
jetzt kann es an die konkrete Umsetzung<br />
gehen“, sagt Peter Zantopp-Goldmann, Sprecher der<br />
gemeinsamen Projektgesellschaft Zollhafen Mainz<br />
GmbH & Co. KG.<br />
Highlight wird sicherlich das alte Weinlager<br />
werden, das zum Zentrum des Weins mit dem<br />
Namen „VIUMAINZ“ er-<br />
wachen soll. In den<br />
denkmalgeschützten<br />
Hallen sollen sich nach<br />
den Wünschen des<br />
Investors Stadtwerke<br />
Mainz AG Genießer<br />
aus der ganzen Welt<br />
treffen. Exzellente Ga-<br />
stronomie und Geschäfte<br />
locken ebenso<br />
wie die Präsentationen<br />
Deutscher Top-<br />
Winzer. In den oberen<br />
Geschossen haben innovative<br />
und kreative<br />
Dienstleister ihre Bürolofts.<br />
Mindestens<br />
zehn Jahre wird die<br />
Entwicklung des neuen<br />
Stadtquartiers dauern, mit dem Weinlager und der<br />
Südmole soll noch in diesem Jahr begonnen werden.<br />
Die städtebauliche Zukunft für den ehemaligen<br />
Warenumschlagplatz hat bereits begonnen.<br />
www.zollhafen-mainz.de<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Wettbewerbe für Unternehmen<br />
Name<br />
Clean Tech Media Award<br />
2010<br />
Innovationspreis Klima und<br />
Umwelt 2010<br />
„Umweltfreundliche<br />
Handelsimmobilien“<br />
Deutscher Nachhaltigkeitspreis<br />
Innovationspreis Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Freie Fahrt für helle Köpfe<br />
CleverCard in Euro<br />
Auslober<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
Clean Tech Media GmbH &<br />
Co. KG<br />
Bundesumweltministerium<br />
BMU und Bundesverband der<br />
Deutschen Industrie BDI<br />
B.A.U.M. e.V.<br />
Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis<br />
e.V.<br />
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr,<br />
Landwirtschaft und Weinbau<br />
Rheinland-Pfalz und ARGE<br />
IHK und HWK des Landes<br />
Wie clever? So clever:<br />
Zielgruppe und Kriterien<br />
Die clevere Jahreskarte für Schüler und Auszubildende!<br />
Innovative Unternehmen, Organisationen und junge Wissenschaftler<br />
können sich mit ihren zukunftsweisenden und nachhaltigen<br />
Technologien oder Projekten bewerben. Der Award wird in den<br />
fünf Kategorien Energie, Kommunikation, Mobilität, Lebensstil und<br />
Nachwuchs vergeben.<br />
Gesucht werden Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die<br />
Technologien, Techniken, Verfahren und Prozesse sowie Produkte,<br />
Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickelt haben, die Klima<br />
und Umwelt schützen sowie zu Beschäftigung und Wachstum in<br />
Deutschland beitragen.<br />
Der Wettbewerb richtet sich an Bauherren, Investoren, Architekten<br />
und andere am Bau von Handelsimmobi-lien Beteiligte. Der Wettbewerb<br />
soll für eine verstärkte Beachtung von Umweltkriterien beim<br />
Bau von Supermärkten, Einkaufszentren, Schauhäusern und anderen<br />
Handels- und Logistikimmobilien werben.<br />
Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen, die in Deutschland<br />
Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Bewerbungen können sich<br />
auf das gesamte Unternehmen beziehen oder auf einzelne Produkte,<br />
Dienstleistungen und Initiativen, die in besonderer Weise für Orientierung<br />
des Unternehmens auf Nachhaltigkeit stehen.<br />
Der Innovationspreis soll insbesondere kleine und mittlere Unternehmen<br />
motivieren, innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen<br />
zu entwickeln und am Markt einzuführen. Mit neuen und<br />
verbesserten Angeboten können Märkte erschlossen und wieder<br />
zurück gewonnen werden. Angesichts steigender Rohstoffpreise,<br />
endlicher Ressourcen und einem intensiven Wettbewerb sind Innovationen<br />
der Schlüssel für Wachstum und Erfolg.<br />
* Der Abdruck stellt keine Empfehlungen der IHK für Rheinhessen zur Teilnahme dar. Bitte informieren Sie sich selbst über die Teilnahmebedingungen und die auslobende Institution.<br />
http://www.rheinhessen.ihk24.de/servicemarken/firmen/wettbewerbe.jsp<br />
(Preiskalkulation auf Basis der Preisstufe 13)<br />
Schülermonatskarte 52,40 EUR<br />
CleverCard (mtl.) 38,93 EUR*<br />
= Ersparnis pro Monat 13,47 EUR<br />
x 12 Monate<br />
= Ersparnis pro Jahr 161,64 EUR<br />
*CleverCard Preis der Preisstufe 13:<br />
58,40 EUR x 8 Abbuchungsmonate : 12 Monate<br />
Preisstufen 13 1 2 3 4 5 6 7 (Gesamt)<br />
Anträge und nähere Informationen zur CleverCard sind in der RMV-Mobilitäts-Beratung<br />
im Verkehrs Center Mainz oder im Internet auf www.mvg-mainz.de erhältlich.<br />
RMV-Mobilitäts-Beratung im Verkehrs Center Mainz:<br />
Bahnhofplatz 6A · 55116 Mainz · Montag bis Freitag: 7.00–19.00 Uhr · Samstag: 9.00–14.00 Uhr<br />
Telefon: (06131) 12 77 77 · Telefax: (06131) 12 66 66 · E-Mail: verkehrscenter@mvg-mainz.de<br />
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nachhaltigkeitspreis.de<br />
www.innovationspreisrlp.de<br />
25<br />
Preisaus-<br />
schreiben und<br />
Wettbewerbe mit<br />
Bezug zur<br />
Wirtschaft.*
26 Region<br />
PREMA gelingt Innovationssprung<br />
Alle reden vom Energiesparen –<br />
aus Mainz kann dazu ein großer<br />
Beitrag kommen. Mit einem<br />
neuartigen Sensoren hat<br />
die PREMA Semiconductor<br />
GmbH den Prototyp eines winzigen<br />
Mikrochips vorgestellt,<br />
der riesige Stromreduzierung<br />
bewirken kann.<br />
Der TMR-Sensor (Tunnel<br />
Magneto Resistance) ist jüngster<br />
Output einer Schlüsseltechnologie,<br />
die PREMA in den vergangenen<br />
15 Jahren entwickelt<br />
hat. Nach aufwändigen Forschungen<br />
wurden zwei verschiedene<br />
Techniken auf einem<br />
Chip verbunden, wurden Spintronik-Bauelemente<br />
und Elektronik-Bauelemente<br />
zu einer<br />
monolithischen Schaltung vereint.<br />
Entstanden ist ein Sensor,<br />
der nicht nur Ströme misst,<br />
sondern gleichzeitig die Messung<br />
auswertet.<br />
Diese Innovation – nach<br />
Firmenangaben eine Weltneuheit<br />
– entwickelte PREMA als<br />
Konsortialführer eines vom<br />
Bund geförderten Projektes mit<br />
Universitäten und Instituten in<br />
Mainz, Darmstadt, Bielefeld<br />
und Jena sowie den Unternehmen<br />
Singulus und Siemens.<br />
Was die Physiker und Ingenieure<br />
des einzigen Halbleiterherstellers<br />
in Rheinland-Pfalz<br />
konstruiert haben, dürfte in<br />
vielen Industrien die Inge-<br />
nieure interessieren und die<br />
Finanzvorstände entzücken.<br />
PREMA-Geschäftsführer Dr.<br />
Hartmut Grützediek über die<br />
Eigenschaften des Sensoren:<br />
„Klein, günstig, zuverlässig.“<br />
Was seine Anwendungsmöglichkeiten<br />
angeht, ist der<br />
stecknadelkopfgroße Sensor<br />
ein Tausendsasa. Er lässt sich<br />
überall einbauen, wo immer es<br />
darum geht, den Stromverbrauch<br />
zu senken – in Haushaltsgeräten,<br />
im Auto, im<br />
Handy, in Solaranlagen, Heizungen,<br />
Getrieben. Als anwendungsspezifische<br />
integrierte<br />
Schaltung (ASIC) lässt er sich<br />
genau nach den Wünschen des<br />
Kunden konstruieren – was der<br />
Verbreitung der Schlüsseltechnologie<br />
„Made in Mainz“ auf<br />
den Weltmärkten Tür und Tor<br />
öffnen kann.<br />
PREMA-Geschäftsführer<br />
Dr. Joachim Scheerer schildert<br />
anhand der Autoindustrie, was<br />
der Sensor drauf hat: „Bis auf<br />
über 90 Prozent erhöhen lässt<br />
sich der Wirkungsgrad von<br />
bürstenlosen Elektromotoren,<br />
wie sie in Autos zur Verstellung<br />
von Sitzen, Rückspiegeln oder<br />
für Fensterheber eingebaut<br />
werden.“ Bei einer anderen<br />
Anwendungsmöglichkeit ihrer<br />
Technologie haben die Mainzer<br />
bereits gezeigt, was ihre Produkte<br />
können: Ein Infrarot-/<br />
Tageslichtsensor erlaubt die<br />
intelligente Steuerung der als<br />
„Energiefresser“ berüchtigten<br />
Klimaanlagen in Autos. Nicht<br />
nur der Energieverbrauch wurde<br />
Die PREMA-Geschäftsführer Dr. Hartmut Grützediek und Dr. Joachim Scheerer (v.l.) bauen im<br />
ehemaligen IBM-Werk zusätzliche Fertigungskapazität auf.<br />
gesenkt, sondern auch die Herstellungskosten.<br />
Laut Prema-<br />
CFO Rudolf Enders hat der<br />
Autobauer Chrysler die entsprechenden<br />
<strong>Ausgabe</strong>n um<br />
sechs Millionen EUR gedrückt.<br />
Ab August setzt auch Mercedes<br />
auf ein PREMA-Produkt.<br />
Von der zunehmend ökologisch<br />
orientierten Politik in<br />
wichtigen Industriestaaten verspricht<br />
sich die rheinhessische<br />
Chip-Schmiede zusätzliche<br />
Marktchancen. Ein Beispiel ist<br />
die Ökodesign-Richtlinie der<br />
EU, die durch das Verbot von<br />
Glühbirnen die Gemüter der<br />
Verbraucher erhitzt hat. Rund<br />
30 weitere Projekte sollen fol-<br />
gen, um den Energieverbrauch<br />
von Elektrogeräten in den<br />
nächsten zehn Jahren um 75<br />
Prozent zu senken. Ähnliche<br />
Gesetzesinitiativen greifen demnächst<br />
auch auf dem Riesenmarkt<br />
Japan.<br />
Für solche Kampfansagen<br />
an die Stromverschwendung<br />
hat PREMA sich gerüstet. Um<br />
zusätzliche Fabrikationskapazitäten<br />
vorzuhalten, richtet der<br />
Mittelständler Reinräume im<br />
ehemaligen Mainzer IBM-Werk<br />
für seine Zwecke her. Doch bevor<br />
der jetzt vorliegende Prototyp<br />
des Sensors seine Chance<br />
nutzen kann, wird er in den<br />
nächsten Monaten zur Serienreife<br />
gebracht. Wird diese<br />
Durststrecke entsprechend finanziert,<br />
startet die Serienfertigung<br />
in Mainz im Jahr 2011.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Dähler macht Männer<br />
fit im Outfit<br />
Die Zukunft der seit 103 Jahren<br />
am Wormser Obermarkt ansässigen<br />
Männermode-Institution<br />
DÄHLER ist gesichert. Die umfangreiche<br />
Neugestaltung der<br />
Häuser seit Mitte 2009 ist jetzt<br />
vollendet. Der Geschäftsbetrieb<br />
wurde im März von einer hierfür<br />
neu gegründeten Betriebsgesellschaft<br />
neu eröffnet. DER<br />
NEUE DÄHLER vereint den bisherigen<br />
DÄHLER-Chef Bernhard<br />
Gander, Vermieter Günther<br />
Maier und das branchenerfahrene<br />
Modehaus Nagel aus Karlsruhe-Durlach.<br />
Die ursprünglich für September<br />
2009 geplante Eröffnung verzögerte<br />
sich durch schwierige Umbaumaßnahmen<br />
um ein halbes<br />
Jahr. Die Häuser wurden fast<br />
vollständig entkernt, der in den<br />
1970er Jahren eingebaute, raum-<br />
greifende zentrale Treppenaufgang<br />
wurde entfernt. Die neue,<br />
eher filigran wirkende Treppe<br />
bietet bessere Gestaltungsmöglichkeiten<br />
für die um etwa 50<br />
Quadratmeter vergrößerte und<br />
dann etwa 320 Quadratmeter<br />
aufweisende Verkaufsfläche.<br />
Wie gut der Name DÄHLER in<br />
der Männermodebranche klingt<br />
zeigt sich daran, dass mit der<br />
Kollektion Lagerfeld ein neues<br />
Label nach Angaben des Unternehmens<br />
exklusiv für Worms<br />
gewonnen werden konnte. Die<br />
Gesellschafter, Berater und Geschäftsführer<br />
gehen davon aus,<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
dass DER NEUE DÄHLER "ganz<br />
der alte" sein wird. Oder eher –<br />
noch besser.<br />
Im Jahr 1906 eröffnete der<br />
Wormser Valentin Dähler das<br />
„Spezialhaus für Herren- und<br />
Knabenbekleidung" im Haus<br />
Obermarkt 3. Sein erster Lehrling<br />
war Paul Gander, der Großvater<br />
des heutigen Geschäftsführers<br />
Bernhard Gander. Im<br />
Jahr 1915 starb Valentin Dähler,<br />
seine Frau Sophie führte das<br />
Geschäft fort. Nach mehrjähriger<br />
auswärtiger Tätigkeit kehrte<br />
Paul Gander im Jahr 1924 in den<br />
Betrieb zurück, wurde 1933 Geschäftsführer<br />
und nach dem Tod<br />
der Sophie Dähler im Jahr 1940<br />
alleiniger Betriebsinhaber.<br />
Sein Sohn Ernst Gander übernahm<br />
das Geschäft nach dem<br />
Tod der Eltern im Jahr 1977, das<br />
er bis zu seinem Tod im Jahr<br />
1999 führte. Das Sortiment<br />
wurde vorübergehend auf Damen-Bekleidung<br />
ausgeweitet –<br />
ab dem Jahr 1992 konzentrierte<br />
man sich jedoch wieder auf das<br />
Kerngeschäft, die Männermode.<br />
Beerbt wurde Ernst Gander von<br />
seinen fünf Kindern, Sohn Bernhard<br />
Gander übernahm 1999<br />
den Posten als Geschäftsführer.<br />
Mit dem im Jahr 2007 neu<br />
eröffneten DÄHLER Ü, einem<br />
Spezialsortiment namhafter Her-<br />
steller für Männermode in Übergrößen,<br />
erschloss sich das Unternehmen<br />
einen neuen Markt.<br />
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28 Region<br />
+ + + Namen und Nachrichten + + + Namen und Nachrichten + + + Namen und Nac<br />
Vier Jahrzehnte<br />
im Versicherungsmarkt<br />
Zu seinem 40-jährigen Berufsjubiläum<br />
gratulierte die Industrie-<br />
und Handelskammer für<br />
Rheinhessen dem Wormser<br />
Versicherungsmakler Jürgen<br />
Büttel. IHK-Geschäftsführerin<br />
Andrea Wensch sagte bei einem<br />
Unternehmensbesuch aus<br />
Anlass des Jubiläums: „Der<br />
Markt für Versicherungen war<br />
gerade im letzten Jahrzehnt<br />
geprägt von hohem Wettbewerbsdruck<br />
und europaweiter<br />
Konzernkonzentration. Umso<br />
beachtlicher ist die Leistung,<br />
ein Unternehmen in dieser<br />
Branche so lange erfolgreich<br />
am Markt zu führen.“ Ursprünglich<br />
als gelernter Buchhalter<br />
in der Industrie tätig,<br />
beginnt Jürgen Büttel 1970 auf<br />
Empfehlung eines Kollegen<br />
eine Ausbildung bei der Allianz<br />
AG. Hier lernt er das Geschäft<br />
von der Pike auf und ist bereits<br />
nach vier Jahren Hauptvertreter<br />
des Unternehmens, für das<br />
er in der Folge 18 Jahre lang<br />
selbstständig arbeitet. In den<br />
folgenden fünf Jahren war Jürgen<br />
Büttel bei weiteren Versicherern<br />
engagiert bis sich der<br />
Familienvater zu einem ungewöhnlichen<br />
Schritt entschloss:<br />
Mit knapp 50 Jahren begann er<br />
ein Studium. Schließlich sattelte<br />
Jürgen Büttel noch die<br />
Ausbildereignungsprüfung bei<br />
der IHK drauf. Aus dem Stand<br />
heraus begann der Mann, der<br />
sein ganzes Berufsleben in<br />
Worms verbracht hat, eine Karriere<br />
als Versicherungsmakler.<br />
Der Fachmann ist auch überzeugt,<br />
dass ehrenamtliches<br />
Engagement für einen Wirtschaftsstandort<br />
wie für die<br />
gesamte Gesellschaft unabdingbar<br />
ist. So engagiert er<br />
sich seit vielen Jahren als<br />
Zweiter Vorsitzender in der<br />
Wormser Mittelstandsvereini-<br />
gung und seit der Reform<br />
der Versicherungsvermittlung<br />
auch für die Ausbildung des<br />
Branchennachwuchses im Prüfungsausschuss<br />
für die Sachkundeprüfung<br />
der Versicherungsvermittler<br />
bei der IHK.<br />
Richtfest im neuen<br />
Druckzentrum<br />
Der Bau für das neue Druckzentrums<br />
Rhein Main (DRM)<br />
schreitet voran. Zum Richtfest<br />
kamen im März mehr als 150<br />
Gäste. Das DRM ist ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
der<br />
Verlagsgruppe Rhein Main,<br />
Mainz, (u.a. Allgemeine Zeitung,<br />
Mainz, Main-Spitze Rüsselsheim,<br />
Wiesbadener Kurier,<br />
Wiesbadener Tagblatt, Giessener<br />
Anzeiger) und des Medienhauses<br />
Südhessen, Darmstadt,<br />
(u.a. Darmstädter Echo, Rüsselsheimer<br />
Echo, Groß Gerauer<br />
Echo). Das gemeinsame Projekt<br />
der beiden Verlage hat ein<br />
Investitionsvolumen von rund<br />
100 Mio. Euro. Ab November<br />
2010 sollen täglich etwa<br />
330.000 Exemplare der verschiedenen<br />
Tageszeitungen bei-<br />
der Verlagshäuser in dem direkt<br />
an der Autobahn A 60<br />
gelegenen, bis zu 24 Meter<br />
hohen Gebäude produziert<br />
werden. Hinzu kommen weitere<br />
Druckerzeugnisse wie Anzeigenblätter<br />
und Fremdaufträge.<br />
BARTeNBAcH unter TOp 30<br />
Die Mainzer BARTENBACH-<br />
Gruppe steuert nach eigenen<br />
Angaben erfolgreich durch die<br />
weltweite Finanzkrise: Beide<br />
Unternehmen der Gruppe, so-<br />
wohl die BARTENBACH AG<br />
als auch ihre 100-prozentige<br />
Tochter BARTENBACH Marketing<br />
Services, schlossen das<br />
vergangene Jahr – gegen den<br />
Branchentrend – nur mit einem<br />
leichten Umsatzminus von zwei<br />
Prozent ab. „Angesichts der<br />
schwierigen wirtschaftlichen<br />
Lage konnten wir das Rekordergebnis<br />
von 2008 nicht wiederholen,<br />
entgegen dem Trend<br />
halten wir uns jedoch auf<br />
konstant hohem Niveau“, freut<br />
sich Tobias Bartenbach, Gründer<br />
und CEO der Agenturgruppe.<br />
Der Gesamtumsatz<br />
der BARTENBACH-Gruppe beträgt<br />
nach eigenen Angaben<br />
13,05 Millionen EUR (2008:<br />
13,33). Damit behauptet sich<br />
der Mainzer Kommunikationsdienstleister<br />
weiterhin erfolgreich<br />
in der Branche: Mit<br />
ihrer Bilanz konnte sich die<br />
BARTENBACH AG erstmals auf<br />
Platz 29 der inhabergeführten<br />
Agenturen Deutschlands platzieren<br />
(2008: Platz 32). Auch<br />
im ersten Quartal 2010 setzte<br />
sich die positive Entwicklung<br />
durch lebhaftes Neukundengeschäft<br />
weiter fort.<br />
Von der praxis zur Theorie<br />
Im Sommersemester 2010 wird<br />
Andreas Valentin, Geschäftsführer<br />
der BESTFALL GmbH,<br />
Agentur für Public Relations<br />
und Events, als Lehrbeauftragter<br />
Veranstaltungen der Übung<br />
„Issues Management & Krisen-<br />
Namen sind Nachrichten!<br />
kommunikation“ im Rahmen<br />
des Masterstudiengangs Unternehmenskommunikation<br />
/ PR<br />
zu Beispielfällen aus der Kommunikationspraxis<br />
bestreiten.<br />
Ziel ist es, die Vermittlung von<br />
Grundlagen und theoretischem<br />
Wissen an die Studenten durch<br />
Einblicke in die reale Umsetzung<br />
zu ergänzen. Valentin:<br />
„Der Ausbildung von Nachwuchskräften<br />
kommt in meiner<br />
Agentur schon seit Jahren ein<br />
hoher Stellenwert zu. Als Ausbildungsbetrieb<br />
sind wir bereits<br />
von der IHK für Rheinhessen<br />
ausgezeichnet worden, und<br />
wir bieten regelmäßig Volontariatsstellen<br />
an.“ Der MasterstudiengangUnternehmenskommunikation/PR<br />
am Institut<br />
für Publizistik ist auf vier<br />
Semester ausgelegt und richtet<br />
sich an erfolgreiche<br />
Absolventen von Bachelor-<br />
Studiengängen in Publizistik,<br />
Kommunikationswissenschaften<br />
und Wirtschaftswissenschaften.<br />
Er stellt bundesweit den<br />
einzigen universitäten Studien-<br />
gang mit der Möglichkeit dar,<br />
sich auf Finanzkommunikation<br />
zu spezialisieren.<br />
In zehn Jahren in die<br />
„Top 10“<br />
Die Conteam Gruppe hat es<br />
unter die Top 10 der inha-<br />
bergeführten Agenturen in<br />
Deutschland geschafft. „Für<br />
uns ist das die Anerkennung, in<br />
den letzten Jahren nicht nur<br />
Melden Sie Ihre neue Geschäftsbeziehung oder eine<br />
Unternehmenspersonalie im Report – Wirtschafts-<br />
magazin der Region Rheinhessen<br />
presse@rheinhessen.ihk24.de<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
hrichten + + + Namen und Nachrichten + + +<br />
erfolgreich akquiriert zu haben,<br />
sondern auch über gezielten<br />
Substanzaufbau den<br />
wirtschaftlichen Bestand der<br />
Agentur immer im Auge gehalten<br />
zu haben”, so Frank Müller<br />
(46), gemeinsam mit Andreas<br />
Kästle (41) und Uwe Klöck<br />
(45) geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Conteam<br />
Gruppe. Mit einer Werbeagentur<br />
und einer kleinen Unternehmensberatung<br />
(Mitglied im<br />
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater)<br />
2000 gestartet,<br />
umfasst die Conteam<br />
Gruppe heute Leistungsfelder,<br />
die von der Beratung über<br />
Werbung und Dialogmarketing<br />
bis hin zum Handelsmarke-<br />
ting und Marketing-Service<br />
reichen. Systematisch ausgebaut<br />
wurde auch die Branchen-<br />
und Kundenstruktur des vertriebsorientierten<br />
Marketings<br />
für erklärungsbedürftige Produkte.<br />
Schaller in ScHOTT-Vorstand<br />
berufen<br />
Der Aufsichtsrat der SCHOTT<br />
AG hat auf Initiative von Prof.<br />
Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, zum<br />
1. Mai 2010 Stephan Schaller<br />
(52) in den Vorstand des<br />
Technologiekonzerns berufen.<br />
Er wird die Funktion als stellvertretender<br />
Vorsitzender des<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
Vorstandes übernehmen und<br />
ist zuständig für Solar, Pharmaceutical<br />
Systems, Architektur<br />
und Einkauf. Dem Vorstand<br />
gehören unverändert Prof. Dr.<br />
Ing. Udo Ungeheuer (Vorsitzender),<br />
Dr. Jürgen Dahmer,<br />
Dr.-Ing. Hans-Joachim Konz<br />
und Klaus Rübenthaler an. Mit<br />
der Übernahme der Vorstandsfunktion<br />
bei SCHOTT scheidet<br />
Stephan Schaller aus dem Aufsichtsrat<br />
der SCHOTT AG aus,<br />
dem er seit 1. Januar 2008<br />
angehörte. Sein Nachfolger in<br />
diesem Gremium ist Prof. Dr.<br />
Günther Schuh, Lehrstuhlinhaber<br />
für Produktionssystematik<br />
an der RWTH Aachen.<br />
erster zippilotta-Shop<br />
startet in Mainz<br />
Der 40 Quadratmeter große<br />
Zippilotta-Shop befindet sich<br />
in dem traditionsreichen Gebäudekomplex<br />
der ehemaligen<br />
Schöfferhofbrauerei in der<br />
Mainzer Oberstadt. Das neue<br />
Fachgeschäft für Baby- und<br />
Mütterartikel präsentiert sich<br />
in einem zeitlosen Ambiente<br />
und bietet besonders liebevoll<br />
gestaltete Markenwaren für<br />
Mütter und Babys an, die bisher<br />
auch in dem Zippilotta-Online-Shop<br />
unter www.zippilotta.com<br />
verkauft wurden.<br />
Inhaberin von Zippilotta ist die<br />
Mainzerin Nina Pompetzki,<br />
Inhaberin von Zippilotta. Sie<br />
fürht auch die Pomp Design<br />
GmbH mit den Online-Shops<br />
www.babykarte.com sowie<br />
www.familiensache.com und<br />
www.zippilotta.com<br />
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30 Recht/Fair Play<br />
Prämie nur für nachhaltigen Verbesserungsvorschlag<br />
Besteht in einem Unternehmen<br />
eine Betriebsvereinbarung zum<br />
betrieblichen Vorschlagswesen,<br />
kann diese vorsehen, dass Mitarbeiter<br />
nach Einreichung geeigneter<br />
Vorschläge eine Prämie<br />
erhalten, deren Höhe sich<br />
nach dem bewerteten Nutzen<br />
richtet. Dabei stellen Vorschläge,<br />
die sich auf allgemeine<br />
Anregungen zur Zentralisierung<br />
oder Dezentralisierung<br />
von Arbeitsbereichen beschränken,<br />
angesichts der<br />
Komplexität von Organisationsprozessen<br />
keine betrieblichen<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
dar. Das hat das Landesarbeits-<br />
gericht Köln im Fall einer<br />
Sachbearbeiterin in einem Versicherungsunternehmenentschieden,<br />
die zwei Vorschläge<br />
zur Arbeitsorganisation eingereicht<br />
hatte, die als nicht prämienberechtigt<br />
abgelehnt wurden.<br />
In seiner Begründung ver-<br />
weist das Gericht darauf, dass<br />
die Vergütung von nichttechnischenVerbesserungsvorschlägen<br />
gesetzlich nicht geregelt<br />
sei. Einschlägig sei daher vorliegend<br />
die im Unternehmen<br />
geltende Betriebsvereinbarung.<br />
Danach entscheide abschließend<br />
und unanfechtbar der im<br />
Betrieb gebildete Bewertungs-<br />
Breitband: Kosten für<br />
Verkabelung absetzen<br />
Das Bundesfinanzministerium<br />
hat ein Schreiben zur steuerlichen<br />
Abzugsfähigkeit von<br />
Handwerkerleistungen nach<br />
§35a EStG veröffentlicht, das<br />
auch im Zusammenhang mit<br />
der Breitbandstrategie steht.<br />
Demnach umfassen bestimmteHandwerkerleistungen<br />
im Sinne des §35a EStG<br />
auch Maßnahmen im Zusammenhang<br />
mit der Installation<br />
von Breitbandanschlüssen innerhalb<br />
des Grundstücks und<br />
sind mit bis zu 1.200 EUR<br />
direkt steuerlich abzugsfähig.<br />
Entsprechende Handwerkerleistungen<br />
sind Renovierungs-,<br />
Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
im<br />
Sinne des § 35a EStG auch<br />
im Zusammenhang mit der<br />
Installation von Breitband-<br />
anschlüssen innerhalb des<br />
Grundstücks (Maßnahme 5<br />
der Breitbandstrategie). Dem<br />
Schreiben ist eine beispielhafte<br />
Aufzählung begünstigter<br />
Maßnahmen als Anlage<br />
beigefügt, in der nun derartige<br />
Maßnahmen aufgeführt<br />
werden.<br />
Somit ist sichergestellt,<br />
dass Kosten für den Breitbandanschluss<br />
auf dem<br />
Grundstück und innerhalb des<br />
Gebäudes bis zu 1.200 EUR<br />
(20 Prozent der maximal anrechenbarenHandwerkerleistungen<br />
von 6.000 EUR) direkt<br />
von der Steuerschuld abge-<br />
zogen werden. Dies schafft<br />
Rechtssicherheit bzgl. der Absetzbarkeit<br />
solcher Maßnahmen<br />
für den Steuerpflichtigen<br />
und kann somit die Attraktivität<br />
neuer Hausanschlüsse<br />
wie z. B. per Glasfaser und<br />
von Breitbandanschlüssen generell<br />
erhöhen.<br />
ausschuss. Unabhängig davon<br />
stellten bloße Anregungen, die<br />
Organisationsstruktur in bestimmten<br />
Arbeitsbereichen zu<br />
zentralisieren oder weiter zu<br />
zentralisieren, angesichts der<br />
Komplexität der Fragestellun-<br />
Fragen zum<br />
Steuerrecht 2010<br />
Auch im Jahr 2010 wird das<br />
Thema „Steuern“ die Unternehmen<br />
maßgeblich beschäftigen<br />
– Anlass für die IHK für<br />
Rheinhessen, ihren traditionsreichen<br />
Unternehmerdialog<br />
„Steuern“ auch zu Beginn dieses<br />
Jahres anzubieten.<br />
Im voll besetzten Großen<br />
Saal der IHK in Mainz gaben<br />
die Referenten einen Gesamtüberblick<br />
über die Regelungen<br />
für das Jahr 2010 und widmeten<br />
sich – etwa beim Thema<br />
Erbschaftsteuer – etlichen kritischen<br />
Fragestellungen. Beispiele<br />
für <strong>aktuelle</strong> Gesetzesänderungen<br />
gibt es viele: So<br />
sind seit Jahresbeginn 2010 die<br />
Regeln für Abschreibungen geändert<br />
worden, der Finanzierungsanteil<br />
von Mieten und<br />
Pachten für Immobilien wurde<br />
bei der Gewerbesteuer von bis-<br />
gen keine verwertbare Äußerung<br />
im Sinne der Betriebsvereinbarung<br />
dar und lösten daher<br />
keinen Prämienanspruch aus.<br />
(Urteil des Landesarbeitsgerichts<br />
Köln vom 18. November<br />
2009; Az.: 9 Sa 483/09)<br />
her 65 Prozent auf 50 Prozent<br />
reduziert. Im Bereich der Umsatzsteuer<br />
gibt es etliche Neuregelungen<br />
zu beachten, aber<br />
auch bei der Erbschaftsteuer<br />
wurde die vergangene Reform<br />
erneut reformiert.<br />
Einen Überblick über die<br />
Steueränderungen 2010 gab<br />
Univ.-Prof. Dr. Roland Euler (r.),<br />
die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
für unternehmerisches<br />
Handeln beleuchtete der Fachanwalt<br />
für Steuerrecht Dr.<br />
Ulrich Brink (M.), über Neuerungen<br />
bei der Erbschaftsteuer<br />
sprach der Rechtsanwalt und<br />
Steuerberater Dr. Jörg Lehr<br />
(2. v. r.) und zu Bewertungsfragen<br />
bei der Erbschaftsteuer<br />
referierte der Grundstückssachverständige<br />
Birger Ehrenberg<br />
(l.).<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
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32 Aus-/Weiterbildung<br />
Männerberufe sind auch Frauensache<br />
Zum bundesweiten Aktionstag<br />
„Girls' Day“ ließen sich mehr<br />
als 100 Schülerinnen von<br />
Mainzer Schulen in der Industrie-<br />
und Handelskammer für<br />
Rheinhessen einen Einblick in<br />
die Welt gewerblich-technischer<br />
Berufe geben. Unter<br />
dem IHK-Motto „Von Girl zu<br />
Girl“ boten die IHK und Un-<br />
ternehmen aus der Region<br />
umfassende Informationen zur<br />
Berufswahl an. „Azubi-Girls<br />
in Männerberufen“ stellten ihre<br />
Ausbildungsberufe den Schülerinnen<br />
in Talkrunden vor<br />
und verschaffen den jungen<br />
Besucherinnen praxisnah Eindrücke<br />
von ihrem Berufsall-<br />
tag.<br />
Im Ausbildungsjahr 2009<br />
waren 42,7 Prozent der 2.441<br />
neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge<br />
in den IHK-Berufen<br />
weiblich. Damit liegt<br />
Rheinhessen im Vergleich zu<br />
Rheinland-Pfalz (41,1 Prozent)<br />
und dem Bund (42,9 Prozent)<br />
im Trend. Dennoch sieht IHK-<br />
Präsident Dr. Harald Augter<br />
Handlungsbedarf: „Die Zahlen<br />
für Rheinhessen sind eine gute<br />
Basis, es sind aber noch mehr<br />
Informationen nötig, um Mädchen<br />
die gesamte Bandbreite<br />
der Ausbildungsberufe näher<br />
zu bringen.“ Aber auch eine<br />
Selbstständigkeit sollten die<br />
jungen Frauen in Betracht ziehen,<br />
sagte Augter bei der Talkrunde,<br />
die von Monika Nellessen,<br />
Leiterin der Lokalredaktion<br />
der Allgemeinen Zeitung Mainz,<br />
geführt wurde.<br />
Claudia Kuhn, Inhaberin des<br />
gleichnamigen Verpackungsservice<br />
ermunterte die Schülerinnen,<br />
sich durch eine Ausbildung<br />
einen guten Berufs-<br />
start zu schaffen: „Die Per-<br />
sönlichkeit und der Leistungs-<br />
wille sind bei mir wichtiger als<br />
gute Noten.“ Für Prisca<br />
Bingenheimer, Inhaberin der<br />
Claudia Kuhn und Prisca Bingenheimer stellten ihre Unternehmen<br />
der Moderatorin Monika Nellessen vor. Dr. Harald Augter ermunterte<br />
die Schülerinnen, sich in einem gewerblich-technischen Bereich<br />
umzuschauen. (v.l.)<br />
Weinstube „Zur Angela“, stand<br />
von Anfang an fest, dass<br />
sie sich selbstständig machen<br />
würde. Sie berichtete den<br />
Schülerinnen aber auch von<br />
ihrem gelernten Beruf, der<br />
Reiseverkehrskauffrau: „Englisch<br />
muss man sehr gut<br />
können, eine andere Sprache<br />
ist von Vorteil, aber man<br />
Claudia Cronauer (l.), Fachkraft für Veranstaltungstechnik erklärte den Schülerinnen wie umfassend und spannend<br />
der Beruf ist.<br />
ist an so vielen Einsatzorten,<br />
dass keiner jede Sprache beherrschen<br />
kann.“<br />
Die Kaufmännischen Berufe<br />
sind bei Frauen immer<br />
noch auf Platz 1. Während im<br />
Ausbildungsjahr 2009 in Rheinhessen<br />
in den kaufmännischen<br />
IHK-Berufen die weiblichen<br />
Azubis mit einem Anteil von<br />
51,9 Prozent (958 von 1.846<br />
Azubis) überwogen, stellten<br />
die Mädchen in den gewerblich-technischen<br />
Berufen lediglich<br />
14,3 Prozent (85 von<br />
595 Azubis) der Lehrlinge. In<br />
dem Berufsfeld Metalltechnik<br />
beträgt der Anteil von Mädchen<br />
an den insgesamt 189<br />
Azubis gerade einmal 7,9 Prozent<br />
(= 15 weibl. Auszubildende).<br />
Auch im Berufsfeld<br />
Elektrotechnik waren von den<br />
156 Elektroniker-Azubis jeweils<br />
nur 7 weibliche Auszubildende<br />
(4,5 Prozent).<br />
Auch in der Metall- und<br />
Elektrobranche werden zunehmend<br />
EDV-Kenntnisse und Findigkeit<br />
bei der Erkennung und<br />
Lösung technischer Fragestellung<br />
verlangt, so dass die Körperkraft<br />
immer weiniger eine<br />
Rolle spielt.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Tanja Schweikhard,<br />
Industriemechanikerin,<br />
Boehringer Ingelheim<br />
Im Berufsalltag gibt es gar<br />
keine Probleme und mit Männern<br />
zu arbeiten ist oft besser<br />
als mit Frauen. Es ist eher ein<br />
Vorurteil, dass dieser Beruf zu<br />
schwer ist. Technisches Verständnis<br />
ist allerdings wichtig.<br />
Freunde und Familie fanden<br />
nichts Besonderes dabei, sagten<br />
eher: mal was anderes.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
Nina Montsch, elektronikerin<br />
für Betriebstechnik,<br />
Kraftwerke Mainz Wiesbaden<br />
Zunächst haben meine Eltern<br />
und Freunde skeptisch reagiert,<br />
als sie gehört haben, welchen<br />
Beruf ich lernen möchte. Da<br />
aber alle merkten, dass mir<br />
Mathe und Physik liegt, unterstützten<br />
mich meine Eltern und<br />
Lehrer. Gemeinsam mit den<br />
Jungen bilden wir während<br />
der Arbeit ein richtig gutes<br />
Team.<br />
Jennifer Hirsch, fachkraft<br />
für Abwassertechnik,<br />
Wirtschaftsbetriebe Mainz<br />
Bei mir hat sich meine<br />
Berufsrichtung schon früh<br />
abgezeichnet, da ich auf<br />
einem umwelttechnischen<br />
Gymnasium war. Deshalb<br />
waren Eltern und Freunde<br />
auch nicht weiter überrascht.<br />
In der Berufsschule<br />
sind wir zwar nur vier Mädchen<br />
und 55 Jungs, Probleme<br />
gibt es aber nicht.<br />
Kompetenz und Karriere im Personalmanagement<br />
Nächste Lehrgänge<br />
Ausbildung der Ausbilder (ADA-Schein)<br />
Beginn: 12. Juni 2010 (Samstagsunterricht)<br />
bzw. 7. Juni 2010 (Blockunterricht)<br />
Intensivseminar:<br />
Systematische Personalentwicklung<br />
15.–17. Juli 2010<br />
Weiterbildungsstudium<br />
Diversity Management WSDM<br />
Beginn: 20. August 2010<br />
Geprüfte(r) Personalfachkauffrau/-mann (IHK)<br />
Beginn: 8. September 2010<br />
Weiterbildungsstudium<br />
Personalentwicklung WSPE ®<br />
Ausbildung der Ausbilder (ADA-Schein)<br />
Beginn: 12. Juni 2010 (Samstagsunterricht)<br />
bzw. 7. Juni 2010 (Blockunterricht)<br />
Intensivseminar:<br />
Systematische Personalentwicklung<br />
15.–17. Juli 2010<br />
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Diversity Management WSDM<br />
Beginn: 20. August 2010<br />
Geprüfte(r) Personalfachkauffrau/-mann (IHK)<br />
Beginn: 8. September 2010<br />
Weiterbildungsstudium<br />
Personalentwicklung WSPE<br />
Beginn: 10. September 2010<br />
®<br />
Beginn: 10. September 2010<br />
Aus-/Weiterbildung<br />
Metallberufe kein Tabu<br />
Wormser Schülerinnen zeigten<br />
ihr praktisches Geschick in der<br />
überbetrieblichen Metallwerkstatt<br />
der IHK für Rheinhessen.<br />
Ausbildungsmeister Klaus Feil<br />
(Foto) leitete Shanice Dia an<br />
und zeigte ihr, wie mithilfe<br />
eines Bretts selbst kleine Metallteile<br />
fixiert und anschließend<br />
gebohrt werden können.<br />
Jedes der Mädchen konnte<br />
sich anschließend einen selbst<br />
gebauten Kerzenständer aus<br />
Wer Sprachen spricht, hat schon gewonnen.<br />
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33<br />
Metall mit nach Hause nehmen.<br />
IHK-Ausbildungsberater<br />
Herbert Stockhusen betonte,<br />
dass im Zuge des demografischen<br />
Wandels und des damit<br />
verbundenen Fachkräftemangels<br />
in allen Bereichen verstärkt<br />
auf Frauen gesetzt<br />
werde. Die sogenannten Männerberufe,<br />
wie die gewerblichtechnischen,<br />
dürfen kein Tabu<br />
mehr darstellen, ermunterte er<br />
die Schülerinnen.
34 Aus-/Weiterbildung<br />
Berufswahl aktiv angegangen<br />
Durch das große Engagement<br />
der Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer in Rheinhessen<br />
ist es seit 1998 immer wieder<br />
gelungen, alle ausbildungswilligen<br />
und -fähigen Jugendlichen<br />
in der Region mit einem<br />
Ausbildungsplatz zu versorgen.<br />
Auch für 2010 herrscht bei der<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
für Rheinhessen die Zuversicht,<br />
dass die Vorgaben des Nationalen<br />
Paktes für Ausbildung<br />
und Fachkräftenachwuchs in<br />
der Region erfüllt werden können.<br />
Zumal sich die Lage auf<br />
dem Ausbildungsmarkt ändert.<br />
Waren in den vergangenen elf<br />
Jahren immer mehr Schulabgänger<br />
aus geburtenstarken<br />
Jahrgängen mit Ausbildungsplätzen<br />
zu versorgen, so müssen<br />
sich die Unternehmen nun<br />
aus zunehmend geburtenschwachen<br />
Jahrgängen verstärkt<br />
um geeignete Ausbildungsplatzbewerber<br />
bemühen.<br />
Schon jetzt finden einige Unternehmen<br />
keine geeigneten<br />
Auszubildenden mehr.<br />
Der Start ins Berufsleben<br />
sollte dennoch möglichst gut<br />
vorbereitet sein. Unzählige<br />
Jugendliche tummelten sich<br />
teilweise mit ihren Eltern oder<br />
Freunden auf der „Berufsinformationsmesse<br />
der Wirt-<br />
Schulabgänger informierten sich mit ihren Eltern über die<br />
unterschiedlichsten Berufe<br />
schaft 2010“ bei der<br />
Rheinland-Pfalz Aus-<br />
stellung in Mainz,<br />
die von der Industrie-<br />
und Handelskammer<br />
für Rheinhessen<br />
und der<br />
Handwerkskammer<br />
Rheinhessen veran-<br />
staltet wird. Bei einer<br />
Talkrunde diskutierten<br />
der Präsident<br />
der IHK für Rheinhessen, Dr.<br />
Harald Augter, der Präsident<br />
des DEHOGA Rheinland-Pfalz,<br />
Gereon Haumann, der Sprecher<br />
der Geschäftsleitung der Ver-<br />
lagsgruppe Rhein-Main, Hans<br />
Georg Schnücker, der Vorstandsvorsitzende<br />
der SCHOTT<br />
AG, Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer<br />
und der Präsident der<br />
Handwerkskammer Rheinhessen,<br />
Karl Josef Wirges, am<br />
Stand von IHK und HWK.<br />
IHK-Präsident Dr. Harald<br />
Augter sagte: „Schulabgänger<br />
müssen sich<br />
sorgfältig und<br />
intensiv auf<br />
ihre Berufswahl<br />
und Stel-<br />
lensuche vorbereiten.“<br />
Er-<br />
fahrungsgemäß<br />
seien<br />
nicht nur die<br />
Eltern, sondern<br />
gerade<br />
die nahen Ver-<br />
wandten ein-<br />
flussreiche Ratgeber für die<br />
Jugendlichen. „Das Wissen<br />
um die Möglichkeiten des<br />
Stellenmarktes und eine realistische<br />
Einschätzung der<br />
eigenen Fähigkeiten erhöhen<br />
die Chance auf zügige und<br />
passgenaue Vermittlung erheblich.“<br />
Die Zielgruppe der größten<br />
Schau zum Thema „Ausbildung“<br />
im Mainzer Raum waren<br />
Schüler, die im Sommer<br />
2011 vor der Berufswahl stehen.<br />
Interessant war die Messe<br />
aber auch für Schüler, die in<br />
diesem Jahr zu den Einstellungsterminen<br />
im August und<br />
September einen Ausbildungsplatz<br />
antreten wollen und<br />
noch unentschlossen sind. Sie<br />
hatten die Chance, sich bei<br />
den Infoständen der mehr als<br />
50 Unternehmen und Institutionen<br />
über das Ausbildungsangebot<br />
in der Region kundig<br />
zu machen. Mit dabei war<br />
auch wieder der Berufsinfo-<br />
bus der Medienpartnerschaft<br />
Es diskutierten (v.li.) der Vorstandsvorsitzende der SCHOTT AG, Prof. Dr.-Ing. Udo<br />
Ungeheuer, Moderator Gerhard Hohmann, IHK-Präsident Dr. Harald Augter, der<br />
Sprecher der Geschäftsleitung der Verlagsgruppe Rhein-Main, Hans Georg Schnücker,<br />
und HWK-Präsident Karl Josef Wirges.<br />
„Ausbildung bringt's“ – bundesweit<br />
einmalig mit seiner<br />
Multimedia-Mega-Videowall.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Viele Ausbildungsplätze<br />
angeboten<br />
Die Berufsinformationsmesse in Alzey war<br />
ein Publikumsmagnet für alle, die sich in<br />
der Region um die Volkerstadt aktuell mit<br />
der Berufswahl befassen. Mehr als 2.500<br />
Schüler aus 21 Schulen informierten sich<br />
an den zwei Messetagen im Gustav-Heinemann-Schulzentrum<br />
über das Angebot<br />
von mehr als 50 Ausbildungsbetrieben und<br />
Institutionen.<br />
Die Aussteller boten praxisnahe Einblicke<br />
in rund 100 Ausbildungsberufe sowie<br />
in Qualifizierung, Weiterbildung und<br />
in Studiengänge. Vertreten waren Berufe<br />
aus Industrie, Handel, Dienstleistung und<br />
Verwaltung sowie dem Gesundheitswesen.<br />
Am Stand der Industrie- und Handelskammer<br />
für Rheinhessen informierte sich<br />
Landrat Ernst Walter Görisch über die<br />
<strong>aktuelle</strong> Lage auf dem Ausbildungsmarkt<br />
der Region.<br />
IHK-Vizepräsident Wilhelm Gerlach<br />
sagte, die rheinhessischen IHK-Unterneh-<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
mer würden auch in einem wirtschaftlich<br />
schwierigen Umfeld ein gutes Angebot an<br />
Lehrstellen vorhalten. Diese Chance sollten<br />
die Messebesucher nutzen für eine<br />
überlegte Berufswahl.<br />
Gerlach freute sich, dass auch Eltern<br />
den Weg zur Messe gefunden hatten. Als<br />
einflussreiche Berater ihrer Kinder bei der<br />
Berufswahl müssten sie sich über die Gegebenheiten<br />
einer gewandelten Berufswelt<br />
auf dem Laufenden halten. „Seit dem Jahr<br />
1996 sind 79 neue Berufe entstanden und<br />
215 Berufe wurden in ihren Anforderungen<br />
grundlegend modernisiert und den<br />
technischen, wirtschaftlichen Veränderungen<br />
in der Arbeitswelt angepasst.“<br />
Der IHK-Vizepräsident appellierte an die<br />
Jugendlichen, nicht starr an einem<br />
Wunschberuf festzuhalten: „Es gibt für<br />
jeden Ausbildungsplatzbewerber genug<br />
Alternativen zum vermeintlichen Traumberuf.“<br />
Aus-/Weiterbildung<br />
Candlelight-Arrangement<br />
€ 250,– für 2 all incl<br />
Ö�nungszeiten à la carte, Firmenfeier, etc.<br />
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Sonn- & Feiertage von 12.00–14.00 h und<br />
ab 17.30 h – Mo auf Anfrage<br />
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55237 Flonheim, 06734 96 27 30<br />
landhotel@espenhof.de<br />
www.espenhof.de<br />
Azubi-Star<br />
nominieren<br />
Sie absolvieren nicht nur ihre Berufsausbildung<br />
mit überdurchschnittlichen betrieblichen<br />
und schulischen Leistungen, sondern<br />
sind darüber hinaus noch im Ehrenamt aktiv.<br />
Sie sind Vorbilder. Sie sind Bewerber um<br />
den Titel „Azubi-Star 2010“.<br />
Jetzt können besonders engagierte Auszubildende<br />
für den Wettbewerb „Azubi-Star<br />
2010“ der Medienpartnerschaft „Aus-bildung<br />
bringts“ nominiert werden.<br />
Bis zum 25. Juni 2010 (Datum des Poststempels)<br />
können Berufsschullehrer oder zuständige<br />
Ausbilder aus Betrieben, die der<br />
IHK für Rheinhessen zugehören, der HWK<br />
Rheinhessen oder die Mitglieder der Medienpartnerschaft<br />
„Ausbildung bringts“ sind,<br />
ihre Lehrlinge nominieren für den Förderwettbewerb<br />
– sofern diese Jugendlichen<br />
nicht nur in der Ausbildung glänzen, sondern<br />
auch gesellschaftliches Engagement<br />
beweisen. Eingereicht wird der vollständig<br />
ausgefüllte Nominierungsbogen mit Begründung<br />
(geht den Ausbildungsbetrieben in dem<br />
Flyer "Azubi-Star 2010" zu) und ein Lebenslauf<br />
des Auszubildenden mit Lichtbild.<br />
Auch in diesem Jahr erhalten die Gewinner<br />
attraktive Preise. Als Hauptpreis<br />
stiftet die landeseigene Investitions- und<br />
Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) ein<br />
MacBook.<br />
Medienpartnerschaft „Ausbildung bringts“<br />
c/o IHK für Rheinhessen<br />
Viktor Piel<br />
Tel.: 06131 262-1500<br />
35
36 Starthilfe<br />
Gründer testen<br />
ihre Geschäftsidee<br />
Mit einem bundesweit einmaligen Messeauftritt<br />
wartete die rheinhessische<br />
Wirtschaft im Zuge der 39. Rheinland-<br />
Pfalz-Ausstellung in Mainz auf: Bei der<br />
„Startermesse 2010“ haben die Industrie-<br />
und Handelskammer für Rheinhessen,<br />
die Handwerkskammer Rheinhessen,<br />
die IHK Wiesbaden und HWK Wiesbaden<br />
Unternehmensgründern, die sich in den<br />
vergangenen drei Jahren selbstständig<br />
gemacht haben, den Direktkontakt zu<br />
potenziellen Kunden ermöglicht. IHK-<br />
Präsident Dr. Harald Augter eröffnete<br />
die seit 2006 nunmehr fünfte Startermesse<br />
mit dem Staatssekretär im Mi-<br />
nisterium für Wirtschaft, Verkehr Landwirtschaft<br />
und Weinbau, Alexander<br />
Schweitzer.<br />
Der IHK-Präsident schilderte: „Der<br />
Bedarf an einer praktischen Starthilfe,<br />
die über das reine Beratungsangebot für<br />
Gründer hinausgeht, war bundesweit eine<br />
Marktlücke – bis die speziell auf Gründer<br />
zugeschnittene Messe im Zuge der größten<br />
Verbraucherschau unseres Bundeslandes<br />
initiiert wurde.“<br />
Begleitet wurde das Messegeschehen<br />
durch ein unterhaltsames und informatives<br />
Programm am Stand der IHK für<br />
Rheinhessen. Bei<br />
mehreren Talkrunden<br />
am Tag stellten<br />
Gründer, die sich<br />
während der Startermessepräsentierten,<br />
ihre Geschäftsideen<br />
vor.<br />
Die Kreativität der<br />
Gründer spiegelte<br />
sich in den Firmenkonzepten<br />
wider:<br />
Von Event-Floristik<br />
über ein Kräuter-<br />
Kochkonzept nach<br />
dem Vorbild von<br />
Hildegard von Bingen<br />
bis hin zu<br />
Bewerbungscoaching<br />
sowie Karriereberatung<br />
reichte die<br />
Palette. Für IHK-<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Richard Patzke spiegelte das von Beginn<br />
an ungebrochen große Interesse an<br />
der Messeteilnahme das erfolgreiche<br />
Gründungsgeschehen des letzten Jahres<br />
in Rheinland-Pfalz wider. Nach einer<br />
rückläufigen Entwicklung in den Jahren<br />
„Bei der Startermesse<br />
lässt sich der Erfolg der<br />
Dienstleistungs- oder<br />
Produktidee im direkten<br />
Kontakt zum Publikum<br />
weiter steigern.“<br />
2007 und 2008<br />
hat sich die<br />
Gründungsdynamik<br />
im Jahre 2009<br />
in Rheinland-Pfalz<br />
wieder verstärkt.<br />
So erhöhte sich<br />
die Zahl der Neuerrichtungen<br />
im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 4,8 Prozent auf rund<br />
35.700 neue Firmen. Gerade deshalb wollen<br />
die Kammern allen Gründern mit<br />
der Startermesse weitere Unterstützung<br />
bieten.<br />
Bei der Eröffnung der „Startermesse 2010“<br />
waren dabei (v.l.):<br />
Günther Tartter, Hauptgeschäftsführer der HWK<br />
Rheinhessen, Günter Jertz, Geschäftsführer der<br />
IHK für Rheinhessen, Bernhard Mundschenk,<br />
Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der<br />
HWK Wiesbaden, Dr. Harald Augter, Präsident<br />
der IHK für Rheinhessen, Michael Lang, Allgemeine<br />
Zeitung Mainz, Dr. Friedemann Götting-<br />
Biwer, IHK Wiesbaden und der Staatssekretär<br />
des rheinland-pfälzischen Ministeriums für<br />
Wirtschaft, Verkehr Landwirtschaft und Weinbau,<br />
Alexander Schweitzer.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Wissen, was Mainz bewegt<br />
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Internet-Auftritte ausgezeichnet<br />
Die beste Internetseite von tisch für den Bundeswettbewerb 2010 prämierte das Kompetenz-<br />
Rheinland-Pfalz kommt in die- qualifiziert.<br />
zentrum für elektronischen Gesem<br />
Jahr aus Rheinhessen. Beim<br />
landesweiten „KLICK Website<br />
Award“ belegte der Auftritt von<br />
„Grasfresser - Galloways vom<br />
Altrhein“ (www.grasfresser.com)<br />
den ersten Platz. Im Rahmen einer<br />
Veranstaltung des IT-Forum<br />
Mainz wurden zuvor die regionalen<br />
Preisträger im Kammerbezirk<br />
Rheinhessen prämiert. Bereits<br />
hier zählten die „Grasfresser<br />
- Galloways vom Altrhein“ neben<br />
der Homepage von „Hotvolée<br />
– Atelier & Boutique“ (www.<br />
hotvolee.com) zu den Gewinnern.<br />
Aus 208 Beiträgen wählte<br />
die Jury die rheinhessische Website<br />
zum Landessieger 2010. Das<br />
Mit dem KLICK Website Award schäftsverkehr „KLICK“ bereits<br />
MainzHefte_Anz_inWR.qxp:MainzHefte_Anz_inWR sind die „Grasfresser“ automa-<br />
06.01.2010 15:13 Uhr Seite 1<br />
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Pfalz. Das Bundesministerium<br />
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38 Starthilfe<br />
concepticus bringt Ideengeber<br />
und Ideennehmer zusammen<br />
Das Börsenparkett der unternehmerischen<br />
Ideen öffnet am<br />
9. Juni 2010 wieder seine Tore.<br />
Zum 3. Mal präsentiert sich die<br />
preisgekrönte „concepticus“ als<br />
Nationale Ideen- und Konzeptbörse<br />
für Selbstständigkeit,<br />
Nachfolgemanagement, Franchise<br />
und Direktmarketing in<br />
der Fachhochschule Mainz.<br />
Initiiert vom Institut für Unternehmerisches<br />
Handeln der FH<br />
Mainz (IUH) bieten die IHK für<br />
Rheinhessen, die Handwerkskammer<br />
Rheinhessen, 1st Concept<br />
und die Deutsche Bank<br />
eine breite Plattform, um unternehmerische<br />
Aktivitäten zu<br />
forcieren. IdeenGeber und IdeenNehmer<br />
sowie Finanzierungspartner<br />
werden auf der<br />
„concepticus“ real und aktiv<br />
zusammengebracht, um den<br />
„Kauf“ und den „Verkauf“ sowie<br />
die Finanzierung von unternehmerischen<br />
Vorhaben anzuregen.<br />
„Viele mittelständische Unternehmen<br />
sind an neuen Ideen<br />
interessiert, aber auch potentielle<br />
Selbständige suchen nach<br />
marktfähigen Geschäfts- und<br />
Unternehmenskonzepte. Der<br />
Netzwerkgedanke steht bei der<br />
concepticus an erster Stelle, so<br />
dass tatsächlich Wirtschaft<br />
und Wissenschaft auf der<br />
Messe zusammengebracht wer-<br />
den“, sagt Richard Patzke,<br />
Hauptgeschäftsführer der IHK<br />
für Rheinhessen. Er wird in seiner<br />
Funktion als Vorsitzender<br />
des Hochschulrates der Fachhochschule<br />
Mainz die „concepticus“<br />
gemeinsam mit Prof. Dr.<br />
Gerhard Muth, dem Präsidenten<br />
der Fachhochschule um<br />
13 Uhr die Teilnehmer begrüßen,<br />
bevor Ministerpräsident<br />
Kurt Beck die Messe eröffnet.<br />
Das Institut für unternehme-<br />
risches Handeln (IUH) der<br />
Fachhochschule Mainz gehört<br />
2010 mit der Nationalen Ideen-<br />
und Konzeptbörse „concepticus“<br />
zu den Preisträgern der<br />
Initiative „Deutschland – Land<br />
der Ideen“. Die Initiative unter<br />
der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten<br />
Horst Köhler<br />
kürte zukunftsorientierte, innovative<br />
und kreative Ideen im<br />
Rahmen des Wettbewerbs „365<br />
Orte im Land der Ideen“. Eine<br />
unabhängige Jury wählte unter<br />
2.200 Bewerbern die Gewinner<br />
aus. Die Preisverleihung führt<br />
der Ministerpräsident ebenfalls<br />
im Rahmen der Eröffnung<br />
durch.<br />
Parallel zur Börse bieten<br />
die Veranstalter ab 15 Uhr<br />
Workshops an. Den Abend leitet<br />
ein das Impulsreferat „Quo<br />
vadis Deutschland? Weg in die<br />
Zukunft – Ideen und Projekte<br />
für Wachstum bis 2020“ von<br />
Dr. Ingo Rollwagen, Deutsche<br />
Bank Research. Nach einer<br />
Expertendiskussion mit Franz<br />
Ringhoffer, Wirtschaftsdezernent<br />
der Stadt Mainz, Olaf<br />
Klose, Deutsche Bank AG, und<br />
Dr. Özlem Türeci, Vorstandsvorsitzende<br />
GANYMED Pharmaceuticals<br />
AG, klingt die<br />
Messe mit einen get together<br />
aus.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.concepticus.de<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Dynamik bei Startups ist ungebremst<br />
Die Region Rheinhessen hat<br />
sich auch 2009 als guter Standort<br />
für Unternehmensgründer<br />
erwiesen. Die Folgen der Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise<br />
haben die Dynamik im Bereich<br />
der Startups und der Startup-<br />
Beratung nicht gebremst. Das<br />
untermauert der „Gründerreport<br />
2010“, der jetzt in Mainz<br />
von der Industrie- und Handelskammer<br />
für Rheinhessen<br />
und der Handwerkskammer<br />
Rheinhessen vorgelegt wurde.<br />
Wie der Report der beiden<br />
Wirtschaftskammern ausweist,<br />
hat sich im vorigen Jahr die<br />
Gründungsdynamik in Rheinland-Pfalz<br />
nach einer rückläufigen<br />
Entwicklung in den Jahren<br />
2007 und 2008 wieder<br />
verstärkt. So erhöhte sich die<br />
Zahl der Neuerrichtungen im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 4,8 Prozent auf rund<br />
35.700. In diesem Trend liegt<br />
auch die Zahl der Gewerbeanmeldungen<br />
insgesamt – sie<br />
stieg um 4,1 Prozent. Als besonders<br />
gründerfreundlich stellen<br />
sich die Stadt Mainz und<br />
der Landkreis Alzey-Worms heraus.<br />
In der Stadt Mainz wurden<br />
im Jahr 2009 über 2.000<br />
STARTeRzeNTReN<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
Unternehmen neugegründet –<br />
ein Zuwachs zum Vorjahr von<br />
6,8 Prozent. Der Landkreis<br />
Alzey-Worms verzeichnet mit<br />
1.100 neuen Unternehmen ein<br />
überdurchschnittliches Wachstum<br />
von 5,8 Prozent.<br />
Für die Gründungsberater<br />
der Kammern hat sich diese<br />
Entwicklung bereits im Lauf<br />
des vorigen Jahres abgezeichnet.<br />
Der „Gründerreport 2010“<br />
weist als Leistungsbilanz der<br />
landesweit 28 Starterzentren<br />
von IHK und HWK ein hohes<br />
Interesse von Gründungswilligen<br />
aus. So wurden 2009 mehr<br />
als 100.000 Besucher auf dem<br />
Unter der Trägerschaft der Wirtschaftskammern in Rheinland-<br />
Pfalz hat sich ein landesweites Netzwerk von insgesamt 28<br />
Starterzentren gebildet. Das erste Starterzentrum im Land ging<br />
2002 bei der IHK in Mainz in Betrieb. Die Starterzentren sind<br />
zentrale Anlaufstellen für Existenzgründer und junge Betriebe<br />
in der Aufbauphase. Das Konzept umfasst eine enge Zusammenarbeit<br />
mit externen Kooperationspartnern. Auf Landesebene<br />
wirken das Wirtschaftsministerium, die Investitions- und Strukturbank<br />
Rheinland-Pfalz ISB GmbH, die KfW Mittelstandsbank,<br />
die Bundesagentur für Arbeit, die Steuerberaterkammer, die<br />
Rechtsanwaltskammer oder das RKW Rheinland-Pfalz als Partner<br />
mit. Im Einzugsgebiet des jeweiligen Starterzentrums wird<br />
die Kooperation mit regionalen Akteuren gepflegt.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.starterzentrum-rlp.de<br />
gemeinsamen Starterportal im<br />
Internet verzeichnet. Rund<br />
13.500 Gründungswillige wurden<br />
telefonisch beraten und<br />
per Post über 4.000 Starterpakete<br />
mit Basisinformationen<br />
zur Existenzgründung verschickt.<br />
Mehr als 2.300 potenzielle<br />
Gründer nahmen teil an<br />
Informationsveranstaltungen<br />
der Kammern.<br />
Bei den Starterzentren der<br />
rheinhessischen Wirtschaftskammern<br />
wurden über 2.500<br />
Erstberatungen zur Einstiegsinformation<br />
potenzieller Existenzgründer<br />
notiert. Die Berater<br />
der IHK- und HWK-Star-<br />
terzentren versanden 1.150<br />
Starterpakete verschickt, und<br />
Starthilfe<br />
39<br />
710 Existenzgründer nahmen<br />
die vertiefende Gründungs-<br />
beratung der Kammern in Anspruch.<br />
Der Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK für Rheinhessen,<br />
Richard Patzke, zieht aus den<br />
Ergebnissen des „Gründerreport<br />
2010“ eine ermutigende<br />
Bilanz: „Die Zahlen über Neugründungen<br />
im Land und die<br />
ungebrochene Nachfrage nach<br />
Beratungsleistungen der Kammern<br />
unterstreichen, dass sich<br />
die Starterzentren als niederschwelliges<br />
Einstiegsangebot<br />
an Gründungswillige bewährt<br />
haben.“<br />
Damit künftig noch mehr<br />
junge Menschen in der Region<br />
die berufliche Selbstständigkeit<br />
als Chance für ihre persönliche<br />
Entwicklung in Erwägung ziehen,<br />
sprechen die rheinhessischen<br />
Kammern in diesem Jahr<br />
verstärkt Schüler und Studenten<br />
an. Dazu bieten die Starterzentren<br />
von IHK und HWK<br />
geeignete Plattformen an:<br />
Gründertreffen, Gründermessen,<br />
Gründerfeste und weitere<br />
Veranstaltungen mit Kooperationspartnern<br />
aus dem rheinland-pfälzischenGründernetzwerk.
40 Starthilfe<br />
Businessplan – Sinn oder Unsinn?<br />
Egal ob Imbissbetreiber, Änderungsschneider<br />
oder Gründer<br />
von Software- und Internetprojekten<br />
– einen Business<br />
Plan benötigen alle. Das wurde<br />
beim Workshop des Starterzentrums<br />
der IHK für Rheinhessen<br />
deutlich. Referent<br />
Andreas Herzog, Diplom-Betriebswirt<br />
und Inhaber der<br />
start!up consulting e. K. mit<br />
Sitz im rheinhessischen Vendersheim,<br />
zeigte den Teilnehmern,<br />
die ein neues Unternehmen<br />
planen, wie sie einen<br />
Businessplan angehen.<br />
„Nicht nur externen Gremien<br />
muss der Businessplan<br />
genügen, sondern er ist vor<br />
allem ein konkretes Handlungskonzept<br />
für den Gründer selbst“,<br />
betont Herzog. Dass dieses<br />
Dokument komplex ist und<br />
auch viel Arbeit mache, sei<br />
dabei selbstverständlich. „Ein<br />
professionell erstellter Businessplan<br />
ist die entscheidende<br />
Voraussetzung für Sieg oder<br />
Niederlage eines Unternehmens“,<br />
spitzte der Referent zu.<br />
Er sei ein Fahrplan des Unternehmers<br />
und diene der Risikominimierung<br />
und der Erfolgskontrolle.<br />
Praktische Tipps helfen den<br />
Teilnehmern, speziell für ihre<br />
Idee einen Geschäftsplan zu<br />
erstellen. Recherche steht dabei<br />
an erster Stelle: Wer ist<br />
mein Zielkunde? Welchen Bedarf<br />
hat er? Welche Chancen<br />
habe ich in meiner Branche,<br />
wie groß ist mein Markt und<br />
welchem Wettbewerb muss ich<br />
mich stellen? Unternehmensgründer,<br />
die diese Fragen beantworten<br />
und mit realistischen<br />
Zahlen belegen können<br />
haben bereits einen großen<br />
Schritt für ihren Businessplan<br />
getan. Branchen- und Marktinformationen<br />
sind nicht immer<br />
einfach zu beschaffen. Die<br />
Internetauftritte der Kammern<br />
können die Recherche vereinfachen.<br />
Zum Teil halten auch<br />
Banken Brancheninformationen<br />
bereit, wie die Branchenstudien<br />
des Sparkassenverlages. Aber<br />
auch eigene Recherchen führen<br />
nexxt-change Unternehmensbörse<br />
INfORMATION<br />
Die IHK Rheinhessen veröffentlicht<br />
an dieser Stelle Angebote<br />
von Unternehmen auf Partnersuche,<br />
Angebote zur Übernahme<br />
von Unternehmen (Nachfolger)<br />
sowie Nachfragen von Existenzgründungswilligen.<br />
Die Vermittlung rein finanzieller<br />
Beteiligungen sowie eine Unternehmens-<br />
oder Immobilienver-<br />
mittlung ist ausgeschlossen.<br />
Anfragen werden, wenn der Einsender<br />
nichts anderes bestimmt,<br />
der zuständigen IHK bzw. dem An-<br />
fragenden zugeleitet mit der Bitte,<br />
den Kontakt selbst herzustellen.<br />
Die Börse kann auch bundesweit<br />
abgerufen werden im Internet:<br />
www.nexxt-change.org<br />
IHK für Rheinhessen<br />
Monika Schollmayer<br />
Tel.: 06131 262-1701<br />
Fax: 06131 262-2701<br />
monika.schollmayer@<br />
rheinhessen.ihk24.de<br />
möglicherweise zum Erstkontakt<br />
mit potentiellen Kunden<br />
und Mitbewerbern. Hier bietet<br />
das Internet ebenfalls zahl-<br />
reiche Recherchemöglichkeiten<br />
wie www.wlw.de oder www.goyellow.de.<br />
Vertriebskanäle zum Zielkunden<br />
hängen vom indivi-<br />
duellen Vorhaben ab: Neben<br />
den klassischen Vertriebsinstrumenten<br />
erläuterte Herzog<br />
auch innovative Möglichkeiten<br />
der Werbung und des Marketing<br />
außerhalb des eigenen<br />
Branchenfokus, wie zum Beispiel<br />
Modenschauen für die<br />
Änderungsschneiderei oder<br />
Testessen beim Imbiss. Auch<br />
hier kommt dem Internet eine<br />
wachsende Bedeutung zu. So<br />
gehören mittlerweile virtuelle<br />
Kleinanzeigen- und Dienstleistungsportale<br />
sowie Plattformen<br />
zur Knüpfung von Geschäftskontakten<br />
zu den neu-<br />
zeitlichen und erfolgreichen<br />
Vertriebsinstrumenten.<br />
Für Unternehmensgründer<br />
gibt es eine Vielzahl von För-<br />
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dermitteln, darunter auch für<br />
eine Begleitung der Existenzgründung<br />
durch einen kompetenten<br />
und bei Fördermittelgebern<br />
akkreditierten Berater.<br />
Diese Kosten werden teilweise<br />
zur Hälfte oder mehr erstattet.<br />
Einige Förderprogramme wie<br />
das Gründercoaching Deutschland<br />
greifen sogar bis zu fünf<br />
Jahren nach der Existenzgründung<br />
und haben schon so Manchen<br />
vor dem Scheitern seiner<br />
Selbstverwirklichung bewahrt.<br />
Der nächste Workshop zum<br />
Business Plan findet am<br />
25. Mai 2010 in der IHK für<br />
Rheinhessen statt.<br />
Infos haben:<br />
Dirk Janecke<br />
Tel. 06131 262-1703<br />
Dirk.Janecke@rheinhessen.<br />
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Die gesamte Präsentation<br />
finden Interessierte unter<br />
www.rheinhessen.ihk24.de,<br />
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42<br />
International<br />
2,8 Milliarden: Kooperation mit Kroatien<br />
Auf eine verstärkte Zusammenarbeit<br />
bei Projekten der Wasserwirtschaft<br />
und des Gewässerschutzes<br />
setzen das Minis-<br />
terium für Regionalwirtschaft,<br />
Forsten und Wasserwirtschaft<br />
der Republik Kroatien und die<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
für Rheinhessen. Eine entsprechendeKooperationsvereinbarung<br />
unterzeichneten der kroatische<br />
Staatssekretär Zdravko<br />
Krmek sowie der IHK-Präsident<br />
Dr. Harald Augter und IHK-<br />
Hauptgeschäftsführer Richard<br />
Patzke.<br />
Die kroatische Seite erhofft<br />
sich Impulse für die Umsetzung<br />
nationaler Infrastrukturprojekte.<br />
Staatssekretär Krmek<br />
sagte: „Aufgrund des Wissens,<br />
der Erfahrung, aber auch des<br />
Ansehens der deutschen Unternehmen,<br />
die in der Wasserwirtschaft<br />
tätig sind, wäre eine<br />
bilaterale Kooperation wertvoll<br />
beim Bau des Donau-Save-<br />
Kanals, beim Bau von Kläranlagen<br />
sowie beim Austausch<br />
von technologischem Wissen in<br />
weiteren Fragen des Wassermanagements.“<br />
Dr. Harald Augter verwies<br />
darauf, dass sich für deutsche<br />
Unternehmen neue Geschäftschancen<br />
eröffnen. Denn mit der<br />
jetzt unterzeichneten Vereinbarung<br />
wollen die Partner an den<br />
Zielen einer Absichtserklärung<br />
arbeiten, die das Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit der Bundesrepublik<br />
Deutschland und<br />
das Ministerium für Regionalwirtschaft,<br />
Forsten und Wasserwirtschaft<br />
der Republik Kroatien<br />
im April 2007 unter-<br />
schrieben haben. In der Planung<br />
liegen Projekte im Gesamt-<br />
investitionswert von 2,8 Mil-<br />
liarden EUR, verteilt auf die<br />
kommenden zehn Jahre.<br />
Die Absicht des nun in<br />
Mainz unterzeichneten Dokuments<br />
beschreibt IHK-Präsident<br />
Augter, der zugleich auch Honorarkonsul<br />
der Republik Kroatien<br />
ist: „Wir wollen durch möglichst<br />
punktgenaue Vermittlung<br />
von Firmenkontakten und den<br />
gezielt eingesetzten Transfer<br />
von Know-how, um in Kroatien<br />
Projekte im Bereich des Gewässerschutzes<br />
unterstützen.“<br />
Auf welche Projekte sich die<br />
Zagreber Regierung zunächst<br />
konzentrieren will, erläuterte<br />
Staatssekretär Zdravko Krmek.<br />
Hierbei steht im Vordergrund<br />
der Bau des mehr als 600 Millionen<br />
EUR teuren Donau-Save-<br />
Kanals, der noch in diesem Jahr<br />
begonnen werden soll. Der über<br />
60 Kilometer lange Mehrzweckkanal<br />
soll der Schifffahrt, Bewässerung,<br />
Drainage und dem<br />
Niedrigwasserausgleich dienen.<br />
Als weitere Vorhaben nannte<br />
Krmek verschiedene Projekte<br />
zum Bau von Wasseraufberei-<br />
tungsanlagen. Der Staatssekretär<br />
betonte: „Ein wesentliches<br />
Ziel der Vereinbarung mit der<br />
IHK für Rheinhessen ist der<br />
Austausch von Experten, Technologien,<br />
Wissen und Fachkenntnissen<br />
im Wassermanagement.“<br />
Als erste Initiativen planen<br />
die Partner in Mainz und<br />
Zagreb nun Kooperationsbörsen<br />
zur Anbahnung von Geschäftsbeziehungen<br />
zwischen kroatischen<br />
und rheinhessischen Firmen.<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer<br />
Richard Patzke sieht darin eine<br />
Möglichkeit, schon bald zum<br />
Erfolg zu kommen: „Die Kooperationsbörsen<br />
haben sich im<br />
Kroatiengeschäft als äußerst<br />
nützliches Instrument für deutsche<br />
Mittelständler erwiesen.<br />
Seit rund zehn Jahren arbeitet<br />
die rheinhessische Kammer als<br />
deutsche Schwerpunkt-IHK für<br />
Kroatien mit solchen Anbahnungsgesprächen,<br />
bei denen<br />
Bei der Vertragsunterzeichnung (v.l.): Vladimir Hruska (Deutsch-Kroatische Gesellschaft, Geschäftsführer<br />
Büro Zagreb), Staatssekretär Zdravko Krmek, IHK-Präsident Dr. Harald Augter und IHK-Hauptgeschäftsführer<br />
Richard Patzke.<br />
WASSeRWIRTScHAfTSpROJeKTe<br />
Adria-projekt:<br />
bis 2014 sollen 200 Mio. EUR investiert werden.<br />
deutsche und kroatische Unternehmer<br />
im persönlichen Kontakt<br />
ihre gegenseitigen Angebote<br />
und Interessen ausloten<br />
können.<br />
Slawonische Metropole Osijek:<br />
bis 2012 sind Investitionen von 28 Mio. EUR in die Wasserver-<br />
und Abwasserentsorgung vorgesehen.<br />
Binnenwasser-projekt zwischen Save, Donau und Drau:<br />
bis 2012 wird für 105 Mio. EUR das Wasser- und Abwassernetz<br />
flächendeckend verbessert.<br />
Hauptstadt zagreb:<br />
bis 2011 fließen rund 160 Mio. EUR in die Wasserver- und<br />
-entsorgung, bis 2020 sind sogar Aufwendungen von 1,1 Mrd. EUR<br />
geplant.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
juwi expandiert in den USA<br />
Erneuerbare Energien – Technik<br />
aus Deutschen Fabriken<br />
für die Welt? Ja! Sagen die<br />
Projektentwickler von juwi in<br />
Wörrstadt. Bei einem Besuch<br />
des Außenhandelsausschusses<br />
der IHK für Rheinhessen legten<br />
die sie dar, wie sie sich im<br />
14. Jahr ihres Bestehens zum<br />
Global Player auswachsen.<br />
Gegründet 1996 als Zwei-<br />
Mann-Büro beschäftigt die<br />
juwi-Gruppe heute 750 Mitarbeiter<br />
weltweit. In Europa<br />
gehört der Projektentwickler<br />
von Wind-, Solar- und Bioenergieanlagen<br />
nach eigenen Angaben<br />
bereits zu den führenden<br />
Unternehmen in diesem<br />
Sektor. Nun expandiert juwi<br />
auch in Amerika kräftig, in<br />
einem der weltweit größten<br />
Wachstumsmärkte für erneuerbare<br />
Energien. 2010 will die<br />
Firmengruppe zum ersten Mal<br />
mehr Umsatz im Ausland erzielen<br />
als im Inland. Insgesamt<br />
wird der Umsatz 2010 voraussichtlich<br />
erneut kräftig auf<br />
rund 800 Millionen EUR zu-<br />
legen. Konsequenz: Nach 350<br />
zusätzlichen Stellen in 2009<br />
will juwi in diesem Jahr 200<br />
bis 300 weitere Arbeitsplätze<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
schaffen, den größten Teil davon<br />
in Rheinland-Pfalz.<br />
Hauptsäulen des Wachstums<br />
bleiben die Solar- und<br />
Windenergie, aber auch der<br />
Bioenergiebereich wächst kräftig.<br />
In den neuen Geschäftsfeldern<br />
Geothermie und Wasserkraft<br />
laufen jetzt die ersten<br />
Projekte an. juwi sieht sich<br />
sowohl vom Portfolio her als<br />
auch international breit und<br />
solide aufgestellt. Neben<br />
Deutschland, Italien und Frankreich<br />
haben sich die USA zu<br />
einem der wichtigsten Märkte<br />
entwickelt. Das Unternehmen<br />
baut darüber hinaus seine Präsenz<br />
in Lateinamerika (Costa<br />
Rica) und Osteuropa (Tschechien,<br />
Polen) weiter aus und<br />
beabsichtigt auch, in neue<br />
Märkte (z. B. Südafrika) ein-<br />
zusteigen.<br />
In den USA hat der Spezialist<br />
für erneuerbare Energien<br />
insbesondere im Solarsektor<br />
eine Reihe von Großprojekten<br />
in der Pipeline oder schon abgeschlossen.<br />
So versorgt eine<br />
von der US-Tochter juwi<br />
Solar inc. errichtete Freiflächen-Photovoltaik-Anlage<br />
(2,2<br />
Megawatt) in Hackettstown,<br />
New Jersey, Werk und Stammsitz<br />
des Süßwarenkonzerns<br />
Mars Snackfood mit sauberem<br />
Strom. Weitere Anlagen werden<br />
derzeit in Florida (15 Megawatt<br />
Leistung), Ohio (12 Megawatt)<br />
und Texas (16 Mega-<br />
watt) realisiert.<br />
Bei Freiflächen-Solaranlagen<br />
gehört das Unternehmen<br />
mittlerweile zu den führenden<br />
Anbietern in den USA – eine<br />
hervorragende Ausgangsposition.<br />
Bis 2012 könnten sich die<br />
USA zum weltweit dynamischsten<br />
Wachstumsmarkt für Photovoltaik-Anlagen<br />
entwickeln,<br />
in den voraussichtlich mehr als<br />
sechs Milliarden Dollar investiert<br />
werden. So lautet eines<br />
der Ergebnisse der Studie<br />
„The United States PV Market<br />
RECHT bekommen<br />
www.fmp-recht.de<br />
International<br />
Die Freiflächen-<br />
Photovoltaik-Anlage<br />
(2,2 Megawatt) in<br />
Hackettstown, New<br />
Jersey, versorgt Werk<br />
und Stammsitz des<br />
Süßwarenkonzerns<br />
Mars Snackfood mit<br />
sauberem Strom.<br />
43<br />
Through 2013: Project Economics,<br />
Policy, Demand and Strategy“<br />
der Greentech Media.<br />
Besonders deutsche Marktteilnehmer<br />
wie juwi würden davon<br />
profitieren, heißt es in der<br />
Studie. Im Wind-Sektor hat<br />
juwi mit dem Flat-Water-<br />
Windpark (60 Megawatt) in<br />
Nebraska das erste Großprojekt<br />
auf den Weg gebracht,<br />
denen noch weitere Windparks<br />
ähnlicher Größenordnung folgen<br />
sollen – unter anderem in<br />
Kansas, Iowa, Ohio, Indiana,<br />
Minnesota und Michigan. Insgesamt<br />
plant juwi in den kommenden<br />
Jahren in den USA<br />
Wind- und Solaranlagen mit<br />
einer Gesamtleistung von über<br />
1.000 Megawatt ans Netz zu<br />
bringen.<br />
FMP<br />
F·M·P
44 International<br />
AHKs: Weltweit im Außendienst für<br />
deutsche Unternehmen aktiv<br />
„Auf den Weltmärkten zu<br />
Hause sein wie im eigenen<br />
Wohnzimmer!“ Ist diese Einstellung<br />
der Schlüssel zu den<br />
fast schon legendären Erfolgen<br />
deutscher Exporteure? Oder ist<br />
es doch die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Produkte? Wie immer<br />
die Antwort ausfällt: Letztlich<br />
bestimmen die Unternehmen<br />
maßgeblich ihren Exporterfolg.<br />
Dabei nutzen insbesondere<br />
kleine und mittelgroße Unternehmen<br />
für ihre internationalen<br />
Aktivitäten immer häufi-<br />
ger das Leistungsangebot der<br />
Deutschen Auslandshandelskammern<br />
(AHKs).<br />
Die Märkte in anderen Ländern<br />
sind komplex. Bei einem Markteinstieg<br />
muss daher vieles<br />
beachtet werden wie bei-<br />
spielsweise rechtliche, soziale,<br />
wirtschaftliche und kulturelle<br />
Aspekte. Die AHKs kennen sich<br />
mit diesen Herausforderungen<br />
aus. Der AHK-Service beim<br />
Markteinstieg und bei der<br />
Geschäftspartnersuche, aber<br />
auch bei der Investitionsansiedlung<br />
ist deshalb für Unternehmen<br />
besonders interessant<br />
und nachgefragt. Neue Formate<br />
im Angebot der AHKs erweisen<br />
sich als attraktiv. Konkrete<br />
Beispiele verdeutlichen<br />
dies:<br />
AHK-WelTKONfeReNz<br />
Die nächste AHK-Weltkonferenz<br />
findet vom 7. bis 9. Juni<br />
2010 im DIHK in Berlin statt.<br />
Durch diesen Austausch alle<br />
zwei Jahre wollen die AHKs<br />
die Qualität der Arbeit weiter<br />
zum Nutzen der Unternehmen<br />
und ihrer Auslandsgeschäfte<br />
optimieren. Auf der AHK-<br />
Weltkonferenz kommen Vertreter<br />
von Ministerien, IHKs,<br />
Fach- und Branchenverbände<br />
sowie Ländervereine zusammen.<br />
Im Mittelpunkt stehen<br />
Strategie und Effizienz der<br />
deutschen Außenwirtschaftsförderung.<br />
Süßwarenhersteller möchte<br />
den US-Markt erkunden<br />
Ein deutscher Schokoladenhersteller<br />
möchte seine Marktchancen<br />
in den USA ausloten.<br />
Der große Markt ist attraktiv,<br />
aber schwer zugänglich. Insbesondere<br />
sind umfangreiche<br />
Registrierungsauflagen zu be-<br />
achten. Auch kommt es auf<br />
die richtigen Distributionspartner<br />
an. Sonst gelangt die<br />
Ware erst gar nicht in die Regale.<br />
Im Rahmen der Exportförde-<br />
ung des Bundesministeriums<br />
für Ernährung, Landwirt-<br />
schaft und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) nimmt der Exportleiter<br />
des Unternehmens an einer<br />
Markterkundungsreise teil. Die<br />
Reise organisiert die AHK USA.<br />
Das Programm ist für das Unternehmen<br />
kostenfrei. Es muss<br />
nur die Reisekosten tragen.<br />
Das Programm besteht aus<br />
zwei bis drei Tagen intensiver<br />
Schulung über Markt, Einfuhr,<br />
Logistik, Vorschriften, Vertriebsstrukturen<br />
und Verbraucherverhalten<br />
durch Fachexperten,<br />
Marktmittlern und<br />
Behördenvertretern. Weitere<br />
zwei bis drei Tage sind der<br />
Praxis gewidmet: Es werden<br />
die relevanten Einzelhändler<br />
und Großverbraucher besucht<br />
und Store-Checks durchgeführt.<br />
Für das Süßwarenunternehmen<br />
hat sich die Reise<br />
gelohnt: Jetzt weiß der Export-<br />
Immer schön bei der Wahrheit bleiben<br />
Seit Monaten führen Politiker<br />
und Wissenschaftler eine Diskussion<br />
über das „Export-<br />
modell Deutschland“. Besonders<br />
deutlich fiel die Kritik<br />
der französischen Wirtschafts-<br />
und Finanzministerin Christi-<br />
ne Lagarde aus: Sie wirft<br />
Deutschland vor, den anderen<br />
EU-Mitgliedstaaten Marktanteile<br />
abzujagen und damit auf<br />
Kosten der Partnerländer zu<br />
wachsen.<br />
Dem widerspricht DIHK-Präsident<br />
Hans Heinrich Driftmann.<br />
Eines gilt es hierbei klar zu<br />
stellen: Es gibt kein irgendwie<br />
geartetes „Exportmodell<br />
Deutschland“! Denn die Exportüberschüsse<br />
sind nicht das Resultat<br />
politischer Vorgaben,<br />
sondern das Ergebnis einzelner<br />
unternehmerischer Entscheidungen.<br />
Sie sind Folge von<br />
wettbewerbsfähigen Unternehmen<br />
und international erfolg-<br />
reichen Produkten. Kritiker werfen<br />
Deutschland Preisdumping<br />
über zu geringe Löhne vor.<br />
Richtig ist, dass sich nach dem<br />
Start der Währungsunion die<br />
Tarifpartner hierzulande auf<br />
eine moderate Lohnpolitik einigten<br />
– das hat die Wettbewerbsfähigkeit<br />
deutscher Unternehmen<br />
erhöht. Falsch ist<br />
aber, das als Lohndumping zu<br />
bezeichnen. Deutschland weist<br />
im europäischen Vergleich nach<br />
leiter, wie und mit welchem<br />
Aufwand er die Möglichkeiten<br />
des amerikanischen Marktes<br />
nutzen und die Hürden nehmen<br />
kann.<br />
wie vor mit die höchsten Lohnkosten<br />
auf. Erst unsere hohe<br />
Produktivität und die Qualität<br />
unserer Produkte machen diesen<br />
Nachteil wieder wett. Und<br />
genau an dieser Konstellation<br />
möchte beispielsweise die französische<br />
Regierung den Hebel<br />
ansetzen. Das ist aus französischer<br />
Sicht verständlich, aber<br />
eben auch interessengeleitet.<br />
Deutschland ist auch nicht –<br />
wie behauptet wird – import-<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Maschinenbauer<br />
möchte produktion<br />
verlagern<br />
Eine mittelständische<br />
Unternehmerin will<br />
mit ihrer Produktion<br />
ganz nah an ihre<br />
Kunden in Fernost<br />
heran. Nur so kann<br />
sie dem Preisdruck<br />
im Wettbewerb mit<br />
lokalen Maschinenbauern<br />
begegnen,<br />
Kunden halten und<br />
weitere Marktpotenziale<br />
ausschöpfen.<br />
Für eine maßgeschneiderteBeratung<br />
und Begleitung<br />
wendet sich die Unternehmerin<br />
an die<br />
AHK China. Dort<br />
betreuen sie die<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter des Bereichs„DEinternational,<br />
der Servicemarke<br />
der AHK für die<br />
kommerziellen AHK-<br />
Dienstleistungen. Die<br />
DEinternational-Berater<br />
prüfen verschiedene<br />
Standorte nach<br />
bestimmten Kriterien: Investitionsförderangebote,logistische<br />
Bedingungen, Verfüg-<br />
barkeit qualifizierten Füh-<br />
schwach. Sondern es importiert<br />
in absoluten Werten mehr Waren<br />
als jeder andere Mitgliedstaat<br />
in der EU. Der Anteil ausländischer<br />
Vorleistungen an den<br />
deutschen Exporten ist in den<br />
letzten Jahren sogar auf über<br />
40 Prozent angewachsen. Folglich<br />
beteiligen wir sogar unsere<br />
Handelspartner an unserem Exportwachstum.<br />
Jedes EU-Land sollte seine eigenen<br />
Hausaufgaben machen und<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
rungspersonals etc. Nach<br />
gemeinsamer Analyse aller drei<br />
AHK-Vertretungen in China<br />
legen die Beraterinnen und<br />
Berater der Unternehmerin<br />
drei Produktionsstandorte inklusive<br />
einer detaillierten<br />
Kosten/Nutzen-Abwägung vor.<br />
Sie entscheidet sich für einen<br />
Standort in Shanghai und<br />
nutzt bis zur Unternehmensgründung<br />
die Leistungen der<br />
AHK.<br />
Die zwei Beispiele sind stellvertretend<br />
für eine Vielzahl<br />
von unternehmensbezogenen<br />
DEinternational-Dienstleistun-<br />
gen. Sie zeigen, wie die AHKs<br />
weltweit im Außendienst für<br />
deutsche Unternehmen tätig<br />
sind. Das AHK-Netz ist weltweit<br />
führend und einzigartig<br />
in der Außenwirtschaftsförderung.<br />
Strategische Partner<br />
der AHKs sind die IHKs. Ihr<br />
besonderes Angebot stellen<br />
IHKs und AHKs gemeinsam<br />
am 10. und 11. Juni 2010 auf<br />
über 40 IHK/AHK-Aktionsta-<br />
gen „Außenwirtschaft“ bundesweit<br />
vor. Unternehmen sind<br />
herzlich eingeladen: Die Be-<br />
ratung ist individuell und à la<br />
carte.<br />
DR. AxEL NITSCHKE, DIHK<br />
STELLV. HAUPTGESCHäFTSFÜHRER<br />
nicht die Auswirkungen der<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
versuchen, auf Nachbarn abzuwälzen.<br />
Europa kann nicht stärker<br />
werden, wenn die Erfolgreichen<br />
geschwächt werden! Euro-<br />
pa kann aber sehr wohl stärker<br />
werden, wenn jedes Land in seiner<br />
Verantwortung die eigenen<br />
Schwächen in den Blick nimmt!<br />
HANS HEINRICH DRIFTMANN<br />
DIHK-PRäSIDENT<br />
Kontakte zum<br />
Newcomer in Asien<br />
Eine vietnamesische Wirtschaftsdelegation<br />
hat die IHK<br />
für Rheinhessen besucht. Die<br />
Kontakte zu Vietnam gewinnen<br />
an Intensität. Erstmals präsentiert<br />
Rheinland-Pfalz im September<br />
eine Unternehmer-Reise<br />
in den boomenden Markt, der<br />
mit 80 Millionen Einwohnern<br />
neben China zu den am schnellsten<br />
wachsenden Volkswirtschaften<br />
Asiens gehört. Nicht<br />
zuletzt von der IHK für Rheinhessen<br />
werden die Vietnam-<br />
Kontakte mit gefördert.<br />
Das dokumentierte sich jetzt<br />
auch in einem Besuch einer<br />
Delegation der 5 Millionen Einwohner<br />
zählenden Hafenstadt<br />
Seit 1. Dezember 2009 ist<br />
der Vertrag von Lissabon in<br />
Kraft. Damit ist die Euro-<br />
päische Union Rechtsnachfolgerin<br />
unter anderem der<br />
Europäischen Gemeinschaft.<br />
Es ist damit auch grund-<br />
sätzlich möglich, den Ur-<br />
sprung Europäische Union<br />
anzugeben. Es besteht nach<br />
Einschätzung der IHK aber<br />
keinesfalls die Verpflichtung<br />
hierzu. Die Lage:<br />
International<br />
45<br />
Hai Phong. Mit mehreren Industrieparks<br />
will diese Metropole<br />
auch rheinland-pfälzische<br />
Firmen zu Investitionen locken.<br />
Wie erfolgreich der Wirtschaftsmarkt<br />
Vietnam ist, zeigen<br />
die Statistiken zum Jahr<br />
2009: Selbst im Krisenjahr erzielte<br />
das Land ein Wirtschaftswachstum<br />
von 5,3 Prozent.<br />
In dem Treffen loteten der Vize-Präsident<br />
der Hai-Phong-<br />
Volkskammer, Do Trung Thoai,<br />
und IHK-Geschäftsführer Günter<br />
Jertz Möglichkeiten von Kooperationen<br />
aus. In jedem Fall<br />
soll es in Mainz regelmäßige<br />
Veranstaltungen zum Wirtschaftsmarkt<br />
Vietnam geben.<br />
EU: Welche Bezeichnung gilt?<br />
• Die Zollverwaltung akzeptiert<br />
weiter nur die bisherigen<br />
Bezeichnungen / Abkürzungen<br />
auf Warenverkehrsbescheinigungen,Lieferantenerklärungen<br />
oder Ursprungsnachweisen.<br />
Dies sind: Europäische<br />
Gemeinschaft, CE, ECC.<br />
• Die IHK akzeptiert neben<br />
den bisher möglichen Bezeichnungen<br />
zusätzlich die Bezeichnung<br />
Europäische Union<br />
auf Ursprungszeugnissen
46 Lifestyle<br />
Wirkung ohne Worte<br />
„Kleider Machen Leute!“ – Stimmt der alte Satz noch?<br />
„In hohem Maße ja, denn: Kleidung hat eine starke<br />
Signalwirkung und es gibt viele Image-Klischees, die<br />
Garderobe – meist unbewusst! – als „falsch“ oder<br />
„richtig“ einstufen“, weiß Cornelia Willius-Senzer,<br />
Präsidentin der Allgemeinen Deutschen Tanzlehrer<br />
Verbandes (ADTV). Während es im letzten Report eher<br />
um passende oder unpassende Kleidung ging, wirft<br />
die ADTV-Präsidentin diesmal generell einen<br />
Blick auf die Bedeutung von Kleidung.<br />
Menschen verändern die Kleidung – Kleidung<br />
verändert die Menschen. Ein kleiner „Kleider-<br />
Blick“ zurück: Die Rokoko-Zeit (etwa 1720<br />
bis 1755) war geprägt durch gepuderte,<br />
weiße Perücken auf den Köpfen der Damen<br />
und Herrn. Viele Rüschen und Verzierungen<br />
waren „in“. Reifrock und Korsage für die<br />
Dame, Kniebundhosen mit langen weißen<br />
Strümpfen und Schnabelschuhe für die<br />
Herren, galten als Muss. In der Biedermeier-<br />
Zeit wurde der Rock der Dame schmaler, ein dicker<br />
Unterrock aus Leinen ersetzte den Reifrock. Perücken<br />
waren out. Es war die Zeit der langen Koteletten für<br />
Herren mit einem dem Zylinder ähnlichen Hut, ein<br />
buntes Tuch um den Hals, aus dem später die Krawatte<br />
entstand. In den sogenannten „Goldenen Zwanzigerjahren“<br />
wurde das Kleid der Dame nach dem Tanz<br />
„Charleston-Kleid“ genannt. Für uns heute selbstverständlich<br />
löste besonders das leichte Damenkleid<br />
eine Revolution aus: Sie zeigte viel Bein und<br />
traute sich mit Zigarettenspitze in die<br />
Öffentlichkeit. Typisch für die Herren: der<br />
Hut, damals Kreissäge genannt, war<br />
aus Stroh und mit einem bunten Band<br />
geschmückt.<br />
Auch die heute moderne Kleidung<br />
„redet“ über den Menschen, der sie<br />
trägt. Sie erzählt ohne Worte,<br />
was Sie von sich und anderen Menschen<br />
halten, wie Sie sich fühlen,<br />
wer Sie sind. „Ihre Kleidung zeigt<br />
auch, ob Sie die modernen Spielregeln<br />
beherrschen, anderen<br />
Menschen mit Höflichkeit begegnen<br />
und ihnen Wertschätzung<br />
entgegenbringen“, betont<br />
Cornelia Willius-Senzer.<br />
Wertschätzung zeigen Sie<br />
anderen Menschen mit vielen<br />
kleinen Dingen im All-<br />
tag und im Geschäftsleben.<br />
„Bitte“, „danke“, „gern geschehen“<br />
oder „Entschuldigung“<br />
im passenden<br />
Moment gehören zu den<br />
„Zauberwörtern“ im höflichen<br />
Umgang.<br />
Kleidung ist variabel<br />
und sollte dem Anlass angemessen<br />
gewählt werden.<br />
Das gehört zu den modernen<br />
Spielregeln des fairen Umgangs.<br />
Wenn Sie<br />
dazu Fragen haben,<br />
schreiben Sie an:<br />
presse@rheinhessen.<br />
ihk24.de<br />
Achten Sie auf den jeweiligen Personenkreis und den<br />
Anlass. Unterscheiden Sie zwischen dem privaten oder<br />
dem beruflichen Umfeld, förmlichen und feierlichen<br />
Anlässen.<br />
„Wer sich nicht an die Regeln hält und sich da-<br />
nebenbenimmt, stellt sich selbst ins Abseits, verbaut<br />
sich berufliche Chancen und private Beziehungen“,<br />
ist die ADTV-Präsidentin überzeugt. Der Philosoph<br />
Schopenhauer sagte schon vor über 100 Jahren:<br />
„Höflichkeit ist wie ein Luftkissen; es mag wohl nichts<br />
drin sein, aber es mildert die Stöße des Lebens.“<br />
Heute würden wir sagen: Höflichkeit ist der Airbag<br />
zwischen den Menschen und den Härten des Alltags!<br />
Der Airbag versagt natürlich, wenn Höflichkeit kalt<br />
und aufgesetzt ist, wie auswendig gelernt wirkt,<br />
als Mittel zum Zweck gebraucht wird. Höflichkeit<br />
hat auch nichts mit sich „einschleimen“ oder gar<br />
lügen zu tun.<br />
Die richtige Kleidung entscheidet oft<br />
über Sieg oder Niederlage im Kontakt mit<br />
Menschen. Denn wenn Leute sich zum<br />
ersten Mal begegnen, werden in Sekunden<br />
Eindrücke gesammelt. Sie prägen<br />
das Bild, das sich Menschen voneinander<br />
machen. Oft für lange. Manchmal für<br />
immer. Der erste Eindruck ist niemals<br />
objektiv, sondern immer subjektiv<br />
geprägt. Die realen Beobachtungen<br />
beim ersten Eindruck werden bestimmt:<br />
zu 55 Prozent durch<br />
Kleidung und Körpersprache, zu<br />
38 Prozent von der Stimme<br />
(Tonlage, Lautstärke, Mundart), zu<br />
sieben Prozent vom Inhalt des gesprochenen<br />
Wortes. Fazit: Klei-<br />
dung, Körpersprache, Ausstrahlung –<br />
das ist es, was anfangs vor allem<br />
rüberkommt. Mit dem Stil der<br />
Kleidung setzen wir die ersten,<br />
deutlichen Signale.<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010<br />
Lifestyle 47<br />
25 Jahre jung: RS Rheinhessen Silvaner<br />
Die Silvaner-Rebe feierte im vergangenen<br />
Jahr ihren 350. Geburtstag. Da erscheinen<br />
die 25 Jahre Existenz von „RS Rheinhessen<br />
Silvaner“ als ein kurzer Zeitraum. Doch ist<br />
dieser erste deutsche Profilwein in diesem<br />
Vierteljahrhundert zum Aushängeschild der<br />
Weinregion geworden. Jetzt wurde der 25.<br />
Geburtstag mit der Präsentation des 2009er<br />
Jahrgangs in der Coface-Lounge im Bruchwegstadion<br />
von Mainz 05 gefeiert. 18 ausgezeichnete<br />
Jubiläums-RS Silvaner gibt es,<br />
"Die andere Seite"<br />
Die Landschaftsgemälde des Künstlers<br />
Michael Apitz schmückten vier Wochen<br />
die Galerie der IHK für Rheinhessen. Der<br />
Künstler wurde bekannt als Zeichner des<br />
Comic-Helden „KARL, der Spätlesereiter“<br />
und als Karikaturist. Aber Apitz ist auch<br />
seit über zehn Jahren als Kunst-Maler tätig.<br />
Steht bei seinen Karikaturen der<br />
Mensch im Mittelpunkt seines Interesses,<br />
so ist es bei der Malerei die Landschaft,<br />
die ihn fasziniert. Vor allem die Rheinlandschaft<br />
gibt ihm eine starke Inspiration zu<br />
so wie man diesen Wein schätzt: feinfruchtig,<br />
charmant, unkompliziert – typisch<br />
rheinhessisch. Was so „richtig jung, in<br />
Schwung und voller Tatendrang“ daher<br />
kommt, ist das Ergebnis hoher Ansprüche<br />
der Rebe an die Arbeit des Winzers in Weinberg<br />
und Keller: „Wer guten Silvaner macht,<br />
der schafft auch den Rest des Programms<br />
mit Bravour“, betonte Rheinhessenwein-<br />
Geschäftsführer Bernd Kern. Drei der 18<br />
RS-Betriebe im Jubiläumsjahr sind von Anfang<br />
an dabei, vier sind neu in der Runde,<br />
die Abfüllmenge liegt bei 80.000 Flaschen,<br />
Flaschenpreis: etwa 5 EUR.<br />
Die Weinbruderschaft Rheinhessen<br />
hatte wichtige Geburtshilfe geleistet, als<br />
die Idee eines Gebietsweins vom Rheinhessenwein<br />
e.V. und engagierten Winzern umgesetzt<br />
wurde, erinnerte Dr. Roland Hinkel,<br />
stellvertretender Vorsitzender des Rheinhessenwein<br />
e.V.: Ein tragfähiges Konzept,<br />
das zeigen soll, welches Potential im Silvaner<br />
steckt. Die Entwicklung verlief nicht<br />
immer geradlinig. Es gab im Lauf der Jahre<br />
konzeptionelle Änderungen. So setzt man<br />
jetzt auf den Direktvertrieb. RS hat wichtige<br />
Silvaner-Impulse gegeben. Für diese<br />
traditionsreiche und zugleich moderne<br />
Rebsorte, die einst das größte deutsche<br />
Weinbaugebiet dominierte, hat sich dieser<br />
seinen Bildern. Auch das Thema Weinbergs-<br />
landschaften nimmt dabei eine zentrale<br />
Rolle ein. Vordergründig wirken die Gemälde<br />
oft impressionistisch, aber das sind<br />
sie nicht. Apitz versucht nicht in Licht-<br />
und Farbstimmungen die Natur nachzuempfinden.<br />
Seine Landschaften bleiben<br />
erkennbar, sie zeigen aber oft einen hohen<br />
Grad an Abstraktion. In der IHK für Rheinhessen<br />
stellte der Künstler erstmals in<br />
Mainz sein malerisches Schaffen, seine<br />
„andere Seite“ vor.<br />
Profilwein als respektable Visitenkarte<br />
etabliert.<br />
Der RS-Jubiläumsjahrgang fand bei der<br />
Messe ProWein ein sehr positives Echo, berichtete<br />
Julia Metzler vom Rheinhessenwein<br />
e.V. Und auch die Gastronomie interessiere<br />
sich wieder verstärkt für Silvaner.<br />
HO<br />
www.Andre -Michels.de<br />
z.B. Büro- und Ausstellungshalle,<br />
Wände: Porenbeton<br />
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Tel. 02651. 96200 Fax 43370<br />
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Tel. 07062 23902-0<br />
www.regatix.com<br />
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Regalsysteme<br />
info@Andre -Michels.de N
48 Impressum<br />
l ANDKReIS<br />
MAINz-BINGeN<br />
NäcHSTeR eRScHeINUNGSTeRMIN<br />
11. Juni 2010<br />
ANzeIGeNScHlUSS<br />
17. Mai 2010<br />
l ANDKReIS<br />
AlzeY-WORMS<br />
MAINz<br />
WORMS<br />
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Grafisches Zentrum Mainz Bödige GmbH, Dekan-Laist-Straße 38, 55129 Mainz<br />
Nähere Informationen unter: www.gzm-mainz.de<br />
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IMpReSSUM<br />
Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt:<br />
Industrie- und Handelskammer Rheinhessen<br />
Schillerplatz 7, 55116 Mainz<br />
Telefon 0 61 31 2 62-0, Fax 0 61 31 2 62-1010<br />
www.rheinhessen.ihk24.de<br />
ISSN 1435-8425<br />
Schriftleitung:<br />
Hauptgeschäftsführer Richard Patzke<br />
Redaktion:<br />
Stefan Linden, Telefon 0 61 31 2 62-1005<br />
presse@rheinhessen.ihk24.de<br />
Konzeption:<br />
3st – Kommunikation GmbH<br />
Hindenburgstraße 32, 55118 Mainz<br />
Telefon 0 61 31 9 64 43-0<br />
fotos:<br />
Klaus Benz (2,20,34,36,38,39,42), Boehringer Ingelheim<br />
GmbH (14), Uwe Feuerbach (28,33), DIHK (7), Frankenbach<br />
Container Terminals GmbH (22,23), juwi (43), PREMA Semiconductor<br />
GmbH (26), Rheinhessenwein e.V. (47), Rhenania<br />
Worms AG (18), Gabi Rückert (33), Stadt Mainz (5), Stadtwerke<br />
Mainz (24), Stefan Sämmer (3,32), SCHOTT AG (29),<br />
Shutterstock (Titel, 2,7,16), Stifterverband/David Ausserhofer<br />
(5), Jochen Werner (35), Cornelia Willius-Senzer (46), TST (12)<br />
Verlag und Anzeigenverwaltung:<br />
gzm Grafisches Zentrum Mainz Bödige GmbH<br />
Dekan-Laist-Straße 38, 55129 Mainz<br />
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Anzeigenabteilung:<br />
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Anzeigenleitung:<br />
Elisabeth Mörs, Telefon 0 61 31 58 04-96<br />
Fax 0 61 31 58 04-15, anzeigen@gzm-mainz.de<br />
Gesamtherstellung:<br />
gzm Grafisches Zentrum Mainz Bödige GmbH<br />
Dekan-Laist-Straße 38, 55129 Mainz<br />
erscheinungsweise: 10 x im Jahr<br />
Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der<br />
grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Druckauflage: 31.200<br />
IVW-geprüft<br />
Stand: 3. Quartal 2009<br />
Wirtschaft Rheinhessen 5/2010
www.bigFM.de<br />
Neuheiten, Provokationen und verschiedene mediale Angebote spiegeln<br />
das Markenimage von bigFM, des größten privaten Senders für<br />
Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland, wider. Durch<br />
die Vernetzung verschiedener Medien im Online-Auftritt und dem<br />
Radioprogramm können Hörer das Angebot selbst gestalten und<br />
maßgeblich beeinflussen. Beispielsweise lässt bigFM den Nutzer mit<br />
verschiedenen Shows und Voting-Systemen direkt in das <strong>aktuelle</strong><br />
Musikprogramm eingreifen. Nicht nur das Webradio, sondern auch<br />
viele weitere alternative Angebote kann man auf der sendereigenen<br />
Homepage nutzen – oder diese per Application auf dem Handy<br />
immer mit sich herumtragen. Die Hörer können einen Blick live<br />
ins Studio werfen, die Playlist mitbestimmen, exklusive News über<br />
Stars lesen, Meinungen zu <strong>aktuelle</strong>n Themen austauschen, sich mit<br />
anderen Usern über neue Songs unterhalten oder die eigene Band<br />
vorstellen. Alle Angebote haben eines gemeinsam: Interaktivität. Die<br />
Hörer und Moderatoren kommunizieren miteinander wie nie zuvor,<br />
denn der Moderator geht direkt in seiner Sendung auf die Ereignisse<br />
ein, die im Netz geschehen. Hiermit wird die starke Verbindung von<br />
On-Air und Online hergestellt, welche die Entstehung der größten<br />
deutschen interaktiven Musik-Community im Internet erst möglich<br />
machte. In der bigFM COMMUNITY, die von vielen 14 bis 29-jährigen<br />
regelmäßig besucht und vielseitig genutzt wird, sind 180.000 Unique<br />
User aktiv - Tendenz steigend.<br />
Nicht nur der Nutzer profitiert von dem umfangreichen Angebot,<br />
sondern auch die Werbewirtschaft. Innerhalb des Portfolios werden<br />
zahlreiche Möglichkeiten geboten, um für die werbetreibende<br />
Klientel individuelle Lösungen mit hochkreativen Ansätzen und wirkungsvollen<br />
Konzepten zu entwickeln. Der Erfolg von innovativer,<br />
crossmedialer Hörfunkwerbung zeichnet sich aus. Eine Studie* der<br />
Radiozentrale hat erwiesen, dass sich die Markenerinnerung durch<br />
die Verbindung von Radio- und Internetwerbung in erheblichem<br />
Maß steigern lässt. Eine crossmediale Kampagne, bestehend aus<br />
Online und Radiokomponenten, ist dem monomedialen Ansatz von<br />
„Online-only“ in den dargestellten Wirkungsfaktoren deutlich überlegen.<br />
Bei der ungestützten Markenerinnerung wird im Durchschnitt<br />
eine Impactsteigerung von 350% verzeichnet, die auf den Ersatz<br />
eines Onlinekontaktes durch einen Radiokontakt zurückzuführen<br />
ist. Bei der gestützten Markenerinnerung liegt diese Steigerung bei<br />
132% - also mehr als doppelt so hoch.<br />
Web 2.0 & Radio:<br />
350% mehr<br />
Markenerinnerung<br />
Kristian Kropp, Geschäftsführer von RPR1. und bigFM,<br />
spricht über die Werbewirkung in der Kombination von<br />
Radio und Online am Beispiel des Hörfunkprogramms<br />
bigFM.<br />
Der Impact einer reinen Online-Kampagne kann folglich durch Radio<br />
massiv gesteigert werden. Online-Werbeinvestitionen sind durch<br />
einen Mixansatz mit Radio noch effektiver. Sowohl die Parallelnutzung,<br />
als auch die starke Bereitschaft, die Impulse aus der Hörfunkwerbung<br />
sofort am PC online zu vertiefen, machen Radio und<br />
Internet zu attraktiven und idealen Partnern. Mit einer solchen crossmedialen<br />
Kampagne ergeben sich mit den wachsenden Reichweiten<br />
auch ganz neue Möglichkeiten der Markterschließung für den Kunden<br />
und die Medienmarke.<br />
Gestützte Markenerinnerung:<br />
25%<br />
2x Online<br />
Ungestützte Markenerinnerung:<br />
6%<br />
2x Online<br />
+ 132%<br />
+ 350%<br />
58%<br />
1x Online, 1x Radio<br />
27%<br />
1x Online, 1x Radio<br />
*(Quelle: RAB, USA aus der RAEL-Studienreihe 2007).<br />
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