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Eigentümerstandortgemeinschaften und Urban Governance - SSOAR

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A 2 Gegenstand <strong>und</strong> Zielstellung der Untersuchung 39<br />

nicht organisierte Kleineigentümer dominieren mit ihren Immobi-<br />

lien insbesondere die innerstädtischen Altbauquartieren, beteiligen<br />

sich allerdings nur zögerlich am Stadtumbau (Veser et al. 2007, 48;<br />

Hackenbroch 2007; Goderbauer et al. 2007, 1). Die Ursachen für<br />

die geringe Beteiligung der privaten Kleineigentümer waren zum<br />

Zeitpunkt der statistischen Auswertung noch nicht untersucht. Die<br />

Analyse in Kapitel E legt nahe, dass unter anderem die zentrale<br />

Zielsetzung des Programms, der Rückbau von Bausubstanz, aber<br />

auch eine im Vergleich mit der institutionellen Wohnungswirtschaft<br />

nicht annähernd einheitliche Interessensvertretung oder die hohen<br />

Transaktionskosten für die Nutzung der öffentlichen Fördermittel<br />

für die geringe Beteiligung ursächlich waren. In der Folge ergab<br />

sich stadträumlich eine Verlagerung der Probleme an innerstädtischen<br />

Standorten. So wiesen beispielsweise im Jahr 2006 die<br />

Programmkommunen im „Stadtumbau Ost“ in innerstädtischen<br />

Altbaubeständen eine Leerstandsquote von r<strong>und</strong> 19 Prozent, im<br />

Vergleich zum gesamtstädtischen Durchschnittswert von 14,6 Prozent,<br />

auf (Liebmann et al. 2007, 28).<br />

Für den Umgang mit seinem Eigentum existieren für den Immobilieneigentümer<br />

bezogen auf sein bebautes Gr<strong>und</strong>stück, so genannte<br />

Realoptionen. Dies sind: Erweiterung, Modernisierung <strong>und</strong> Umbau,<br />

Abriss <strong>und</strong> Neuerrichtung, Verkauf, aber auch Nichtnutzung<br />

(so oder ähnlich u. a. Glatter 2003, 165; Hackenbroch 2007, 76 ff.;<br />

Weiss 2008, 245 ff.; Schiffers 2009, 167). Realoptionen kennzeichnen<br />

Rechte, die dem Eigentümer in der Verwendung des Gr<strong>und</strong>stückes<br />

zur Verfügung stehen <strong>und</strong> die bei Verkauf auf den neuen<br />

Eigentümer übergehen. Ausgehend von dieser Gr<strong>und</strong>entscheidung<br />

eröffnen sich zukünftige Handlungsoptionen. Diese werden nur<br />

ausgeführt, wenn der Gewinn aus der Maßnahme positiv ist (Weiss<br />

2008, 249). Dies gilt auch für die Inanspruchnahme der Rückbauoption<br />

(Beermann 2006, 76). Hierbei kann der Zugewinn zum Beispiel<br />

durch die Einsparung nicht gedeckter Betriebskosten bzw. den<br />

Wert der Option zur Wiederbebauung zustande kommen.<br />

Entscheidet sich ein Immobilieneigentümer für einen Marktaustritt,<br />

also für die oben benannte Option Verkauf, so hat er laut Beermann<br />

(2006, 58) drei Gr<strong>und</strong>optionen: den Verkauf an einen neuen<br />

Eigentümer; die Mieterprivatisierung oder den Rückbau von<br />

Geschossfläche. Im letzteren Fall verbleiben dem Eigentümer noch<br />

Eigentümer besitzen<br />

im Umgang mit<br />

der Immobilie<br />

Real optionen, die<br />

sie entsprechend<br />

ihrer individuellen<br />

Nutzen kalkulation<br />

als Handlungsoption<br />

zur Investition ….<br />

… oder dem<br />

Marktaustritt<br />

wahrnehmen

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