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Eigentümerstandortgemeinschaften und Urban Governance - SSOAR

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A 1 Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Problemstellung 35<br />

Stadtquartiere <strong>und</strong> Stärkung des lokalen sozialen Zusammenhalts<br />

stehen dabei im Mittelpunkt. Neben dem Zusammenspiel von<br />

investiven <strong>und</strong> nichtinvestiven Maßnahmen erwies sich das Verständnis<br />

ganzheitlicher Stadterneuerung durch die Bündelung von<br />

Mitteln aus den Sozial- <strong>und</strong> Wirtschaftsressorts mit der Städtebauförderung<br />

als erfolgreiche Entwicklungsstufe.<br />

Bestandsentwicklung bei Funktionsverlusten mittels Stadtumbau:<br />

Der Begriff des Stadtumbaus entstand als eine Strategie der Bestandsentwicklung<br />

der öffentlichen Hand im Zuge des demografischen<br />

Wandels. Stadtumbau bedeutet in diesem Zusammenhang<br />

(in Anlehnung an den BauGB § 171a) eine Reaktion auf städtebauliche<br />

Funktionsverluste, die durch ein vorhandenes oder zu<br />

erwartendes dauerhaftes Überangebot an baulichen Anlagen (insbesondere<br />

Wohnungen) eintreten kann. Die Festlegung von Rückbauschwerpunkten<br />

in vom Leerstand betroffenen Quartieren war<br />

wesentlicher Bestandteil des Stadtumbaus (Altrock 2010, 505) <strong>und</strong><br />

immerhin drei Viertel der Kommunen des ExWoSt-Forschungsfeldes<br />

„Stadtquartier im Umbruch“ thematisieren aktiv das Thema<br />

„Schrumpfung“ (Besecke et al. 2006, 65). Die Entspannung des<br />

Wohnungsmarktes erforderte einen Wandel der Wohnungspolitik<br />

von einer Angebotsorientierung im Sinne einer quantitativen Wohnungsbauförderung<br />

zu einer Nachfrageorientierung in Form einer<br />

Förderung von qualitativen Bestandsverbesserungen (Schätzl et al.<br />

2007, 1). Im Umgang mit dem demografischen Wandel wird von<br />

zwei Handlungsansätzen gesprochen: das Gegensteuern2 <strong>und</strong> das<br />

Anpassen, wobei die Strategie des Gegensteuerns deutlich häufiger<br />

von den Akteuren in Gebieten mit rückläufigen Bevölkerungszahlen<br />

angewendet zu werden scheint, als die Anpassung (Küpper<br />

2010, 174). Wie eine umfangreiche wissenschaftliche Begleitung<br />

dieser Prozesse zeigt, gibt es viele kreative Ansätze im Umgang mit<br />

dem demografischen Wandel (Müller 2010, 152).<br />

Einen sehr umfassend angelegten Versuch der Anpassung unternahm<br />

die Städtebauförderung im Jahre 2002 mit dem Programm<br />

„Stadtumbau Ost“, welches, ausgestattet mit 2,5 Mrd. Euro, auf<br />

der Basis integrierter Stadtentwicklungskonzepte Förderanreize<br />

zum Rückbau von leer stehenden Gebäuden <strong>und</strong> zur Aufwertung<br />

2 Den Begriff des Gegensteuerns verbindet Küpper (2010, 171) mit einer zuwanderungsorientierten<br />

<strong>und</strong> fertilitätsorientierten Stabilisierung. Die Strategie<br />

der Anpassung entspricht der Anpassung der Raumstruktur an eine abnehmende<br />

<strong>und</strong> alternde Bevölkerung.<br />

Umgang mit<br />

Funktions verlusten:<br />

Strategieoptionen:<br />

Gegensteuern<br />

<strong>und</strong> Anpassen

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