29.01.2013 Aufrufe

Hans Dieckmann, Gelebte Märchen Die Märchen aus ... - KIB Zwickau

Hans Dieckmann, Gelebte Märchen Die Märchen aus ... - KIB Zwickau

Hans Dieckmann, Gelebte Märchen Die Märchen aus ... - KIB Zwickau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Günter Lange, <strong>Märchen</strong>. <strong>Märchen</strong>forschung. <strong>Märchen</strong>didaktik.<br />

Der vorliegende Aufsatzsammelband enthält die Vorträge, die im Rahmen der<br />

Ringvorlesung <strong>Märchen</strong> - <strong>Märchen</strong>forschung - <strong>Märchen</strong>didaktik im Sommersemester 2003<br />

an der Technischen Universität Braunschweig gehalten worden sind. <strong>Die</strong>se<br />

Vorlesungsreihe wurde von der <strong>Märchen</strong>-Stiftung Walter Kahn großzügig finanziert,<br />

sodass einige der bedeutendsten <strong>Märchen</strong>forscher und -didaktiker eingeladen werden<br />

konnten: der Grimm-Forscher Prof. Dr. Heinz Rölleke (Wuppertal), der Theologe und<br />

Psychotherapeut Prof. Dr. Eugen Drewermann (Erwitte), der Volkskundler Prof. Dr.<br />

Leander Petzoldt (Innsbruck), Dr. Johannes Wilkes (Erlangen), Arzt und Psychotherapeut,<br />

die <strong>Märchen</strong>erzählerin Linde Knoch (Westerland/Sylt), Helga Zitzlsperger (Weingarten) als<br />

<strong>Märchen</strong>didaktikerin, der Bilderbuchanalytiker Prof. Dr. Jens Thiele (Oldenburg) und der<br />

Medienexperte Dr. Christoph Schmitt (Rostock).<br />

Lox, Harlinda … (Hrsg.), Mann und Frau im <strong>Märchen</strong><br />

Mann und Frau im <strong>Märchen</strong> - dahinter steckt nicht nur das altbekannte Rollenschema der<br />

Frau als böser Hexe bzw. guter Fee oder des Mannes als Held. Es meint auch die<br />

klassische Paarbeziehung der zwei Liebenden, die zum Happy End zusammenfinden.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> gehört dazu die Beziehung zwischen Vätern und Töchtern, Müttern und<br />

Söhnen, Brüdern und Schwestern. Männliches und weibliches Prinzip zeigen sich<br />

<strong>aus</strong>serdem an Gottheiten beiderlei Geschlechts und in mythischen Symbolen, so der<br />

Schlange und dem Drachen. 18 spannende wie informative Forschungsbeiträge berichten<br />

vom Männlichen und Weiblichen in der Welt der <strong>Märchen</strong>.<br />

Gundel Mattenklott / Kristin Wardetzky, Metamorphosen des <strong>Märchen</strong>s<br />

Stoffe und Motive, Handlungsmuster und Erzählstrukturen des <strong>Märchen</strong>s erhalten sich<br />

hartnäckig über große Zeiträume hinweg. Als Kunstgebilde und als literarisches Genre<br />

lässt es sich dagegen schwer auf einen einheitlichen Begriff bringen. Vielmehr zeigt es<br />

sich im historischen Prozess als erstaunlich wandlungsfähig. Einige seiner<br />

Metamorphosen von der Antike bis in die Gegenwart zeichnet dieser Bamd nach. In der<br />

griechischen Antike wird das <strong>Märchen</strong> vom Mythos absorbiert, aber so, dass seine Spuren<br />

im Homerischen Epos ebenso aufzufinden sind wie im spätantiken Roman. Im Barock, bei<br />

Basilie,prunkt es mit Gelehrsamkeit und bezieht zugleich seinen Witz und seine Wirkung<br />

<strong>aus</strong> den derb-komischen Stimmen der Großstadtstraßen.Es tritt seinen Siegeszug durch<br />

die Theater und Opern des 18. und 19. Jahrhunderts an und begegnet seinen kindlichen<br />

und erwachsenen Lesern in Musik, bildender Kunst und Illustration, sowie - im 20.<br />

Jahrhundert - im Comic, Im Film, Fernsehen und in den digitalen Medien. Gestaltung,<br />

Umgestaltung ist, wie <strong>Die</strong>ter Richter in seinem Beitrag zu diesem Buch mit den Worten<br />

eines Goethe-Zitats schreibt, des <strong>Märchen</strong>-Sinnes ewige Unterhaltung. Dabei verharrt das<br />

<strong>Märchen</strong> in der historisch bewährten Balance zwischen intelligenten Witz und populärunterhaltsamer<br />

Wunschbefriedigung. Offensichtlich bietet es ein unerschöpfliches<br />

Reservoir von Bildern und Metaphern, in denen Menschen unterschiedlichster<br />

Lebenswelten und Kulturen Symbole ihres Selbst wiederzufinden vermögen. Das <strong>Märchen</strong><br />

ist daher eines der wenigen kulturellen Integrationsphänomene unserer Gesellschaft und<br />

zugleich Weltliteratur im Wortsinn.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!