Kapitel 15 - Absolit
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Der Wert aktiver Abonnenten<br />
<strong>15</strong><br />
bei RTL<br />
Stefan von Lieven<br />
1034<br />
Interessierte, aufmerksame und aktive Newsletter-Abonnenten sind stets der Wunsch<br />
im Permission-Marketing. Dieses konterkariert in der Realität eine Vielzahl von<br />
meist unspezifischen und irrelevanten Werbebotschaften, die über jeden Einzelnen<br />
hereinbricht. Wie kann also die Relevanz erhöht, das Interesse geweckt und der<br />
einzelne Empfänger nachhaltig begeistert werden?<br />
Verlage und Medien müssen umdenken<br />
Die ausschließliche Fokussierung auf Reichweite ist nicht mehr zeitgemäß, denn<br />
von den mit der „Gießkanne des E-Mail-Marketing 1.0“ betreuten Abonnenten<br />
ist die Hälfte vollständig inaktiv. Sie lesen also weder die Newsletter noch<br />
die Werbebotschaften des Anbieters. Vor dem Hintergrund sich verändernder<br />
Vermarktungsmechanismen und erfolgsorientierter Onlinewerbung ist dies ein<br />
dramatischer Verlust. Zeit also, die Wertigkeit der Kontakte im Sinne von Zielgenauigkeit,<br />
Reaktionsbereitschaft und Kundenwert zu beleuchten.<br />
Aktives Lifecycle-Management sichert Wettbewerbsvorteil<br />
Die Lösung sind relevante Nachrichten zur richtigen Zeit und in der richtigen<br />
Häufigkeit. Das klingt einfach, ist jedoch eine Herausforderung, die eine<br />
differenzierte Auswertung der Nutzeraktivität und ein proaktives Management des<br />
Abonnenten-Lebenszyklus erfordert. Es gilt, nachlassendes Interesse frühzeitig zu<br />
erkennen, um eine Abmeldung als letzte Reaktion auf Irrelevanz oder zu häufige<br />
E-Mail-Kontakte zu vermeiden.<br />
Im E-Commerce werden Kontakte schon seit langem mit Methoden wie RFM-<br />
Kenngrößen (Recency Frequency Monetary) analysiert. Im Bereich der Verlage,<br />
Medien und Vermarkter findet dies noch kaum statt. Dabei ist die präzise Kenntnis<br />
der Abonnenten, ihrer Präferenzen, ihres Interesses und Involvements die Basis für<br />
ein werthaltiges Permission-Marketing.<br />
Aktivitätsbasierte Scoring-Methoden und Segmentierungsmodelle helfen, das<br />
Potential im E-Mail-Marketing auch langfristig zu sichern. Diese steuern die<br />
Frequenz von Mailings und führen automatisierte Aktivierungskampagnen durch.<br />
Technologien für Lifecycle-Management<br />
Es zeigt sich, dass beispielsweise die individuell präferierte Frequenz sehr<br />
unterschiedlich ist. So führt eine falsche Steuerung von Inhalten und Frequenz zu<br />
einem rasch nachlassenden Interesse der Abonnenten. Nach einer Phase niedriger<br />
Aktivität folgen meist Abmeldungen oder sogar Spam-Beschwerden. Hier<br />
helfen intelligente Technologien und eine geschickte Kommunikationsstrategie.<br />
Interessen und Aktivität können gemessen und als gewichtete Bewertungskriterien<br />
http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Stefan-von-Lieven