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12. Jahrgang, Heft 1 (Mai 1982) - Bienvenue sur Le CatholicaPedia

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- 33 - XII<br />

doch an alle Ehrwürdigen Brüder, die Vorsteher der Heiligtümer des ganzen katholischen<br />

Erdkreises, eine Enzyklika gesandt, sie möchten nach Anrufung Gottes Uns auch noch<br />

schriftlich mitteilen, welches die fromme Ehrfurcht und Verehrung der Unbefleckten Empfängnis<br />

der Gottesmutter bei ihren Gläubigen ist." Ferner: "Gottes Wort (in der Heiligen<br />

Schrift), eine verehrungswürdige Überlieferung, das immerwährende Empfinden der Kirche,<br />

die einzigartige Übereinstimmung von Bischöfen und Gläubigen." 3)<br />

Kard. Newman schreibt nun über die Zeit des Arianismus: "Es ist nicht wenig bemerkenswert,<br />

daß, historisch gesprochen, das 4. Jahrhundert zwar das Zeitalter der Kirchenlehrer<br />

ist, geziert durch den heiligen Athanasius, hl. Hilarius und den hl. Augustinus<br />

- und daß alle diese Heiligen, bis auf einen, Bischöfe waren -, daß aber trotzdem<br />

gerade in jenen Tagen die der unfehlbaren Kirche anvertraute göttliche Tradition weit<br />

mehr durch die Gläubigen als durch den Episkopat verkündet und aufrechterhalten wurde.<br />

(...) Ich sehe also in der Geschichte des Arianismus ein Musterbeispiel von einem Zustand<br />

der Kirche, in dem wir, um die Überlieferung der Apostel kennenzulernen, auf die<br />

Gläubigen zurückgreifen müssen." 4)<br />

Aus den von Kard. Newman angeführten Belegstellen a) für das Versagen der Hirten<br />

und b) für die Treue der Laien seien stellvertretend einige besonders typische nachstehend<br />

mitgeteilt.<br />

zu a): Um 36o sagte der hl. Gregor von Nazianz: "Sicherlich haben die Hirten<br />

wie Toren gehandelt; denn mit wenigen Ausnahmen, die entweder in Anbetracht ihrer Bedeutungslosigkeit<br />

übergangen wurden oder kraft ihrer Tugend widerstanden und als Samen<br />

und Wurzel übriggeblieben sind für das Neuaufsprossen und Wiederaufleben Israels durch<br />

den Beistand des Heiligen Geistes, haben alle nachgegeben. Sie unterschieden sich höchstens<br />

dadurch voneinander, daß manche sich früher, manche später unterwarfen." 5)<br />

Im Jahre 361 sagte der hl. Hieronymus: "Fast alle Kirchen über den ganzen Erdkreis<br />

sind - angeblich um des Friedens und des Kaisers willen - durch die Gemeinschaft<br />

mit den Arianern befleckt." 6)<br />

Der hl. Hilarius um 361: "Bis jetzt ist der einzige Grund, warum Christi Volk<br />

noch nicht von den Priestern des Antichristen mit diesem Trug der Gottlosigkeit gemordet<br />

worden ist, allein der, daß sie zur Bezeichnung des Glaubens, den sie selbst haben,<br />

die Worte nehmen, die die Häretiker brauchen." - "Heiliger sind die Ohren des Volkes<br />

als die Herzen seiner Priester." 7)<br />

Der hl. Gregor schrieb um 382: "Wenn ich die Wahrheit sagen soll, so würde ich<br />

am liebsten jede Bischofsversammlung meiden; denn ich habe noch nie eine Synode gesehen,<br />

die zu einem glücklichen Ende gebracht worden wäre und die bestehenden Übel geheilt hätte,<br />

statt sie zu verschlimmern." 8)<br />

Die Folgerung des Autors, daß die "lehrende Kirche" ("Ecclesia docens") nicht<br />

immer "das aktive Werkzeug der unfehlbaren Kirche ist", wurde von kirchlicher Seite beanstandet,<br />

weil dies einen Zweifel an der Unfehlbarkeit des kirchlichen <strong>Le</strong>hramtes bedeute.<br />

In der Anmerkung 55 wird hierzu bemerkt, daß die Unfehlbarkeit der Kirche vorausgesetzt<br />

wird, aber angesichts geschichtlicher Tatsachen festgestellt werde, "daß die<br />

Vertreter der "lehrenden Kirche" nicht immer das aktive Werkzeug dieser Unfehlbarkeit<br />

waren".<br />

zu b): Der hl. Basilius um 372: "Diejenigen Laien, die den wahren Glauben haben,<br />

meiden die Orte des Gottesdienstes, als Schulen der Gottlosigkeit und erheben mit<br />

Seufzern und Tränen in der Einsamkeit ihre Hände zum Herrn im Himmel. (...) Heutzutage<br />

wird nur ein Vergehen kräftig bestraft, nämlich die genaue Befolgung der Tradition unserer<br />

Väter." 9) Der gleiche über Liberius: "Liberius fand bei seiner Rückkehr nach Rom,<br />

daß diese Volksmassen ihm entfremdet waren, weil er dem Konstantius so schmählich nachgegeben<br />

habe. Und so kam es, daß diejenigen, die sich bisher von Felix (dem Gegenpapst)<br />

ferngehalten und die Gemeinschaft mit ihm um des Liberius willen gemieden hatten, auf<br />

die Kunde hin von dem, was geschehen war, zu Felix übergingen, der jetzt die katholische<br />

Fahne erhob." lo)<br />

<strong>Mai</strong>land: "Auf der Synode von <strong>Mai</strong>land verlangte Eusebius von Vercellae, als man<br />

vorschlug, eine Erklärung gegen Athanasius zu verfassen, die Versammlung solle sich zuerst<br />

über den Glauben der anwesenden Bischöfe Gewißheit verschaffen, denn er hatte herausgefunden,<br />

daß einige von ihnen von Häresie befleckt waren. Daher legte er den Vätern<br />

das nicäanische Glaubensbekenntnis vor und erklärte, er sei bereit, sich allen ihren<br />

Forderungen anzuschließen, sobald sie dieses Bekenntnis unterschrieben hätten. Sofort<br />

nahm Bischof Dionysius von <strong>Mai</strong>land das Blatt und begann, seine Zustimmung schriflich<br />

zu erklären. Aber Valens (der Arianer) riß ihm heftig Papier und Feder aus der Hand und<br />

schrie, ein solches Verfahren sei unmöglich. Daraufhin kam nach vielem Durcheinander die

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