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12. Jahrgang, Heft 1 (Mai 1982) - Bienvenue sur Le CatholicaPedia

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DER FALL "BARBARA"<br />

von<br />

Dr. Kurt Hiller<br />

- 17 - XII<br />

Seit mehr als 12 Jahren verfolgen wir hier in München mit Aufmerksamkeit und Interesse<br />

das Tun von P. Barbara. Öfters haben wir uns mit ihm getroffen, lange theologische und<br />

kirchenpolitische Gespräche geführt, mit dem Ziel einer eventuellen Zusammenarbeit im<br />

heutigen Kirchenkampf. <strong>Le</strong>ider kam ein solches gemeinsames Vorgehen gegen die Reformer<br />

nie zu Stande! Der Grund zeigte sich bald. Während wir immer klar und konsequent zu allen<br />

aktuellen Fragen der Kirche Stellung nahmen, hielt sich P. Barbara immer drei Schritte<br />

zurück. Erst, wenn die Probleme von andern bereits gelöst waren, erschien er auf der<br />

Bildfläche, übernahm prompt die Argumente der anderen, wobei er nicht vergaß, lauthals<br />

darauf hinzuweisen, daß gerade diejenigen, auf die er sich stützte, rein gar nichts,<br />

oder zumindest alles falsch gesehen hätten. Ich möchte hier nur auf ein paar Beispiele<br />

verweisen.<br />

Während wir es bei unserem sog. "Marsch nach Rom" im Jahre 1971, nach der von<br />

unseren Gegnern inszenierten Umfunktionierung der Demonstration auf dem Petersplatz ablehnten,<br />

an den stundenlangen Gebeten für "unseren hl. Vater Paul VI." teilzunehmen,<br />

und wir als Einzelgruppe vor der Fassade des Petersdomes für das eigentliche Anliegen<br />

der Zusammenkunft beteten, weilte P. Barbara geschäftig bei dem großen Haufen derer,<br />

für die sich die Frage der Häresie Pauls VI. anscheinend noch nicht einmal gestellt<br />

hatte.<br />

Als dann die Ungültigkeit der 'neuen Messe' längst erwiesen war, zelebrierte<br />

P. Barbara selbst noch monatelang die neue 'Messe' (NOM), erklärte sich erst viel später<br />

für die Ambivalenz des N.O.M., um schließlich dort zu stehen, wo er heute steht.<br />

Dieselbe Haltung nahm P. Barbara zu Mgr. <strong>Le</strong>febvre ein, zu dem er noch bis vor<br />

nicht allzu langer Zeit Kontakte hatte, als es bereits allgemein offenkundig war, welche<br />

Linie dieser Bischof vertritt.<br />

Daß die Frage der Absetzung des 'Papstes' doch nicht so einfach ist, wie er anfänglich<br />

dachte, hat er wiederum durch kürzliche Modifizierung seiner Argumente gezeigt,<br />

wobei wir bisher immer noch vergeblich darauf warten, wie er sich nun konkret die Prozedur<br />

einer "Papstabsetzung" und Restaurierung der Kirche vorstellt.<br />

Stattdessen hat P. Barbara ein neues Betätigungsfeld gefunden: Unermüdlich versucht<br />

er nachzuweisen, daß Mgr. Thuc und die neugeweihten Bischöfe und Priester schismatisch,<br />

suspendiert und exkommuniziert seien, sakrilegische Handlungen begingen und<br />

daß man deren Messen nicht besuchen dürfe. Dabei scheut er sich nicht, eine ganze Reihe<br />

von Unwahrheiten zu verbreiten und andere zu beleidigen.<br />

In den fünf mir inzwischen vorliegenden Publikationen begeht P. Barbara dazu<br />

noch gravierende Widersprüche, die ich hier nur einmal kurz skizzieren möchte.<br />

I. Geheime Weihen<br />

P. Barbara schreibt:<br />

"Damit eine Priester- oder Bischofsweihe erlaubt sei, müssen bestimmte<br />

Bedingungen erfüllt sein: ... daß die Priester- und die Bischofsweihen<br />

das Merkmal der Öffentlichkeit tragen, selbst in Umständen von Verfolgungen<br />

(was in unseren Gegenden zurzeit nicht der Fall ist) ; denn das<br />

Geheime, Verfolgern gegenüber rechtmäßig, ist es niemals Gläubigen gegenüber,<br />

die sicher sein müssen, es mit einem katholischen Bischof oder<br />

Priester zu tun zu haben." (FORTES IN FIDE, Nr.19, Jahrg. <strong>1982</strong>, S.47.)<br />

Daraus leitet P. Barbara seinen Vorwurf ab, die Weihen seien geheim, von Mgr. Thuc also<br />

unerlaubt gewesen.<br />

In der Nr.17, Jahrg. <strong>1982</strong>, S.I21 (also kurz zuvor!) schreibt er jedoch in dem<br />

Kapitel "Unsere Begegnungen mit Bischöfen, die noch katholisch geblieben sind":<br />

"Um welche Bischöfe handelt es sich, die uns angehört haben, und unsere<br />

Beweisführung angenommen haben? Sie werden wohl ohne Mühe verstehen, daß<br />

ich sie Ihnen nicht nennen kann. Ich verschweige nicht nur ihren Namen,<br />

sondern auch das Land, wo sie wohnen. Würde ich sie bekanntgeben, so<br />

können Sie sich vorstellen, wie sehr man sie davon abbringen würde zu<br />

handeln, sowohl seitens des modernistischen Rom wie auch seitens einiger<br />

falscher Brüder."

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