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1 - Horntip

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nicht läuten 1<br />

, heimlich zum Bauern, brachte ihm eine warme Suppe<br />

und Brot, ja als der Wächter, ihr Vater, fort war, schloß sie die Tür<br />

auf und holte den Bauernburschen in das warme Zimmer. Nicht lange<br />

dauerte es und unser wieder heiter gewordener Bauer griff dem Mädchen<br />

am Hintern, am Bauch, an den Schenkeln herum, so daß die<br />

gute Dirne einen ganz wirren Kopf bekam, sich auf die Bank legte<br />

und mit den Beinen um Liebe betete. Der Bauernbursch ließ sich<br />

nicht zweimal heißen, sondern schmiedete sein Eisen. Überdem kommt<br />

der Wächter, sucht den Bauern vergebens im Loch und fand ihn doch<br />

in einem Löchle. Das gab ein tüchtig Schelten und Fluchen, aber es<br />

war zu spät Die Schellen hatten geläutet, wie sich der Wächter kaum<br />

ein Jahr später überzeugen konnte.<br />

43. Er zieht an der Schelle.<br />

In einem Zigeunerkarrich war ein Weib niedergekommen und weil<br />

das Kind schwach war, wollte man's schnell taufen lassen, um sich<br />

gut mit dem Ortpfarrer zu stellen. Man schickte einen dummen<br />

Kerl in das Dorf. Dieser fragte nach der Pfarrerwohnung. Die Bauern<br />

wiesen ihm mit dem Finger den Weg. Als er nun bis an das Haus<br />

gekommen war, wußte er nicht, wie hinein kommen. .Zieh doch an<br />

der Schelle, dann kommt der Pfarrer gleich', riefen ihm etliche Burschen<br />

zu. Unser Tollpatsch nicht faul, macht seine Hosen auf und<br />

zieht kräftig an seinem Krispines. 1<br />

) Über dem geht die Türe auf, denn<br />

der Pfarrer hatte den Lärm gehört und so böse der Pfarrer anfangs<br />

war, mußte er doch kräftig laut lachen, als er den Zusammenhang<br />

erfuhr.<br />

44. Sie brauchen keine Tinte zu kaufen.<br />

Die Heidelbeerzeit gibt einzelnen Gebirgdörflern Gelegenheit zu<br />

hübschem Geldverdienst. 2<br />

) In einem dieser Orte bat der Ortvorsteher<br />

(Maire) die Leute, welche die gefüllten Körbe zur Bahn brachten,<br />

einen Krug Tinte mitzubringen. Kaum hatten die Männer das Geld,<br />

sö gingen sie in ein Wirtshaus und taten sich mit dem Geld einen<br />

kühlen Schluck. Dann erbaten sich die Trinker einen leeren Krug<br />

und zogen spät abends heim. Dort mußte die Tochter des einen sich<br />

über die im Laufe des Tages gepflückten Heidelbeeren hermachen<br />

bis sie nicht mehr konnte. ,So jetzt han mer unseri Tinte', meinte der<br />

Vater, ,mir brüche ken Tinte ze kaufe, mir schisse sie selber.'<br />

1) Krispines häufige Bezeichnung im Elsaß fiir Membrum virile.<br />

2) Die meisten Heidelbeeren aus dem Elsaß gehen nach England.

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