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1 - Horntip

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der Bauer ist sehr stark. Ich schüttelte ihn zwar tüchtig, doch es<br />

half nichts. Er legte sich nicht ins Bett, sondern geht seiner Arbeit<br />

nach, pflügt und mäht, so daß ich keine Ruhe finde/<br />

Der Floh klagte: ,Mir geht es auch nicht besser. Ich wohne bei<br />

einem reichen Herrn und in einem sehr schönen Bette. Wenn ich<br />

aber um Mitternacht beginne, ihn zu stechen, so macht er Licht, sucht<br />

mich zu erhaschen, und meine Ruhe ist dahin/<br />

,Weißt du was? 1<br />

sprach das kalte Fieber, ,wir wollen tauschen, du<br />

gehst zu meinem Bauern und ich zu deinem reichen Herrn, so werden<br />

wir beide Ruhe finden/<br />

Wie gesagt: so getan. Und wirklich, der Bauer kümmerte sich<br />

wenig um den Floh. Besonders in der Nacht, wenn der Bauer vor<br />

Müdigkeit recht tief schlief, konnte der Floh nach Herzenslust von<br />

seinem Blute saugen und hatte ein gutes Leben. Und als das kalte<br />

Fieber zum reichen Herrn kam und ihn nur wenig zu schütteln begann,<br />

so ließ er seine Arbeit stehen und legte sich ins Bett So hatte<br />

auch das kalte Fieber die Ruhe gefunden, die es suchte.<br />

5. Rätselhafte Grabschrift.<br />

Hier liegt begraben:<br />

der Bruder mit seiner Schwester,<br />

das Weib mit seinem Manne,<br />

der Vater mit seinem Kinde.<br />

Es hat den Anschein, daß diese Inschrift auf die Ruhestätte von<br />

Personen hinweist Dem ist jedoch nicht so. Die Geschichte dieser<br />

Grabschrift ist die folgende:<br />

Der Sohn einer Familie entbrannte in heftiger Liebe zum Stubenmädchen<br />

und wollte sie ficken. Das Mädchen war dem jungen Manne<br />

nicht abgeneigt und so verabredeten sie denn eine Zusammenkunft<br />

für die nächste Nacht Das Stubenmädchen soll sich in einem festgesetzten<br />

Zimmer zu Bette begeben und er werde dann kommen. Je<br />

näher jedoch die Nacht kam, desto banger wurde dem Mädchen, denn<br />

es war noch keusch. In ihrer Angst erzählte sie ihrer Frau, was deren<br />

Sohn mit ihr vorhabe.<br />

Diese sagte zum Stubenmädchen, es möge ruhig in das Bett gehen,<br />

wo es immer schlafe, es werde alles gut gehen.<br />

Die Nacht rückte heran, und die Frau ging in das verabredete<br />

Zimmer und legte sich dort in jenes Bett, in das sich das Stubenmädchen<br />

hätte legen sollen. Der Sohn kam, als es dunkel geworden<br />

war, legte sich zu seiner Mutter ins Bett und fickte sie.<br />

Kraust, Anthropophyteia* III. 5

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