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1 - Horntip

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Als sie morgens erwachten, fragte die Maus den Frosch: ,Nun,<br />

Kamerad, wie hast du geschlafen?<br />

,Ich/ sagte der Frosch, ,ich schlief recht gut, nur um Mitternacht<br />

kam ein Türke mit einer roten Kappe und einem schwarzen Pelz zu<br />

mir, der stieß und stach mich eine Zeitlang ganz unverschämt, dann<br />

begann er sich so stark zu erbrechen, daß ich davon bald erstickte.<br />

— Und wie hast du geschlafen, liebe Maus? 1<br />

,Ich, Kamerad, konnte auch von Mitternacht an nicht schlafen.<br />

Die ganze Zeit hindurch klopfte man so gewaltig an der Pforte meiner<br />

Höhle, daß ich keine Ruhe finden konnte. 1<br />

Erst als es ganz hell geworden war, bemerkten die beiden, daß<br />

der Frosch in der Voze und die Maus im Arsche übernachtet hatte.<br />

3. Der Rotz und der Dreck.<br />

•<br />

Der Rotz lebte auf dem Lande, doch wurde ihm dort das Leben<br />

mit der Zeit recht unangenehm. Der Dreck hingegen lebte in der<br />

Stadt, doch auch ihm wurde der Aufenthalt daselbst verleidet<br />

Beide beabsichtigten daher ihren Wohnort zu verändern und<br />

wanderten aus. Vor der Stadt kamen sie zusammen, da fragte der<br />

Rotz den Dreck: ,Warum bleibst du nicht in der Stadt? 1<br />

,Ei/ antwortete der Dreck, ,da führe ich ein gar gefährliches Leben.<br />

Man wirft mich ganz einfach vom vierten Stock herab, und wenn ich<br />

dann zur Erde falle, so zerplatze ich in tausend Teile. Deshalb gehe<br />

ich jetzt auf das Land. — Doch sage, was fuhrt dich in die Stadt?*<br />

»Mir 1<br />

, sagte der Rotz, »erging es auf dem Lande nicht besser als<br />

dir in der Stadt. Man ergriff mich dort mit zwei Fingern, drückte mich<br />

erst recht fest zusammen und dann schleuderte man mich zu Boden,<br />

daß ich auch in tausend Teile zerfiel. Darum gehe ich in die Stadt 4<br />

Beide trafen es mit dem Wohnungswechsel ganz gut Der Dreck<br />

wurde auf dem Lande sorgsam gesammelt, dann auf einen Wagen geladen<br />

und hinausgefahren auf die Wiese. Dort streute man ihn behutsam<br />

auf das Gras und so hatte er nichts zu leiden. Den Rotz<br />

aber tat man in der Stadt in ein feines Sacktuch und verbarg ihn so<br />

in der Tasche.<br />

4. Das kalte Fieber und der Floh.<br />

Einmal begegneten sich das kalte Fieber und der Floh. Beide<br />

waren mit ihrer Lage unzufrieden und klagten einander ihr Leid.<br />

Das kalte Fieber sagte: ,Ich wohne bei einem Bauern. Ich begab<br />

mich zu ihm, weil ich glaubte, bei ihm ausruhen zu können. Dçch

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