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Von R e і s k e 1 allein stammen in diesem Bande ein Idioticon Viennense<br />

eroticum und eine entsprechende Auslese Wiener mundartlicher Wörter und<br />

Ausdrücke, ferner Mitteilungen von Schnadahüpfln und Graseltänzen und von<br />

spanischen Romanzen; aus dem Zusammenarbeiten von R. und Krauss* Mitteilungen<br />

über Volkswitz in Rätseln, über Sprichwörter und sprichwörtliche<br />

Redensarten in Niederösterreich, über den Nachruf in der Erotik, erotische<br />

Lieder und städtische Erzählungen aus Österreich. Kleinere Beiträge verschiedenartigen<br />

Inhalts haben noch J. Schwab (aus dem deutschen Nordböhmen),<br />

Trgjić (aus Serbien), J. Fohn und R. J. Bunker (aus Ungarn),<br />

G. Pitre (aus Sizilien) u. a. beigesteuert, während fast die Hälfte<br />

des Ganzen durch die von Krauss allein herrührende Fortsetzung der südslawischen<br />

Volksüberlieferungen des ersten Bandes in Anspruch genommen<br />

wird. Kleinere Notizen (u. a. von Iwan Bloch über den Geruchsinn in der<br />

Vita sexualis, mit einer darauf bezüglichen Formulierung von Fragen für folkloristische<br />

Erhebungen), Bücherbesprechungen usw. bilden den Schluß des vortrefflich<br />

ausgestatteten Werkes.<br />

Prof. Dr. Thomas Achelis urteilt im Korrespondenzblatt der Deutschen Gesellschaft<br />

für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, XXXVII. Jahrgang,<br />

No. 2, S. 20.<br />

Friedr. S. Krauss, Anthropophyteia. Jahrbücher für folkloristische Erhebungen<br />

und Forschungen zur Entwicklungsgeschichte der geschlechtlichen<br />

Moral. 2. Bd. (Leipzig, Deutsche Verlagsaktiengesellschaft, 1905.)<br />

Im Vorwort hat der verdiente Herausgeber mit Recht allen törichten<br />

Verunglimpfungen gegenüber den streng objektiven Standpunkt wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen festgestellt, die auch nicht vor den schlimmsten Verirrungen<br />

und Ausschweifungen zurückschrecken dürfen: umgekehrt gerade hier,<br />

wo oberflächlicher Dilettantismus nur Nahrung für Lüsternheit findet, bedarf<br />

es, wie Post einmal erklärt, des kalten Auges eines Anatomen, um dem<br />

Kausalzusammenhang der ethnischen Erscheinungen nachzuspüren. Der vorliegende<br />

Band bringt deutsche Volksüberlieferungen über sexuelle Verhaltnisse,<br />

sowohl Schwanke, Erzählungen, als auch Sprichwörter, einzelne Wendungen,<br />

Redensarten usw. Sehr bezeichnend ist dabei das komische Element,<br />

das vielfach dabei zum Ausdruck gelangt. Es versteht sich von selbst,<br />

daß durchweg authentisches, auf genauen Ermittelungen beruhendes Material<br />

vorliegt, wofür schon die Namen der einzelnen Forscher bürgen. Übrigens<br />

ist der engere nationale Rahmen auch gelegentlich überschritten, — magyarische<br />

Reigentanzlieder, Erzählungen moslimischer Zigeuner aus Serbien, selbst<br />

sizilianische Volksüberlieferungen (gesammelt von dem bekannten Ethnographen<br />

G. Pitre) finden sich. Auf Einzelheiten hier einzugehen, ist schlechterdings<br />

unstatthaft, und würde außerdem dem Rahmen dieser Zeitschrift widersprechen.<br />

Der Herausgeber hat seine Übersicht über südslawische Erotik, die er im<br />

ersten Band begonnen, jetzt fortgesetzt, dem Texte folgt jedesmal die Übersetzung<br />

und nötigenfalls ein Kommentar. Den Schluß bilden Umfragen über<br />

einschlägige Probleme, Rezensionen usw. Sicherlich wird auch dieser Band,<br />

der übrigens nicht, wie furchtsamen Gemütern gegenüber noch einmal ausdrücklich<br />

festgestellt sei, im Buchhandel zu haben ist, sondern nur für wissen-

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