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Verlag Seitz & Schauer, München-Pasing<br />

Zuständen der verschiedenen Rassen und Völker grossen Schwankungen<br />

unterworfen sein, und wenn wirklich zwischen den verschiedenen<br />

Ländern und Kulturbereichen in der Häufigkeit gleichgeschlechtlicher<br />

Betätigung ein so grosser Unterschied walten sollte, wie es nach der<br />

Darstellung der meisten Schriftsteller den Anschein gewinnen kann,<br />

so liegt hier der einfache Schlüssel zur Erklärung. Übrigens sollte<br />

nicht ausser acht gelassen werden, dass dieser auffällige Unterschied<br />

vielfach, wenn nicht immer, auf Schein beruht oder doch mindestens<br />

ungleich kleiner ist, als er dem Beobachter zunächst vorkommen mag.<br />

Denn einerseits herrscht bei den gedachten Schriftstellern, welche<br />

ohne alle Einsicht in das Wesen der gleichgeschlechtlichen Liebe<br />

und voller Vorurteile an die Betrachtung der einschlägigen Zustände<br />

herantraten, unverkennbar die Tendenz zu psychologisch leicht begreiflicher<br />

grober Übertreibung; andererseits verwechselten sie einmal<br />

die Offenheit, mit der sich gleichgeschlechtliches Leben entfalten<br />

darf, und einmal die scheue Verborgenheit, zu welcher es unter dem<br />

Drucke ihm feindlicher Mächte gezwungen ist, mit der Verbreitung<br />

dieses gleichgeschlechtlichen Lebens selbst.<br />

Der Leitgedanke dieser Arbeit, dass Päderastie und Tribadie<br />

als Wirkungen des Geschlechtstriebes nicht „Laster", sondern immer<br />

und überall vorkommende Erscheinungen sind, die weder Geringschätzung,<br />

noch verachtungsvolles Totschweigen, noch gesellschaftliche<br />

Ächtung, noch brutale Verfolgung durch ein freiheitsfeindliches<br />

Gesetz, das sie doch höchstens ins Dunkel zu drängen vermag, verdienen,<br />

und dass sie bei den einzelnen Rassen und Völkern daher<br />

auch nicht ihrem eigentlichen Wesen nach verschieden sein, sondern<br />

lediglich in der charakteristischen Form ihres Auftretens, entsprechend<br />

den Gesamtanlagen der betreffenden Rassen und Völker, Verschiedenheiten<br />

aufweisen können — Verschiedenheiten von freilich hohem ethnologischen<br />

Interesse fur jeden vorurteillosen Wahrheits- und Menschenfreund.<br />

Wenn die mühevolle, im Grunde aber recht undankbare<br />

Arbeit, einmal abgeschlossen, auch nur diese wenigen einfachen<br />

Leitgedanke als ihr unumstössliches Ergebnis hinstellen sollte, so<br />

wäre sie nicht umsonst gewesen.<br />

Das einzig dastehende, ernste und auf wissenschaftlicher Basis beruhende<br />

Werk ist nicht nur für Schriftsteller, Ärzte, Juristen, Pädagogen, Theologen<br />

und Gelehrte Oberhaupt von höchstem Interesse, sondern bietet jedem,<br />

der sich ein gerechtes Urteil Ober Päderastie und Tribadie bilden<br />

will, eine Fundgrube überzeugender Tatsachen.

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