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der Wichtigen, durch eingehende Behandlung der Einzelheiten rückt man<br />

die gesamte Frage ins rechte Licht.<br />

In dem Bestreben, den Druck jahrhundertelanger Mißkennung von den<br />

Homosexuellen zu nehmen, einen sich die heterogensten Elemente, mögen ihre<br />

sonstigen politischen oder Weltanschauungen noch so divergierend sein. Glücklich<br />

wird die Lösung der homosexuellen Frage durch andere Gebiete betreffende<br />

private Ansichten und Meinungen nicht tangiert, und unterliegt daher die<br />

in dieser Sache geleistete Arbeit nicht den zwiespaltschaffenden Hemmungen,<br />

an deren Vorhandensein schon vieles groß Gedachte und Gewollte scheiterte.<br />

So dürfen denn die rührigen Wirker, die tapferen Kämpen für die Rechte<br />

der Homosexuellen sich versichert halten, daß einst die Stunde erscheint, wo<br />

jedes Mißkennen im Verstehen beseitigt ist, ja sie können dieses Erfolges<br />

gewiß sein, kraft ihrer unermüdlichen Werktätigkeit, ihrer bescheidenden Sachlichkeit<br />

und der Gerechtheit ihres Forderns.<br />

Berlin. Hans Freimark.<br />

Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie, einschließlich Rassen- und<br />

Gesellschafts-Hygiene. Zeitschrift für die Erforschung des Wesens der<br />

Rasse und Gesellschaft und ihres gegenseitigen Verhältnisses, für die biologischen<br />

Bedingungen ihrer Erhaltung und Entwicklung, sowie für die<br />

grundlegenden Probleme des Entwicklungslebens, herausgegeben von D r. A.<br />

Ploetz, Dr. A. Nordenholz, Prof. Dr. C. Plate und Dr. R.<br />

Thurnwald, Berlin, Archiv-Gesellschaft, SW. 12, Wilhelmstr. 42. II. B.<br />

944, III. B. (bis Juni vorliegend) 468 S., Lex.-F.<br />

Auf die Wichtigkeit dieses Archivs verwies ich bereits Anthr. I. S., 518 f.,<br />

es ist aber für unsere Studien so überaus wichtig, daß ich wieder darauf<br />

zurückkommen muß. Das Archiv ist ein Sammelwerk, allerdings eines allerersten<br />

Ranges, für Abhandlungen und Kritiken. Als in deutschen Landen<br />

in halbvergangener Zeit die Hetze gegen die Juden im Schwange war, führte<br />

man gem gegen sie ins Treffen, daß sie an allem und jedem eine zersetzende<br />

Kritik üben und daß ihnen nichts heilig ist. Mir, der ich von Haus aus<br />

für den Mystizismus sehr schlecht veranlagt bin, erschien dieser Vorwurf<br />

als das höchste Lob und die größte Anerkennung, die man den Juden zollen<br />

könnte; denn Kritik ist der Anfang, die Mitte und der Schluß jeder Wissenschaft,<br />

wo dagegen Gläubigkeit die Gemüter gefangen hält, kann nur ein<br />

Wissen vorhanden sein, zumeist von Dingen, von denen man nichts bestimmtes<br />

weiß, warum sie da sind, woher sie kommen und wozu sie führen. Den<br />

Herausgebern und Mitarbeitern des Archivs gilt auch nichts als heilig, nicht<br />

einmal die bisherige Forschung, denn auch an ihr oder hauptsächlich an ihr<br />

üben sie ihre zersetzende Kritik und man müßte das Archiv darum die<br />

jüdischeste Zeitschrift der Welt nennen, wenn man irgendwie den Hetzern<br />

eine Stimme im Rate der Denker einräumen dürfte. Es ist auch kein Zufall,<br />

daß gerade im Archiv unsere Anthropophyteia eine der ausführlichsten und

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