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Gegenständliche Mittel zur Befriedigung des<br />

Geschlechttriebes.<br />

Eine Umfrage von Friedrich S. Krauss.<br />

I. Schon die ältesten Canones poenitentiales (Kirchliche Bußbücher) verbieten<br />

strengstens die Masturbation oder Selbstbefleckung. In einem Bußbuch<br />

aus dem VIII. Jahrh. steht unter der Überschrift De machina mulierum<br />

(Von der Maschine der Frauen) zu lesen: Mulier qualicumque molimine<br />

aut per seipsam aut cum altera fornicans, très annos poeniteat, unum<br />

ex his pane et aqua. Wenn ein Weib mit was immer für einem Gegenstand,<br />

sei es eigenhändig, sei es mit einer anderen Unzucht treibt, habe sie drei<br />

Jahre lang Buße zu tun, ein Jahr davon bei Wasser und Brot.<br />

Cum sanctimoniali per machinam fornicans, annos Septem poeniteat; duos<br />

ex his in pane et aqua. (Collectio antiqua Canonum poenitentialium. Thesaurus<br />

Anecdotorum, tom 4. p. 52).<br />

Mulier qualicumque molimine aut seipsam polluens aut cum altera fornicans,<br />

quatuor annos. Sanctimonialis foemina cum sanctimoniali per machinamentum<br />

polluta, septem annos. (Du Cange, Glossarium med. et inf.<br />

latin, sub voce M a chinamen tum.)<br />

Fecisti quod quaedam mulieres facere soient, ut faceres quoddam molimen<br />

aut machinamentum in modum virilis membri, ad mensuram tuae voluntatis,<br />

et illud loco verendorum tuorum, aut alterius, cum aliquibus ligaturis colligares,<br />

et fornicationem faceres cum aliis mulierculis, vel aliae eodem instrumento<br />

sive alia tecum? Si fecisti, quinque annos per légitimas ferias poeniteas.<br />

Fecisti quod quaedam mulieres facere soient, ut jam supradicto molimine<br />

vel alio aliquo machinamento tu ipsa in te solam faceres fornicationem?<br />

Si fecisti, unum annum per légitimas ferias poeniteas. (Burchard, Bischof<br />

von Worms, im XII. Jahrh., De poenitentia, Decretorum lib. 19.)<br />

Die fast wörtliche Übereinstimmung in allen den Vorschriften läßt darauf<br />

schließen, daß sie nur Variationen ein und derselben Formel sind, die Jahrhunderte<br />

hindurch sowie der Brauch, anwendbar war. Wie aber so ein Machinamentum<br />

aussah, das sagen uns weder die frommen Väter noch D u 1 a u r e,<br />

dessen Werk Des Divinités génératrices, S. 231 f., Anm., ich die angeführten<br />

Stellen entnehme. Erst ein Zufall verschaffte mir einen solchen Gegenstand,<br />

den eine berufene Persönlichkeit um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in<br />

einem österreichischen Frauenkloster beschlagnahmte und den wir jetzt im<br />

Bilde wiedergeben. Das Innere des Rohrs war stark mit Un schli tt verschmiert<br />

und die ausgezackten Ränder zeigen eine sehr große Abnützung vom Ge-

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