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und stellte ihn vor dem Hause auf, um ihn zu täuschen. Das ist logischer<br />

im Sinne des Naturmenschen als das Unmögliche festnageln.]<br />

S. 32: Dasselbe [wie von Lamien] gilt von den Striges der Römer, eulenartigen<br />

Dämonen mit krummen Krallen und Raubvogelschnäbeln, welche die<br />

Wangen der Kinder zerfleischen und nach Geierart deren Eingeweide fressen.<br />

S. 36г Einen erotischen Alptraumtypus lernen wir aus einem hochinteressanten<br />

hellenistischen Relief (abgebildet bei Schreiber, Reliefbilder<br />

Tai. LXI) kennen, dessen Verständnis uns O. Crusius in seinem schönen<br />

Aufsatze „Die Epiphanie der Sirene" (Phil. I, S. 93 ff.) erschlossen hat. Hier<br />

sehen wir dargestellt, wie Sirenen von schönen, üppigen Gestalten, die aber<br />

in spitze, raubtierartige Klauen auslaufen, sich rittlings auf einen, wie es<br />

scheint, im Freien schlafenden Hirten oder Landmann, offenbar in erotischer<br />

Absicht niederlassen.<br />

Hier haben wir eine gleichwertige folkloristische Parallele zu unserem<br />

Schnitzwerk aus dem fernen Neu-Irland I<br />

Über In-cub-o und In-cub-us, den Alp als dem Auflieger [oder<br />

jahaC (jaiilac) bei den Serben] vergl. bei R. S. 60 ff. und bei Rudolf<br />

Kleinpaul „Die Lebendigen und die Toten in Volksglauben, Religion und<br />

Sage, Leipzig 1898, S. 126 ff. Kleinpaul bringt den Incubus unrichtig mit<br />

dem Vampir in Verbindung, den man von dem Aufhocker oder Aufsitzer<br />

genau unterscheiden muß, denn der V. ist seinem wahren Wesen nach nur.<br />

ein rückkehrender Verstorbener. Zutreffend ist aber seine Bemerkung:<br />

„Daß der Geschlechtsakt mit einem Phantasiebild vollzogen werden<br />

kann, lehrt die tägliche Erfahrung, und es verschlägt nun wenig, ob es das<br />

Bild eines lebenden oder bereits verstorbenen, eines bekannten oder gänzlich<br />

unbekannten, fabelhaften Wesens gewesen ist. Das subjektive BUd, das<br />

unvermittelt und plötzlich an ihn herantritt, wird von dem Naturmenschen<br />

für einen Geist genommen, das ist die Hauptsache. Und da ein solcher<br />

Phantasiebeischlaf nicht immer zum Wohlbefinden beiträgt, sondern in hervorragendem<br />

Grade schwächt und eine trübe, mißmutige Stimmung hinterläßt,<br />

die wohl in hartnäckigen Fällen einer vollständigen Nervenzerrüttung<br />

Platz macht: so liegt es nahe den Geist . . . aller möglichen Greuel zu beschuldigen.<br />

Die Kratzwunden und die blutigen Male an Brust und Nacken<br />

ergeben sich dann von selbst/'<br />

Friedrich S. Krauss.

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