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1 - Horntip

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Wann das Getreide im Frühjahr grün und bis zu den Knieen hoch<br />

ist, doch wann es in Blüte steht, d. h. wann es blüht, alsdann begibt<br />

sich der Mann mit dem Weibe aufs Fruchtfeld und zwar bei Nacht<br />

und sie müssen zu Fuß gehen, doch sie schweigen auf dem ganzen<br />

Wege, sie sprechen gar nichts, auch dürfen sie sich auf dem Wege<br />

nicht umdrehen. Sowie sie auf dem Fruchtfeld anlangen, alsdann<br />

vögelt der Mann das Weib in dieser Frucht wegen besserer Fruchtbarkeit,<br />

d. h. damit sie besser geraten soll. (Hinzuzufügen ist, daß<br />

sich das Paar nach verrichtetem Opfer schweigend und ohne sich umzuschauen,<br />

wieder geradenwegs heimbegibt)<br />

XII. Pred Gjurgjev dan kad covek seje kukuruz na njivu pa gde<br />

konj prvi put nogom kopa on to mesto zagradi kukuruzom, to jest,<br />

pobaca zrna od kukuruza okolo senke od konja i onda ukłoni konja^<br />

sa tog mesta i na to mesto zenu jebe. To ćini zato, da kukuruz bolje<br />

rodi. Kad je zenu jebao on na to mesto naloźi veliku vatru i u vatru<br />

mete sedam zrna kukuruza da izgoru, koje namene za sedam svetaca<br />

i kad to sve izgore i u pepeo se pretvori onda on skupi taj pepeo<br />

i pobaca po celoj njivi. Tako neki ljudi rade na svakoj njivi. — Erzählt<br />

von einem serbischen Bauernmädchen in Dolovi in Südungarn.<br />

Am Georgtage, wann der [Land-] Mann Kukuruz (Mais) auf dem<br />

Acker aussät, da umfriedet er die Stelle, an der das Pferd zum ersten<br />

Male mit dem Fuße scharrt, d. h. er wirft Kukuruzkörner um den Pferdeschatten<br />

hin und dann beseitigt er das Pferd von dieser Stelle und<br />

auf dieser Stelle vögelt er sein Weib. Das tut er darum, damit der<br />

Kukuruz besser gerate. Nachdem er das Weib gevögelt, legt er auf<br />

dieser Stelle ein großer Feuer an und in dieses Feuer legt er sieben<br />

Kukuruzkörner zum Verbrennen, die er sieben Heiligen zugedacht und<br />

nachdem dies alles verbrannt ist und sich zu Asche verwandelt hat,<br />

alsdann klaubt er diese Asche auf und zerstreut sie über den ganzen<br />

Acker. So machen es manche Leute auf jedem Ackerfeld. — (Es<br />

ist wahrscheinlich, daß die sieben Heiligen in diesem Fall Ersatz für<br />

ebensoviel Ackergeister sind, deren Namen das Volk vergessen hat<br />

Es ist jedoch auch nicht unmöglich, daß der Landmann die ihm durch<br />

die christliche Lehre geläufig gewordenen Heiligen absichtlich einsetzt,<br />

um seinen alten Väterglauben mit der offiziellen Glaubenlehre auszusöhnen.<br />

Bis auf einige ihrer Bedeutung nach sehr dunkle Vilennamen<br />

sind dem Gedächtnis des Serbenvolkes alle alten Geisternamen<br />

entschwunden. Es ist aber auch eine offene Frage, ob es jemals eine<br />

größere Anzahl allgemein dem Volke geläufiger Geister- [oder Götter-]<br />

Namen gegeben hat Eine ausgebildete Nomenklatur setzt eine aus-

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