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1 - Horntip

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X. Als ich im Jänner 1885 in der Nähe von Gornja Tuzla in Bosnien<br />

Folklore sammelte, lud mich ein etwa 40jähriger Edelmann zu<br />

Gast auf sein Gehöfte ein. Er bewirtete mich ausgiebig mit gebratenem<br />

Lammfleisch, frischen Brotfladen und Branntwein. Dort traf ich eine<br />

etwa 23jährige, hübsche, blonde, blauäugige Ćechin an, die sich sehr<br />

geschäftig machte und sich angelegentlich mit mir unterhielt Nach<br />

dem Mahl, als ich mit dem Beg allein blieb, erzählte er mir, er könne<br />

das verfluchte Weibsbild nimmer los werden und ihretwegen hätte er<br />

ständigen Verdruß mit seinen rechtmäßigen Frauen. Im abgelaufenen<br />

Sommer wäre sie mit einer ćechischen Musikerwandergesellschaft in<br />

Gornja Tuzla aufgetaucht, er habe auf sie ein Äuglein geworfen und<br />

um zum Ziel zu gelangen, die Gesellschaft zum Erntefest eingeladen.<br />

. ,Nach Brauch wälzen sich die Schnitter mit den Schnitterinnen über<br />

eine schiefe Ebene hinab und ich lud sie ein, mit mir dem Beispiel<br />

der anderen zu folgen. Arglos und etwas angeheitert vom Branntwein,<br />

wie sie war, ließ sie sich auf das Spiel ein und bei der Gelegenheit<br />

übertölpelte ich sie und brachte sie zu Falle. Sie aber weicht seit<br />

der Zeit nicht mehr von mir und behauptet, sie wäre von mir geschwängert<br />

Gewalt darf ich gegen sie nicht gebrauchen, sonst setzen<br />

mir die Gerichte zu. Befrei mich von ihr und ich schenke dir einen<br />

Dukaten/ — ,Wie könnte ich das? 1<br />

— ,Übernachte bei mir, ruf sie<br />

nachts zu dir, ich überrasche euch und schmeiß euch beide dann hinaus<br />

I' — Eine Stunde später saß ich bei einem Bauern und schrieb an<br />

einem Lied. Ob und wie der Beg die Ćechin los geworden, weiß ich<br />

nicht, nur den Schnitterbrauch fand ich auch anderwärts bestätigt<br />

XI. Kad je iito u proleće zeleno і do kolena visoko ali kad je u<br />

cvetu, to jest kad cveta, onda mui ide na njivu sa źenom i to po<br />

noći i moraju peśke ići ali celim putem ćute, ne govore niŚta niti se<br />

smeju okrenuti na putu. Kad stignu na njivu onda muź zenu jebe u<br />

to źito radi boljeg ploda, to jest da bolje rodi. — Erzählt von einem<br />

serbischen Bauernmädchen zu Borća in Südungarn.<br />

dem ein Paar den Coitus ausüben muß — allerdings in einem umhegten Räume, aber<br />

doch auf dem Opferplatze, neben und während einer so heiligen Handlung, wie das Opfer,<br />

der Gottesdienst eine ist I e —<br />

Dieser Kontrast besteht eben nur für uns, nicht für den Inder, der den Beischlaf<br />

in diesem Falle als ein der Gottheit dargebrachtes Opfer betrachtet Fraglich erscheint<br />

mir die von Schmidt aufgestellte Parallele (S. 542) zwischen den Devadäsis, den Tempel­<br />

dienerinnen, die sich im Tempelhofe den Fremden preisgeben müssen und den Baby-<br />

lonierinnen. ,Gerade so wie es ihre Schwestern in Babylon gemacht haben. 1 Das wahre<br />

Verhältnis soll unsere Umfrage aufhellen helfen.

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