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Vorbemerkungen II zu den Abschnitten ХХУ—XXYÏÏL<br />

Von den vorangegangenen funfhundertundneunzehn Erzählungen<br />

gehört sicher ein Dritteil zum europäischen Wandergut. Sie mußten<br />

ohne Sonderung hier Aufnahme finden, sowohl weil sie für die Beziehungen<br />

der Völker Zeugnis ablegen, als auch wegen einzelner Zutaten<br />

der slavischen Wiedererzähler und nicht zum geringsten aus rein<br />

philologischen Gründen. In den nachfolgenden vier Abschnitten ist<br />

dagegen der überwiegende Teil der Geschichten bodenständig slavisches<br />

Gewächs, doch nur mittelbar von Wert als Beleg für den Kulturzustand<br />

der Volksmenge, im ganzen jedoch viel wichtiger fur die<br />

Erkenntnis des menschlichen Psyche im allgemeinen. Mit der eigentlichen<br />

Zeugung haben diese Sachen wenig zu schaffen, doch mit<br />

anderen Dingen, die von der menschlichen Notdurft und grobtierischer<br />

Lebensäußerung unzertrennlich sind und darum hier nicht übergangen<br />

werden dürfen. Gerade in diesen Beziehungen bestehen nur sehr<br />

schwache Schranken zwischen den einzelnen Gesellschaftschichten.<br />

Das Menschliche, das Allzumenschliche, das Unabweisliche, das täglich<br />

Wiederkehrende kommt hier zur unbestreitbaren Geltung und darüber<br />

muß man sich ungescheut aussprechen können. Beispiele mögen dies<br />

erläutern.<br />

Die folgenden zwei Briefe, wovon einer von der Herzogin<br />

Elisabeth Charlotte von Orleans ist und der andere von der<br />

Kurfürstin Sophie von Hannover, werden aus dem Grunde in der<br />

Anthropophyteia veröffentlicht, weil sie beweisen, daß das skatologische<br />

Element nicht allein im Folklore heimisch ist, sondern in früherer Zeit<br />

auch in den höheren Ständen zu Hause war. Hier ist aber die<br />

Skatologie in dem Sinne verstanden, wo die Defakation und der<br />

Flatus natürlich aufgefaßt und derb ungeniert und humoristisch besprochen<br />

und beschrieben werden. Die von Dr. Iwan Bloch in dem<br />

2. Band seiner Beiträge zur Psychopathia sexualis gegebene Definition<br />

der Skatologie, worin das erotische oder sexuelle Element betont

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