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die Weiber viel trinken mußten. Verhandlungen d. estn. Ges. zu Dorpat<br />

IL 3. 1850, S. 46ffi<br />

VIII. In Peru. Von den alten Peruanern erzählt von Tschudi:<br />

Jm Monat Dezember, nämlich zur Zeit der herannahenden Reife der<br />

Frucht pal'tay oder pal'ta, bereiten sich die Teilnehmer an dem<br />

Feste durch fünftägiges Fasten, d. h. Enthaltung von Salz, Utsu (Beißpfeffer,<br />

Capsici spec.) und vom Beischlaf darauf vor. An dem zum<br />

Anfang des Festes bezeichneten Tag versammelten sich Männer und<br />

Weiber auf einem bestimmten Platze zwischen den Obstgärten, alle<br />

splitternackt. Auf ein gegebenes Zeichen begannen sie einen Wettlauf<br />

nach einem ziemlich entfernten Hügel. Ein jeder Mann, der während<br />

des Wettlaufes ein Weib erreichte, übte auf der Stelle den Beischlaf<br />

mit ihr aus. Dieses Fest dauerte sechs Tage und sechs Nächte/<br />

Dieses nur vom Erzbischof von Luna Don Pedro de Villagomez in<br />

seiner außerordentlich seltenen Carta pastoral de exortacion é instruction<br />

Fol. 47, erwähnte Fest hieß Akhataymita. — Zit. von Ploß-<br />

Bartels, D. Weib i. d. Natur- u. Völkerkunde. Lpzg. 1905. L S. 608,<br />

wo noch mehrere Belege aus anderen geogr. Provinzen zu lesen sind.<br />

IX. Unter der Überschrift Absonderliche Beweggründe für die<br />

Ausübung des Beischlafs' bemerkt Bartels а. а. O. I. S. 544: „Es<br />

muß hier noch einiger absonderlichen Beweggründe gedacht werden,<br />

aus welchen bei manchen Völkerschaften der Beischlaf ausgeführt wird.<br />

Am leichtesten verständlich ist die Anschauung, daß er überhaupt eine<br />

übersinnliche befruchtende Kraft besitze. Dieser Glaube an die sympathische<br />

Wirkung des Zeugunggeschäftes auf den Pflanzenwuchs<br />

findet sich bei manchen Naturvölkern: So pflegt der Javane nachts<br />

mit seiner Frau in den Reisfeldern der Venus zu opfern, um seine<br />

Reispflanzungen durch sein Beispiel zu vermehrter Fruchtbarkeit anzuregen<br />

(van der Burg). Dasselbe tun die Einwohner der Molukken<br />

in ihren Baumpflanzungen in gleicher Absicht (van Hoëvell) 1<br />

).<br />

1) Richard Schmidt, Liebe und Ehe in Indien, Berlin 1904, S. 19, bestätigt<br />

diese Bräuche: ,Die Javanen glauben den Ertrag ihrer Reiskulturen dadurch erhöhen zu<br />

können, daß sie zur Nachtzeit mit ihren Frauen nackt die Felder entlang laufen und dort<br />

ein Linga samt einer Yoni opfern. 1<br />

,Etwas Ähnliches trifft man bei den Bewohnern des zur Gruppe der Molukken<br />

gehörenden Eilandes Nussalaut bezüglich der Gewürznelkenkulturen. Wenn nämlich der<br />

Stand der Pflanzungen auf eine kargliche Ernte deutet, dann begibt sich der Mann nachts<br />

nach seinen Gärten, tut dort seine Kleider ab und versucht die Bäume fruchtbarer zu<br />

machen, indem er, dort stehend, ,de bewegiog van den coitus 4 macht (Wilken in Gids II,<br />

Ii92). — S. 12: ,Man denke sich das überaus feierliche, mehrere Tage währende Sorna-<br />

Opfer und suche sich dann mit dem Kontraste abzufinden, der darin besteht, daß während-

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