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1 - Horntip

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nije me nijedna tako molila, pa ja njoj da dam i pogaću i pećenja а<br />

sad ti ne mogu niśta da uradim! 1 mené neko da pritegne, svu bi<br />

mi guzicu iscepao i ne bih se mogao odbraniti. Idi, blago meni pa<br />

traźi drugog coveka, koji je za taj posao!'<br />

Erzählt von einem Landmann aus der Gegend von Semendrija,<br />

Serbien.<br />

Von einem Weibe, das ein Kind zu haben begehrte.<br />

Ein Weib war nicht so glücklich, Kinder zu haben. Was hat sie<br />

nicht alles getan und wieder nichts! Darob härmte sie sich gar sehr<br />

ab und unausgesetzt suchte sie sowohl Ratschläge als Heil- und Zaubermittel<br />

und alles andere, nur um zu gebären.<br />

Eines Tages kam zu ihr irgend eine Vettel zu Besuch und hielt<br />

ihr vor, sie hätte niemals Armen milde Gaben gewährt und darum<br />

beschenkte sie Gott mit keinem Kindersegen. Jedoch, o du mein<br />

Kind, knet einen gediegenen Fladen an und brat die allerbeste Gluck,<br />

füll die Reisedose mit Topfen und die Flachflasche mit Branntwein<br />

an und begieb dich vor Sonnenaufgang auf den Marktplatz, wo sich<br />

die Arbeiter, die Tagelöhner verdingen, und den du zuerst erblickst,<br />

den lad ein, damit er dich abvögle und du wirst in anderen Umständen<br />

verbleiben. 1<br />

—<br />

Ganz glücklich hub das Weib noch am Abend zu rüsten an und<br />

war bis Mitternacht fertig. Sie wusch sich sauber, kämmte sich aus,<br />

zog neues Gewand an, nahm alles, was erforderlich, mit und begab<br />

sich auf den Platz hin. Als erstem begegnete sie einem Gevatter<br />

Bäuerlein. Sie trat auf ihn zu, begrüßte ihn und richtete an ihn die<br />

Bitte, er möge mit ihr gehen, damit sie ihm tüchtig anzuessen gebe<br />

und hierauf, daß er sie abvögle. Dem Gevatter erzitterte jede Ader,<br />

er schöpfte den Busen voll Luft, seufzte tief auf und sprach zu ihr:<br />

,Ei, mein Kind, solang als ich leistungfähig war, hat mich keine so<br />

gebeten, eher war ich bereit, ihr einen Fladen und Braten zu geben,<br />

jetzt aber vermag ich dir gar nichts zu tun! Selbst wenn einer mich<br />

an sich zöge, könnte er mir den ganzen Arsch zerschleißen und ich<br />

wäre nicht vermögend, ihn abzuwehren. Geh, heil mir, und such dir<br />

einen anderen Mann, der für diese Arbeit taugt! 1<br />

Anmerkung: Die Begegnung (sreća) ist das Glück im guten (dobra)<br />

oder ungünstigen (lośa, huda) Sinne. Vgl. Krauss, Sreća, Glück und<br />

Schicksal im Glauben der Südslaven. Wien 1886 und Haarschurgodschaft<br />

bei den Südslaven, Leiden 1894, S. 31.

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