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1 - Horntip

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Wundern, ein Wehgeschrei, man erschrickt, es könnte irgend eine<br />

Verzauberung vorliegen, irgend eine Verfluchung und sie suchten<br />

einen, der den Popen holen gehen soll, damit er komme und das<br />

Banngebet verlese. Wer soll da gehen, es ging just jener Habenichts.<br />

Im Dorfe hatten sie keinen Popen, er begab sich also gar ins nächste<br />

Dorf, erzählte dem Popen, was geschehen, und lud ihn ein, sofort<br />

mitzukommen. Der Pope legt die Bücher in den Zweisack, schwingt<br />

sich auf die Stute hinauf, und sie machen sich auf den Weg. Die<br />

Stute schlug einen etwas rascheren Gang ein und der Pope gewann<br />

einen ziemlichen Vorsprung und als er wähnte, der Habenichts werde<br />

ihn nicht sehen können, kehrte er in ein Wäldchen am Wege ein,<br />

schwang sich von der Stute herab, führte sie zu einem Baumstrunk<br />

hin, stieg auf ihn hinauf und fing die Stute zu vögeln an. Auch der<br />

Habenichts beschleunigte ein wenig seine Schritte, erblickte des Popen<br />

Treiben, schaute durchs Kraut hindurch und der Pope verblieb in der<br />

Stellung, wie er sich der Stute an den Schweif angeklammert hatte.<br />

Jener erreicht ihn: Was soll das heißen, Pope?! — Du siehst doch,<br />

was los ist, sagte der Pope zu ihm, aber geh du weiter, ich kann<br />

nicht<br />

Er zog ab und erzählte umständlich, was sich mit dem Popen<br />

ereignet hat Es erhoben sich die Leute vom Hause des Bräutigams,<br />

um die Sache zu sehen. Es ist Wahrheit so! Alle erschrecken, was<br />

das werden soll, zumeist aber der Schwiegervater und die Schwiegermutter;<br />

sie heben auf die Schwiegertochter zu schreien an, daß sie<br />

dies Unglück in ihr Haus gebracht hätte, sie fangen an, sie um jeden<br />

Preis von sich abzuschütteln und versprechen alle Geschenke, die sie<br />

bekommen haben, demjenigen, der dieses Wunder aufhebt Hierauf<br />

erzählte der Habenichts, wie ihn ein gewisses altes Mütterchen ein<br />

Heilmittel gelehrt und er verlangte, sie möchten ihm neben den Geschenken<br />

auch sie, die Braut, überlassen* Und er zog das Kraut hervor,<br />

schaute hindurch und alle trennten sich von einander los, als ob überhaupt<br />

gar nichts vorgefallen wäre. Er nahm von da sowohl die Geschenke<br />

als auch die Braut mit, begab sich nach seinem Hause und<br />

erst dort hub die wahre Hochzeitfeier an.<br />

Die Leute bitten ihn, er möge hingehen und auch den Popen<br />

freilassen. Er mag nicht, Der kann, so sagt er, noch ein Weilchen<br />

zuwarten. — Als es bereits am Morgen war, erhob er sich auf zum<br />

Popen und sie treffen ihn, wie er noch immer nakthaxig auf der Stute<br />

hockt und wie es so nachts kalt gewesen, war er nahezu erfroren.<br />

Als er vernahm, daß ihn der Habenichts seines Ungemachs entledigen

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