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1 - Horntip

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Epigramm XII, 7) dabei den Knaben onanierte. Darin durch den herbeikommenden Vater<br />

des Jimgen gestört, nimmt er rasch eine beim Ringkampf übliche Stellung ein (vgl.<br />

Lukianus, In Gymn. §1) und tut, als ob er nichts anderes vorgehabt hätte. Der Vater<br />

hat, scheint's, die Sache durchschaut und gebietet ein Ende zu machen, da er den Knaben<br />

sonst noch ,ersticke* (griechisch = nviylÇeiv, mit doppeltem Sinn, auch koitieren).<br />

XII, 242. Neulich zeigtest du ein Glied ähnlich dem rosigen Finger,<br />

o Alkimos; jetzt hast du eines, das dem rosigen Arm ähnlich ist<br />

Anmerkung. Das Glied entspricht in seinem gewöhnlichen Zustand dem ,Rosenfinger*,<br />

in seinem erregten den , Rosen arm 4<br />

.<br />

ХП, 245. Jedes unvernünftige Lebewesen , vögelt 1<br />

bloß; wir, die<br />

vernünftigen haben vor den andern das voraus, daß wir das ,Arschficken<br />

1<br />

erfanden; alle aber, die den Weibern dienen, haben vor den<br />

unvernünftigen Tieren nichts mehr voraus.<br />

Anmerkung. Es schien mir zur Gegenüberstellung der beiden griechischen Ausdrücke<br />

ßivetv und Ttvyl^eiv nicht unangebracht, diese derben deutschen Ausdrücke zu<br />

benützen; im Urtext haben sie den verrufenen, unästhetischen Klang nicht ganz wie bei<br />

uns. Zur Sache vgl. Long o s ,Daphnis und Chloe* Buch 4 und Luki an, Amores § 22<br />

und § 36.<br />

XII, 251. Früher hatten wir gegenseitige Küsse und was sonst dem<br />

Liebeswerk vorangeht; denn du warst noch ein junges Bürchchen,<br />

Diphilos, Jetzt aber bitte ich um das Hinterteil, welches später nicht<br />

dasein wird. Alles nämlich nach seiner Zeit.<br />

Anmerkung. Es scheint hiernach doch, daß man eigentliche ,Knaben* nicht zum<br />

Coitus in anum benutzte, sondern erst Jünglinge. Vgl. auch unten ХП, 22.<br />

Es folgen nun noch einige Gedichte anderer Dichter, welche beweisen,<br />

daß die geschilderten Zustände nicht etwa nur dem Gehirn<br />

des Straten entspringen I<br />

XII, 30 (Alkaios). Dein Schenkel, Nikandros, beginnt von Haaren<br />

zu starren; doch hüte dich, daß nicht auch dein Hinterteil dasselbe<br />

Geschick erleidet, ohne daß du es merkst; dann wirst du erkennen,<br />

wie groß der Mangel an Freunden ist; doch jetzt noch kümmere dich<br />

um deine unwiederbringliche Jugend!<br />

Anmerkung. Die wachsenden Haare sind, wie uns in unzähligen Gedichten<br />

berichtet wird, der Tod der sinnlichen liebe zu den Knaben, ein Beweis, daß man nicht<br />

eigentlich von einer ,Männerliebe* bei den Hellenen reden kann. Der Hellene liebte das<br />

Weibliche im Jüngling, das Zarte, Weiche, Glatte, nicht wie die Mehrzahl der heutigen<br />

Homosexuellen den Mann.<br />

* m<br />

XII, 38 (Rh і an o s). Die Hören und Grazien haben dir süßes Ol<br />

eingegossen, o Hinterteil, du läßt nicht einmal Greise schlafen. Sage<br />

mir, wessen du glücklicher bist und wen der Knaben du zierst? Der<br />

Hinterteil sagte: ,Des Menekrates 4<br />

.

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