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1 - Horntip

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greift die Rechte verstohlen in den Busen hinein und drückt die Brustwarzen, welche in<br />

der Erregung alsbald übermäßig anschwellen und, während der Leib vor Begierde strotzt,<br />

greift er herum mit den Fingern und geht langsam vor bis zu der Blüte mit den ersten<br />

Milchhaaren. Und — doch was soll ich Unnennbares aussprechen? — Hat man erst<br />

diese Erlaubnis bekommen, dann macht sich die Liebe an ein noch heißeres Beginnen:<br />

nach einem Vorspiel bei den Schenkeln stößt sie, wie der Komiker sagt, mitten hinein.'<br />

Also ganz dieselbe Art wie im obigen Gedicht. Die Römer des Kaisertums scheinen<br />

dieser Art ebenfalls sehr gewogen gewesen zu sein; man vgl. z. B. Petronius oder die<br />

Epigramme des Martial oder die Priapeia (erst neulich trefflich übersetzt von<br />

A. von Bern us).<br />

XII, її. Gestern hatte ich bei Nacht den Philostratos bei mir<br />

und konnte nicht, obwohl jener — wie soll ich sagen — alles darbot<br />

Behandelt mich nicht mehr als Freund, meine Freunde, sondern werft<br />

mich von einem Turm herab, da ich zu sehr ein Astyanax geworden<br />

bin.<br />

Anmerkung. Dieselbe Klage findet sich Priapeia LXXXIII (Tibull).<br />

Astyanax; Wortspiel mit dem griechischen Wort stüein = steif sein; also ist ein<br />

A-Styanax einer, dem das Glied nicht mehr steht<br />

XII, 13. Ich fand einmal Ärzte, bartlose, welche Eros quälte,<br />

Und die ein natürliches Heilmittel anrieben.<br />

Aber sie, ertappt, baten: Sei still!<br />

Und ich sagte: Ich schweige, wenn ihr mich bedienen werdet<br />

Anmerkung. Wortspiel mit dem Worte anreiben (vclßeiv), welches auch bedeutet:<br />

Onanie treiben. Der Dichter ertappte also Knaben, die onanierten, und will still sein,<br />

wenn sie auch seinen Lüsten dienen.<br />

Auch unser Wort ,ficken' hat ja den Doppelsinn .reiben* und ,coitieren'.<br />

XII, 206. A.: Wenn du etwas von den Dingen verstehst, so greife<br />

in der Mitte an, und niederknieend verbinde und<br />

vorwärtsstoßend greife an und nimm in Besitz!<br />

B.: Du verstehst nichts, Diophantes; kaum kann ich das<br />

ausfuhren; der Knabenwettkampf ist anders.<br />

C: Bewege dich und bleibe, Kyros, und halte den<br />

Hineinstoßenden aus; zuerst mußt du lernen, mit<br />

einem andern zu üben, anstatt allein zu üben.<br />

Anmerkung. Ausdrücke des Ringkampfes sind hier zweideutig auf den Geschlechtakt<br />

des Lehrers mit dem Knaben angewendet, ganz ebenso wie in der berüchtigten Stelle<br />

bei Lukianos : Lucius aut asinus, cap. 9 u. 10, wo es sich um den Akt mit einem Weibe<br />

handelt.<br />

A. ist der Lehrer, B. der Knabe, dem die Sache noch unbekannt ist Anfangs<br />

etwas unklar und verderbt, vielleicht so: ,Nimm mein Glied in die Hand, kniee nieder<br />

und versuche, es in deinen After zu stoßen.' Dem würde der Schluß entsprechen: Bewege<br />

dich und bleibe, d. h. mache die Vor- und Rückwärtsbewegungen wie beim Coitus und<br />

halte die Stöße meines Gliedes aus.

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