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1 - Horntip

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a) Dem Weib, das sich nicht schützen kann,<br />

Zieht man umsonst den Gürtel an.<br />

b) Der Jungferngürtel mit dem Schloß<br />

Vermehrt im Weib die Untreu bloß.<br />

,Die nachstehende Abbildung zeigt den in meiner Sammlung seit<br />

nahezu fünfzehn Jahren befindlichen Keuschheitgürtel. Er ist in Eisen<br />

zierlich geschmiedet, wiegt 32 Deka, die Bauchplatte ist 30, die Gesäßplatte<br />

31 cm lang. Der Leibgürtel hat 85 cm Hüftumfang und<br />

jeder seiner vier in Scharnieren beweglichen Teile hat 15 cm Länge<br />

bei einer Breite an der stärksten Stelle von 1,2 cm. — Die Bauchplatte<br />

zeigt zum Schutz der Vulva eine 7 cm lange und 1,5 cm in der Mitte<br />

breite Spalte, die auf jeder Seite 21 Eisenzähne besitzt — 3,5 cm<br />

oberhalb dem Beginn der Spalte befindet sich ein herzförmiger Ausschnitt,<br />

während in dem oberen 8,5 cm breiten Basisteile eine fein<br />

durchbrochene Rosette sichtbar ist. Diese Platte hat auch noch die<br />

alte mit schmutziggelbem Seidenzeug überzogene Polsterung.<br />

,Die vom Rost stark mitgenommene Gesäßplatte besitzt in der<br />

Aftergegend eine dreipaßförmige Öffnung (3x3,5 cm Durchmesser),<br />

ferner Herz und Rosette an der entsprechenden Stelle, wie die Vorderplatte.<br />

Die hinteren Eisenschienen des Hüftgürtels sind an der Gesäßplatte<br />

mit festgenieteten Scharnieren auf jeder Seite beweglich und<br />

die vorderen Eisenschienen laufen dem Ende zu in zwei längliche<br />

Öffnungen aus, die in zwei am vorderen Basisrande befindliche Bügel<br />

einpassen. Durch zwei entsprechende Vorhängeschlößchen konnte an<br />

dieser Stelle der Gürtel am Leibe der Frau festgemacht werden.<br />

Дт folgenden die Fundgeschichte des Gürtels, die da zeigt, durch<br />

wie sonderbare Zufälle sich die Glückgöttin dem Sammler oft dienstbar<br />

macht<br />

,Es war im Sommer des Jahres 1889, als ich mich einige Tage zu<br />

Besuch von Verwandten in einem kleinen Provinzstädtchen Oberösterreichs<br />

aufhielt Aus meiner Studienzeit her kannte ich noch den Ort,<br />

der mit seiner zum Teil noch erhaltenen Stadtmauer und den krenelierten<br />

Türmen von jeher ein anziehendes Bild bot Mein erster Morgenspaziergang<br />

führte mich zu dem altehrwürdigen Kirchlein, das, 10 Minuten<br />

außerhalb des Städtchens gelegen, um die Mitte des XV. Jahrhunderts<br />

erbaut wurde. In des einsamen Gottesackers Mitte steht eine schön<br />

aus Stein gehauene, gotische Dux Perpetua-Säule, deren Steinstufe die<br />

Jahrzahl 1443 trägt Im Jahre 1889 ging man neuerlich an eine Restaurierung<br />

des schadhaft gewordenen Kirchleins und der hohe Stadtrat<br />

hatte beschlossen, bei dieser Gelegenheit, die schöne Lichtsäule, um

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