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1 - Horntip

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Wann sie sterwen tat Wenn sie sterben würde<br />

Und ich erwen tbät Und ich sie beerben würde,<br />

Wären dte Dampfhüdlen wieder güet. Wären die Dampfnudeln wiederum gut<br />

Eigenartig aus Kindermund hört sich nachstehender Abzählvers<br />

an, welchen die Kinder beim Fangspiel anwenden:<br />

Dert hunte, dert howen Dort unten, dort oben<br />

Bi d«r Linsekapell, bei der Linsekapell<br />

Dert isch e Waldbrüeder Dort ist ein Waldbruder<br />

im e Maidle nochg'rennt, [in] einem Mädchen nachgerannt,<br />

Het's Nister ufTg'hängt Hat das Nister aufgehängt.<br />

Nister gleichbedeutend Nüster, Nüester kommt von Pater nos ter<br />

und bedeutet einen Rosenkranz.<br />

Einfach, doch die Lothringer verhöhnend, ist der Zweizeiler:<br />

Wälscher Hannickel — Gugummeresalat,<br />

Freß dü der Dreck un ich de Speck.<br />

Hannickel soll Jean Nicolas bedeuten, ein in Lothringen sehr häufig<br />

vorkommender Vorname, der übrigens auch bis zum Jahre 1870 in den<br />

Vogesentälern üblich war. Gugummeresalat bedeutet Gurkensalat,<br />

eine sehr beliebte Speise im Sommer.<br />

Nicht übersehen dürfen wir die Besenmacherlieder, wovon nachstehend<br />

eine Probe mitgeteilt sei:<br />

Käuifen er äui a Basa? Kauft ihr auch einen Besen?<br />

Ja, kumma arinl Ja, kommet herein.<br />

Han er äu schu z' Morje gassa? Habt ihr auch schon zu Morgen gegessen?<br />

(— gefrühstückt)<br />

Ja, schu e Will Ja, schon eine Weile,<br />

Sur Mellich u. Bibbalaskas, Sauer Milch u. Bibbeleskäse (Quark)<br />

Un kleine Maidia han Und die kleinen Mädchen haben<br />

Verschesseni Ärsch. Verschi . . After.<br />

(Aus dem vorderen Breuschtal.)<br />

Aus der Gegend von Mutzig im Kreis Molsheim, Unterelsaß, stammt<br />

der Zweizeiler:<br />

Hopp la Gais<br />

Lüpf de Wadel und loß e Scheiß.<br />

Dem elsässischen Dialekt einverleibt, und zwar aus dem Hochdeutschen<br />

wurden die Reime:<br />

Schint d' liab Sunn au noch so heiß,<br />

Sitzt der Seppel am Burne un — schei . . t.<br />

Es ist eine unerfreuliche, aber Folkloristen, Volkswirtschaftlern,<br />

Pädagogen und Seelsorgern allgemein bekannte Tatsache, daß die<br />

Kinder, welche im Sommer während der schulfreien Zeit auf der Weide<br />

das Vieh hüten müssen, unbeaufsichtigt allerlei dumme Streiche machen.

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