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1 - Horntip

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Mathieu müsse Urin von sich trinken, um die Hitze innerlich durch<br />

den Urin wegzutreiben. 1<br />

) ,Hör emol 1<br />

, meinte Mathieus Frau, ,diß kann<br />

doch absolut nit güet mache! Krank bisch de und din Wasser isch<br />

au verhitzt, dunkel und dick! Dü bekummsch de Verrecker (Tod) ganz<br />

an de Hals! Weisch dü was? Trink dü vu mim Wasser! I bin, Gott<br />

Weißt du was?<br />

Low e Dank, ewe g'sund. Min Wasser isch klor und prowiere kannsch<br />

es immer/ — Jo denn', sait d'r Mathieu, wü 2<br />

) liawer g'sund isch als<br />

krank. So nimmt denn d' Frau У Potschamberle un brüst enin.<br />

Nachttopf braust hinein.<br />

Wia 's awer d' Wiebslitt han, loßt sie iwwer —m— Brüse e g'sun-<br />

Wie es aber die Weibsleut haben, läßt über dem Brausen einen tüchtigen<br />

dar ziehen. ,Aeh fi Daifel 4<br />

, jommert jetzert d'r Mathieu, ,ich soll dyni<br />

Crepitus. ,Ach pfui Teufel',<br />

Brunz trinke, un jetzert schißsch dü mir gläuw і au no drin! 4<br />

scheißest ,Ach<br />

bah! Wüher? I blos jo numme d'r Schüm 3<br />

) eweg/<br />

was! Woher? Ich blase ja nur den Schaum hinweg. 1<br />

88- Gewonnene Wette.<br />

(Dialekt aus der Gegend von Straßburg.)<br />

E luschtige Farceur het emol kaan Silwergröschel meh im<br />

Ein lustiger Witzemacher hat einmal kein Silbergroschen (= 10 Pf. in Nickel) mehr im<br />

Hossesack g'het. Wie —n— er so uf der Stroß furtwalzt, gsicht er<br />

Hosen gehabt. Wie er so auf sieht er<br />

e Büa, wü grad schisse will. ,Männel', riaft 'm d'r Farceur züa, /wart<br />

einen Buben, welcher eben will. »Männchen*, ruft ihm der züa, ,wart<br />

e bissei un schiß dü mir in myni Hosse/ Afä 's Biawel isch verund<br />

du in meine Enfin das Bübchen ist<br />

wundert g'sin, awer het dem Typ synere Wunsch erfillt D'r Farceur<br />

gewesen, aber hat seinen erfüllt Der<br />

zieht d' Hosse 'na' un loßt sich drin schisse. ,So, Männel, jetzert kumm<br />

hinab und läßt darein jetzt komm<br />

dü nure mit, wann de in ere halwe Stund e Fünflivres-Stickel verdiane<br />

du nur wenn du einer halben ein Fünffranken-Stück verdienen<br />

witt 1<br />

willst. 1<br />

Bref, beidi walzen ab un kehre im e fine Gaschthof in. Do han<br />

Kurz, beide und kehren in einem feinen<br />

e Paar Herre g'sesse, wü güeti Mümpfele gepickt han. Nit fuel hocke<br />

welche gute Speisen aufgepickt = gegessen haben. Nicht faul setzen<br />

1) Die Verwendung von Menschenurin zu Heilzwecken ist nach den im Volk geltenden<br />

Ansichten durchaus statthaft und auch wertvoll. Frischer Menschenkot wird als Schutzmittel<br />

den Säuglingen manchmal auf die Brustdrüse gebunden, damit kein Schreckgespenst<br />

daran sauge.<br />

2) D'r Mathieu wü liawer — der Mathieu wo [(in der Bedeutung) welcher] lieber.<br />

3) Die Anwendung des Nominativs statt des Akkusativs im Dialekt bitten wir als<br />

eine Dialekteigentümlichkeit zu beachten.<br />

,A

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