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1 - Horntip

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wurd 's Säckel uffgeblose, awer do bi uns geht der Wind ins Röhrel,<br />

wird das Säckchen autgeblasen, aber da bei uns geht der Wind in das Röhrchen<br />

und worum? Die zwei Eier im Säckel sin ze schwar.'<br />

und warum? sind zu schwer. 1<br />

Anmerkung. Dieses letztere Stück spielt in einem Rebstück zwischen dessen erster<br />

und zweiter Bearbeitung. Man holt das in dem Rebgelände sproßende Gras als Kuhfutter<br />

bei der Stallfütterung. Gewöhnlich wird das mit der Handsichel abgemähte ,Rebstück*<br />

Grünfutter in ein Tuch eingepackt und ab Kopflast von den Mädchen und Frauen heimgetragen.<br />

Schangi ist ein gut beobachteter Schürzenjäger, der die Mädchen mit Süßigkeiten<br />

an sich zu fesseln weiß.<br />

Häpperle = Huppe, in vorliegendem Falle wird das Membrum virile + dem Hodensack<br />

verglichen mit jenen mißtönenden Lärmblasen, die man auf den Jahrmärkten kauft<br />

Bläst man in das Holzröhrchen, so bläht sich am anderen Ende die rote, grüne oder<br />

weiße Luftblase, aus der beim Absetzen des Röhrchens vom Munde ein schriller, kreischender<br />

Ton entweicht.<br />

Marie steht gerade im Alter, da die sinnliche Erregung beim weiblichen Geschlecht<br />

am leichtesten für Perversitäten von schamlosen Burschen ausgebeutet werden kann. —<br />

Die ganze Erzählung, so unsauber sie auch klingt, ist gleichzeitig ein Stück Aufklärung<br />

für die Bauernmädel, wie sie es nicht machen sollen.<br />

Der Dialekt ist ein Mischmasch von Unter- und Oberelsässisch, wie sich denn in<br />

der verkehrbewegten modernen Zeit die bisher ziemlich scharf abgegrenzten Dialektgebiete<br />

zu mischen beginnen. Die Knechte dienen bald im Ober-, bald im Unterelsaß.<br />

Bauerntöchter heiraten über das nächste Dorf hinaus, beim Militär gleichen sich Dialektverschiedenheiten<br />

der einzelnen Landsmannschaften weiter aus.<br />

79. Umsonst.<br />

Schleime war ein armer, doch grundehrlicher Hausierer, der jung<br />

geheiratet und jung viele Junge (Kinder) bekommen hatte. Wie diese<br />

all mit dem bissei Verdienst ernähren, wo dazu die Frau noch so<br />

hitzig war? ,'s geht nit andersch, і muß den Apothiker froge', dachte<br />

eines Tages Schleime, als er ins Städtchen auf den Markt gezogen<br />

war. Bon. Er geht hinein und klagte sein Leid. ,Bon', sagt der<br />

Apotheker, ,do laßt sich helfe' und verkaufte ihm ein Gummiüberzügel<br />

fur den ,Weibertrost'. Glückselig kommt Schleime heim und meint:<br />

,Nü, Mamme (Koseform fur Frau), jetzt sollst de habe dei Freid im<br />

Bett an mir un kein Kinderleid mehr.' Wie das die Frau hört, war<br />

sie neugierig wie alle Weiber, und Schleime mußte das Gummimäntele<br />

an und austun, so daß das Zügel über dem Hin- und Herziehen einen<br />

Riß bekam. ,Sixt's (siehst du es), jetzt sitzt's', meinte die Frau überstolz<br />

auf ihren Kunstverstand. Am Abend war die Sache im Gang<br />

und die Probe mit dem zerrissenen Gummizeug gefiel der Mamme fast<br />

noch besser als die frühere Übung, weil es jetzt allerlei Reibung absetzte.<br />

Das ging so einige Monate lang bis auf einmal; ,auh weih!'

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