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Stadtgespräch<br />
Herr der Bücher und der Kunst<br />
Sigmund Benker hat die Kulturlandschaft Domberg neu belebt<br />
von Günther Lehrmann<br />
Am Freitag, dem 14. März 2008 verabschiedete<br />
Friedrich Kardinal Wetter im<br />
Rahmen einer Feierstunde im Lesesaal<br />
der Freisinger Dombibliothek deren langjährigen<br />
Leiter Prälat Dr. Sigmund Benker<br />
in den Ruhestand. Über 50 Jahre hatte<br />
Benker die traditionsreiche Bibliothek auf<br />
dem Freisinger Domberg betreut und sie<br />
im Laufe dieser Jahrzehnte zu einer der<br />
bedeutendsten kirchlichen Bibliotheken<br />
Deutschlands ausgebaut. Nach der großen<br />
Zäsur durch die Säkularisation und dem<br />
damit verbundenen Aderlass an wertvollen<br />
Handschriften und Büchern, gesundete<br />
die Bibliothek im 19. Jahrhundert und in<br />
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts allmählich<br />
und erlebte ihren neuen Aufstieg<br />
durch den Einsatz und die Arbeit Benkers.<br />
Heute enthält die Dombibliothek 300.000<br />
geistesgeschichtliche Werke, stellt eine der<br />
Öffentlichkeit zugängliche große wissen-<br />
16 Von hier von dort und anderen guten Dingen<br />
schaftliche Bibliothek dar und verkörpert<br />
in besonderem Maße den alten Ehrentitel<br />
des Freisinger Dombergs als mons doctus.<br />
In Verbindung von Verabschiedung<br />
und 80. Geburtstag, den Sigmund Benker<br />
bereits im vergangenen Dezember feiern<br />
konnte, überreichte der Generalvikar der<br />
Erzdiözese, Dr. Robert Simon, im Rahmen<br />
der Feier am 14. März als besondere<br />
Ehrung und Auszeichnung eine im Verlag<br />
Schnell & Steiner erschienene Festschrift<br />
mit Aufsätzen zur Kunst-, Kirchen- und Bibliotheksgeschichte<br />
Bayerns, die Sigmund<br />
Benker in den langen Jahren seiner wissenschaftlichen<br />
Tätigkeit verfasste. Mit diesem<br />
Werk ehrte der Generalvikar eine herausragende<br />
Persönlichkeit des Diözesanklerus,<br />
die sich aber nicht nur um die neue Blüte<br />
der ehrwürdigen Dombibliothek verdient<br />
gemacht hat, deren äußeres Zeichen das<br />
1996 bezogene eigene Gebäude auf dem<br />
Scheitel des Dombergs ist; auch das bereits<br />
1974 eröffnete Diözesanmuseum für christ-<br />
liche Kunst, durch Benker begründet und<br />
aufgebaut, bewirkte nach dem Abzug der<br />
Philosophisch-theologischen Hochschule<br />
und der bischöflichen Seminare eine erneute<br />
Belebung der Kulturlandschaft Domberg.<br />
Als „Herr der Bücher und der Kunst“<br />
formte Sigmund Benker die von ihm geprägten<br />
Institutionen Diözesanmuseum<br />
und Dombibliothek zu Aushängeschildern<br />
der Kulturstadt Freising.<br />
„Den Sinn des Menschen für Wert und<br />
Schönheit der Überlieferung zu wecken“<br />
und in der Öffentlichkeit mutig für die Bewahrung<br />
des wertvollen Erbes einzutreten,<br />
stellt eine der Grundmaximen Benkers dar.<br />
Er lässt diese Aussage aber nicht nur für<br />
Bibliothek und Museum gelten, sondern sie<br />
ist ihm immer auch Grundlage für seinen<br />
denkmalpflegerischen Einsatz gewesen.<br />
Seit seiner Berufung im Jahre 1969 zum<br />
Konservator des Landesamtes für Denkmalpflege,<br />
als ihm unter anderem auch der<br />
Bereich Freising zugewiesen wurde und er