29.01.2013 Aufrufe

Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IV | Band 32<br />

Vorwort der Herausgeber<br />

mit e<strong>in</strong>er Bestands- und Bedarfsanalyse wird derzeit an e<strong>in</strong>em Nationalen<br />

Fachprogramm für mikrobielle genetische Ressourcen gearbeitet.<br />

Mit der Erarbeitung und Veröffentlichung der <strong>Agrobiodiversität</strong>sstrategie<br />

des BMELV sowie der Berufung des Wissenschaftlichen Beirats für Biodiversität<br />

und Genetische Ressourcen beim BMELV wurden weitere wichtige<br />

Strukturen als Grundlagen für strategisches Handeln <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

geschaffen.<br />

Ganz aktuell übergab der Wissenschaftliche Beirat während der Veranstaltung<br />

zwei neue Gutachten – e<strong>in</strong> Gutachten zur Reform der Agrarpolitik und<br />

e<strong>in</strong>es zur Biopatentierung – an den Parlamentarischen Staatssekretär Herrn<br />

Bleser.<br />

Die Teilnehmer des Symposiums waren sich darüber e<strong>in</strong>ig, dass die Bedeutung<br />

der biologischen Vielfalt <strong>in</strong> den letzten Jahren <strong>in</strong> alle Bereiche der<br />

Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und der Fischerei und auch <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong><br />

der Gesellschaft verstärkt E<strong>in</strong>gang f<strong>in</strong>den konnte.<br />

An den Diskussionen auf <strong>in</strong>ternationaler Ebene, <strong>in</strong>sbesondere bei der<br />

Welternährungsorganisation FAO, war <strong>Deutschland</strong>, wie die <strong>in</strong>ternationalen<br />

Vertreter betonten, <strong>in</strong>tensiv beteiligt. Internationale Übere<strong>in</strong>kommen,<br />

wie der Internationale Vertrag zu pflanzengenetischen Ressourcen (ITPGR)<br />

konnten erfolgreich <strong>in</strong>stalliert, Globale Aktionspläne zu pflanzen- und zu<br />

tiergenetischen Ressourcen auf den Weg gebracht werden.<br />

Und dennoch: trotz aller nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Bemühungen<br />

wurde das auf dem Weltnachhaltigkeitsgipfel 2002 <strong>in</strong> Rio formulierte Ziel,<br />

den Rückgang an biologischer Vielfalt bis 2010 deutlich zu reduzieren, verfehlt.<br />

Somit befassten sich die Arbeitsgruppendiskussionen mit den Perspektiven<br />

für die <strong>Agrobiodiversität</strong>. Welche Vision haben wir für die nächsten 20 Jahre?<br />

Was sollte am dr<strong>in</strong>gendsten getan werden, um diese Vision zu erreichen?<br />

Was können die Politik und die Akteure tun? Was s<strong>in</strong>d die nächsten konkreten<br />

Schritte?<br />

Diese Fragen diskutierten die Teilnehmer im H<strong>in</strong>blick auf die Themen:<br />

•<br />

•<br />

„<strong>Agrobiodiversität</strong> und Welternährung“,<br />

„<strong>Agrobiodiversität</strong> und Klimawandel“,<br />

• „<strong>Agrobiodiversität</strong> und Erhaltung ( <strong>in</strong> situ und ex situ)“ und<br />

•<br />

„<strong>Agrobiodiversität</strong> und Verbraucher/Gesellschaft“.<br />

Die Diskutierenden waren sich e<strong>in</strong>ig, dass die <strong>Agrobiodiversität</strong> und ihre<br />

nachhaltige Nutzung von höchster Bedeutung für die Sicherung der Welternährung,<br />

für die Anpassung der Produktion an den Klimawandel und für<br />

die Gesellschaft s<strong>in</strong>d. Um das enorme Potenzial der <strong>Agrobiodiversität</strong> besser<br />

nutzen zu können, ist noch jedoch noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.<br />

„Viele Probleme s<strong>in</strong>d erkannt, manches wurde bereits erreicht, aber wir<br />

müssen nun mit verstärkten Anstrengungen vorangehen!“ lautete e<strong>in</strong> Fazit<br />

der Schlussdiskussion. Hier gilt es auch, die Konzepte für e<strong>in</strong> möglichst<br />

effektives und effizientes Vorgehen zu schärfen. Die vielfältige und fachlich<br />

breite Diskussion verdeutlichte zudem die vielen wichtigen Anknüpfungsbereiche<br />

des Themas „<strong>Agrobiodiversität</strong>“, von der Produktion über die Weiterverarbeitung<br />

und den Verbrauch.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Aussage zog sich wie e<strong>in</strong> Roter Faden durch die Diskussionen:<br />

Wir brauchen e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung der Vision zur Zukunft der <strong>Agrobiodiversität</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />

Um e<strong>in</strong>e solche Vision transparent und mit breiter Beteiligung zu entwickeln,<br />

wurden Dialogprozesse zu verschiedenen Themen vorgeschlagen, u.a.<br />

zur Entwicklung e<strong>in</strong>er Vision für die zukünftige Landnutzung, zu Zielgrößen<br />

für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der <strong>Agrobiodiversität</strong> oder<br />

zur Stärkung der Vermarktung regionaler Produkte. Außerdem s<strong>in</strong>d klare<br />

Indikatoren und Zielgrößen notwendig, um den Erfolg bisheriger und die<br />

Notwendigkeit neuer Maßnahmen beurteilen zu können. E<strong>in</strong>e wichtige Rolle<br />

<strong>in</strong> der Förderung und Umsetzung dieser Prozesse sollten die Nationalen<br />

Fachprogramme zur Umsetzung der <strong>Agrobiodiversität</strong>sstrategie bilden.<br />

Band 32 | V

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!