29.01.2013 Aufrufe

Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

38 | Wilbert Himmighofen<br />

Vom Rio-Gipfel 1992 bis zur Agro biodiversitäts-Strategie des BMELV<br />

die Konferenz über Umwelt und Entwicklung e<strong>in</strong>berufen und Arbeiten an<br />

e<strong>in</strong>er Agenda für das 21. Jahrhundert, die Agenda 21, begonnen.<br />

Die Vorgeschichte von UNCED 1992 (Rio de Janeiro) – Zeittafel<br />

Internationale Umwelt- und Entwicklungspolitik<br />

1972 (Juni) Erste UN-Umweltkonferenz, Stockholm<br />

1972 (Nov.) Gründung von UNEP durch VN-VV<br />

1977 – 1980 Nord-Süd-Kommission<br />

1983 – 1987 Weltkommission für Umwelt und Entwicklung<br />

1987 E<strong>in</strong>berufung von UNCED 92 durch die Vollversammlung der UN<br />

Genetische Ressourcen<br />

International<br />

1971 Weltbankberatungsgruppe für die Internationale<br />

Agrarforschung (CGIAR)<br />

1974 International Board for Plant Genetic Resources (IBPGR)<br />

1982 FAO: „Internationale Verpflichtung zu Pflanzengenetischen<br />

Ressourcen“, Kommission zu Pflanzengenetischen Ressourcen<br />

(CGRFA) „Globales System“ zu pflanzengenetischen Ressourcen<br />

<strong>Deutschland</strong>/EU<br />

1971 Erstes Umweltprogramm der Bundesregierung<br />

1986 Gründung BMU<br />

1986 BML: Gründung Referat Biotechnologie und genetische<br />

Ressourcen, Projektgruppe Pflanzengenetische Ressourcen<br />

(Ressortforschung)<br />

1990 (3.Okt.) Wiedervere<strong>in</strong>igung<br />

später: Neuorganisation der Forschung im Beitrittsgebiet (u.a.<br />

Züchtungsforschung, Zusammenlegung der Ex-situ-Sammlungen<br />

pflanzengenetischer Ressourcen)<br />

1990 BML: Konzeption zu pflanzengenetischen Ressourcen<br />

1992 Reform der EU-Agrapolitik (MacSharry-Reform), VO (EWG)<br />

Nr. 2078/92 für umweltgerechte und den natürlichen Lebensraum<br />

schützende landwirtschaftliche Produktionsverfahren<br />

Abb. 1: Vorgeschichte von UNCED 1992 – Zeittafel<br />

Fig. 1: UNCED 1992 – History and timetable<br />

E<strong>in</strong>e besondere Entwicklung nahm die <strong>in</strong>ternationale Zusammenarbeit bei<br />

genetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft.<br />

1.2 Internationale Zusammenarbeit bei genetischen<br />

Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft<br />

In der FAO waren bereits seit den 50er Jahren die weltweiten Verluste der<br />

Vielfalt bei den Nutzpflanzen <strong>in</strong>tensiv und kontrovers diskutiert worden,<br />

und <strong>in</strong> den 60er Jahren hatte sie sich auch der Nutztiere angenommen und<br />

e<strong>in</strong> Informations- und Frühwarnsystem bedrohter Nutztierrassen erstellt.<br />

Auch im Fischerei- und Forstbereich der FAO hatten diese Fragen zunehmende<br />

Bedeutung gewonnen.<br />

Gemäß dem Auftrag der o. a. Konferenz von Stockholm hatte die FAO<br />

zunächst drei technische Konferenzen zu pflanzengenetischen Ressourcen<br />

(PGR) durchgeführt und im Jahre 1982 e<strong>in</strong>e rechtlich nicht b<strong>in</strong>dende<br />

Vere<strong>in</strong>barung, die „Internationale Verpflichtung zu Pflanzengenetischen<br />

Ressourcen“, das so genannte „Undertak<strong>in</strong>g“ beschlossen. Es wurde e<strong>in</strong>e<br />

Kommission e<strong>in</strong>gerichtet, die dessen Durchführung überwachen sollte, und<br />

auf dieser Basis <strong>in</strong> der Folge e<strong>in</strong> „Globales System“ zu pflanzengenetischen<br />

Ressourcen entwickelte mit e<strong>in</strong>em weltweiten Netzwerk von Erhaltungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

e<strong>in</strong>em Informations- und Frühwarnsystem und e<strong>in</strong>em Kodex<br />

für das Sammeln und den Transfer von PGR. Bei e<strong>in</strong>er weiteren, vierten<br />

technischen Konferenz 1994 sollten noch e<strong>in</strong> Weltzustandsbericht und e<strong>in</strong><br />

Weltaktionsplan vorgelegt werden.<br />

Das „Undertak<strong>in</strong>g“ g<strong>in</strong>g von dem Grundsatz aus, dass pflanzengenetische<br />

Ressourcen als Erbe der Menschheit für die weitere Nutzung frei zugänglich<br />

se<strong>in</strong> sollten. Vorrangige Ziele waren die Sammlung, Ex-situ-Erhaltung,<br />

Evaluierung und Erforschung dieser Ressourcen. Wegen mangelnder Berücksichtigung<br />

von Züchterrechten bestanden Vorbehalte seitens e<strong>in</strong>iger<br />

Industrieländer, auch <strong>Deutschland</strong>s. Durch <strong>in</strong>terpretierende Anhänge<br />

wurden später die Züchterrechte explizit anerkannt, aber auch so genannte<br />

„Farmers’ Rights“ aufgenommen.<br />

Wilbert Himmighofen | 39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!