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Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

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168 | Zusammenfassung<br />

Abschlussdiskussion<br />

Zusammenfassung der Abschlussdiskussion<br />

Im Abschlussplenum trugen die vier Moderatoren die wichtigsten Ergebnisse<br />

aus den Arbeitsgruppen vor. Alle vier Arbeitsgruppen hatten sich<br />

nache<strong>in</strong>ander mit der Entwicklung von Zukunftsvisionen für die <strong>Agrobiodiversität</strong><br />

im Kontext der Themen: „<strong>Agrobiodiversität</strong> und Welternährung“,<br />

„<strong>Agrobiodiversität</strong> und Klimawandel“, „<strong>Agrobiodiversität</strong> und Erhaltung (<strong>in</strong><br />

situ und ex situ)“ sowie „<strong>Agrobiodiversität</strong> und Verbraucher/Gesellschaft“<br />

beschäftigt.<br />

Die Leitfragen der Diskussionen lauteten: Welche Vision haben wir für die<br />

nächsten 20 Jahre? Was sollte am dr<strong>in</strong>gendsten getan werden, um die Vision<br />

zu erreichen? Was sollen die Politik, was die Akteure tun? Was s<strong>in</strong>d die<br />

nächsten konkreten Schritte?<br />

Bei der Zusammenschau der Ergebnisse waren die Teilnehmer des Symposiums<br />

sich darüber e<strong>in</strong>ig, dass die „Erhaltung und nachhaltige Nutzung<br />

der <strong>Agrobiodiversität</strong>“ als Thema <strong>in</strong> den letzten 20 Jahren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> den politischen Diskurs und <strong>in</strong> Programme und Strategien gefunden<br />

hat. Auch <strong>in</strong>ternational ist viel erreicht worden.<br />

Während <strong>in</strong> der Fläche die <strong>Agrobiodiversität</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, Europa und<br />

der Welt weiter abnimmt und die Situation weiterh<strong>in</strong> als kritisch angesehen<br />

wird, konnten Erfolge vor allem im Bereich des Aufbaus von Infrastrukturen<br />

für die Ex-situ-Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen erzielt<br />

werden. E<strong>in</strong>e steigende Wahrnehmung der Bedrohung heimischer Rassen<br />

konnte verh<strong>in</strong>dern, dass Großtierrassen <strong>in</strong> den letzten 20 Jahren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

vollständig verloren g<strong>in</strong>gen. Dank e<strong>in</strong>es verstärkten staatlichen Handelns<br />

und vor allem auch dank e<strong>in</strong>es großen privaten Engagements konnten<br />

wichtige Erfolge bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der <strong>Agrobiodiversität</strong><br />

erzielt werden.<br />

Bei den Überlegungen zu den Zukunftsvisionen zur <strong>Agrobiodiversität</strong><br />

machten Plenumsteilnehmer deutlich, dass für e<strong>in</strong>zelne Themenbereiche,<br />

wie beispielsweise für die Ex-situ-Erhaltung, die zukünftigen Aufgaben<br />

durchaus klar beschrieben werden können. Für andere Bereiche steht die<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er klaren Vision zur Zukunft der <strong>Agrobiodiversität</strong> noch<br />

aus beispielsweise im H<strong>in</strong>blick auf ihre Bedeutung bei der Sicherung der<br />

Welternährung, bei der notwendigen Anpassung der Produktion an e<strong>in</strong>en<br />

schnellen Wandel des Klimas und im H<strong>in</strong>blick auf ihre Sicherung bei fortschreitender<br />

Konzentration und Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>in</strong> Produktion, Züchtung<br />

und Handel.<br />

Um solche Visionen mit breiter Beteiligung und transparent zu entwickeln,<br />

wurde vorgeschlagen, Dialogprozesse zu <strong>in</strong>itiieren. Als mögliche Themen<br />

für solche Dialoge wurden benannt:<br />

• Visionen für die zukünftige Landnutzung (Integration versus Segregation<br />

des Biodiversitätsschutzes)<br />

• Zielgrößen bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der <strong>Agrobiodiversität</strong><br />

• E<strong>in</strong>führung neuer Nutzarten (im Zuge der Anpassung an den Klimawandel)<br />

• Stärkung der Vermarktung regionaler Produkte<br />

• Verbraucher<strong>in</strong>formation und der Begriff „<strong>Agrobiodiversität</strong>“<br />

Aus der weiteren Diskussion ergaben sich dabei bereits e<strong>in</strong>ige Punkte, die als<br />

Elemente e<strong>in</strong>er Vision „<strong>Agrobiodiversität</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 2030“ Berücksichtigung<br />

f<strong>in</strong>den könnten:<br />

• Die <strong>Agrobiodiversität</strong> bietet viele Potenziale zur Lösung drängender<br />

Fragen, zum Beispiel für die Ernährungssicherung weltweit oder die<br />

Bekämpfung der Folgen des Klimawandels. Viele Beispiele aus der<br />

Pflanzenzüchtung bestätigen das. Es gilt also <strong>in</strong>sbesondere, diese<br />

Potenziale zu erkennen und zu nutzen. Dazu besteht zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong><br />

erheblicher Forschungsbedarf, zum anderen braucht es e<strong>in</strong>e stärkere<br />

Förderung der Nutzbarmachung z.B. der Charakterisierung und Evaluierung<br />

der genetischen Ressourcen.<br />

• Wir brauchen klare Zielgrößen dafür, was wir <strong>in</strong> 20 Jahren erreicht haben<br />

wollen - ähnlich den Zielformulierungen <strong>in</strong> der Klimadiskussion.<br />

Solche Vorgaben erlauben es, gezielt an den richtigen „Stellschrauben“<br />

zu drehen und Erfolge/Misserfolge messen und abbilden zu können.<br />

Klare Zielgrößen können leichter an die Politik herangetragen werden.<br />

Zusammenfassung | 169

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