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Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

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150 | Zusammenfassung<br />

Arbeitsgruppendiskussion:<br />

<strong>Agrobiodiversität</strong> und Klimawandel<br />

Zusammenfassung der Arbeitsgruppendiskussionen<br />

zum Thema „<strong>Agrobiodiversität</strong><br />

und Klimawandel“<br />

Moderator: Prof. Jörg-Michael Greef<br />

In der Diskussion wurden drei übergeordnete Themenkomplexe<br />

angesprochen:<br />

1. Auswirkungen des Klimawandels<br />

2. Gegenwärtige Anpassungen an den Klimawandel<br />

3. Ansätze für e<strong>in</strong>e zukünftige Bewältigung des Klimawandels<br />

Auswirkungen des Klimawandels<br />

• Der Klimawandel ist <strong>in</strong> der Land- und Forstwirtschaft bereits heute<br />

deutlich spürbar, allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Auswirkungen des Klimawandels<br />

auf die <strong>Agrobiodiversität</strong> nicht überall gleich. Vielmehr ist auf der<br />

räumlichen (regional, national, global) und der zeitlichen Ebene (kurz-,<br />

mittel-, langfristig) e<strong>in</strong>e differenzierte Betrachtung notwendig. Global<br />

gesehen wird der Klimawandel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Regionen negative und <strong>in</strong><br />

anderen Regionen positive Auswirkungen auf die <strong>Agrobiodiversität</strong><br />

haben.<br />

• In verschiedenen Regionen der Welt wird der Anbau von Fruchtarten,<br />

die bislang zum typischen Anbausortiment zählten, nicht mehr<br />

wirtschaftlich se<strong>in</strong>, aber den Anbau anderer Feldfrüchte ermöglichen.<br />

Außerdem wird befürchtet, dass der Klimawandel e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Variabilität<br />

<strong>in</strong>nerhalb der landwirtschaftlichen Kulturen zur Folge haben<br />

wird, wenn sich die Züchtung auf wenige Kulturarten konzentriert und<br />

bei den vernachlässigten Kulturarten ke<strong>in</strong> Züchtungsfortschritt mehr<br />

realisiert wird. Diese Gefahr besteht z. B. auch bei Eiweißpflanzen.<br />

• <strong>Deutschland</strong> wird im Bereich der Landwirtschaft und <strong>Agrobiodiversität</strong><br />

zum<strong>in</strong>dest mittelfristig als Profiteur des Klimawandels gesehen<br />

(höhere Erträge und Qualität der Ernteerträge), obwohl es durch verschiedene<br />

Extremwetterereignisse vermutlich auch zu großen Schäden<br />

kommen kann.<br />

• Zu den spezielleren Auswirkungen des Klimawandels <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

zählt das vermehrte Auftreten wärmeliebender Schädl<strong>in</strong>ge und Krankheiten<br />

bei Pflanzen und Tieren, die vorher <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> noch nicht<br />

heimisch waren, verstärkte Erosion durch Starkregenereignisse und<br />

Trockenheit.<br />

• Neben dem Klimawandel hat <strong>in</strong>sbesondere die Produktionsweise<br />

(Düngung, Fruchtfolge, Bodenbearbeitung) e<strong>in</strong>en starken E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die <strong>Agrobiodiversität</strong>. Die Produktionsweise der Landwirte richtet sich<br />

nach den politischen und ökonomischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Die<br />

Fruchtfolgen und Auswahl von Energiepflanzen (-mischungen) für Biogasanlagen<br />

spielen e<strong>in</strong>e immer größer werdende Rolle.<br />

Gegenwärtige Anpassungen an den Klimawandel<br />

•<br />

Es gibt bereits viele Akteure, die sich für die Erhaltung der <strong>Agrobiodiversität</strong>,<br />

auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund des Klimawandels e<strong>in</strong>setzen.<br />

• Die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel hat bereits<br />

begonnen. Pflanzenproduzenten passen sich dem Klimawandel durch<br />

unterschiedliche pflanzenbauliche Maßnahmen an (frühere Aussaatzeiten,<br />

früher blühende Sorten, Sorten mit größerer Trocken- und<br />

Hitzeanpassung und e<strong>in</strong>er höheren Toleranz gegenüber Wetterextremen).<br />

Die Bereitstellung von Genbankmaterial für die Züchtung zur<br />

Entwicklung geeigneter Sorten spielt hier e<strong>in</strong>e wichtige Rolle, ebenso<br />

wie Charakterisierungs- und Evaluierungsarbeiten, die staatlicherseits<br />

weiterh<strong>in</strong> gefördert werden sollten.<br />

Zusammenfassung | 151

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