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Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

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128 | Dan Leskien<br />

Genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft –<br />

<strong>in</strong>ternationale Entwicklungen<br />

Tab. 2: Ausgewählte Instrumente, die von der FAO- Kommission für Genetische<br />

Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft verhandelt wurden<br />

Tab. 2: Selected <strong>in</strong>struments be<strong>in</strong>g negotiated <strong>in</strong> the FAO-Commission on Genetic<br />

Resources for Food and Agriculture<br />

1991 Genbankstandards (derzeit unter Überarbeitung)<br />

1993 Internationaler Verhaltenskodex für das Sammeln und die<br />

Weitergabe pflanzengenetischer Ressourcen<br />

1996 Globaler Aktionsplan für die Erhaltung und nachhaltige<br />

Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für Ernährung und<br />

Landwirtschaft (überarbeitet <strong>in</strong> 2011, s. unten)<br />

2001 Internationaler Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen<br />

für Ernährung und Landwirtschaft (<strong>in</strong> Kraft seit 29. Juni 2004)<br />

2007 Globaler Aktionsplan für tiergenetische Ressourcen für Ernährung<br />

und Landwirtschaft<br />

2009 F<strong>in</strong>anzierungsstrategie für die Umsetzung des Globalen Aktionsplans<br />

für tiergenetische Ressourcen für Ernährung und<br />

Landwirtschaft<br />

2011 Zweiter Globaler Aktionsplan für pflanzengenetische Ressourcen<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

Unter allen Instrumenten, die die Kommission verhandelt hat, ragt ohne<br />

Frage der Internationale Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für<br />

Ernährung und Landwirtschaft heraus. Er stellt das bislang e<strong>in</strong>zige rechtlich<br />

verb<strong>in</strong>dliche Instrument dar, das die Kommission verhandelt hat. Der<br />

Internationale Vertrag ist freilich se<strong>in</strong>en eigenen Weg gegangen und verfügt<br />

über e<strong>in</strong> eigenes Lenkungsorgan, das aus den Vertragsstaaten besteht.<br />

Gleichwohl kooperieren Kommission und das Lenkungsorgan des Internationalen<br />

Vertrags im Bereich pflanzengenetischer Ressourcen eng, zumal der<br />

Internationale Vertrag se<strong>in</strong>e Vertragsstaaten dazu anhält, bei der Erstellung<br />

von Weltzustandsberichten über pflanzengenetische Ressourcen mit der<br />

Kommission zu kooperieren.<br />

Umsetzung globaler Instrumente<br />

Schließlich befasst sich die Kommission regelmäßig auch mit der Umsetzung<br />

ihrer Instrumente durch die Mitgliedstaaten, die zu diesem Zweck<br />

gehalten s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> festgelegten zeitlichen Abständen an die FAO zu berichten.<br />

Diese Berichte fließen zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> die Weltzustandsberichte e<strong>in</strong> und f<strong>in</strong>den<br />

zum anderen Niederschlag <strong>in</strong> den fortlaufenden globalen Aktionsplänen<br />

oder anderen Instrumenten der Kommission.<br />

Herausforderungen bei der Regelung des Zugangs<br />

zu genetischen Ressourcen für Ernährung und<br />

Landwirtschaft und der Aufteilung von Vorteilen, die<br />

sich aus ihrer Nutzung ergeben<br />

Im Angesicht von Klimawandel und der Notwendigkeit, die Lebensmittelproduktion<br />

zu steigern, ergeben sich zahlreiche Herausforderungen für<br />

die Erhaltung und zielgerichtete, nachhaltige Nutzung genetischer Ressourcen.<br />

So bedrohen der Klimawandel und andere Faktoren die Erhaltung<br />

genetischer Ressourcen <strong>in</strong> situ; andererseits können auch ex situ erhaltene<br />

genetische Ressourcen nur dann e<strong>in</strong>en Beitrag zur Problemlösung leisten,<br />

wenn ihr Potenzial analysiert wird und entsprechende Mühen und Investitionen<br />

nicht gescheut werden. E<strong>in</strong>e Herausforderung anderer Natur, nicht<br />

notwendig aber von ger<strong>in</strong>gerer Bedeutung ist es, e<strong>in</strong>erseits den Zugang zu<br />

genetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft zu erhalten und<br />

andererseits sicherzustellen, dass die Vorteile, die sich aus dieser Nutzung<br />

ergeben, ausgewogen und gerecht aufgeteilt werden (Access and Benefit Shar<strong>in</strong>g).<br />

Ke<strong>in</strong> Land ist im H<strong>in</strong>blick auf die genetischen Ressourcen für Ernährung<br />

und Landwirtschaft, die es nutzt, autark. Die Agrarforschung aller Länder<br />

hängt ab vom Zugang zu genetischen Ressourcen anderer Länder. Würde<br />

dieser Zugang von e<strong>in</strong>em Tag auf den anderen unterbunden – es gäbe ausschließlich<br />

Verlierer.<br />

Dan Leskien | 129

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