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Agrobiodiversität in Deutschland - Genres

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88 | Hermann Schulte-Coerne Hermann Schulte Coerne | 89<br />

Abstract<br />

Tiergenetische Ressourcen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Conservation and preservation of animal genetic resources have become a<br />

widely acknowledged concern over the past 20 years <strong>in</strong> Germany. Dur<strong>in</strong>g this<br />

period <strong>in</strong>stitutions and structures have been developed which have successfully<br />

addressed this issue.<br />

Conservation and preservation of animal genetic resources belong to the responsibilities<br />

that are <strong>in</strong> the public doma<strong>in</strong>. Consequently public fund<strong>in</strong>g will<br />

be necessary <strong>in</strong> a long term perspective. In future more weight should be given<br />

to the management of breed conservation programmes and to conservation<br />

activities like gene bank<strong>in</strong>g.<br />

It may be easier to solve the problems regard<strong>in</strong>g conservation of breeds than<br />

those regard<strong>in</strong>g the use of rare and endangered breeds. The current development,<br />

that diversity of breeds is decreas<strong>in</strong>gly contribut<strong>in</strong>g to the diversity of<br />

livestock products, should at least be decelerated.<br />

Aktuell vorhandene Rassen<br />

In den letzten 20 Jahren ist <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> das Bewusstse<strong>in</strong> um die Bedeutung<br />

tiergenetischer Ressourcen deutlich gewachsen. Durch die begonnenen<br />

Maßnahmen wurde erreicht, dass <strong>in</strong> diesem Zeitraum ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heimischen<br />

Rassen mehr ausgestorben s<strong>in</strong>d.<br />

Tabelle 1 und 2 zeigen die Gefährdung e<strong>in</strong>heimischer Großtierrassen <strong>in</strong><br />

<strong>Deutschland</strong>, gegliedert nach ihrem Gefährdungsgrad. Es wird hier auch<br />

deutlich, dass die Zahl verschiedener Rassen für <strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />

relativ ger<strong>in</strong>g ist.<br />

Tab. 1: Anzahl Großtierrassen nach Gefährdungsgrad<br />

Tab. 1: Number of <strong>in</strong>digenous breeds by categories of endangerment<br />

Tierart<br />

PhänotypischeErhaltungspopulation<br />

Erhaltungspopulation<br />

Beobachtungspopulation<br />

nicht<br />

gefährdet gesamt<br />

Pferd 6 3 3 2 14<br />

R<strong>in</strong>d 3 9 3 4 19<br />

Schwe<strong>in</strong> 1 3 - 2 6<br />

Schaf 1 7 12 2 22<br />

Ziege - 1 2 1 4<br />

gesamt 11 23 20 11 65<br />

In den Tabellen ist auch der jeweilige Gefährdungsgrad der Rassen entsprechend<br />

der E<strong>in</strong>teilung nach dem Nationalen Fachprogramm zur Erhaltung<br />

und nachhaltigen Nutzung von tiergenetischen Ressourcen angegeben.<br />

Dabei bedeutet „Beobachtungspopulation“, dass die Rasse zwar noch relativ<br />

umfangreich ist, aber bereits der genauen Beobachtung und e<strong>in</strong>leitender Erhaltungsmaßnahmen<br />

bedarf. E<strong>in</strong>e „Erhaltungspopulation“ gilt als akut im<br />

Bestand gefährdet und wird <strong>in</strong> der Regel bereits durch Erhaltungsmaßnahmen<br />

unterstützt. E<strong>in</strong>e „phänotypische Erhaltungspopulation“ ist gleichfalls<br />

akut gefährdet, weist darüber h<strong>in</strong>aus aber nur e<strong>in</strong>geschränkt die genetische<br />

Struktur e<strong>in</strong>er eigenständigen Rasse auf.<br />

Insgesamt muss man feststellen, dass der überwiegende Teil der Rassen,<br />

mith<strong>in</strong> der größte Anteil der genetischen Vielfalt bei den Rassen der betrachteten<br />

Tierarten, im Bestand gefährdet ist.<br />

In diesem Beitrag kann leider die Situation bei den kle<strong>in</strong>eren Nutztierarten<br />

nicht dargestellt werden. Insbesondere bei Geflügel und Kan<strong>in</strong>chen erfolgt<br />

die Züchtung für die kommerzielle Nutzung fast ausschließlich <strong>in</strong> Zuchtunternehmen<br />

unter Verwendung von selbst entwickelten Zuchtl<strong>in</strong>ien. Daneben<br />

halten die Züchter von Rassegeflügel und -kan<strong>in</strong>chen e<strong>in</strong>e erhebliche<br />

Vielzahl von Rassen und Varianten, wobei allerd<strong>in</strong>gs nicht die konsequente

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